Heizen mit Schwedenofen und Strom
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Re: Heizen mit Schwedenofen und Strom
15.08.2009, 14:24:51
Da wären zu allererst ein paar Fragen zu klären:

Wohnung: Wie ist der Grundriss?

Schwedenofen: Um welches Modell handelt es sich, wie hoch ist dessen Heizleistung und wo ist er platziert? Wie ist der Wohnungsgrundriss?

Strom: Das ist erst einmal ein Energieträger und sonst gar nichts. Entscheidend ist, auf welche Weise die Wärme erzeugt wird. Welche und wie viele E-Heizgeräte sind in der Wohnung vorhanden?



Meine persönlichen Erfahrungen, weil ich für ein paar (auch Winter-)Monate in einer derart beheizten Wohnung leben musste:

Ein Schwedenofen kann viel Holz verbrauchen (=viel Arbeit durch alle 30 Minuten nachlegen, viel Dreck durch Asche) und trotzdem bleibt es kühl in der Wohnung. Denn wirksam ist in erster Linie die Strahlungswärme, dazu benötigt der Ofen eine relativ große Masse und entsprechende Abstrahlflächen. Die meisten Geräte dienen meiner Ansicht nach eher der vermeintlichen optischen Aufwertung eines Wohnzimmers, tatsächlich genutzt werden sie mangels Effizienz gar nicht.
Zu bedenken ist, dass auch bei gut funktionierendem Ofen NUR der Aufstellraum geheizt wird, in allen anderen Räumen bleibt es bitter kalt.

Zum Strom: Grundsätzlich für Ferienwohnungen eine sehr gute Lösung, da geringe Investitionskosten und rasche Verfügbarkeit der Wärme. Wenn deien Schwester die Wohnung dauerhaft nutzen möchte, dann aber den Aspekt der Energiekosten sehr kritisch anschauen. Als untauglich enpfinde ich die klassischen Rollwägelchen mit Infrarot-Strahlern, da diese nur im unmittelbaren Strahlungsbereich Wärme vermitteln. Besser sind Flachheizkörper an der Wand, die einerseits eine Abstrahlfläche, aber auch einen hohen Konvektionsanteil haben.

Eine E-Flächenheizung im Bad ist eine angenehme Sache. Wenn man es selber macht, dann sind die Kosten nicht sehr hoch, über Professionisten wäre es mir persönlich zu teuer. Zu beachten ist die Aufbauhöhe des Bodens: Isolierschicht, Heizschleife + Fliesen - kann es ev. Probleme mit vorhandenen Türen o.ä. geben?

WB.

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Re(2): Heizen mit Schwedenofen und Strom
16.08.2009, 11:07:50
Da muss ich ein bissl widersprechen.

Ich nutze seit 6 Jahren einen Kaminnofen und möcht ihn nicht missen.
Meiner hat 2002 ca. 1500 Euro gekostet und ist, wichtig, mit Speckstein verkleidet. Er hat soweit ich mich erinnere, 6 oder 7 KW. Und ein Raumheizvermögen von 150m3. Also, wenn man daran denkt, hauptsächlich mit dem Ofen zu heizen dann darf man beim Kauf nicht sparen.
Der Ofen liefert Strahlungwärme, aber nur wenn das Feuer grade 'voll' brennt. Die Hauptwärme liefert er, wenn das Feuer ziemlich abgebrannt ist und man den Ofen 'absperrt', dh die Sauerstoffzufuhr fast zur gänze kappt. Dann ist da ein Glutnest drinnen, das langsam die Energie abgibt. Von in den Rauchfang heizen kann keine Rede sein. Jetzt arbeitet der Ofen als Konvektionsofen, dh. er erhitzt Luft, die er unten ansaugt, seitlich nach oben strömt und erhitzt und oben ausbläst. Der Ofen erhitzt unseren Wohn-Ess-Bereich (ca. 55 m2, 2,5m hoch) in ca. 2h von 15 auf 21 Grad. Und man muss nicht alle 1/2 Stunde nachlegen sondern ca. alle 3 Stunden (bei leichten Minusgraden). Das Nachlegen sieht übrigens so aus: 3 Scheite auf die gerade noch vorhandene Glut legen, Sauerstoffzufuhr wieder aufmachen, in ein paar Minuten brennts wieder lichterloh, dann muss man halt noch zweimal zum Ofen hin, um in zwei Schritten wieder abzusperren (es gibt auch Öfen, die das automatisch machen, z.b. von Rika, die sind aber teuer). Der Speckstein trägt da einiges dazu bei, die Energie gleichmäßiger über die Zeit verteilt abzugeben, da er als Wärmespeicher wirkt.
Über Dreck kannn ich nicht klagen, der entsteht bei uns mäßig. Bei täglicher Nutzung muss man die Aschenlade ca. 1 bis 2 mal die Woche ausleeren. Da bleibt echt nicht viel übrig. Extra putzen rund um den Ofen muss man meiner Meinung nach nicht, das geht mit dem normalen saugen oder kehren mit.
Also, wenn die Wohnung halbwegs gut isoliert ist und die Fenster was taugen, dann heizt man sie locker damit. Der Grundriss ist relativ wurscht und die Posititon vom Ofen auch. Durch die Konvektionswirkung erzeugt er so viel Warem Luft, dass er die ganze Wohnung damit 'ausfüllen' sollte.
Fürs Bad würd ich halt einen Heizlüfter oder -strahler verwenden, mit dem man jederzeit schnell wärmen kann.




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