Was bringt Drehmoment?
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Re(7): Was bringt Drehmoment?
15.04.2011, 10:53:35
Dieselmotoren vertragen aufgrund ihrer Zündungsmethode, dem thermodynamischen Kreisprozess und der Verbrennungsgeschwindigkeit des Kraftstoff-Luft-Gemisches keine höheren Drehzahlen. Der Kolben würde ab einer gewissen Drehzahl schon wieder nach oben laufen, während das Gemisch noch verbrennt und dem Kolben entgegen wirkt. Benzin und Diesel sind zwei unterschiedliche Konzepte.

Mit einem Dieselmotor kannst du gemütlich mit 1500rpm rumfahren und durch das Drehmoment dann auch einfach im selben Gang beschleunigen und ein Fahrzeug überholen. Dafür musst du beim Beschleunigen von 0 auf 100 dann 5 mal schalten, da jeder Gang nur einen kleinen Bereich hat, in dem gefahren werden kann. Außerdem ist die Motorbremswirkung höher, was beim Fahren in der Stadt nerven kann und alle Bauteile von Motor über das Getriebe und die Differentiale sind größer, stabiler und damit schwerer und teurer.

Mit einem Benzinmotor kannst du auch mit 1500rpm dahinrollen, doch wenn du beschleunigen willst, musst du dann halt auch gleich mal 2 oder 3 Gänge zurückschalten, sodass der Motor in einem brauchbaren Drehzahlbereich ist -dann geht er dafür auch richtig gut, meist besser als ein Dieselmotor gleicher Leistung. Beschleunigen von 0 auf 100 geht meist mit nur einmal schalten, da du das komplette Drehzahlband ausnutzen kannst.

Für Schaltfaule ist ein Diesel die bessere Wahl und Spritsparen ist einfacher, da man meist sowieso im optimalen (niedrigen) Drehzahlbereich unterwegs ist. Mehr Spaß macht ein Benzinmotor (und ist günstiger in der Anschaffung), doch wenn man den sportlich fährt, werden da Unmengen an Sprit verbrannt.

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Re(8): Was bringt Drehmoment?
15.04.2011, 08:57:56
Größere Räder = stabilerer Geradeauslauf und Komfort
Kleinere Räder = wendiger und flinker
Wobei die "Größe" der Räder -also der Außendurchmesser- beim Auto sowieso definiert sind. Egal ob du nun 15" oder 18" Felgen verwendest: Der Außendurchmesser des Reifen muss gleich bleiben. Größere Felgen gehen aber normalerweise auch mit breiteren Reifen einher.

Größere Felgen mit breiteren Reifen wirken sich so aus:
- Die tribologischen Eigenschaften an den Kontaktflächen der Reifen zu Straße ändern sich -> theoretisch haben breitere Reifen eine bessere Haftung, dafür steigt der Treibstoffverbrauch.
- Die Dämpfung der Reifen ist geringer (da weniger Luftfüllung), Buchsen und Lager des Fahrwerks schlagen schneller aus
- Breite Reifen werden meist ungleichmäßig abgefahren (Sturz der Vorderachse, falscher Luftdruck) und halten dadurch nicht so lange
- Das Bankkonto des Fahrers wird bei jedem Reifenwechsel überzogen
- Das Geschlechtsteil des Fahrers wirkt noch kleiner, als es ohnehin schon ist


Wiegen Räder mit größeren Felgen wirklich um so viel mehr? (rotierende Masse). Wann sind Felgen "richtig dimensioniert"?


Nicht zwingend, das kommt auf die Felgen drauf an. Den Einfluss des Gewichts würde ich persönlich aber vernachlässigen.


Wann sind Felgen "richtig dimensioniert"?


Wenn du die kleinsten und leichtesten Felgen und Reifen verwendest, die für das Auto zugelassen sind. Ob das optisch erstrebenswert ist, ist natürlich wieder eine ganz andere Sache |-D

Sind deswegen die alten Minis immer wie eine Rakete abgegangen, weil sie so kleine Räder hatten? :-)


...und weil sie so leicht waren und eine Getriebeübersetzung für gute Beschleunigung hatten.
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Re: Was bringt Drehmoment?
16.04.2011, 12:54:26
Hohes Drehmoment alleine bringt sich nichts bei einem Motor. optimal wäre hohes Drehmoment in hohen Drehzahlbereich, das spielts aber nicht so leicht.

bei nem Diesel kannst mit 1500 rpm dahincruisen, überholen usw., beim Benziner kannst mal zurückschalten dass er 3 bis 4k rpm hat, damitst anständig überholen kannst.

Ich habe 2 ca. gleich alte Autos, ein 90PS TDI, und ein 90PS Saugbenziner Japse.

Der Diesel ist geschmeidig beim Autobahnfahren, mit knapp 2500 rpm 120 km/h unterwegs, beim Benziner im letzten Gang fast 4000rpm.
auch Strecken wo ich oft beschleunigen muss, auf  ca. 2200 rpm raufdrehen den Turbodiesel, und ich kann beschleunigen ohne dass ich jemanden behindere. Beim Benziner schläfst so ein, überhaupt mit 1.6l und 90PS. Da geht unter 3 bis 3,5k nichts und ich behindere die Leute eher.

Der Benziner geht aber besser, aber erst wenn ich die Gänge ausfahre auf 6000 bis 6500 rpm, ist dann wieder nicht gut für den Motor wenn ich das öfters mache. Deswegen fahre ich mit den Auto nicht mehr, sonder gurke herum mit einem Drehzahlbereich von 1500 bis ca. 2500, behindere ich eben andere, mein 12 Jahre Auto muss noch einige Jahre halten.

Das mit der Motorbremswirkung ist so eine Sache, wast mit dem Benziner mit höheren Drehzahlen fahren musst, hast dann auch wieder eine höhere Motorbremswirkung.
Ich für meinen Teil finde, genauso wie der Spruch:

Hubraum ist durch nichts zu ersetzen
gilt auch hier:
Drehmoment ist durch nichts zu ersetzen

Deswegen bevorzuge ich einfach Dieselmotoren, ich will nicht immer so bei 3000 bis 4000rpm schalten. bei 4k tuts mir ums Auto schon leid.

Unter 140PS würde ich keinen Benziner nehmen, und unter 100 bis 120PS keinen Diesel.
mfG Thomas




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Moped:Spritmonitor.de

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Re(9): Was bringt Drehmoment?
16.04.2011, 14:09:20
Es setzt auch ein, wenn es Nachteile bringt (zB. auf Schnee oder Schotter).


Ich finde, dass es gerade hier Vorteile bringt. Wenn die Reifen blockieren, ist die Bremswirkung zwar höher, aber das Fahrzeug ist nicht mehr beherrschbar und dreht sich ein. Mit ABS bremst der Wagen zwar nicht so schnell, aber man bleibt gerade und kann auch noch ausweichen.

Also ich kenn jemand, der keine Autos mit ABS kauft, weil er meint, dass er das selber besser kann und er die Kontrolle nicht ans Auto abgeben will.


Welche Autos kauft er denn dann? ABS ist doch schon überall drinnen, oder täusch ich mich da?

Gerade da ist es überflüssig, weil man hier in der Regel permanent mit dem höchsten Gang fährt. Selbst die Automatik schaltet hier meist nicht mehr
runter, sondern bleibt immer im höchsten Gang.


Ich war gerade vor ein paar Tagen beruflich in Deutschland. Dort auf den Autobahnen gibt's von Stau mit Stop'n'Go über überholendende LKWs bei 90km/h bis hin zu 200km/h bei freier Strecke alles. Gerade beim anschließenden Beschleunigen ist's mit meinem 120PS Benziner nicht so angenehm. Erst fahr ich im 6.Gang mit 90 hinter dem LKW her und wenn der sich endlich wieder rechts einreiht, hakel ich in den 3.Gang zurück um zu beschleunigen. Da wär Automatik (oder ein Diesel) angenehmer.
Auf dem Weg in die Arbeit geht's bei mir 15km über kurvige Landstraßen, wo sonst keine Menschenseele fährt -da macht Selbstschalten Spaß.
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Re(10): Was bringt Drehmoment?
16.04.2011, 14:17:59
Welche Autos kauft er denn dann? ABS ist doch schon überall drinnen, oder täusch ich mich da?


Aktuell hat er einen 3er Golf.

Ich war gerade vor ein paar Tagen beruflich in Deutschland. Dort auf den
Autobahnen gibt's von Stau mit Stop'n'Go über überholendende LKWs bei 90km/h
bis hin zu 200km/h bei freier Strecke alles. Gerade beim anschließenden
Beschleunigen ist's mit meinem 120PS Benziner nicht so angenehm. Erst fahr ich
im 6.Gang mit 90 hinter dem LKW her und wenn der sich endlich wieder rechts
einreiht, hakel ich in den 3.Gang zurück um zu beschleunigen. Da wär Automatik
(oder ein Diesel) angenehmer.
Auf dem Weg in die Arbeit geht's bei mir 15km über kurvige Landstraßen, wo
sonst keine Menschenseele fährt -da macht Selbstschalten Spaß.


Also bei mir ist es meist umgekehrt. Auf der Autobahn hab ich freie Fahrt und kann den Tempomat zu 99% der Zeit drin lassen und auf der Landstraße hab ich mit LKWs und Schleichern zu kämpfen.

Vor allem wenn man nicht überholen kann (Stadtgebiet, Überholverbot auf Landstraße, etc.) ist eine Automatik sehr angenehm, weil man in der Kolonne fahren kann ohne in der Minute 10mal schalten zu müssen, weil die Leute ständig abbremsen und wieder beschleunigen bzw. generell nicht die Geschwindigkeit konstant halten. Vor allem, wenn man möglichst niedertourig fährt, um Sprit zu sparen. Man kann natürlich die ganze Zeit im 2. oder 3. Gang fahren, dann spart man sich das Schalten, aber dafür heult halt der Motor herum, dass es eine Freude ist.

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