Kontrollierte Wohnraumlüftung
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Re(3): Kontrollierte Wohnraumlüftung
23.03.2009, 11:02:04
Iraki, ich möchte dich nicht bekehren, aber allen anderen Benutzern dieses Forums sollte schon erklärt werden, dass man die Lüftungsrohre genauso wie einen Kamin oder sonstige Rohre relativ leicht und billig klinisch sauber reinigen kann, falls sie denn einmal "verdreckt" sind.

Zudem wird die Zuluft durch die Filter so gut gefiltert, dass du selbst wenn die Anlage 100 Jahre in Betrieb ist immer noch sauberere Luft einatmest als wenn du zum Beispiel im Raum um oder in Wien das Fenster öffnest. Mit einem zusätzlichen Pollenfilter haben selbst kleinste Partikel keine Chance.

Ein geplagter Allergiker denkt erst gar nicht darüber nach eine solche Lüftung zu installieren, wenn er die Mittel und Möglichkeiten dazu hat. Jeder junge moderne Mensch, der etwas auf moderne Bau- und Denkweise setzt, installiert sich bei seinem neuen Haus eine Lüftungsanlage.

Eine kontrollierte Wohnraumbelüftung ist neben allen anderen alternativen Energiesparmaßnahmen mit unter die, die sich am schnellsten rechnet (Energieeinsparung mindestens 1/4) und zusätzlich eine erheblich bessere Wohnqualität durch _ständige_ Frischluft bietet. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage liegt bei mehr als 95%! Wenn du also zum Beispiel die Luft mit einer Temperatur von 21°C absaugst hat die zuströmende Frischluft bereits eine Temperatur von rund 17°C bis 21°C (je nach Außentemperatur).

Ich spare mir durch meine Anlage rund 400 Euro Heizkosten im Jahr, die Anlage kostet mich aber läppische 13 Euro im Monat (Rückzahlung der Anschaffungskosten und Betriebskosten für Strom). Nach 10 Jahren fallen die Anschaffungskosten weg und ich spare täglich bares Geld. Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Solarenergie amortisieren sich meist erst nach über 20 Jahren zu einer herkömmlichen Beheizung (Gas, Öl, Strom, Holz).

23.03.2009, 11:05 Uhr - Editiert von wayfinder, alte Version: hier
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Re(7): Kontrollierte Wohnraumlüftung
24.03.2009, 11:04:42
Das bringt dir im Fall einer Erkrankung genau was?
Und vorher wird man so einen Fall auch nicht merken.


Da muss ich dir recht geben, aber wie gesagt, das passiert nur, wenn die Anlage "verplant" ist und die Leitungen auf sehr kalte Flächen treffen. Das ist in einem Niedrigenergiehaus mit Fußbodenheizung, wo die Lüftungsrohre im Estrich verlegt werden nirgends der Fall. Eine gepflegte gewartete und moderne KWL schimmelt dir nicht.
Wenn du sie öfters als empfohlen wartest um solche Schimmelbildungen mit 99,99%iger Sicherheit auszuschließen, steigst du im schlechtesten Fall finanziell mit 0 aus, hast aber dafür immer Frischluft.
Nochmals, ein Niedrigenergiehaus kommt nicht ohne KWL aus, wenn du unter eine Energiekennzahl von 40 kommen und nicht ständig stoßlüften möchtest.

Ich hab ein hx-Diagramm bei mir liegen. Ich weiss wann und wo Kondenswasser entsteht. Und genau aus dem Grund kann man es nicht 100%ig ausschliesen.


Du kannst auch nicht 100%ig ausschließen, dass dir ein Ziegelstein auf den Kopf fällt, wenn du auf die Straße gehst. Wenn du nach dem 100% Motto lebst, darfst du gar nichts mehr machen. Die Pille ist auch nur zu 99,9% sicher und wie viele Frauen kennst du die trotz Pille schwanger werden? In 99,9% der Fälle nur die, die sie falsch anwenden. ;) Du weißt was ich meine.
Aber was soll die Überlegung? Die Chance, dass die Rohre einer KWL schimmeln ist doch hundert mal geringer als die Chance, dass dir Wände oder Ecken an Fenstern schimmeln, wenn du nicht regelmäßig und richtig lüftest (und das tun die wenigsten, auch aus Zeitmangel und fehlender Anwesenheit unter Tags > Arbeit). An Wänden und im Mauerwerk bekommst du Schimmel nur mit erheblichem Aufwand bis gar nicht weg. Dieses Risiko minimierst du mit einer KWL enorm.

Mit dem Unterschied, das du das Fensterbrett ständig unter deinen Augen hast und somit siehst wenn sich etwas bildet, abgesehen davon ist es auch jederzeit leicht zu reinigen.


Bei regelmäßiger Wartung bemerkst du den Schimmel auch in den Rohren. Wenn du nicht kantige Rohre sondern runde einsetzt (keine Firma und kein Mensch verbaut heutzutage verkantete eckige Rohre) ist auch die Anlage kinderleicht zu reinigen.

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Re: Kontrollierte Wohnraumlüftung
23.03.2009, 19:20:32
Im Zuge der Sanierung eines Einfamilienhauses soll dieses mit einer kontrollierten Wohraumlüftung (Filter, Kreuzwärmetauscher, ev. Klima)
ausgestattet werden.

Beim Sanieren kommt es noch mehr auf eine exakte Planung an als beim Neubau! Bitte lass dir keine dezentrale Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) einreden, diese ist weit nicht so effizient wie eine zentrale.


1) Wie steht Ihr dazu?

Positiv!

2) Kennt Ihr Fachgeschäfte in Wien mit guter Beratung. Die auch den Mumm haben davon abzuraten, wenn die Bausubstanz nicht dafür geeignet sein sollte.

Jeder gute Klima- und Heizungsinstallateur soll KWL-Anlagen einbauen können. Diese Dinge zählen beim energiesparenden Neubau zum Standard und daher sollten die Betriebe genug Erfahrungen haben.

Du musst aber eine Luftdichte Gebäudehülle herstellen! Beim Holzhaus/Holzriegelhaus musst du zuvor einen Blower-Doortest machen und dich beraten lassen über Dämm-Maßnahmen. Beim Massivhaus sind eher Fenser und Wanddurchbrüche für Elektroinstallationen nach aussen problematische, wie auch Kamine und Gurtwickler für Rolladnekasten. Darüber passiert überall unkontrollierte Luftaustausch. Dichte Fenster sind bei einer KWL ein Muss, sonst hast du Zugserscheinungen! Bitte beim Renovieren auch an die Fenster denken!

Beim Sanieren solltest du aber besonders den Rohreverlauf beachten, weil beim Neubau werden die Rohre meistens in die Gechoßdecke vor dem betonieren reingelegt was beim nachträglichen Einbau nicht mehr geht. Du hast folgende Möglichkeiten:
- Man kann die Rohre durch den Estrich oder durch eine abgehängte Decke (Installationsebene mit Gipskartonverkleidung darunter) machen.
- Wenn zB der Estrich rauskommt weil du ihn vielleicht mit Fussbodenheizung (FBH) neu machst kann man 63mm dicke Rohre (von Fa. Helios erhältlich) in den Estrich legen und die KWL-Zuluft durch die FBH mitheizen lassen was im Winter vorteilhaft ist.
- Man kann die Rohre auf dem Putz entlang an der Wand beim Deckenanschluss der Wand verlegen und dies mit Gipskarton verkleiden. Ist optisch durchaus ok und wahrscheinlich die geringste Arbeit. Würde ich nur bei Raumhöhe > 2,4m so machen.
- Wahrscheinlich entscheidet man sich für eine Mischform.


Bzgl. KWL gibt es viele Halbwahrheiten und Verunsicherungen. Beachte folgendes:
- die Technik ist ausgereift bei den Zentralgeräten, die Hersteller bieten oft das baugleiche Gerät an.
- die FIlter sind nicht teuer, wenn man nicht an den falschen Hersteller gerät. Sie müssen nicht unbedingt immer getauscht werden sondern können auch gereinigt werden.
- die Anlage ist hygienisch und wenn man die PE-Rohre verwendet (aussen gewellt, innen glatt) können diese leicht und vollständig auch vom Laien gereinigt werden (Schnur-Putzlappen-Methode).
- eine KWL ersetzt keine Klimaanlage, dafür ist das Luftautauschvolumen der Rohre viel zu klein. Klimaanlagen brauchen große Schächte.
- eine KWL ersetzt keine Heizung.
- eine KWL bietet einige Indivudial-Vorteile (zB kann Wäsche in klienem Raum getrocknet werden, Insektenschutz kann entfallen wenn nie Fenster geöffnet wird)
- ein Erdwärmetauscher ist nicht unbedingt notwendig und wird im Bereich Energieeinsparung und Vorerwärmung meist überbewertet.

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