Wie funktioniert Geld
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Re: Wie funktioniert Geld
Fly
30.09.2008, 23:27:15
Ganz so einfach isses dann allerdings doch nicht. Du kannst auch als Bank kein Geld verleihen das Du nicht hast.

Die Eigenmittelreserven liegen in Österreich, wenn ich mich recht erinner, bei 8%. Allerdings fließen unterschiedliche Kredite unterschiedlich dort hinein (Anleihen an den Staat z.B. sind überhaupt ausgenommen, Hypothekarkredite nur mit 50% usw), soweit korrekt. Nur bedeutet das lediglich, daß Du nur 8% des Geldes das Du verleihst auch selbst haben mußt, der Rest kommt von Deinen Sparern und anderen Anlegern.

Die Gelderschaffung kommt erst bei der Zinsaufrechnung. Wobei Du hier auch nicht wirklich Geld erschaffst, sondern lediglich einen Anspruch darauf. Das Geld muß trotzdem irgendwo herkommen. Natürlich bedeutet das zwangsläufig, da eben die Geldmenge nicht beliebig zunimmt, daß einige Deiner Kredite unbedient bleiben werden.

Es gibt einen Grund warum mehr als 90% der Hotels in Österreich irgendeiner Bank gehören, die sie im Endeffekt nur weiterführt weil's zumindest die laufenden Kosten damit abdecken kann...

Jetzt kracht der Immobilienmarkt. Die Aktienindizes (die, so nebenbei, auch schon lang keine Repräsentation mehr für den Wert eines Unternehmens sind) krachen mit und die Wirtschaft hüpft hinterher. Witzig ist daran allein noch die Frage, ob und welche Banken dabei anfangen zu krachen.

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".
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Re(2): Wie funktioniert Geld
02.10.2008, 18:29:47
das halt leider nur begrenzt: der Staat fuehrt der Wirtschaft jaehrlich Geld zu - in physischer Form als Geldscheine wenn du es so willst. Die banken verleihen in der Folge das Geld, im Idealfall fließt das verliehene Geld zu 100% wieder auf die Bank, die es in der Folge wieder verborgt. Das macht sie unendlich oft und muß nur die eigenkapitalhinterlegung behalten. Bei 8% bedeutet dass immerhin eine gerzwoelffachung des neuen geldes. So gesehen kann die Bank schön Geld erzeugen - von der zusaetzlichen geldmenge durch Zinsen abgesehen. Das Ganze ist der geldmengenmultiplikator mit dem du eine bewertungspyramide aufbaust (aber nur an buchgewinnen) dh zuviel Geld ist Fuer zuwenig waren vorhanden (die Preise steigen).

DAs Problem ist nur, wenn der Effekt einmal umgekehrt zu Laufen beginnt,sprich die banken der Wirtschaft Geld entziehen indem sie entweder keine Kredite mehr vergeben (wie jetzt) weil das eigenkapital zum Ausgleich der buchverluste verwendet werden muß. Die zwei extrema wechseln sich offenbar in Langen Zyklen ab und wie man jetzt gesehen hat ist offensichtlich der maximale fremdkaptialhebel (zumindest auf Häuser) klar unter dem Faktor 4 (zuletzt waren im US durchschnitt nur 25% des immobilienbesitz durch eigenkapital finanziert). Jetzt kommt die uebertreibung nach unten (ploetzlich gibt es zuwenig Geld auf zuviele waren) und die Preise sinken. Dass unternehmensgewinne nicht jaehrlich um 20% wachsen koennen wenn die Wirtschaft nur um 3% waechst ist Klär.

Langer Rede kurzer Sinn: die unternehmensgewinne (nicht Banken) werden drastisch fallen  

mfg

Penguin
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