Norwegen und die E-Autos
Geizhals » Forum » Auto & Motorrad » Norwegen und die E-Autos (75 Beiträge, 1879 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
...
Re(3): Norwegen und die E-Autos
23.10.2012, 17:19:46
vorweg - bin durchaus Pro-Weiterentwicklung.

ottonormalverbrenner autos hatten 100 jahre zeit konkurrenzfähig zu werden und
wenn elektroautos in 10 jahren aufholen ist das meiner ansicht nach
bemerkenswert.

E-Autos gab es - wie schon oft angemerkt - auch schon vor 100 Jahren und seit den 80er forschte man halt leider sehr halbherzig in die Richtung (und einige andere).

Mir scheint, man ist jetzt bloß erstmals in Europa echt gezwungen, da weiterzukommen, weil sonst China den Markt auf(w|m)ischt.

ich bin schon sehr gespannt über die haltbarkeit neuer elektroautos, weil sich
ja mechanisch wenig abnützt. der antriesbaufbau ist simpel, kompakt und
einfach tauschbar. bremsen bei intelligenten nutzen der rekuberation werden
viel weniger genutzt und stoßdämpfer und konsorten kann man gut wechseln...

oooch ... man wird es zweifellos schaffen, abgesehen von den Akkus, auch die anderen Komponenten "aus Kostengründen" mit Sollbruchstellen und minderwertig gelösten Details zwecks "geplanter Obsoleszenz", ganz zu schweigen von Inkompatibilitäten (Akkuspannung - WTF, dessen Formfaktor, Anschlüsse, Ladelogik, ....) uvm. willkürlich und effizient als "wirtschaftlich langfristig interessantes Produkt zu erhalten" - letzteres natürlich nur für den Produzenten....

Wer subtile Ironie oder latente Euphemismen in meinem Text findet, hat ihn nur halb verstanden ;-)

Aber vielleicht lernt die (westliche) Industrie ja doch einmal aus jahrzehntelang zelebrierten Fehlern, wenn Asien als Konkurrent (preislich) aufgeigt.

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
.....
Re(5): Norwegen und die E-Autos
23.10.2012, 17:38:00
ich hoffe auf kleine automobilschmieden, ala tesla, die vielleicht sagen, wir
könnten ohnehin nie den weltmarkt bedienen und deswegen planen wir autos die
ein lebenlang halten, da wir mit einem auto pro kunden immer noch
supererfolgreich sein werden...

zB.
Nissan hat vor 20 Jahren einmal einen Prototypen gezeigt, der durch allerlei Karosserieaufbauten als Limo, Cabrio, Pickup, Combi usw. benutzt werden konnte, technisch ja nicht wirklich eine Hexerei (wenn man von einem Pickup ausgeht).
Leider hat man modulare Bauweise in Europa jahrzehntelang verlernt (VW hatte, hab ich mal gelesen, in Spitzenzeiten 220 verschieden Hupen im Programm %-)%-)%-) - wurden eingedampft auf glaub ich 13 ...)
Leider geht die Wartungsfreundlichkeit viel zu wenig in die Kosten-Nutzen-Rechnung der Käufer ein.
Nicht alles, was von Montagerobotern schnell zusammengebastelt wird, ist von Menschen hinterher gut zu reparieren, von der steigenden Komplexität und Anfälligkeit von Elektronik und Software einmal ganz zu schweigen.

würden die durchschnittliche lebenserwartung eines autos schnell verdoppeln
wenn nicht verdrei- oder -vierfachen.

... tjo - jetzt darf man seine Schlüsse ziehen.
Man muß nur so legendäre Dauerläufer wie Mercedes 190D, Volvo 240, Käfer oder Mahindra Jeeps (Nachbauten) ansehen - 1 Mio km sind bei solider Technik und Wartbarkeit machbar. Nur: wie bringt man moderne Fahrzeugkonzepte wieder dorthin, ohne daß sie zum Verlustgeschäft für Produzent (mangels Neukauf) und Kunde (Neupreis) werden?

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
..........
Re(10): Norwegen und die E-Autos
24.10.2012, 00:03:11
es gibt inzwischen anerkannte Berechnungen über die Reichweite des Eisabwurfes von Windkraftanlagen. Werden diese Abstände unterschritten, muss man ständig damit rechnen von einem tödlichen Geschoss getroffen zu werden. Keine Versicherung der Welt würde bei einem derart unkalkulierbaren Risiko für den Betreiber der Anlage die Haftung übernehmen wollen.

Die Betreiber argumentieren zwar mit einer Sensorik, welche bei Unwuchtigkeiten der Rotorblätter die Anlage abschaltet. Es gibt allerdings sehr wohl schon wissenschaftlich bewiesene Wetterverhältnisse (hohe Luftfeuchtigkeit zb. Nebel und schnell fallende Temperaturen) wonach beim sich drehenden Windrad es zu einer gleichmässigen Eisbildung kommt und diese durch die Sensoren nicht registriert werden. Die Folge sind, je nach Höhe des Windrades, Eisabwürfe bis zu ca. 300 Meter Entfernung, bedingt durch die Schleuderwirkung der Rotorblätter.

Und eines noch, das sollte man nach der Doku in Arte nicht unerwähnt lassen, der Lärm in unmittelbarer Nähe muss schrecklich sein. Die Menschen hören das bis in ihre Schlafzimmer und können nicht mehr schlafen, die Luft vibriert und das Geräusch erinnert an eine ständig laufende Waschmaschine.

Deswegen sollten unbedingt entsprechend hohe Abstände zu Siedlungen bzw. einzelnen schon bestehenden Wohnhäusern eingehalten werden. In diesem Fall hat man wohl dem Kläger Recht gegeben und das Windrad musste weg.




Grüße,
Geri

24.10.2012, 07:00 Uhr - Editiert von Geri_65, alte Version: hier
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
......
Re(6): Norwegen und die E-Autos
24.10.2012, 10:02:20
Sobald die Sahara gebaut ist und produziert bin ich der erste, der sich einen
e-Porsche kauft.


ich fürchte, deinen e-Porsche wirst du dir abschminken können. Nach der gestrigen Doko auf ARTE sieht es sehr schlecht aus dass jemals Strom in großen Mengen aus der Sahara nach Europa gelangen wird.

mehrere Hauptprobleme wurden angesprochen:

- allen voran der hohe Wasserverbrauch der solarthermischen Kraftwerke. Afrika und Wüste in Kombination mit hohem Wasserverbrauch ist schon mal ein nahezu unüberwindbarer Widerspruch in sich.

- falls doch diese Kraftwerke gebaut werden (Marokko zb. hat hohes Interesse und neben einem bereits bestehenden weitere zu bauen), es ist gestern rausgekommen dass die Afrikaner - eigentlich eh klar - den Strom selber haben wollen. Schon derzeit besteht ein Stromdefizit von 20%, Tendenz steigend.

- die hohen Investkosten. Alleine für die Errichtung von ein paar solcher Kraftwerke wurden Summen in Milliardenhöhe geschätzt. Zusätzlich käme dann noch die Verkabelung von Afrika nach Europa, was ebenfalls weitere Milliarden verschlingen würde. Derzeit geht sich einfach die Kosten/Nutzen Rechung unmöglich aus und es finden sich nicht genügend Investoren.

- die relativ instabile politische Lage dieser Länder.

Ich will es nicht schlechtreden, so ein Solarkraftwerk in der Wüste ist eine sehr beeindruckende Sache. Noch dazu sind sie in der Lage rund um die Uhr Strom zu produzieren (tatsächlich auch in der Nacht!), es macht keinen Lärm, es ist ungefährlich und vergeudet keine weiteren Ressourcen (bis auf Wasser), produziert kein CO2.

eine tatsächlich sehr fahler Beigeschmack ist noch wegen der Wasserthematik aufgekommen: Das derzeit einzige ernstzunehmende solarthermische Kraftwerk in Marokko benutzt prähistorisches Grundwasser (ca. 500.000 m³ pro Jahr)  für das es nahezu keinen Nachschub gibt :-/




Grüße,
Geri

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung