festplatten komplett löschen
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Re(6): festplatten komplett löschen
27.01.2008, 12:57:56
Gibt er den PC im Bekanntenkreis an einem
vertrauenswürdigen (PC DAU) Käufer weiter, so kann er es bei der Formatierung
belassen.


Problem ist halt, wenn der PC DAU dann kaum was mit seinem PC macht (kaum was drauf speichert), dann liegen deine alten Daten nach 5 Jahren immer noch irgendwo verschütt auf der Platte, und wenn er das dann mal weiterverkauft...

Oder der DAU macht sich wichtige Daten auf die Platte, dann geht die Platte ein, DAU hat kein Backup, Daten waren ihm aber wichtig, er gibt das an ein Datenrettungsunternehmen... und die stellen ihm nicht nur seine alten Daten sondern auch deine wieder her...

Oder DAU verkauft es an $IRGENDWEN weiter... und was der dann damit macht weisst du ja nicht...

Wenn die Daten nicht gelöscht sind kann man sie ohne Aufwand einfach so wieder auslesen (gut, ohne sinnige Dateinamen, und man findet ohne weiteres nur Dateien mit eindeutigem Header, also für die eigene Datenrettung ist es nichts, aber das mal beiseite).

Es ist schon geschickter, wenn man seine Daten nicht in Händen Dritter sehen will, die Festplatte richtig zu löschen. Das ist auch kein Aufwand, man muss es schließlich nur einmal machen. Wenn die Vorstellung, daß man 35 mal überschreiben müßte und das tagelang dauere dann Leute davon abhält auch nur eine Löschung durchzuführen, dann haben diese tollen erfundenen Sicherheitsvorschriften genau mal das Gegenteil an Sicherheit bewirkt. ;)

Überschreibts einmal und gut, das geht (je nachdem wie gross/schnell die Platte ist) recht flott und eure Daten sind sicher futsch. Probleme kriegst dann nur wenn DAU seine Platte überschreibt und danach doch noch wieder Daten von der Platte haben will... da geht nichts mehr.

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Re: festplatten komplett löschen
16.01.2008, 12:44:05
Ich geb dir nen Tip: Plan genügend Zeit ein, das gescheite löschen dauert länger als man glaubt. Mit genügend Zeit für die beiden Platten meine ich etwas in Tagen, nicht mehr in Stunden.


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Festplatte löschen

Die Antwort auf die Frage "Wie löscht man die Daten einer Festplatte eigentlich richtig?" ist ein Dauerbrenner. Es gibt dafür verschieden aufwändig arbeitende Lösch-Methoden. Doch trotz eines aufwändigen Löschens, bei dem die gesamte Platte mehrfach mit beliebigen Zeichen vollgeschrieben wird, können sich weiterhin erstaunlich viele verwertbare Daten auf einer Festplatte befinden.

Es ist weitgehend bekannt, dass der einfache Löschbefehl von Dateinamen nur die Einträge im Dateiverzeichnis löscht, die eigentlichen Daten aber vollkommen intakt auf der Festplatte verbleiben. Diese nicht wirklich gelöschten Daten lassen sich mit Recoverytools leichter Hand rekonstruieren. Unter Linux benutzt man zum nachhaltigen Löschen bspw. das Programm wipe oder den Befehl dd if=/dev/random of=/dev/, um Zufallszahlen auf die Platte zu schreiben. Das kostenlos DOS-Programm CBL Daten-Shredder stellt mittels komfortabler Oberfläche eine Auswahl an verschiedenen Löschstrategien zur Verfügung:

    * Richtlinien des BSI zum Geheimschutz von Verschlußsachen beim Einsatz von IT (VSITR), Hinweisblatt Nr. 11,
    * Standard 5220.22-M des US-Verteidigungsministeriums,
    * Bruce-Schneier Algorithmus,
    * Peter Gutmann-Algorithmus,
    * DSX-Methode der kanadischen Bundespolizei.

Gemäß BSI-Methode wird die Festplatte in sieben Durchgängen überschrieben, wobei bei den ersten sechs Durchgängen das Bitmuster des vorherigen Durchgangs umgekehrt wird. Diese Methode gilt weithin als sichere Datenlöschung. Das US-Verteidigungsministerium löscht eine Festplatte dadurch, indem diese insgesamt vier Mal mit verschiedenen Bitmustern beschrieben wird. Das Bruce-Schneier-Verfahren ähnelt dem des BSI, gilt jedoch als noch sicherer, aber auch als erheblich langsamer. Die von Peter Gutmann entwickelte Methode nimmt insgesamt sogar 35 Überschreibungsdurchgänge der verschiedensten Art vor und gilt als derzeit zwar zeitaufwändigste, aber auch modernste Methode. Und die DSX-Methode gilt als besonders schnell, wird aber schon nicht mehr für als vertraulich eingestufte Daten empfohlen. Generell gilt für die Nutzung der Software: RAID-Systeme müssen aufgelöst und die Platten jeweils einzeln gelöscht werden.

Trotz des oben genannten Aufwands können Platten rekonstruierbar Daten enthalten. Deshalb dürfen Festplatten des US-Verteidigungsministeriums, die als "streng geheim" taxierte Daten enthalten, nicht per Software gelöscht werden, sondern müssen gebrauchsunfähig physisch vernichtet werden. An welche Daten kommt man selbst nach aufwändigem Löschen heran? Computer mit älteren BIOS-Versionen können möglicherweise nicht auf die Daten jenseits der 504MB oder 8.4GB-Grenze einer Platte zugreifen. Hier hilft es, die Platte in einen Rechner mit modernem BIOS einzubauen. Einige IDE/ATA-Platten gestatten es, Bereiche der Festplatte einzuschränken, auf die das Betriebssystem und andere Programme Zugriff haben ("Host Protected Area"). Daten im geschützten Bereich, wie auch immer sie zuvor hineingekommen sein mögen, können dann nicht gelöscht werden. Deshalb sollte man überprüfen, ob die Anzahl der vom Programm angezeigten Sektoren mit denen auf dem Festplattenetikett übereinstimmen. Vor dem Löschen der Daten sollte mit einem Dienstprogramm des Festplattenherstellers ein geschützter Bereich freigegeben werden. Es gibt weitere derart versteckte Plätze auf einer Festplatte: So schreiben moderne sehr dicht schreibende Platten Daten von als fehlerhaft erkannten Sektoren in eigens dafür eingerichtete Reservesektoren. Daten fehlerhafter Sektoren werden von den Löschroutinen nicht überschrieben. Wollte man auch an diese herankommen, so müßte die Magnetscheibe der Festplatte entnommen werden und mit Spezialhardware bearbeitet werden.

Von größerer Bedeutung sind die Möglichkeiten, aus Datenspuren Daten zu rekonstruieren. Hierfür lassen sich z.B. die Positionierungstoleranzen der Schreib- und Leseköpfe ausnutzen. Festplatten sind so konstruiert, dass geringfügige Positionsfehler der Schreib- und Leseköpfe in Bezug auf die Spur, in der die Daten gespeichert werden, sich im Laufe der Lebensdauer des Festplatte verändern dürfen. Diese Toleranz kann dazu führen, dass Daten, die vor einer Positionsverschiebung des Kopfes auf die Platte geschrieben wurden, von der Löschsoftware nicht mehr erfasst werden. Ähnlich aussichtsreich kann eine Analyse des Pufferbereichs zwischen den Spuren sein. Dieser Pufferbereich zwischen den Spuren dient dazu, magnetische Interferenzen zwischen den Mustern der Spuren zuvermeiden. Im Laufe der Zeit greifen die Magnetmuster der Spuren, wie beim bekannten Durchkopiereffekt von Cassettenbändern, auf den Pufferbereich über. Diese Strukturen lassen sich mit Hilfe von Magnetkraftmikroskopen unter großem Aufwand zutage fördern. Immerhin: Es ist nicht möglich, eine mit den obigen Methoden sicher gelöschte Festplatte an einen anderen Computer anzuschließen und dadurch diese Effekte auf der Platte auszunutzen.

runterzuladen hier: http://www.cbltech.de/daten-schredder.html
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Ein Jubiläum ist ein Datum, an dem eine Null für eine Null von mehreren Nullen geehrt wird
Sir Peter Ustinov
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Re(3): festplatten komplett löschen
17.01.2008, 03:15:55
Die Vorstellung, dass Schreib/Leseköpfe Abweichungen hätten, und leicht daneben schreiben könnten, ist leider ziemlich naiv. Die Festplatte ist keine achtspurige Autobahn wo der Lesekopf beliebig drauf hin und herschwenken kann. Im Gegenteil gehts auf der Festplatte so eng zu daß die einzelnen Bahnen wenn du so willst sich sogar gegenseitig überfressen. Es wird bei Festplatten mit unglaublichen Tricks gearbeitet um noch mehr und noch mehr Datendichte rauszuholen, da ist für so eine Redundanz einfach kein Platz.

2. Regelungen zum sicheren Löschen sind entweder schon viele Jahrzehnte alt, wie man eine Diskette mit 2 Meter Durchmesser auf die 50 Kilobyte passen sicher löscht weiß ich leider auch nicht. Dann gibt es sehr theoretische Papers wie das von Gutmann, in denen beschrieben wird wie man möglicherweise überschriebene Bits wieder herstellen könnte.

Der praktische Nachweis fehlt und hat bis dato noch von niemandem erbracht werden können. Und gleichzeitig entwickelt sich die Technologie in rasendem Tempo weiter, die Datendichte wird immer höher, die Schreibstrategien immer komplizierter.

Alle großen Presseskandale von wegen Behördendaten die auf von bei Ebay verkauften Festplatten gefunden wurden, das sind alles DAU Probleme, da wurden die Datenträger eben nicht einmal von vorne bis hinten überschrieben, von so einer einfachen Anforderung sind viele Leute halt schon überfordert.

Schreib/Löschprogramme die zigfach überschreiben und Geld kosten sind Bauernfängerei, unnötig, begründen ihre Existenz eben auf solchen gesetzlichen Regelungen die mit dem Stand der Technik überhaupt nichts zu tun haben, und auf Papers in denen irgendwelche Leute halt irgendwann mal behauptet haben, daß es halt doch ginge, überschriebene Sektoren wieder auszulesen.

Wenn du es schaffst, Daten einer überschriebenen Festplatte wieder auszulesen, dann bist du ziemlich schnell ziemlich reich, denn dann hast du gerade die Speicherkapazität einer jeden Festplatte verdoppelt.

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Re(6): festplatten komplett löschen
27.01.2008, 12:47:43
Und ob, lediglich noch nie eine komplette 250Gb Festplatte inklusive
Filesystem und sämtlicher Daten bzw. warten wir wohl noch immer
darauf. Einzelne Bits liest Dir jeder Univ. Ass. auf einem gut ausgestatteten
Labor.


Hast du dazu eine (verläßliche) Quelle die das belegt? Ich kenne keine.

Es gibt Experimente in denen versucht wird aussagen über das ursprüngliche Bit zu machen, die haben dann für jedes Bit glaube ich dann so eine >50% Trefferwahrscheinlichkeit gehabt und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit war das erratene Bit eben falsch.

Das Problem ist, daß du keine nutzbaren Daten zurückbekommst wenn du nicht mit absoluter Sicherheit, also 100% oder meinetwegen 99,9999999% das ursprüngliche Bit bestimmen kannst. Nimm doch zum Beispiel mal ein Byte bei dem nur ein Bit falsch ist. Was soll denn das gewesen sein? Da gibts schon für dieses Byte alleine zig verschiedene Möglichkeiten was das einmal gewesen sein könnte. Dann rechne dir mal aus wieviele Möglichkeiten es gibt für ein Megabyte in dem bei jedem Byte ein Bit falsch ist. Und dann rechne das mal hoch auf die mehrere hundert Gigabyte grossen Disks. Das ist schlichtweg nutzloser Datenschrott und hat mit der Wiederherstellung gelöschter Daten gar nichts zu tun.

Ein Univ. Ass. liest dir auch mit einem Labor jedenfalls gar nichts, insbesondere nichts von einer überschriebenen Disk. Ein sehr gut ausgestattetes Labor bzw. Firma kann dir, mit vielen Tricks, und mit etwas Glück, Daten von defekten Disks die jedoch nie überschrieben wurden (z.B. Hochwasseropfer) wieder retten - und das Verfahren ist bereits in diesem Fall so aufwendig und teuer (mal ein Datenrettungsunternehmen besichtigt?) daß auch hier vorher versucht wird die Festplatte noch auf herkömmliche Weise zu retten, indem man sie eben reinigt, eine neue Elektronik anbringt und so weiter und so versucht sie von selbst zum Auslesen zu bewegen.

Daten von einer überschriebenen Disk auszulesen ist, wenns denn theoretisch überhaupt möglich sein sollte (gibt Paper die das behaupten, aber mehr Widerlegungen zu selbigen als praktische Nachweise), um nochmal so einen Faktor komplizierter, daß es schlichtweg unmöglich zu machen ist.

27.01.2008, 12:48 Uhr - Editiert von juwb, alte Version: hier
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