Wie 200.000 Euro anlagen?
Geizhals » Forum » Finanzen » Wie 200.000 Euro anlagen? (47 Beiträge, 1947 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
Wie 200.000 Euro anlegen?
18.10.2012, 21:56:21
Ein Bekannter ist aus gesundheitlichen Gründen in Frühpension, hat daher eine Minimalpension+geringfügiger Job von nur rund 1000 Euro. Er lebt in einer Mietwohnung. Schon zu Lebzeiten hat er ein Haus schuldenfrei überschrieben bekommen. Der Erblasser ist nun gestorben und das Haus könnte verkauft werden, als Erlös schätze ich 200.000 Euro.

Da der Bekannte erfahrungsgemäß nicht gerade gut mit Geld umgehen kann und die Gefahr besteht, auf "gute Freunde" reinzufallen, wäre eine Anlage des Verkaufserlöses zweckmäßig - so eine Art "Runterkühlphase"...

Die Struktur stelle ich mir so vor: Maximal 10% sollten rasch verfügbar bleiben, für laufende Zahlungen oder dringende Investitionen am Haus oder während dessen Verkaufs u.Ä.
Rund 50% sollten nur kurzfristig gebunden sein, als Basis für eine kleine Eigentumswohnung ca. 2014.
Der Rest des Geldes könnte für ca. 5 Jahre angelegt werden. Durchaus auch länger, aber vielleicht hat sich der Geldmarkt bis dahin so verbessert, dass eine Neuanlage lukrativer ist als jetzt schon für noch längere Zeit binden.

Soweit meine grundsätzlichen Überlegungen. Grob gesagt geht es also darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen guter Veranlagung und kurzfristigem Notgroschen zu haben und dabei sollte das Geld auch noch vor dem allzu unmittelbaren Zugriff seines Eigentümers geschützt sein... ;-)

Welche Empfehlungen hättet ihr aus heutiger Sicht?

WB.


--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.
18.10.2012, 21:56 Uhr - Editiert von Weissbier, alte Version: hier
Antworten PM Übersicht Chronologisch
 
Melden nicht möglich
..
Re(2): Wie 200.000 Euro anlegen?
21.10.2012, 21:12:20
Warum soll er es überhaupt verkaufen?

Siehe 1. Satz meines OP.

Dazu müsste man wissen, was ihm die Mietwohnung kostet

Summa summarum knapp über 600 Euro.

in welchem Zustand das Haus ist

0 Jahre alt, stets bewohnt und gepflegt gehalten, keine Baumängel im Sinne feuchter Keller o.Ä.. Fürs reine Wohnen sofort geeignet, mittelfristig stehen Investitionen wie Erneuerung der Dacheindeckung (sinnvollerweise in Verbindung mit Sanierung des Dachstuhls), Modernisierung der Heizung (dzt. zentral befeuerter Festbrennstoffkessel) und natürlich die allerlei laufenden Wehwehchen eines Hauses an. Und wenn es nur der Rasenmäher ist.

ob ein Verkauf wirklich die vermutete Summe bringt?

200.000 sind eine konservative Schätzung, maximal könnten es IMO 220.000 Euro sein. Alles darüber fällt in die Kategorie "alle paar Tage steht irgendwo ein Dummer auf und man hat das Glück, genau mit dem zusammenzutreffen".

nur mehr als die Inflation wird dabei kaum an Zinsen rauskommen (eher weniger)

Schon klar aufgrund der derzeitigen Finanzmarktlage. Darum ja meine urpsrüngliche Frage, welche konkreten Produkte kurz-, mittel- und längerfristig in einem ausgewogenen (bedarfsortientierten Verhältnis) sich aus heutiger Sicht anbieten.

BTW was die Nutzung des Hauses betrifft: Mietwohnung kündigen und das Haus kurzfristig bewohnen wäre eine Option, allerdings insofern unvernünftig, weil sich der Bekannte dann unnötig selber unter Druck setzt: Sobald er einen Hauskäufer hat, MUSS er selber eine ETW haben, wo er hinziehen kann. da tut sich neben dem zeitlichen Druck möglicherweise auch eine Finanzierungslücke auf, die unangenehm teuer sein kann.

WB.
--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
....
Re(4): Wie 200.000 Euro anlegen?
22.10.2012, 21:38:28
Er könnte es ev. auch vermieten, aber natürlich braucht man dazu auch halbwegs
ehrlich spielende Mieter.

Das Mieterrisiko ist das eine. Andererseits: Was würde es bringen? Der Bekannte bleibt halt weiter im Grundbuch stehen. Mit dem Mietertrag (Zahlungsmoral der Mieter einmal vorausgesetzt) kann er dann grade mal das Haus erhalten, weil alles lässt sich realistischerweise nicht auf die Mieter umlegen, wenn die halbwegs Hausverstand haben. Also hat der Bekannte nach wie vor seine nicht schlechte, aber auch nicht optimale Mietwohnung, hat kein Geld für Allfälligkeiten frei verfügbar (Autoreparatur oder gar neuen Gebrauchten).

Eine befristete Vermietung des Hauses ist also grundsätzlich eine Option, aber mittelfristig nicht empfehlenswert.

Über die Anlagemöglichkeiten sollte man dann eh mit dem Banker des Vertrauens
reden.

Gerade mit DEm sollte man möglichst wenig reden ;-) Denn das ist typischerweise der Berater, der vom Alltagsgeschäft her bekannt ist und provisionsmotiviert das anbietet, was SEINE eigene Bank gerade hat

Das ist letztlich auch der Grund, warum ich im GHF etwas vorfühle und nach grundsätzlich sinnvollen Anlagemöglichkeiten frage.

ist die Miete sowieso die bessere Lösung, ev. halt etwas wo er auch eine
gscheite Förderung bekommen kann (sollte ja für einen Mindestpensionisten
möglich sein).

Zum Beispiel Wohnbeihilfe fällt flach, wenn jemand an anderer Stelle Eigentümer einer Liegenschaft ist. nein, es ist schon gscheiter, eine kleine (!) ETW zu kaufen. Vor allem auch ,weil sich diese im konkreten Fall nicht so einfach verpulvern lässt wie verfügbares Geld.

WB.
--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung