Wieder Preisabsprachen ...
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Re: Wieder Preisabsprachen ...
24.03.2014, 17:45:10
Die Frage ist dann halt von welchem Hersteller geht das ganze aus. Ist es ein (weltweit) bekannter Hersteller wo sowieso über den Produktnamen verkauft wird oder ist es eher eine Nischenmarke die zwar generell jeder anbieten kann was aber nicht jeder macht und wo der Kunde von sich aus das Produkt nicht direkt auswählen würde weil es halt ein NoName / B-Brand Produkt ist.

Und dann ist es so das sich Händler beim Hersteller beschweren das andere Händler weit unter UVP verkaufen.

Dann muss man sich natürlich als Hersteller auch fragen, wer einem wichtiger ist die 10 kleinen Fachhändler ums Eck bzw. andere Online-Händler(die sich bei dir beschweren) die deine Produkte wirklich verkaufen, das bereits seit Jahren so machen und dir jeweils ein paar Tausend Euro Umsatz pro Monat generieren, oder der Online-Shop der seit 2 Jahren bei dir gelistet ist aber in dieser Zeit gerade mal ein paar Hundert Euro Umsatz gebracht hat, und das obwohl sie auf den unterschiedlichsten Preisvergleichsplattformen ganz oben standen. Nur reicht das halt nicht bei allen Produkten für einen Verkauf.

Waren in der Regel dann klassische 1-Mann Shops mit 0-2 Bewertungen auf Preisvergleichsplattformen. Die Produkte dann mit 2-5 Euro Gewinn verkaufen obwohl sie noch Frachtkosten bezahlen müssen und somit effektiv ein Minus Geschäft machen.

24.03.2014, 18:06 Uhr - Editiert von dasistmeinnick11+, alte Version: hier
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Re(2): Wieder Preisabsprachen ...
24.03.2014, 18:09:07
Dann muss man sich natürlich als Hersteller auch fragen, wer einem wichtiger
ist die 10 kleinen Fachhändler ums Eck (die sich bei dir beschweren) die deine
Produkte wirklich verkaufen,


Diese Argumentation kennen wir seit Jahren, die wird wohl nicht alt. Tatsache ist, dass der Hersteller gegen Händler im Ausland nichts machen kann und die Kunden dann eben dort kaufen.

Mir kommen auch gleich die Tränen vor lauter Großzügigkeit der Hersteller, die als edle Ritter ihre kleinen Händler retten (indem sie sie mit der Drohung, keine Ware mehr zu liefern, erpressen). Tatsächlich retten sie so ihre eigenen Profite, denn die Händler könnten preislich sehr wohl mithalten, wenn sie dieselben Einkaufspreise bekämen wie ihre Konkurrenz im Ausland, statt der hohen Österreich-Sonderpreise.

bereits seit Jahren so machen und dir jeweils ein paar Tausend Euro Umsatz pro Monat generieren, oder der Online-Shop der seit 2 Jahren bei dir gelistet ist
aber in dieser Zeit gerade mal ein paar Hundert Euro Umsatz gebracht hat, und
das obwohl sie auf den unterschiedlichsten Preisvergleichsplattformen ganz
oben standen. Nur reicht das halt nicht bei allen Produkten für einen Verkauf.


Wenn's so wäre, wie du schreibst, dann bräuchten die Hersteller ja gar nicht ihre Händler zu epressen, weil die Online-Shops eh nichts verkaufen. Richtig?

Waren in der Regel dann klassische 1-Mann Shops mit 0-2 Bewertungen auf
Preisvergleichsplattformen. Die Produkte dann mit 2-5 Euro Gewinn verkaufen
obwohl sie noch Frachtkosten bezahlen müssen und somit effektiv ein Minus
Geschäft machen.


Die Kalkulation muss der Händler schon selbst beherrschen. Hersteller dürfen und sollen da nicht eingreifen. Als Konsument kann man so günstige Händler eigentlich nur begrüßen, solange man nicht mit Vorkasse bezahlt (oder der Händler wie z.B. Amazon mit Sicherheit nicht gefährdet ist) und kein Service benötigt. Zumindest sollte man es sich aussuchen können, nicht?




Google-Suchergebnisse, nur mit Privatsphäre? startpage.com!


Once you allow the government to start breaking the law, no matter how seemingly justifiable the reason, you relinquish the contract between you and the government which establishes that the government works for and obeys you, the citizen—the employer—the master. And once the government starts operating outside the law, answerable to no one but itself, there’s no way to rein it back in, short of revolution.
-- John W. Whitehead

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Re(3): Wieder Preisabsprachen ...
24.03.2014, 19:41:57
Ich bin ja auch gegen Preisabsprachen etc. war halt ein ehemaliger Arbeitgeber von mir der zu 99% am DACH Markt agiert hat, und hier gab es soweit möglich (Ausnahmen: "gesetzliche" nationale Abgaben (Hier sage ich wenn schon Abgaben dann wenigstens EU-weit einheitlich) die selben Einkaufskonditionen für alle Kunden(arten).

Mir als Verkäufer und auch der Geschäftsführung war es ja egal wer das Zeug kauft. Die Geschäftsführung hat den Gewinn und ich als Verkäufer die Provision. In wie weit er die Produkte weiterverkaufen kann ist in erster Linie nicht mein Problem. Bei Eigenprodukte ist es für eine langfristige Partnerschaft natürlich schon wichtig.

Wenn's so wäre, wie du schreibst, dann bräuchten die Hersteller ja gar nicht
ihre Händler zu epressen, weil die Online-Shops eh nichts verkaufen. Richtig?


Der Händler beschwert sich trotzdem beim Hersteller und weicht dann evtl. auf andere Produkte aus. Somit verdient dann auch der Hersteller weniger, sofern der Händler dann wirklich komplett oder zum Teil umsteigt. In wie weit der Händler in Preisdiskussionen mit dem Kunden verwickelt war, kann ich nicht sagen. Effektiv wurde ohnehin nicht wirklich was unternommen, weil es ja nicht erlaubt ist. Leider fehlt vielen Händlern das verkaufstechnische Geschick, wenn die mich schon fragen müssen wie sie eine Preisdifferenz von 5-10 Euro wegargumentieren sollen. Ich mein bei nem lokalen Händler gibt es keine Frachtkosten, er hat das Produkt evtl. direkt auf Lager und falls nicht kann er es direkt abholen und muss es sich nicht liefern lassen und bei Zustellung anwesend sein. Zusätzlich hat er bei Problemen einen lokalen Ansprechpartner (der im Ideallfall auch noch kompetent ist)

Und wie oben bereits erwähnt auch Online-Shops haben unsere Produkte vertrieben und waren im Normalfall günstiger als der "Fachhandel"

Die Kalkulation muss der Händler schon selbst beherrschen. Hersteller dürfen
und sollen da nicht eingreifen. Als Konsument kann man so günstige Händler
eigentlich nur begrüßen, solange man nicht mit Vorkasse bezahlt (oder der
Händler wie z.B. Amazon mit Sicherheit nicht gefährdet ist) und kein Service
benötigt. Zumindest sollte man es sich aussuchen können, nicht?


Gebe dir da recht. Die Wahl des Händlers bleibt jedem Kunden selbst überlassen. Leider gibt es dann doch recht viele die beim bestellen im Internet das Hirn ausschalten und auf diverse dubiose Webseite reinfallen. Ich selber bestelle nur bei ausgesuchten Händlern und wenn die 5-10 % mehr kosten, dann ist es halt so.

Denn günstigster Preis + bester Service + ausgezeichnete Arbeitsbedingungen kann wohl kaum ein Unternehmen bieten, zumindest nicht im Handel mit physikalischen Gütern.

24.03.2014, 19:46 Uhr - Editiert von dasistmeinnick11+, alte Version: hier
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Re(5): Wieder Preisabsprachen ...
24.03.2014, 20:49:43
Hatte mich auf Nischenmarken bezogen. Die Marktmacht geht natürlich immer vom größeren Anbieter aus, und ich bin mir auch sicher das nicht alles mit rechten Mitteln zu geht. Wobei Elektroketten mittlerweile schon deutlich an Bedeutung verloren haben. Wäre aber durchaus interessant zu wissen wie es sich für Samsung auswirken würde wenn Mediamarkt/Saturn sämtliche Samsung Produkte aus dem Sortiment nehmen würde.

Das ich wenn ich Handys verkaufe nicht darum herumkommen werde das aktuelle Samsung Galaxy und iPhone zu führen ist klar.

Ein Caterpillar CAT B15 werde ich aber nicht unbedingt für den Massenmarkt brauchen, ist für aber für Bauarbeiter bzw. Extremsportler sicherlich nicht so verkehrt.

Richtig Preis ("Wucherpreise" zahle ich auch nicht)+ Service + Verfügbarkeit ist für mich ausschlaggebend. Wäre für jeden nur der Preis entscheidend oder nur minimal die Verfügbarkeit würde es ja reichen wenn Geizhals pro Produkt nur 2 Treffer anzeigt.

Und sein Kundenklientel sucht man sich zu einem gewissem Maße ja auch schon über die Preisgestaltung aus. Und gefühlt (keine statistischen Werte, ich hatte in meinem Leben aber schon eine hohe 5 bzw. 6-stellige Anzahl an Kundenkontakten) sind es gerade die Pfennigfuchser die dann utopische Ansprüche stellen.

Und nur um es nochmals klar zu machen: Das man gewisse Händlerarten deutlich schlechter behandelt als andere ist natürlich Unart.

24.03.2014, 20:52 Uhr - Editiert von dasistmeinnick11+, alte Version: hier
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Re(2): Wieder Preisabsprachen ...
25.03.2014, 18:36:31
  was ein Hersteller davon hat, wenn der Händler das Produkt zu einem
bestimmten Preis verkauft und dann eben eine höhere Marge einfährt? Naiv wie
ich bin, gehe ich davon aus, dass der Hersteller deswegen nicht mehr bekommt.
Wenn dem Hersteller seine Produkte im Handel zu billig sind, kann er ja
seinerseits die Preise erhöhen.


Hersteller verkaufen die Produkte an die Händler nicht zum Einheitspreis, auch da wird verhandelt / bevorzugt.

Wenn also die Händler selbst keinen Preisdruck spüren, weil sie sich absprechen (direkt oder indirekt über den Hersteller), werden sie tendenziell auch weniger Druck auf den Hersteller ausüben, die Einkaufspreise (für sie) zu senken. Somit macht der Hersteller mehr Profit (alles zu Lasten der Konsumente).

Das geht dann auch nur dann wirklich gut, wenn der Hersteller mit diversen Tricks die Händler dabei behindert, im EU-Ausland zu kaufen statt bei der lokalen Niederlassung (mit länderbezogener Garantie, künstlich länderspezifisch gemachten Produkten u.dgl.).

Darüber hinaus kommt dieser Druck auf Händler ja Gerüchten zufolge nicht immer auf Eigeninitiative des Herstellers zustande, sondern manchmal sind es bestimmte, bevorzugte (größere) Abnehmer, die Druck auf den Hersteller ausüben bzw. Kontakte nutzen um die Preise der Konkurrenz in ungefährlichen Bereichen zu halten ("sag dem XYZ er soll meinen groß beworbenen Preis nicht unterbieten, sonst werden deine Produkte nicht mehr so prominent in meinem Geschäft ausgestellt" u.dgl.).



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