Nachtfotografie
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Re(7): Nachtfotografie
18.01.2008, 12:54:24
Danke fürs Feedback.
Um die gewählte Perspektive erklären zu können, muß ich ein wenig ausholen und ein wenig die Entstehungsgeschichte erklären. Ausgezogen bin ich inspiriert von solchen Bildern:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/fav/display/11120783
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/fav/display/11078039
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/fav/display/11101484
und vor allem dem hier
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/fav/display/11078659

Dachte mir, fein auf der Donauplatte findest ja jede Menge neuer Hochhäuser also schaun wir Mal was wir selbst so zusammenbringen.

Raus gekommen ist dann obiges Bild mit dem ich selbst nicht wirklich zufrieden bin (der arme iraki musste schon herhalten). Die Idee war die Bilddiagonale mit der Hauskante gleichzusetzen und noch andere geometrische Linien in die Anordnung einzubauen (U-Bahn Trasse vom unteren linken Eck und die Spitze des Wohntowers, die ins obere linke Eck weist). Hat aber leider so überhaupt nicht funktioniert.

Das wieder gerade drehen von dir gefällt mir persönlich auch deutlich besser und entspricht auch eher meinem Geschmack, allerdings bin ich ja mit einer anderen Idee (fc bilder losgezogen).
Habe das Bild daher unter dem Thema Experiment eingereiht |-D Werde aber den Versuch bei nächster Gelegenheit wiederholen (Donauplatte wäre auch ein nettes Ziel für ein Foto-UT).

Aus dieser "Pannen"-Serie gibt es auch noch ein zweites Bild:

Hier gefällt mir zwar das Gebäude deutlich besser (ok unabhängig davon, daß ich zur falschen Zeit dort war und es schon deutlich zu dunkel war), allerdings gefällt mir der untere Teil (Eingangsbereich) überhaupt nicht und da hab ich auch schon beschnitten - wird leider dadurch nur nicht besser  :-/

Na ja aber die verlinkten Bilder in der fc gefallen mir richtig gut und werde es nicht so schnell aufgeben ... ;-)

Sers
Alpenländer

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Gute Fotografen machen gute Bilder - sie können das auch mit schlechten Kameras.
Schlechte Fotografen machen schlechte Bilder - sie können das auch mit guten Kameras.

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Re(9): Nachtfotografie
18.01.2008, 13:21:12
Ob die Neigung nach links oder rechts
geht, ob das Bild eine "Richtung" nach links oder rechts hat, macht zum
Beispiel psychologisch einen enormen Unterschied.


Danke für die Bestätigung. Hab ich schon vermutet, aber natürlich nicht wirklich gewusst.

Wenn man die Diagonale von rechts unten nach links oben nutzt, wirken die Gebäude immer auf mich, als würden sie gleich einstürzen.

Nutzt man hingegen die Diagonale von links unten nach rechts oben haben sie IMHO etwas gigantisches, monumentales. Ist aber nur mein parsönlicher Eindruck - NACH diesem Shooting.

Schön zu lesen, daß da doch Gesetzmäßigkeiten zu finden sind.

Was natürlich immer hilft, ist, die Sache systematisch anzugehen: Man probiert es mal symetrisch, mal asymetrisch nach der einen, mal nach der anderen Richtung und man spielt mit den "Hilfslinien" wie sie jede Fernsehkamera einblenden kann: 1/4, 1/3, 1/2, 2/3, 3/4 der Höhe/Tiefe, kippt nach links, rechts, vorne, hinten......


Ja absolut und entspricht auch weitgehend meiner Herangehensweise an solche Sachen. Leider war bei diesem Shooting der Wind ein Dealbreaker und ich konnte nicht die Sorgfalt an den Tag legen, die ich ansonsten gerne investiere. Aber wird wie geschrieben demnächst nachgeholt ...

Mir ist die bewusste Planung der Aufnahmen so wichtig,
dass ich sogar die Mattscheiben meiner Cameras, auch jetzt bei denn neuen
Nikon, adaptieren lasse, um mir die Hilfslinien und Hilfspunkte einblenden zu
können. Ist wie Crisan: Sauteuer, aber es wirkt.


8-O8-O8-O Da schau ich jetzt aber. Planung ja - aber eher zu welcher Zeit und max. welche Optik brauche ich mit (wobei normalerweise hab ich eh immer alles mit). Aber soweit bin ich (noch) nicht gegangen ....
Allerdings hab ich mir am nächsten Tag - sprich vorgestern |-D - nach dem Shooting gleich einen Winkelsucher bestellt, weil die Verrenkungen rund ums Stativ müssen wirklich nicht sein |-D|-D

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Re(10): Nachtfotografie
18.01.2008, 13:38:47
Wahrnehmungspsychologie spielt no na net eine große Rolle beim Schaffen von Bildern. Vieles ist uns ja eh allen geläufig. Man denke nur an die Binsenweisheit warmer und kalter Farben.

Interessant ist aber auch, dass in Bildern, sogar in Videos Bewegung oder Tendenz nach Links in die Vergangenheit weist, nach rechts in die Zukunft. Logisch wird das, wenn man an die Leserichtung von uns Westlern denkt. Mal dir aus, wie das in anderen Schriftkulturen sein mag.

Nimm dir mal Fotos von Personen, die nach links, vorne und rechts blicken und dann ordne die Person an verschiedenen Positionen an: Das sind ganz andere Bilder, die da entstehen.

Oder fotografiere Menschen aus unterschiedlichen Höhen, schon ändert sich die Persönlichkeit. Ich als Zweimeterlackel habe da zum Beispiel immer das Problem, dass ich von viel zu weit oben schießen würde.

Oder variiere bei einem Portrait bei gleicher Motivgröße (und dazu wechselndem Abstand) einmal die Brennweite vom Weitwinkel in vielen Abstufungen bis zum starken Tele...wieder völlig unterschiedliche Aussagen.

Planung...oft passiert sie Kraft der Erfahrung aus langer Berufspraxis und buchstäblich hunderttausenden Bildern "intuitiv" binnen Sekundenbruchteilen. Und bis zu einem gewissen Grad kriegt das auch jeder Hobbyfotograf binnen ein paar Monaten Übung raus, weil er sich merkt, was sich bewährt hat und was weniger.

Nicht selten liegt den Aufnahmen aber wirklich ein langer Entwicklungsprozess vom Feeling bis hin zum gezeichneten Storyboard zu Grunde. Es muss ja auch oft eine Geschichte entworfen werden, die stimmig ist. Letztens musste ich auch für eine Arbeit mit meinem Lieblingsmodell auch erst einmal ein paar Aquarellbilder malen, um der Frau zu vermitteln, was ich erreichen will. Prompt haben wir dann auch aufs Fotografieren erstmal verzichtet und weiter gemalt. Denn: Nicht immer ist die Fotografie die beste Methode ein Motiv, eine Vorstellung sichtbar zu machen. Manchmal muss eben ein Stift, ein Pinsel oder Hammer und Meissel herhalten Na und? Was zählt ist das Werk.

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Re(2): Nachtfotografie
18.01.2008, 09:40:56
Ich denke, die Bilder des McDonalds-Logos, die du ja offenbar als Farbenspiel anlegen wolltest würden durch Konzentration und Abstraktion gewinnen. Konkret meine ich: Geh stärker auf das Motiv drauf, lass mehr Umfeld weg.

Du musst dir stets vor dem Bild klar machen, was du eigentlich willst: Wenn es dir um die Farben geht, sind die Marken McDonalds und Aral nur störend, dann besser gleich nur die Farbflächen hernehmen und alles andere abscheiden. Dann aber kannst du dich mit verschiedenen Blickwinkeln austoben und z.B. Durchblicke durch das gelbe M auf die blauen Lichter im Hintergrund nutzen, um die Sache zu verdichten.

Das Bild vom Platz halte ich ehrlich gesagt für 99%-Totalverhau. Über die Hälfte des Bildes wird von schwarzem Nachimmel und unscharfem spiegelnden Pflaster eingenommen, es gibt keine fühlbaren Achsen, an denen der Blick sich anhalten kann und die verteilten Spitzlichter lassen den Blick ziellos hin und her wandern, ohne dass er ein Ziel findet. Das ist schade, denn die Häuser hätten es ja besser verdient. Was du ableiten könntest aus dem Bild: Schräge, schiefe, stürzende Linien nur dann akzeptieren, wenn sie aktiv für die Bildaussage tätig werden. Auch hier wieder: Konzentration. Tu etwas ganz oder lasse es ganz. Ein halber Baum, ein verwackeltes Pflaster, ein schiefes Haus, ein überstrahltes...alles irgendwie "halbert" und es ergibt kein gefühlsmäßig ganzes, stimmiges Bild. In so einem Fall lieber innehalten und bewusst entscheiden: Will ich alles? Dann tritt zurück, such dir einen Standort, der es ermöglich ein umfassendes Panorama des Platzes (soweit nicht hässliche Häuser mittendrin es verhindern) zu schießen  und such dir gleiche eine gute Unterlage für eine Serie unterschiedlicher Langzeitbelichtungen, damit du später dunkle und helle Stellen nachbearbeiten kannst. Oder du willst kein Panorama, dann picke dir Details der Häuserzeile heraus. Aber dann eben wirklich konzentriert auf die schönen Elemente.

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