Wand im Badezimmer löst sich auf

Wand im Badezimmer löst sich auf (27 Beiträge, 1201 Mal gelesen)

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Liebe Geizhälse,

ich habe folgendes Problem und bin mir sicher, dass es hier jemanden gibt, der mir bei der richtigen Vorgehensweise helfen kann:

Ich wohne seit zwei Jahren in einer Neubauwohnung in Wien. Als wir eingezogen sind, war bei der Dusche die Wand zumindest optisch noch in einem recht guten Zustand (vielleicht ein, zwei feinere Risse). Im Laufe der Zeit löste sich die Wand über den Fliesen jedoch zunehmend ab - fast wie eine Schicht von mehreren Tapeten, die sich ablösen.

Nach dem Duschen habe ich den Duschvorhang immer offen gelassen und die Tür ebenso, damit sich die Feuchtigkeit nicht unnötig lange an der Wand staut. Meiner Meinung nach ist die "Wand" nicht gerade gut für eine Dusche geeignet.

Nun zu meiner Frage: Wie soll/muss ich das dem Vermieter mitteilen und muss ich damit rechnen, dass Kosten auf mich zukommen oder wird das der Vermieter übernehmen müssen?

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Edit: Ich habe dem Vermieter nun einen eingeschriebenen Brief gesendet (mit Foto) und zur Behebung des Mangels aufgefordert. Ich kann euch gerne auf dem aktuellen Stand halten und bedanke mich für die zahlreichen Antworten; ich hätte beispielsweise nicht sicher gewusst, dass hier gepfuscht wurde (was ich mir aber sehr gut vorstellen kann, da an anderen Orten auch gespart wurde).

07.10.2013, 21:26 Uhr - Editiert von .Roman., alte Version: hier

Meiner Meinung nach ist der Anstrich gänzlich ungeeignet für Feuchträume. Wenn die Farbe vom Vermieter oder einer von ihm beauftragten Firma auf die Wand gebracht wurde, würde ich mit dem Vermieter reden. Eine wasserfeste Latexfarbe wäre das mindeste.

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Ich wohne seit zwei Jahren in einer Neubauwohnung in Wien.

Was verstehst du konkret unter einem Neubau? Mietrechtlich ist das alles, was ab dem 9.5.1945 baugenehmigt worden ist, die Spanne ist also recht groß.

Im Laufe der Zeit löste sich die Wand über den Fliesen jedoch zunehmend ab -
fast wie eine Schicht von mehreren Tapeten, die sich ablösen.

Schaut nach Baumangel (Materialunverträglichkeit) aus und diesen Begriff solltest du bei deiner Reklamation an den Vermieter auch verwenden. Verbunden mit dem Hinweis, dass durch die aufgebrochenen Stellen Nässe eintreten kann und es damit zu einer Substanzschädigung kommt.

Ev. kann es der Vermieter noch als verdeckten Mangel reklamieren, aber sowas ist eher theoretisch. Es gehört jedenfalls die Beschichtung abgeschabt, korrekt grundiert und dann ein wasserfester Anstrich aufgebracht.

WB.
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08.10.2013, 23:21 Uhr - Editiert von Weissbier, alte Version: hier

Danke, so werde ich es dann wohl machen.

Noch eine kurze Frage: Dem Vermieter kann ich leider keine E-Mail schreiben. Soll ich den Brief eingeschrieben oder normal versenden? Ich möchte nicht unnötig aufdringlich oder bedrohlich sein aber halt doch erreichen, dass das ordentlich repariert wird.

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normale briefe landen gerne in der rundablage...

ich würd das eingschrieben machen.
ausserdem würd ich einen termin reinschreiben bis wann das erledigt sein sollte.

Melde es dem Vermieter. Schaut nach Pfusch aus. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest melde dich vorher noch bei der Mietervereinigung an.

Da gehört bis rauf zur Decke verfliest. Selbst diese Latexanstriche sind nicht dafür ausgelegt das sie permanent "geduscht" werden. Hat das Bad ein Fenster?

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f.u
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Danke für eure ersten Meldungen.

Kurzer Nachtrag: Ich schätze das Haus stammt aus den 70ern/80ern.
Das Badezimmer hat leider kein Fenster, lediglich eine kleine elektrische Lüftung.

Die Beiträge stimmen mich positiv, dass der Vermieter mir hier keine Schuld geben kann. Bisher habe ich ihn in den 25 Monaten, die ich hier bereits wohne auch noch nie kontaktieren müssen. Ich hoffe daher auf eine unkomplizierte und für mich kostenlose Behebung.

Nun noch eine Frage zur Kontaktaufnahme, wie sollte ich hier vorgehen? Es handelt sich um einen älteren Herrn, daher ist eine E-Mail leider nicht möglich. Soll ich ihm per Post ein kurzes Schreiben mit Foto zukommen lassen, wenn ja - eingeschrieben oder nicht?

06.10.2013, 23:39 Uhr - Editiert von .Roman., alte Version: hier
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ich würde das dem Vermieter zeigen, da wurde sichtlich falsch gearbeitet, das schaut aus, als ob die Spachtelmasse und die Farbe nie wirklich gehalten haben, am Putz.

die Vorbehandlung wurde da vergessen und die falschen Materialien verwendet deshalb halten diean der Oberfläche nicht.

da kannst nur alles Abspachteln, mit Tiefengrund einlassen und falls es Reicht neu mit einer Passenden Farbe ausmalen.

obwohl ich bei dem von der Feuchtigkeit gezeichneten Untergrund eher neu Verspachteln würde und dann noch mal mit Tiefengrund einlassen und Neu Ausmalen.
Ausserdem sieht es aus als ob schon Schimmel druchkommt.

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Für mich sieht es so aus, als wäre hier nachträglich in der Wanne eine Duschmöglichkeit installiert worden. Ergo war der Wandaufbau niemals auf Spritzwasser von der Dusche ausgelegt.

Wenn das der Fall sein sollte, wird das ne größere Reparatur. Das Mauerwerk  oberhalb des Fliesenspiegels dürfte inzwischen gut durchnässt sein. Damit wirds hinter den Fliesen nicht viel besser sein. Wenn du Glück hast ist das Haus so alt, dass die Fliesen im Betonbett direkt auf den Ziegel verlegt wurden, das dürfte zumindest eine tiefere Durchnässung des Fliesenspiegels verhindert haben. Wurden die aber auf Putz verklebt, wunderts mich ehrlich, dass die noch dran sind.

Verursacher der Misere, ist derjenige der die Badewanne mit ner Duschgarnitur ausgerüstet hat. Dazu hätte entweder der Fliesenspiegel nach oben verlängert werden müssen, oder zumindest die Wand wasserabweisend vorbehandelt und dann mit Latexfarbe gestrichen werden müssen. Keins von Beidem ist offensichtlich passiert - dewegen ab zum Vermieter (außer du warst derjenige, der die Duschgarnitur installiert hat).

mfg
zytec

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Wir trinken den Met                       Wir gebrauchen viel Frau`n
bis keiner mehr steht                     tun Leute beklau`n
unser Häuplting heißt rote Locke   und hau`n uns reichlich auf die Glocke

07.10.2013, 04:24 Uhr - Editiert von zytec, alte Version: hier
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So sehe ich das auch mit der nachträglichen Nachrüstung.
Alleine wenn ich sehe, dass die Handbrause einerseits hinter Fliesen andererseits hinter gestrichener Wand montiert wurde .... das mindeste wäre wohl gewesen die Fliesen raufzuziehen bzw. dichte Grundierung + Latexfarbe ...

das mauerwerk scheint übrigens auch _etwas_ feucht zu sein

lass die hässlichen fliesen gleich mit der abbröckelnden farbe mit runter schlagen, auftrocknen und dann gscheit bis unter die decke verfliesen

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

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Die hässlichen Fliesen würde ich gerne entsorgen, das kannst du mir glauben.
Leider wohne ich dort nur zur Miete und weiß nicht wie lange noch, wahrscheinlich noch zwei bis drei Jahre. Und ich glaube nicht, dass der Vermieter Interesse hat, mehr Geld als unbedingt nötig in die Wohnung zu stecken.

mit der u.u. unter den fliesen liegenden feuchtigkeit lässt sich das vl argumentieren

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

In dem Fall ist die Investition aber nötig, weil sonst ist dieses Badezimmer nicht benutzbar. Für dich nicht und ebenso nicht für einen eventuellen Nachmieter, dem das bei der Wohnungsbesichtigung sofort ins Aug springen wird, weil mit 1 mal schnell drüberfarbeln ist das nicht "versteckbar". Ganz abgesehen davon, wenn die Wand dauerdurchnässt ist, droht ein substantieller Schaden.
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lg

der verursacher der misere ist derjenige, der den dusch/brausekopf da oben montiert hat. die/derjenige wird auch für die reparatur aufkommen müssen.

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Eine Tragödie in Zahlen

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Egal ob es sich um Alt- oder Neubau handelt, die Beseitigung dieser Schäden fällt grundsätzlich in der Verantwortung des Vermieters. So gesehen wird er dir keinen Kosten auferlegen können. Punkt 1;
Punkt 2) So dramatisch ist das nicht, die HV kann sich einen Maler vorbei schicken und die Sache richtigstellen.
Schriftlich würde ich schon höflich den Sachverhalt darstellen.
Sollte es nichts passieren, dann schreibst du dem Vermieter wieder einen Brief und teilst ihm mit, dass du ab sofort, und solang dein Badzimmer nicht salonfähig ist, 15 % des Brutomietzinses in Abzug bringen wirst, und zwar gemäß § 1096 ABGB (egal ob es Neu- oder Altbau ist, wobei der Verzicht auf Mietzinsminderung nach § 1096 ABGB bei Neubauten vereinbart werden kann, trotz neigt die Judikatur immer dazu dem Mieter Recht zu geben, wenn er bescheinigen kann, dass er bei der Entstehung des Mietverhältnisses dieses Problem nicht vorausehen konnte.
Aber wie angemerkt, ich glaube nicht, dass du hier Problem haben wirst, die Suppe ist zu dünn

07.10.2013, 17:05 Uhr - Editiert von GREIFVÖGEL, alte Version: hier
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direkt bei der dusche gehört entweder auf 2m gefliest oder latexfarbe ( zumind. annähernd und längerfristig wasserabweisend)
nutzerverhalten würde ich sagen ist hier nicht schuld dran, weil der Bereich ja dafür gedacht ist, zu duschen

wennst ihm einen Brief schreibst, würde ich jedenfalls sagen - gleich mit Fristsetzung von zb 4 Wochen,
und alles schriftlich! selsbt wenn telefonisch was besprochen wird, in einem Brief zusammenfassen und bestätigen lassen.
wenn Brief -> auf jedenfall eingeschrieben, oder wenn die verwaltung, oder wenns die nicht gibt, der vermieter nicht weit weg ist, persönlich vorbeibringen und eine Kopie als erhalten unterschreiben lassen
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wien

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Ich würde sagen:
Ursprünglich wurde der Raum mit Pfeifenton-Material an Wandfarbe ausgemalt. Dieses Material war früher üblich und ist gegenüber Dispersions-Farbe sehr viel billiger. Wenn die alte Schichte sehr abstaubend ist und darauf Dispersions-Wandfarbe angebracht wird, zerspringt die Dispersion, bekommt bereits sichtbare Risse beim Trocknen, oder es passiert sogar beim Arbeiten mit einem Farbroller folgendes:
Die alte abstaubende Farbschichte an Pfeifenton löst sich leicht von der Wand in bis zu handflächengroßen Stücken mit Dispersionsfarbe obenauf. Da die frische Dispersion sehr klebrig ist, bleiben diese Blättchen bereits auf der Farbwalze haften. Man erkennt dann sofort bei so einem Vorvall, dass man die ganzen alten Schichten an Wandfarbe abscheren muss.

In Deinem Badezimmer hat jemand über so eine Pfeifenton-Farbe Dispersion darübergemalt, ohne die alte Schichte zu fixieren/stabilisieren/grundieren. Kurz bevor Du eingezogen bist hat jemand nocheinmal mit Dispersion darübergemalt. Die Dispersions-Schichte wurde damit dicker und weniger dehnungsfähig. Duch Temperatur- und Feuchtigkeits-Schwankungen dehnt sich die Schichte und zieht sich wieder zusammen - jetzt dicker geworden ist sie nicht mehr so dehnungsfähig und zerspringt und löst sich teilweise vom Untergrund ab - in der nicht festen, staubenden Pfeifenton-Schichte.

Kurzum vor dem ersten Dispersionsanstrich hätte der Untergrund ordentlich fixiert werden müssen (damals Materialkosten von etwa ÖS 100,-/m2) oder hätte abgekratzt werden sollen. Dies wude aus Kostengründen unterlassen.

Liebe Grüße Atschy
(Architekt in Pension)

Vielen Dank für deinen (sehr qualifiziert klingenden) Beitrag.

Ich habe dem Vermieter mittlerweile einen eingeschriebenen Brief gesendet, welcher spätestens morgen bei ihm ankommen wird. Dank der zahlreichen Beiträge bin ich zuversichtlich, dass der Vermieter die Behebung von sich aus bezahlen wird und selbst wenn nicht sollte der Nachweis meiner "Unschuld" im Streitfall recht leicht nachweisbar sein.

Ich halte euch auf dem Laufenden

Sicher muss das der Vermieter bezahlen - du hast sogar Anspruch auf Mietzinsreduktion, wie schon vorher jemand gepostet hat. Also wenn der Vermieter sich bockig stellt überweist du ihm mal 15% weniger und gehst zur Schlichtungsstelle.

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