Linux bedeutet Kostenexplosion...
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Re(2): Linux bedeutet Kostenexplosion...
25.01.2013, 18:13:56
Ich weiß, dass dieser Beitrag sarkastisch gemeint ist, aber ich kann mir
durchaus vorstellen, dass Linux sehr teuer werden kann!

Keine Frage - die Kosten für einen Umstieg sind irrsinnig hoch. Doch sind das einmalige Kosten. Wenns mal läuft, ist man langfristig günstiger unterwegs (behaupte ich jetz mal so), sofern die Umstellung ordentlich gemacht wurde (was in Wien z.B. nicht ganz der Fall war. Letztenendes ist es an einem Sprachprogramm für Kindergärten gescheitert, das nur unter Windows lauffähig war. Weil solche Probleme nicht einkalkuliert wurden kam man unter Zeitdruck und man konnte das Programm nicht mehr rechtzeitig auf Linux portieren. Es blieb letztenendes nichts anderes übrig, als alle Kindergartenrechner wieder auf Windows zurück zu stellen).

Daher ist der Kostenfaktor in erster Linie von der Zeitspanne, für die er berechnet wird, abhängig.

Wenn HP einen Zeitraum von 2 Jahren annimmt (keine Ahnung, was die wirklich angenommen haben), ist es ganz klar, das Windows billiger kommt. Für 20 Jahre wirds vermutlich aber schon ganz anders ausschaun.

In der Zeit muss man vermutlich 2x auf die neuste Windows- und Office Version umstellen, was abgesehen von den Lizenzkosten ebenfalls wieder Schulungen bedarf (wenn auch natürlich nicht so umfangreiche wie für eine Umstellung auf Linux) und dementsprechend was kostet.

Und hier ist man natürlich komplett von einer Firma abhängig, auf die man keinen Einfluss hat. Wenn Microsoft den Support einstellt, ist man aufgeschmissen. Ein selbstgezüchtetes LInux hingegen macht zu einem guten Teil unabhängig und lässt einem Erneuerungszyklen nahezu beliebig lange hinauszögern. Gutes Personal natürlich vorausgesetzt.

Apropos Abhängigkeit: Wird im Windows eine Sicherheitslücke entdeckt, kann man erst mal abwarten, ob Microsoft überhaupt etwas unternimmt... mit dem hauseigenen Linux kann man/muss man sich selbst darum kümmern. Natürlich kann man sich dann die Klagen in die Haare schmieren - hier muss man Abwegen, was wichtiger ist. Ich persönlich bin ein grosser Freund der Eigenverantwortung.
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update 25.11.2012: http://www.ungutknut.at
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Re(2): Linux bedeutet Kostenexplosion...
26.01.2013, 13:25:17
Also persönlich glaube ich ja, dass es einfach von deinem Personal abhängt... Wenn Du lauter Microsofties hast, wird eine Umstellung sauteuer bis unmöglich. Andersrum genauso: Wenn du lauter Unixoiden-Urgestein beschäftigst, wird M$ unfinanzierbar sein.

jedes kleine Installationsproblem bei Linux, das den IT-Techniker einige
Stunden beschäftigt

Hängt von deinen Anforderungen ab... Je nach Distri gibt es halt seeehr viel, was out-of-the-Box ähnlich gut klappt wie Windows-Installationen.

  um Linux auf einem Desktop ordentlich zum Laufen zu kriegen, ist mehr
notwendig

Ich glaube Dir, dass es einen Zusammenhang über die Anzahl der Installationen gibt. Wenn Du ein paar Mannmonate investieren musst, damit es rennt - sieht das bei 2 PCs halt extrem unrentabel aus. Wenn du mehrere zigtausend PCs in der Firma hast, verschwindet das im Rauschen.

Was man so mitbekommt, sind die Migrationen unter Windows übrigens auch nicht so Arbeitseinsatzfrei... Die Umstellungen auf Win7 und Win8 vernichteten da schnell Mannjahre in mir bekannten Firmen... Das kann unter Linux "sanfter" sein, weil der HW-Support von den Applikationen drauf eher entkoppelt ist als bei Windows.

Dann bleibt noch die Frage der Wartbarkeit und des Supports... Wieviele Leute benötige ich, um die Produktion von XYZ Personen zu ermöglichen. Hier halte ich Unixoide für sehr gut - wobei M$ einiges brachte, das IMHO ausser Streit steht. Single-Sign-Ons sind lange Jahre unter Windows AFAIK bei weitem einfacher gewesen als unter Unixoiden.

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Re(2): Linux bedeutet Kostenexplosion...
07.02.2013, 18:33:04
OT hier eigentlich, aber: geht es da nur mir so? Ich koennte "Experten" wie dem Herrn Dölle immer intensiv mit der Rueckhand ueber die Wange streicheln, wenn sie "kommerziell" und "Open Source" (oder gar "freie Software", aber das sagt man im informierten Business-IT-Umfeld ja gleich besser gar nicht!) in ihrem Schrieb als diametrale Gegensaetze positionieren. So wie hier:

"Wer kommerzielle und Open-Source-Software miteinander vergleichen will, muss also deutlich mehr betrachten als nur die Lizenzkosten."


Red Hat treibt die Entwicklung von z. B. JBoss auch nicht aus reiner Naechstenliebe voran - die wollen doch glatt Geld damit verdienen!!1! Dennoch ist die Software quelloffen, ja sogar frei - man darf also auch "Open Source" dazu sagen, ohne dass einem die OSI aufs Dach steigt oder man von esr mit einer Panzerfaust (zum reinen Selbstschutz natuerlich!) bedroht wird. Es gibt noch nicht einmal eine proprietaere "Premium"-Variante, waehrend die Frickler mit einer zerhackstueckelten "Community"-"Open Core"-Variante abgespeist wuerden - weil dann koennte der Urheber ja werbewirksam ("Wir unterstuetzen Open Source! Hurra!") auf mehr als einer Hochzeit tanzen.

Ich finde es einfach schade, dass es sogar von einem respektablen Verlag bezahlten IT-Schreiberlingen nicht klar zu sein scheint, worueber sie da eigentlich genau Kommentare verfassen, und sie somit zur weiteren Verwaesserung bzw. Verhinderung der Etablierung einer ordentlichen Terminologie, die diese Dinge klar und semantisch richtig benennt, beitragen (egal ob nun mutwillig oder fahrlaessig). Waere das nicht der Fall, wuerde vielleicht der Trugschluss "Open Source" -> gratis -> "was nichts kostet kann auch nichts wert sein, nehmen wir lieber was 'Kommerzielles', mit Support und so!" seltener passieren. Den kann man naemlich sogar im Jahr 2013 noch in freier Wildbahn beobachten.

</rant> ;)


tl;dr: "kommerziell" ist nicht das (oder auch nur ein) Gegenteil von "Open Source" oder "freier Software".

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