Registrierkassen Gastronomie
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Re(19): Registrierkassen Gastronomie
12.09.2015, 12:54:14
Das Schlüsselmaterial für Qualifizierte Signaturen wirst du nur auf Smartcards oder in einem HSM ausreichend geschützt verwahren können.

Was Du suchst ist vermutlich ein HSM, damit lassen sich in akzeptabler Geschwindigkeit und ohne menschliche Interaktion viele Signaturen in kurzer Zeit erzeugen.

Bei Smartcards hast Du erstens eine deutlich geringere Signatur-Performance, und außerdem ist eine PIN-Eingabe nötig, wobei man dies ja auch per Software übergeben kann. Worin besteht denn Dein Problem die PIN per Software zu übergeben? Nur weil das die A-Trust Bürgerkartensoftware eben (aus Sicherheitsgründen) nicht zulässt heißt das ja nicht, dass das nicht gehen würde - dem A-Trust PKCS#11 Treiber kannst freilich die PIN irgendwoher übergeben, der weiß ja nicht ob das von der Tastatur, hardcoded aus Deinem Sourcecode oder gecached aus dem RAM kommt. Ein Smartcardreader der Klasse 2 mit integriertem Ziffernblock zur PIN-Eingabe war zwar in Frühzeiten des SigG mal Pflicht,  ist irgendwann mal bei einer Gesetzesnovelle vor ~8 Jahren aber bereits weggefallen.

Außerdem gibt es sogar Hardware-Lösungen um die PIN nur 1x eingeben zu müssen und dann mehrere Rechnungen signieren zu können, z.B.
https://www.a-trust.at/webshop/Detail.aspx?ProdId=1021

Dass HSM zulässig sind geht z.B. aus dieser recht aktuellen Bestätigung der A-Sit hervor.
http://www.a-sit.at/pdfs/bestaetigungen/1112_bestaetigung_signaturerstellungseinheit_ecm_signed.pdf

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Re: Registrierkassen Gastronomie
30.08.2015, 17:03:02
Sehr bewährt und weit verbreitet haben sich die Kassen von Casio. Da wirst auch bald mal einen finden der sich damit auskennt.

Ich würde ein Modell so um die 500 Euro nehmen, das reicht für die wohl nicht mal 100 Artikel locker aus. Die gleich Summe würde ich dann noch mal investieren in jemanden der sie programmiert und einstellt und dann ein, zwei Stunden eine Schulung macht. Das ist dann nicht mehr wenig Geld, aber es ist es Wert.
Sich selbst einlesen geht auch, aber das würde ich keinesfalls empfehlen: die Handbücher bzw. Anleitungen sind wenn überhaupt vorhanden unter jeder Kritik, damit kommst du (absichtlich) nicht weit. Das sind Funktionsbeschreibungen, aber nicht wie man das Ding startklar aufsetzt.

Ganz wichtig ist die Vorbereitung: Artikelnamen (max. 12 Zeichen) und Preise müssen vorher schon fest stehen, dann geht das mit der Programmierung deutlich schneller. Einfach eine Liste vorbereiten und überlegen in welche Detailgrad es Sinn macht: gibt es Kuchen zu 2,80 oder gibt es Sachertorte zu 2,80, Kirschkuchen zu 2,80 und so weiter.

An die Bonrollen nicht vergessen, gleich mal einen Karton mitbestellen!


P.S.: für alle Schlaumeier die eine tolle App vielleicht sogar kostenlos empfehlen: auf welcher Hardware genau soll die laufen? Einem Tablet? Tolle Idee und vor allem so gastronomietauglich wenn mal wieder einer an der Bar ein Wasser umschüttet. Und welchen Drucker für die Belege soll angeschlossen werden? Und wer hat dann deine Geschäftsdaten? Tolle Idee.
Finger weg von solchen tollen Apps, das ist was für Kinder zum Spielen aber nichts fürs Business. Da muss es eine robuste Kasse sein die ordentlich und fix an ihrem Platz steht und es auch aushält genau sowie der Drucker sieben Tage die Woche voll durchzuhalten - das macht kein Consumertablet oder ähnlich lange mit.

30.08.2015, 17:12 Uhr - Editiert von terrence, alte Version: hier
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Re: Registrierkassen Gastronomie
02.09.2015, 10:15:38
Die meiner Meinung nach immer noch beste Variante ist ein Kassensystem mit normaler, leicht beschaffbarer Hardware bestehend aus Computern, Tablets oder Smartphones und einer dauerhaft und seriös gewarteten Software bzw. App mit Server. Jede ordentliche POS-Firma implementiert das, was die Finanzbehörden haben wollen.

Eine klassische Registrierkasse ist hingegen der komplette Mist, denn wenn da irgendeine Signatur mittels Onlinehash implementiert werden muß, geht das in der Regel nicht. Weiters sind praktisch alle reinen Kassen offline, dh. die Bonierungen und Kundendaten können nicht einfach am Computer gesichert und bearbeitet werden. Neue Artikel müssen mühsam am Bedienfeld eingegeben werden, Logos auf Bons sind auch selten möglich.

Ich hab mich herzlich amüsiert, wie sich User wie MG oder Terrence für die klassischen Varianten stark machen. Vor allem bei Terrence hört es sich so an, als hätte er noch Halden von diesem Casio-Schrott herumliegen und möchte diese noch möglichst schnell verkaufen, bevor sie endgültig wertloser Elektronikmüll sind.

Wir nutzen in unserer Firma ein POS-Kassensystem mit Server in 5 Geschäften. Als PCs sind stromsparende Dual-Cores im Einsatz, ausreichend RAM und SSDs als Bootplatte, HDDs für Backups als Zweitplatte. Dazu jeweils Epson TI-88IV Bondrucker, Bluetooth-Barcodescanner und ggf. Touchscreen-Monitore. An Standorten, wo die PCs gegen Feuchtigkeit oder Schmutz besser geschützt werden müssen, nehmen wir spezielle lüfterlose, dichte Gehäuse, wo etwas leistungsschwächere Notebook-Bauteile verbaut sind. Noch einfacher wäre die Verwendung von Tablets mit Bonierungs-Apps, aber vor 7 Jahren war das noch in den Kinderschuhen.

Im App-Store bei Apple bieten viele Anbieter richtig gute Programme an (Suche nach "POS" oder "Kasse"), auf den Firmenwebsites stehen dann noch die zusätzlich notwendigen Bestandteile (zB Bondrucker fix oder für den Gürtel, Geldladen, Bankomatkassen, Barcodescanner, Halterungen für Tablets, Schutzgehäuse für Smartphones). Wichtig ist, daß man darauf achtet, daß die Apps auch für Österreich und nicht nur für Deutschland angepaßt sind. Die monatlichen Kosten bei allen Anbietern, die ich mir angeschaut hab, sind sehr gering bis moderat. Wir zahlen jetzt zB für 5 Standorte ca. 130 EUR monatlich für Wartung, kostenlose Updates und ständige Implementierung neuer Vorschriften.

Empfehlungen:
http://www.gastrofix.com
http://www.orderbird.com
http://www.enigma.at

Eine ordentliche Boniersoftware ist übrigens nicht nur für das Kassieren zuständig, es wird zuverlässig die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfaßt, Artikel-, Kunden- und Lieferantenstammdaten können verwaltet werden, selbst Online-Shops lassen sich ankoppeln, Lagerbestände überwachen, automatisierte Bestellungen erstellen usw.! Wer ob dieser Vorteile dann noch immer auf Steinzeitsysteme setzt, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen.

02.09.2015, 10:16 Uhr - Editiert von Rips, alte Version: hier
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Re(8): Registrierkassen Gastronomie
08.09.2015, 16:33:44

Genau das verbietet aber der vorliegende Verordnungsentwurf.

Du wirst dich also überraschen lassen müssen, ob dein Servicevertrag ab 2016
noch irgendetwas wert sein wird.


Wenn, dann ab 2017, weil die Verordnung gilt erst 1 Jahr später, ab 2016 muß man ab 7.500 EUR Barumsätzen nur eine Registrierkasse haben. Weiters kann man jede Signatur per Software generieren, dazu braucht es kein externes Kastl, Chipkarte oder sonstwas. Wechselchipkarten werden nur noch dort verwendet, wo zusätzlich Geld lukriert werden will: zB beim Mobiltelefon die SIM-Karte. Selbst große Pay-TV-Anbieter wie Sky bzw. vormals Premiere haben erkennen müssen, daß Hardware-Lösungen (hier zur Entschlüsselung des Fernsehprogramms) ohne Probleme als Software implementiert werden können.


EDIT: Mittlerweile gibt es vom Monopolisten ein Produkt, das alle Kassenherstelller, die im Geschäft bleiben wollen kaufen müssen.

D.h. dein Kassenhersteller wird sein System vermutlich umbauen.

Wenn er dir wirklich ohne Zusatzkosten eine für 2016 konforme Lösung liefert, nenne ihn.
Wahrscheinlich wird er dir aber demnächst ein Angebot machen, dein System "kostengünstig" aufzurüsten.


Von welchem Monopolisten schwafelst du? Es gib genug Signaturanbieter, einer davon wirds halt werden, ist doch völlig wurscht. Glaubst du ehrlich gesagt wirklich, daß sowas nur von einem Anbieter angeboten wird, wenn Geld damit verdient werden kann?

Unser Kassensystemanbieter wird höchstwahrscheinlich eine Schnittstelle vom Signaturanbieter einbauen, that's it! Und welche das genau ist, kann einem dzt. nur die Glaskugel oder der Kaffeesatz verraten.

Unsere Lösung erfüllt alle Anforderungen für 2016 seit über 7 Jahren, und zwar sowohl die Bons, als auch die A4-Rechnungen. Was 2017 dann kommt, wird man sehn.

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Re: Registrierkassen Gastronomie
kpm
04.09.2015, 09:05:51
Hallo,

ich darf, aus der Position eines halben Insiders, einige hier formulierte Gerüchte und Halbwahrheiten korrigieren.

Wir reden von zwei unterschiedlichen Terminen.

1. 1. Jänner 2016.
Ab diesem Zeitpunkt besteht für alle Unternehmen ab einer gewissen Größenordnung (im Wesentlichen EUR 7.500,- Barumsatz - wobei auch Bankomat- und Kreditkarte zu Bargeschäften zählen) eine sog. Belegerteilungspflicht, wie der Beleg auszuschauen hat und welche sonstigen Erfordernisse erfüllt werden müssen ist in der sog. Kassenrichtlinie 2012 (aus dem Jahr 2012 - also keine neuen Überraschungen) definiert.
Im Wesentlichen muss eine Reproduzierbarkeit (aber keine Manipulationssicherheit) gewährleistet sein, daher sind ab dann keine "Kaszetteln" oder selbstgebastelten Word/Excel Konstruktionen mehr zulässig; sehr wohl jedoch Lösungen auf Tablets oder "in der Cloud" - oder auch noch alte, klassische (elektronische!) Registrierkassen (bspw. die hierorts erwähnten Casio-Modelle).

2. 1. Jänner 2017.
Jetzt kommt die vieldiskutierte Manipulationssicherheit mit "Signatur", dieses Gesetz ist bereits beschlossen. Allerdings wird zusätzlich eine sog. "Registrierkassensicherheitsverordnung" erlassen, diese Verordnung ist noch immer in Begutachtung. Ziemlich sicher kommt eine "Chipkarten"-Variante sodass auch das Handy/Tablet irgendwie mit dem "Chipkartenleser" verbunden werden muss.

Die Anschaffung einer "Registrierkasse" (ob Software, App oder was auch immer) wird mit EUR 200,- einmalig sowie der Option auf vorzeitige Abschreibung von bis zu EUR 2.000,- gefördert.


Stehe Euch allen für detaillierte Rückfragen gerne zur Verfügung; beschäftige mich seit Monaten mit diesem Thema. :-)




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