Gab es ein großes Missverständnis der Spieleindustrie Mitte der 1990er Jahre?
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Gab es ein großes Missverständnis der Spieleindustrie Mitte der 1990er Jahre?
15.01.2012, 23:44:45
In den 80ern sowie bis Mitte der 90er waren 2D Spiele eine Selbstverständlichkeit. Nicht nur ihr eigener Charme, auch die Gameplaymechanismen von 2D, nämlich gute Steuerung, gute Übersicht, sehr auf Reaktion und dynamisches schnelles Gameplay ausgelegt, überzeugten vollends.

Mitte der 90er wurde es technisch betrachtet mehr und mehr möglich 3D zu bieten. Und vermutlich gab es diesbezüglich auch Meinungsforschungen. Aber ich werde den Verdacht nicht los, dass es hier zwischen den Spielern und der Industrie zu einem gewaltigen Missverständnis gekommen ist. Damit meine ich folgendes: Auch ich hätte bei Umfragen wie selbstverständlich geantwortet, dass ich endlich auch Spiele in 3D genießen möchte. Denn je nach Genre und Spieleaufmachung macht das ja Sinn. ABER das würde für mich noch lange nicht bedeuten, dass ich deswegen den Tod von 2D möchte! Beispiel: Nur weil es Cola Kirsche gibt, möchte Mister X noch lange nicht den Tod der alten klassischen Cola. Abwechslung und Harmonie gehört zum Leben, also auch bei Videospielen.

Maximal (wenn überhaupt) würde ich einsehen, dass ein paar Prozent weniger 2D Titel auf den Markt kommen. Also ein Hand in Hand von 2D sowie 3D, je nach Spiel. Es gibt Genres da passt das eine besser als das andere, zB Jumpn Runs sind erst dann ein richtiges Jumpn Run, wenns in 2D ist. Diese 3D Jumpn Runs sind eher als Adventures zu betrachten. Ebenso ist die Kameraführung in 3D viel komplizierter und kann schon mal in die Hose gehen. Toll ist 3D bei Rennspielen sowie Flugsimulationen, aber Ballerspiele a la R-Type und Jumpn Runs wie Super Mario und Bonk sind eigentlich für 2D wie geschaffen. Bei Strategie kommts drauf an wie geschickt sich die Entwickler anstellen, es gibt bestimmt sehr gute und sinnvolle 3D Titel. Bei Fussball ist auch beides möglich, mal wäre ein 2D Kickspiel lässig, und dann zur Abwechslung eines in 3D. Es kommt drauf an, was die Programmierer daraus machen, und vor allem WIE. Beat Em Ups sind in 2D und 3D brauchbar, wobei aber die Meilensteine a la King of Fighters 2D Titel sind. Bei 3D Beat Em Ups kanns passieren, dass man tatsächlich ohne Blick auf den Bildschirm gewinnt, bloß weil man permanent auf den Schlagenknopf gedrückt hat. 2D Prügler verlangen mehr Geschick ab (vergleicht mal King of Fighters mit Soul Calibur!) und lassen sich hinzu einfacher steuern als das komplexe 3D.

Die Sache ist recht einfach, jede Spielvariante hat ihre Vor und Nachteile bzw ihre persönlichen Eigenschaften. Daher gehört ein großer Aufruf in die Spielewelt MEHR darauf zu achten, statt sich stur nur auf 3D zu konzentrieren.

In den späten 90ern erlebte ich immer wieder angefressene Spieler, weil ihr geliebtes 2D plötzlich benachteiligt wurde. Ebenfalls gab es in diversen Zeitschriften immer wieder Leserpost bezüglich 2D. Aber die Zeit vergeht schnell und nun haben wir schon 2012, die ganz jungen Spieler sind nur mit 3D aufgewachsen und kennen es kaum anders, natürlich vermissen sie dann nichts. Und klar, ab und dann kommen ja noch 2D Titel auf den Markt, aber das ist zuwenig und lässt den Markt (sowie den 2D Kult) nicht richtig aufleben, das ist eher ein harmloses Windchen. Nicht wenige Personen haben den aktuellen Konsolengenerationen abgesagt, weil es eben so wenig 2D Kost gibt. Und die paar Downloadgames in 2D sind auch so eine Sache, das wird nicht richtig ernst genommen, weil nicht wenige Spieler lieber etwas Greifbares sammeln wollen. Also ein Spiel mit Cover Hülle und Verpackung.

Ich persönlich kann auch vieles in 3D Spielen, aber mich verärgert diese Einseitigkeit zu 3D durchaus, ich möchte eben beides (2D und 3D) in einer besseren Harmonie erleben. In den späten 90ern wollte der Markt auch das Genre Adventure sterben lassen! Dabei liebten wir doch Spiele wie Maniac Mansion, Day of the Tentacle, Grim Fandango usw. Auch hier hat es lange gedauert, bis der Markt wieder etwas aufwacht und neue brauchbare Titel lieferte. Mann, warum ist das alles immer so kompliziert? Und warum immer alles zwanghaft verändern bzw verschlimmbessern? Never change a winning Team! Also ich bin für alles offen, aber fühle mich von Einseitigkeit genervt. Ob DAS der Markt kapiert? Tja, ich habe so meine Zweifel... Mir kommt immer wieder ein Satz von einem klugen Spieleexperten hoch (nein, ihr kennt diese Person nicht), er sagte: Warum sollen sich die Entwickler bis aufs letzte bemühen (und eventuell damit mehr Kosten ausgeben), die Spiele verkaufen sich ja sowieso mittels Trend Werbung Hype und Magazinberichten...

Wie denkt ihr darüber?
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Immer wieder FCA
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FFB, der Gipfel der Welt
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Hirmer, das gute Modegeschäft
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