warum linux ?
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Re(3): warum linux ?
MG
25.12.2008, 12:17:43
was ist eigentlich wine ?
ein windows emulator ?


Ja und nein zugleich. Es ist ein Nachbau der Windows API. Programme die Windows Funktionen aufrufen werden also bedient, und laufen auf einer X86 Plattform daher. Funktioniert allerdings nur mit ausgewählten Programmen.

     nimm aber auf keinen fall macos, das is noch proprietärer als windows und
    apple gängelt seine user noch viel mehr (die ignorieren dass aber weil sie
    viel geld fürn apple rausgeschmissen haben und nun cool sind)



meinst du ? vielleicht ist es trotzdem für 0815 user die sich nicht groß
gedanken machen wollen über die möglichkeiten oder nicht möglichkeiten ihres
systems einfacher - aufklappen, einschalten und alles funktioniert...


Nein. Ein Mac ist genauso schwierig oder leicht zu bedienen wie jedes andere OS. Problematisch ist auf jedenfall die andere Tastaturbelegung und die andere Maus. Dagegen sind alle Unterschiede zwischen Linux und Windows marginal. Mac OS ist ein echtes BSD Betriebsystem, mit einem Apple Windowmanager. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn es Apple schamvoll versteckt. Man kann mit einem Mac sogar echt arbeiten.
Was den Reiz eiones Macs ausmacht ist, dass es die Standardsopftware von Adobe usw. für diese Plattform gibt.

Was das große Minus der Appleplattform ist, ist die Tatsache, dass man anders als bei Linuxdistros nicht einfach aus einer Datenbank mit Software auswählen und mit einem Klick installieren kann. Womit man beim Mac, meistens auf kostenpflichtige proprietäre Software angewiesen ist.

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Re: warum linux ?
Fly
25.12.2008, 16:16:52
Nein, kann Dir hier niemand sagen ob's was für Dich ist. Das mußt Du schon selbst rausfinden.

Glücklicherweise kostet Dich das Rausfinden im Endeffekt nur ein bissi Downloadvolumen, einen DVD-Rohling (DVD-RW tut's auch) und etwas Zeit. Empfehlenswert wäre es, einen alten PC zu reaktivieren, ich rate Unkundigen davon ab zu versuchen, es paralell mit Windows zu installieren. Die Chance sich den Bootsektor zu zerballern ist zwar klein, aber existent.

Auf http://www.ubuntu.com/getubuntu/download  bekommst Du 'ne sehr easy zu verwendende Distri. Die auf DVD brennen, einlegen, installieren. Kann man wenig falsch machen und dauert nicht lang.

Dann ein bischen auf ubuntu.com lesen wie man's konfiguriert. Ist auch nicht kompliziert, gibt 'ne Paketverwaltung wo man halt aussucht was man haben will (anklicken und ok drücken, dann ein bissi warten und los geht's).

Quellcode lesen ist definitiv nicht mehr notwendig. Bestenfalls wäre es noch sinnvoll zu wissen ob man ein 32 oder 64 bit system hat. Du bekommst zwar alles im "Rohzustand", also als Quellcode, angeliefert, nur siehst Du davon nix mehr. Das wird beim Installieren im Hintergrund übersetzt und dorthingeschoben wo's sein soll, fertig. Für Dich als User besteht da kein Unterschied zum Installieren eines Windows-Programms (außer dass Du keine CD einlegen mußt sondern das Ding durch die Internetleitung reinkommt).

Du bist mit Linux sicherer im Internet unterwegs. Das liegt nun weniger daran, dass Linux sicherer ist, sondern schlicht daran, dass es sich mangels Marktpräsenz nicht rechnet für Linux "Consumer Trojans" zu schreiben (also die Bankdatenphisher und den Schmarrn). Der Markt is' einfach uninteressant, viele Linuxuser sind auch nicht ganz so beballert wie viele Windowsuser es leider sind, also rechnet sich's einfach nicht dafür großartig 'nen Trojaner zu zimmern. Davon mal abgesehen, dass es alles andere als vorhersagbar ist, welche Programme bei Linux vorhanden sind. Bei Windows darfst Du per saldo annehmen, es gibt IE und OE, es gibt einen Mediaplayer, es gibt Notepad und Paint. Nichts davon ist bei Linux festgelegt. Welchen Browser hast Du? Firefox? Opera? Konqueror? Oder ganz was anderes? Und über Editoren reden wir mal nicht, der Glaubenskrieg Emacs or Vi spaltet die Community seit's das System gibt. Egal was Du also ausnutzen willst, welche Sicherheitslücke es geben könnte, Du triffst nicht mal alle Linuxsysteme damit. Dagegen triffst Du mit jeder IE-Sicherheitslücke jedes Windowssystem. Zusätzlich triffst Du 9 von 10 Maschinen im INternet damit. Preisfrage für eine Waschmaschine zum Selbstkostenpreis: Für welches System würdest DU einen Trojaner entwickeln?

Weniger oft abstürzen vermag ich nicht zu sagen. Ich sag eher, wenn WinXP oder Vista bei Dir stürzt, prüf mal Deine Hardware. Weil, wenn die Hardware Schrott ist stürzt auch Linux ab. Eher noch als Windows, vor allem bei schrottigem RAM ist Linux sehr schnell sehr beleidigt.

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".
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Re: Linux sicherer als Windows
28.12.2008, 14:54:10
1. Das Benutzermanagement

Jede Linuxdistri trennt glasklar zwischen User und root, schon bei der Installation wird der User aufgefordert, einen Benutzer einzurichten.

Das kann man auch bei Windows machen, per default ist das aber nicht vorgesehen.

2. Keine Tools wie ActiveX

Solche Tools sind unter Linux unbekannt.

Unter Windows ist ActiveX neben Mailattachments einer der Hauptverbreitungswege von Würmern, Dialern und Trojanern. Diese Funktion muss erst abgeschaltet werden, per default ist sie aktiviert.

3. Es gibt keine Middleware unter Linux, die so tief im System hängt, wie bei Windows.

Unter Linux sind Programme wie Browser, Mailclient oder Mediaplayer nicht so tief im System integriert.

Unter Windows wird man diese Programme nicht oder nur sehr schwer los. Diese Programme sind wiederum die Hauptverbreitungswege für Viren und Würmer.

4. Sicherheitslücken werden sehr schnell gepatcht.

Unter Linux sind Sicherheitslücken in den relevanten Teilen (Kernel, x-Window, Serverdienste, KDE ,...) innerhalb von Stunden oder Tagen behoben.

Unter Windows kann das schonmal Monate dauern.

Unter beiden Systemen müssen allerdings die User / Admins die Patches auch installieren.

5. Das Coden von Schädlingen ist unter Linux extrem schwierig.

Der Coder kann nicht einfach einen Schädling basteln, da er nicht mal weiß, auf was sein Schädling da draußen trifft.

Welche Kernelversionen mit welchen (ungepatchten) Lücken sind da?

Welches Mailprogramm mit welchen (ungepatchten) Lücken soll der Verbreitung dienen?

Welche Plattform soll befallen werden?

Welche Distribution mit welchen Eigenarten soll befallen werden?

Entweder baut der Coder alle Möglichkieten ein und erhält einen Schädling mit zig kB, oder er spezialisiert sich, muss dann aber mit geringer Verbreitung leben.

Unter Windows ist es relativ leicht, die Lücken sind in den Kreisen bekannt, Patches wurden entweder noch nicht freigegeben, oder nicht eingespielt, die Plattform ist immer die gleiche, das Mailprogramm i.d.R. auch, die Struktur von Windows ist immer gleich.

Fazit:

Linux ist per default sicherer als Windows, damit das auch so bleibt, muss der User zwei Regeln beachten:

1. Nie als Root ins Internet!

2. Patches einspielen!

Windows ist per default unsicher, der User muss es erst absichern und selbst dann ist er nicht sicher, selbst dann nicht, wenn er die beiden oberen Regeln befolgt, da immer wieder Lücken auftauchen, für die es noch keine Patches gibt.

Weil's wahr ist
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Linux wird nie das meistinstallierte Betiebssystem sein, wenn man bedenkt, wie oft man Windows neu installieren muß



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Re(2): Linux sicherer als Windows
28.12.2008, 15:04:32
per default ist das aber nicht vorgesehen.

Ab XP sehr wohl.

Keine Tools wie ActiveX

Nunja, das kann man nun unterschiedlich sehen. ActiveX Komponenten sind auch nur DLLs, die Entsprechung unter Linux wären also die Linked Libraries. Das Problem entsteht erst dadurch dass sie vom Browser ausgeführt werden können, auch unter Linux können beispielsweise vom Browser (ich nehme mal den Firefox an) Erweiterungen installiert werden - wenn diese unsicher sind, hast du genau dasselbe Problem.
Mittlerweile wird auch jeder User unter Windows x-mal gewarnt bevor er ein unsigniertes ActiveX Control installiert.

Unter Linux sind Programme wie Browser, Mailclient oder Mediaplayer nicht so
tief im System integriert.

Da hast recht, weil sie halt mitgeliefert werden, es muss sie jedoch niemand benutzen - das steht jedem frei. De facto sind sie halt nicht schlecht und werden deshalb gerne genutzt.

Sicherheitslücken werden sehr schnell gepatcht

Auch bei Windows, meistens schon bevor es öffentliche Exploits gibt, aber wenn es was wirklich böses betrifft gehts auch bei MS schnell (siehe letztes Out-of-band security update).

ist unter Linux extrem schwierig

Genau gleich wie unter Windows. Warum es niemand macht? Aus den von dir dargelegten Gründen - unattraktiv ists einfach.



Deine zwei letzten Regeln gelten genauso für Windows, und dann ist es auch nicht unsicherer als ein Linux.

Wenn der Sturm losbricht,
verstummen die Einen vor Schrecken,
und die Anderen breiten, einem Adler gleich, die Flügel aus
und schwingen sich empor.

Herzlichen Dank an Raydoo für die Fotos

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Re: warum linux ?
31.12.2008, 13:25:38
Ist Linux nur was für Leute, die mit Quelltexten, Bios-Konfigurationen und ähnlich kompliziertem Zeug was Anfangen können ?
nicht mehr ganz so stark. Aber da fast keinen Peripherie-hersteller Linux-Treiber bei den Geräte mitliefert, ist man sehr oft auf irgendwelche Frickellösungen angewiesen. Die meiste Software kommt nicht als setup.exe daher.
Andererseits: Leute die grundsätzlich 'benutzerdefiniert' anklicken beim Setup und Pfade ändern, können die meiste Software ohne viel Probleme installieren.
Also: Newbies können mit eine Standard-Ubuntu durchaus auskommen, so wie sie auch mit ein frisches Windows auskommen. Will man weiterkommen, muss man halt lesen. ONUs die seit jahren Windows verwenden, werden es aber oft schwierig finden mit Linux neu anzufangen.

Sind Linux und Mac OS wirklich so viel sicherer im Internet unterwegs, als Windows ?
Abgesehen von unnötigen Virenscanner für Linux und MacOS, sind sie alle drei ziemlich sicher. Sicher genug für 98% der ONUs. Vorausgesetzt, man aktiviert unter Windows die automatische Updates und Firewall.

Stürzt Linux weniger of ab, als Windows ?
Würde ich schon sagen. Nicht weil Linux so viel stabiler ist als Vista, sondern das Leute die Linux verwenden sich meistens etwas besser auskennen und vorsichtiger mit dem System umgehen. Auch ist das angebot von systemnahen Programme (die mit setup.exe installiert werden) unter Linux kleiner. Unter Linux gibt es keine 'Automatischen System-Optimierer', die ganz wild in der Registry (oder /etc unter Linux) herumfuchteln.


Save the Earth... it's the only planet with chocolate.

Ich glaube, die Evolution hat gemerkt, dass Intelligenz nichts bringt und geht jetzt wieder in die Gegenrichtung
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