Eine neue Meisterleistung der EU: Endlich haben wir Euros mit unterschiedlichem Wert...
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Eine neue Meisterleistung der EU: Endlich haben wir Euros mit unterschiedlichem Wert...
27.03.2013, 06:28:14
... also quasi 2 unterschiedliche €-Währungen mit unterschiedlichem Kurs:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/eurokrise/1381039/Welchen-Wert-hat-der-zyprische-Euro

Eine Person aus dem EU-Ausland will in Zypern Eigentum um 100.000 Euro erwerben, sie nimmt Verbindung mit einem Zyprioten auf, der die Transaktion mit seinem eigenen Geld tätigt, im Gegenzug überweist der ausländische Käufer 90.000 Euro auf ein Konto in einem anderen EU-Land – und der Differenzbetrag von 10.000 Euro ist der Preis, den der involvierte Zypriote zahlen muss, um sein Vermögen ins Ausland zu transferieren.

Dieses Gedankenexperiment verdeutlicht, welche Gefahren von einer Einschränkung des Kapitalverkehrs ausgehen. Denn konsequent zu Ende gedacht bedeutet die Kapitalschranke nichts anderes, als dass der zypriotische Euro derzeit einen anderen Wert hat als das Geld der restlichen Eurozone. Bleibt man beim obigen Rechenbeispiel, dann wäre Zyperns Euro in Österreich nur 90 Cent wert.


Das Dilemma der Retter

Der EU-Vertrag verbietet Einschränkungen des freien Geldverkehrs. Ausnahmen sind nur aus Gründen der „öffentlichen Ordnung oder Sicherheit“ erlaubt – was nach Ansicht der EU-Kommission auf Zypern zutrifft. Die Retter stehen aber vor einem Dilemma: Je länger die Kapitalkontrollen aufrecht bleiben, und je umfangreicher sie ausfallen, desto schwerwiegender die Folgen für die Eurozone. US-Volkswirt Tyler Cowen etwa schätzt die Wertdifferenz zwischen einem zypriotischen und einem „deutschen“ Euro auf bis zu 50 Prozent. Laut Guntram Wolff vom Brüsseler Institut Bruegel werde damit die Bereitschaft der EZB, Banken mit Liquidität zu versorgen, infrage gestellt – ein möglicherweise „fatales Signal“.


Im Prinzip hat damit Zypern eine abgewertete Währung, oder? Ein Geniestreich! Nachdem ja immer wieder postuliert wurde, dass GR eine Abwertung brauchen würde - hier gibt es ein Modell... Wollen mal sehen, wie lange es dauert, bis die erfolgreichen Maßnahmen ebenfalls in GR gespielt werden...  

Dass das Volk dabei vor die Hunde geht - who cares? Es gibt jetzt sicher großartige Möglichkeiten, günstig Handel zu treiben (halt nicht für Zyprioten, aber für den Rest der EU).
Die EU verkündet daher gerade selbstbewusst auf ihrer Webpage:
http://ec.europa.eu/index_de.htm
Die EU insgesamt macht Fortschritte


Na denn... Spannend finde ich auch immer wieder, was sich die SPÖ unter sozialistischer Marktwirtschaft vorstellt. Egal, ob Ederer 50% des Personals von Siemens abbauen will, oder ob auch Faymann Zypern Auflagen erteilt, die diese Situation schaffen...

So grauslich und menschenverachtend schwarze Wirtschaftspolitik auch ist - Sozialisten schaffen es jedesmal, das zu toppen...

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Re: Ach ja... Eurogruppenchef nennt das Vorgehen in Zypern übrigens "beispielhaft".
27.03.2013, 08:25:56
Wenigstens haben die Linken aufgehört ständig den bösen Spekulanten die Schuld für ihre eigene Misswirtschaft in die Schuhe zu schieben. Die größten und gleichzeitig dümmsten Spekulanten sind sie selbst, siehe Bawag, Salzburg, Linz, Yen Spekulation von Häupl etc.

Unfassbar ist aber das idiotische geheule über die "Steueroase" Zypern. All die Gesetze und Regeln gab es schon vor dem EU Beitritt. Ebenso die überdimensionierten Banken mit ihren zweifelhaften Geschäften. Warum wird so ein Land in die EU aufgenommen, bzw. warum muss es vor einer Aufnahme in eine Gemeinschaft nicht gewisse Mindeststandards bzw. Voraussetzungen erfüllen? wer ist also verantwortlich...

Wie dilettantisch im Fall Zypern vorgegangen wurde ist in Worte kaum zu fassen. Zunächst verunsichert man EU weit Bankkunden, indem man einfach auf Sparkonten zugreifen will und beachtet dabei nicht einmal die EU weit gültige € 100.000 Einlagensicherung! Somit gibt es keine Sicherheit mehr für Spareinlagen, in keinem EU Land! Insbesondere wo es kriselt, werden Sparer nun schneller als zu vor ihr Geld abziehen (Zinsen gibt es ohnehin keine) und Banken noch schneller ins trudeln bringen.

Der Zugriff auf private Sparkonten ist nun also eine sozial gerechte Lösung? Jeder Vermögende der in Zypern Kapital veranlagt, macht dies mit einer Zypern Ltd und nicht am Privatkonto. Die LTD ist von allen Steuern auf Kapitalerträge befreit, (Substanzgewinne, Dividendnen etc). Der Zugriff auf Firmenkonten ist aber unmöglich da sonst eine Konkurswelle ausgelöst würde.

Fraglich ist auch die Besteuerung ausländischen Vermögens. Man ist mit Wohnsitz außerhalb Zyperns dort nicht steuerpflichtig. Diese Besteuerung ist ein brutaler Verstoß gegen Doppelbesteuerungsabkommen etc. aber irgend ein legales Mascherl wird den Hohlköpfen schon einfallen.

Nun wird die Maßnahme mit den überhöhten Zinsen die seit Jahren  bezahlt wurden argumentiert. Warum hat die EZB die Banken mit Kapital versorgt ohne Schranken zu setzen wenn keine marktkonformen Zinsen bezahlt wurden? Warum wurden keine Bankenaufsichten aktiv wenn mit dem Kapital in riskante und nicht diversifizierte Anleihen etc. investiert wurde? Schuld des kleinen Sparers?

Wenn nun jemand vor Kurzem sein Sparbuch eröffnet hat und noch gar keine Zinsen bekommen hat, soll er die gleiche "Strafe" zahlen wie andere die seit Jahren abkassiert haben?

Warum nicht einfach die überhöhten Zinsen der letzten 3 Jahre zurück buchen? Keiner zahlt einen Cent seines (evtl. hart ersparten) Kapitals, es ist sozial gerecht, man erreicht nicht nur private Sparer sondern auch LTD Kunden. Es zahlen nur die die zu viel bekommen haben...

Wenn kein Kapital geraubt wird, wird es auch keine wütenden Bürgerproteste geben und vermutlich auch keinen Bank-Run. Mit diesem ist jedenfalls zu rechnen sobald die Banken wieder aufsperren. Ich würde jedenfalls unter solchen Bedingungen keine Cent mehr auf der Bank halten, insbesondere wo in Zypern die Probleme nicht dauerhaft gelöst sind und in einem nächsten Schritt noch stärker auf die Einlagen zugegriffen würde.





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