Bundesbank stimmt Zwangsabgabe auf Sparguthaben zu
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Bundesbank stimmt Zwangsabgabe auf Sparguthaben zu
21.08.2014, 13:03:55

DWN:Bundesbank stimmt Zwangsabgabe auf Sparguthaben zu
27.01.14

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Der Vorschlag des IWF, die Euro-Staaten mögen eine 10-prozentige Schulden-Steuer auf Sparguthaben erheben, um ihre Staatsschulden abzubauen (mehr im Detail hier) hatte bereits kurz nach der Veröffentlichung für Zustimmung bei deutschen Politikern gesorgt (mehr zu schnellen Begeisterung über die Enteignungs-Vorschläge hier).

Nun greift die Bundesbank den Vorschlag überraschend deutlich auf. Die Bundesbank stimmt dem Vorschlag des IWF, dass die Staatsschulden mit einer Zwangsabgabe abgebaut werden könnten, zu und hält eine solche einmalige Schulden-Steuer für eine gute Idee – natürlich nur „im absoluten Ausnahmefall“; und natürlich nicht in „Deutschland“ – zumindest im Moment nicht.
...


Der Artikel suggeriert, dass nur Sparguthaben betroffen wären. Im verlinkten Monatsbericht der Bundesbank steht das aber anders. Dort ist von Nettovermögen die Rede (Seite 52):


Einmalige Vermögensabgabe als Instrument
zur Lösung nationaler Solvenzkrisen im bestehenden
EWU-Rahmen?


...Vor diesem speziellen Hintergrund werden im Folgenden verschiedene Aspekte einer einmaligen Abgabe auf private Nettovermögen der Inländer erörtert, das heißt eine Abgabe auf die Vermögen abzüglich der Verbindlichkeiten...



Die Quelle macht ihrer Unseriosität wieder mal alle Ehre, obwohl sie ein an sich sehr interessantes Thema aufgreift. Wären tatsächlich nur die Sparguthaben gemeint, dann wäre es das, was ich erwartet hätte. Nämlich die übliche Abzockerei der kleinen Sparer.

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Re: Bundesbank stimmt Zwangsabgabe auf Sparguthaben zu
21.08.2014, 23:23:50
Zum Glück haben wir viel intelligentere Leute in der Nationalbank!
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1472466/IWFZwangsabgabe_Wahnwitzige-Idee

Beide Banken haben das gleiche 100 Seiten Paper (wie auch ich)
http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/2013/02/pdf/fm1302.pdf
gelesen und kommen zu diametralen Meinungen.

Ich stimme leider mit den Deutschen, die nicht nur besser Fußball spielen sondern auch besser die Situation durchschauen.

In dem Papier werden einfach verschiedene Wege verglichen, wie man die Staatsschulden der Eurozone in absehbarer Zeit wieder auf den Wert von 2007 zurückführen könnte. Denn nach 2007 hat man in einer weltweiten Aktion ein Problem einfach mit Geld zugeschüttet. Und dieses Geld wird man irgendwann einmal wieder zurückzahlen müssen.

Das Ergebnis einer europaweiten Vermögensabgabe wäre übrigens hochinteressant, da nämlich die Pleitestaaten fast immer die höchsten privaten Vermögensbestände haben. Bedeutet, dass deren Bürger über Jahrzehnte ihre Hände tief im Staatssäckel hatten. Die Staaten, die relativ intakte Budgets haben, haben eher "vermögensarme" Bürger.

Wichtig - bitte nie Vermögen und Einkommen verwechseln! Die wirklich Reichen haben gar kein Vermögen - das gehört ihrer Stiftung, aus der sie ein fettes Einkommen beziehen.

Dass das Vorhaben gegen alle Verfassungen verstößt, ist ohnehin klar. Aber die Studie zeigt auf, wie lächerlich oder riskant alle anderen Sanierungsoptionen einzeln betrachtet sind.

Mit der simplen FPÖ Agenda "Verwaltungsreform" und Streichung der "Bonzenpensionen" ist leider bei weitem kein postiver Primärsaldo zu erzielen. Man wird schon mehr tun müssen.

mfg lukas



22.08.2014, 22:59 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier
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