Neuere Programmiersprachen ...
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Re(3): Neuere Programmiersprachen ...
16.10.2008, 11:03:47
Habt ihr damit wirklich viel praktische Erfahrung? Ich würde mal behaupten, daß Java nicht so stabil läuft wie PHP (ist bei lange laufenden Prozessen auch
schwerer ... wie man am Forum sieht). Was die Programmierer betrifft, so gibt
es sicher einen sehr saturierten Markt, aber wohl auch viele Leute, die Java
praktisch als erste Programmiersprache gelernt haben.


Das ganze Session-Handling von PHP ist ziemlich Buggy. Verbindungen zur Datenbank werden bei jedem Seitenaufruf von neuem Aufgebaut und reißen auch manchmal grundlos ab. UTF-8 wird nur sehr dezent unterstützt (wird bei PHP 6 besser, aber bis das mal kommt...). Außerdem verleitet PHP sehr leicht zum Pfuschen (zB. einfach mal im Live-System eine Datei editieren). Und dann brauchst nur einen Mitarbeiter, der das ausnützt und schon kannst wieder hinterherräumen und keiner wills gewesen sein.

Und zu den Programmierern: PHP Programmierer sind (IMHO) zu 90% blutige Anfänger, 9% Amateure die mehr oder weniger Webseiten basteln können und 1% ernsthafte Programmierer wobei es da natürlich auch schlechtere und bessere gibt. Und diese 1% musst du mal finden bzw. aussortieren. Da sieht es bei Java schon deutlich besser aus.

Das selbe Spiel wenn du extern entwickeln lassen willst. Wir haben das eine Zeit lang in PHP versucht, aber es kam immer so viel Müll zurück, dass wir im Prinzip nochmal 100% Zeitaufwand für Korrekturen aufschlagen haben müssen (oder das Produkt gleich komplett in den Papierkorb gewandert ist). Das rechnet sich also nicht. Man findet auch viel leichter gute Firmen, die in Java entwickeln.

Außerdem gibts nicht wirklich viele Alternativen. Oder was gibts noch? ASP.NET? Wollen wir nicht. Ruby? Gibts auch kaum Programmierer außerdem ist die Sprache für große Projekte nicht wirklich geeignet.

Und zu den ganzen Exoten: Eine Programmiersprache kann noch so gut sein, es bringt dir nix, wenn du keine Programmierer dafür hast oder wenn sie nicht zukunftssicher ist. Was passiert wenn die Sprache irgendwann mal nicht mehr weiterentwickelt wird? Kannst du wieder komplett von vorne beginnen. Das wird dir bei Java eher nicht passieren.

16.10.2008, 11:08 Uhr - Editiert von hellbringer, alte Version: hier
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Re(4): Neuere Programmiersprachen ...
16.10.2008, 11:40:24
Das ganze Session-Handling von PHP ist ziemlich Buggy. Verbindungen zur Datenbank werden bei jedem Seitenaufruf von neuem Aufgebaut und reißen auch manchmal grundlos ab.


Das ist mir neu, ist bei uns noch nicht aufgetreten (bzw. ich weiß nichts davon). Wir verwenden ein eigenes session management mit PostgreSQL und dem PHP-API dafür (session_set_save_handler), ca. 120 Zeilen.

UTF-8 wird nur sehr dezent unterstützt (wird bei PHP 6 besser, aber bis das mal kommt...).


UTF-8 = road to hell, wenn man auch Latin1-Datenquellen hat... Auf geizhals.at verwenden wir heutzutage (mit tw. erheblichem Aufwand) nur noch HTML entities, auch um sicherzustellen, daß unser HTML von Seiten mit UTF-8 und ISO-8859-* eingebunden werden kann.

Außerdem verleitet PHP sehr leicht zum Pfuschen (zB. einfach mal im Live-System eine Datei editieren). Und dann brauchst nur einen Mitarbeiter, der das ausnützt und schon kannst wieder hinterherräumen und keiner wills gewesen sein.


Das kann man sicher mit geeigneter Konfiguration ausschließen (immutable setzen beim "Installieren").

Und diese 1% musst du mal finden bzw. aussortieren. Da sieht es bei Java schon deutlich besser aus.


Ich glaube nicht, daß es bei PHP so schlimm ist, die Sprache ist halt leicht zu lernen und wird entsprechend schnell eingesetzt, das stimmt schon. Aber bei Java hat man wohl öfter das Problem, daß Programmierer ein paar APIs gut kennen und dann keine Ahnung von web-spezifischen Sachen haben, kein SQL können u.dgl. ... Die guten Programmierer werden da vermutlich auch deutlich teurer sein und mit einem Rattenschwanz an "benötigter" kommerzieller Software daherkommen. ;-)

Außerdem gibts nicht wirklich viele Alternativen. Oder was gibts noch? ASP.NET? Wollen wir nicht. Ruby? Gibts auch kaum Programmierer außerdem ist die Sprache für große Projekte nicht wirklich geeignet.


Pascal? ;-) (http://www.freepascal.org/ )

Oder auch tcl.

Ich finde es ja auch tragisch, daß so viele Programmierer bei C/C++ und nun C# hängen geblieben sind.

Wir fahren einstweilen mit Perl noch ganz gut (= sehr geringer Programmieraufwand und halbwegs überschaubarer Code), allerdings gibt's zunehmend Probleme mit der Code-Architektur und der Skalierung. Den shared cache, den das Forum (= Java) seit 8 Jahren hat, hätten wir in Perl auch gern, gibt's aber leider nicht bzw. nur viel langsamer da über Ethernet (memcached).

Und zu den ganzen Exoten: Eine Programmiersprache kann noch so gut sein, es bringt dir nix, wenn du keine Programmierer dafür hast oder wenn sie nicht zukunftssicher ist. Was passiert wenn die Sprache irgendwann mal nicht mehr weiterentwickelt wird? Kannst du wieder komplett von vorne beginnen. Das wird dir bei Java eher nicht passieren.


Die Frage ist, wie lange man den Code überhaupt verwenden will. Perl wird de facto seit 10 Jahren kaum weiterentwickelt (ja, es gibt neue Versionen, aber bis auf neue Unicode-kludges verwendet man davon nichts) und ist noch immer praxistauglich. Die JVM-basierten Sprachen (Scala, Groovy) haben vermutlich die selbe Zukunft wie Java bzw. können tw. auch in Java übersetzt werden. Andere Sprachen (z.B. Scriptsprachen) sind wiederum so einfach, daß sie, wenn sie mal "stable" sind, kaum weiterentwickelt werden müssen (z.B. haXe würde ich so einordnen, obwohl das schon eine gute Nische gefunden hat - flash games). Im Zweifelsfall wird man halt alle 10-20 Jahre alles neu schreiben müssen, wenn man es nicht aus anderen Gründen ohnehin tun muß bzw. wenn man das alte Zeug überhaupt noch braucht. Bei uns steht auch schon länger ein rewrite an, wegen Skalierungsproblemen / wachsenden Datenmengen, die "Architektur" stammt aus dem Jahr 1999 und damals hatten wir weniger als 3000 Artikel in der Datenbank, bewährt hat es sich ja...



... “Spam-filters, actually. Once they became self-modifying, spam-filters and spam-bots got into a war to see which could act more human, and since their failures invoked a human judgement about whether their material were convincingly human, it was like a trillion Turing-tests from which they could learn. From there came the first machine-intelligence algorithms, and then my kind.” -- I, Row-Boat

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