Re: 10 Jahre Digital-Video @ Home

10 Jahre Digital-Video @ Home (2 Beiträge, 179 Mal gelesen)

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Es ist mir einfach ein Bedürftnis ein recht nettes Jubiläum zu feiern:

Vor 10 Jahren verabschiedete ich Hi8 samt PCM in die "Aufnahme-Pension" und kaufte meine erste DV-Kamera Sony 900 samt dem Panasonic 10.000 Heim-DV-Recorder. Das war - vor allem beim Kopieren - ein toller Fortschritt - wenn man von der absolut praxisuntauglichen Aussteuerungsanzeige des Panasonic absieht

Damals bemerkte ich erst so richtig, wie gut das alte Pal auf dem 1997 gekauften 82er Schirm aussehen kann (okay - die DVD 1998 war auch nicht schlecht, aber ich rede ja von selbst erstellten Aufnahmen).

Und um euch nicht mit allen Sentimentalitäten und dem Protzen aller Geräte zu belästigen, möchte ich diesem Thread zwei Hauptaugenmerke widmen:

a) wie habt ihr die Digitalisierung des Heimvideofilmens erlebt?

b) diese Miniaturisierung der Geräte macht im Vergleich zu meinen "alten" Aufnahmen viel Neuses "Schlechter" - denn trotz HD und dgl. war zB. die Blende oder der Verschluss mit wenigen Handgriffen perfekt korrigierbar, während du heute ins Menü müsstest und deshalb darauf verzichtest bzw. die "Handlichkeit" der neuen Geräte ein rasches situationsbedingtes Handeln erst gar nicht zulässt ...

Somit sind - von der Auflösung abgesehen - viele "moderne" Videos schlechter (Fokus, Belichtung, ...) als die damaligen ...

Denn zwischen sehr klein und sehr groß gibt es im gehobenen Consumer-Bereich praktisch nichts mehr

Oder werde ich im Alter einfach nur faul, mich der neuen Technik anzupassen

Nun denn - tobt euch aus, wenn ihr wollt

Pro Helm

(Laguna Diesel 74 kW:

)

darauf gibts viele Antworten und Beispiele - hier vielleicht ein krass überzeichnetes:

wer vor 20-30 Jahren auf "Privat-Reportage" unterwegs war, hatte ein "tragbares Magnetbandgerät" + externes Micro bzw. eine ebenso kiloschwere SLR-Ausstattung, beschäftigte sich intensiv mit den Möglichkeiten und Schwächen der überwiegend elektromechanischen Geräten und verarbeitete das Material dann mühsam daheim nach, mußte also Mängel bei der Aufnahme (Ton / Bild) möglichst vorweg vermeiden.

Heute: ungeduldige Einsteiger kaufen ein subventioniertes Handy (Diktiergerätfunktion, Blogging per MMS, Foto- und "Video-"Funktion), halten dieses bei vermeintlich interessanten Geschehnissen unmotiviert in die entsprechende Richtung, tippt ein paar Zeilen "k3wle mesg" dazu per T9 ein, und das multimediale Produkt geht per Datenflatrate binnen Minuten auf eine Website und der "Reporter" hat den Event 3 Tage später vergessen.

Informations-Inflation.
Da ist kein Platz für inhaltlichen Feinschliff, manuelle Aussteuerung, Bildgestaltung, Belichtungsmessung, Standortoptimierung, Nachproduktion.

Digitalisierung bedeutet für die meisten Benutzer: Beschleunigung, und da haben reihenweise Taster, Regler, Anzeigen und audiovisuelle Hinterbandkontrolle keinen Platz/Zeit.
Entsprechend sehen die Geräte aus.

CD-Player und VCRs in den 80ern: 10er Tastatur, Playlisten on-the-fly erstellbar, Kopfhörerausgang mit Volumeregler; heute: Play-Stop. Rest auf der FB.

Fernseher und Recorder: OSD-Menü ... schlampig angeordnet und mit dem Druckpunkt vieler FB-Tasten kaum zu bedienen.

Analogregler? Kosten nur - lieber ins 3 Untermenü, ohne Kontroll-Anzeige, geschweige denn on-the-fly-Anwendung.

richtige Objektive und Blendensteuerung? Plastikscherb'n mit 60 / 1:8 passt schon für 80% der Anwendungen, der Rest geht über Digital"zoom", LED-Funzel und DSP.

Mir tut's jedesmal weh, wenn ich seh, wie dereinst liebevoll ausgearbeitete Geräte der 70er und 80er im Sperrmüll landen

Grade einmal die Fotoindustrie scheint sich dieser Trends in gewisser Hinsicht erwehren zu können, bei mechanischem Uhren gibts offenbar ein leichtes Comeback.

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