Re(6): Entwickler PC (Linux) bis ~800€
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Entwickler PC (Linux) bis ~800€
10.08.2016, 16:48:10
Liebes Geizhals-Forum,

vor mittlerweile über 4 Jahren habe ich meinen ersten PC selbst zusammengebaut, dank der Community hier. https://forum.geizhals.at/t784321,6718148.html
Damals noch keine Ahnung von der Materie, und das Werkl rennt seitdem täglich für viele Stunden durch. Man merkt hin und wieder Alterserscheinungen, aber nach 4 Jahren durchaus besser in Schuss als meine ersten Rechner vom Saturn & co nach 2 Jahren und 1 Monat. (direkt nach der Garantie sind sie mir der Reihe nach eingegangen)

Vom internetsurfenden Studenten habe ich mich aber ein bissl "weiterentwickelt", entsprechend haben sich auch meine Anforderungen an den PC anzupassen. Ich bin Hardware-mäßig aber nicht mehr wirklich up-to-date, und brauche deshalb wieder eure Hilfe.

Bei mir laufen folgende Anwendungen, mit Debian (oder Ubuntu) als Betriebssystem:
- Chrome mit ~30 Tabs
- IntelliJ IDEA, eine java-basierte Entwicklungsumgebung
- 1-2 Virtualbox Instanzen mit Win 10 und Debian Server (dort wird Code auch ausgeführt)
- GIMP mit 300MB großen Media Files
- weitere Anwendungen wie Spotify, Thunderbird, etc. (fallen nicht großartig ins Gewicht)

Meine 8GB Arbeitsspeicher sind auch schon ohne Virtualbox oft sehr an der Grenze. Mein i3-2120 ist ca. alle 2 Tage oft überfordert, so dass ich Anwendungen schließen muss. Alles in allem also nicht soo schlimm, aber gegen Jahresende wirds dann wohl wirklich zu viel werden und Zeit für ein neues Graffl. Falls der wieder über 4 Jahre hält, dann lohnt sich die Investition auf jeden Fall!

Habe mir hier mal etwas zusammengestellt. Ich brauche dann wohl noch einen neuen Tower, ansonsten sollte alles drin sein. Keine Ahnung ob das Sinn macht:
https://geizhals.at/?cat=WL-697129

Was sofort auffällt ist der teure Prozessor: notwendig für meine Bedürfnisse, oder eher sinnlos?
Weiters: vielleicht möchte ich mal gamen, dann brauch ich einfach "nur" eine richtige Grafikkarte, Rest sollte passen oder? Reichen auch 450W beim Netzteil?


Vielen Dank, und ich freue mich auf eure Meinungen :)

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.  Re: Entwickler PC (Linux) bis ~800€
 (Johnny_N am 10.08.2016, 17:17:35)
..  Re(2): Entwickler PC (Linux) bis ~800€
 (Mark9 am 10.08.2016, 17:49:19)
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 (finiii am 10.08.2016, 18:29:11)
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......
Re(6): Entwickler PC (Linux) bis ~800€
11.08.2016, 13:53:14
Nein sorry, keine "hardware-nahe" Programmierung, sondern fast nur Scripten


Ja, „leider“. ;-) Es fehlte auch der Ansatz zu Verteilten Systemen oder massenhaften Abruf der Endprodukte. Sonst hätte ich gesagt, du brauchst eine CPU mit vielen Pipelines und guter Sprungvorhersage, und dann wärest du bei den Xeon-D gelandet. Für die hätten wir ein Gesamtpaket um die 1000 gefunden.

So kann es halt beim „Allgemein-PC“ bleiben. Das macht zwar alles unspektakulär, dafür bekommst du die Teile nach ein paar Jahren aber auch wieder an einen größeren Markt los.

Der zB würde mir gut gefallen: https://geizhals.at/?cat=WL-689340  
Mit einfacherem Gehäuse, SSD + zweiter RAM Riegel bin ich auf ca 950€.


Der solide Vorschlag von Johnny_N. Er ist allerdings zu einer Zeit gefallen, zu der es das Angebot von Media Markt (?) über die CPU mit Mobo für 380 EUR gab. Jetzt stimmen Preis-Leistung leider nicht mehr. Zudem hatte ich im gleichen Thread detailliert ausgeführt, warum µATX das besser Format ist und ein effizienteres semi-passives Netzteil vorgeschlagen. 750W sind völlig überdimensioniert, sowas kauft man nicht wie Bohrmaschinen.

Lasse doch hier Betriebssystem und Grafikkarte weg (mit der IGP kann man auch spiele wie „Xcom: Enemy Within“ oder „7 Days“ spielen, oder BR schauen!). Selbst ein i7 muss nicht wirklich sein, aber als Begeisterungsmerkmal würde ich zum non-K i7 greifen.

https://geizhals.at/?cat=WL-604525

Wenn du unbedingt mit 32GB RAM einsteigen willst, dann nimm gleich 2× 16GB.
https://geizhals.at/?cat=ramddr3&v=e&hloc=at&hloc=de&bl1_id=30&sort=r&xf=1454_16384~2396_1.20V~254_2400~439_dual~5828_DDR4~5830_UDIMM1~5831_DIMM#xf_top

Frage an dich, weil du dich ja anscheinend da gut auskennst:
ich habe eine 128GB SSD, kann ich einfach eine zweite dazunehmen mit 128GB und
eine als /home und die andere als /root Partition nutzen?


Selbstverständlich. Ich habe /home auf einer mechanischen Platte (eigentlich RAID/mirror) liegen, dafür alles, was von schnellem Zugriff profitiert, auf SSDs. Linux wie Windows nutzen sonst freien Arbeitsspeicher als Festplatten-Cache – der natürlich bei Neustarts nicht gefüllt ist.


$ cat /etc/crypttab
cryptdisk-0  PARTLABEL=encrypted-raid1-a  /root/masterkey.bin

$ grep -F home /etc/fstab
/dev/mapper/cryptdisk-0 /home  ext4  defaults,lazytime,errors=remount-ro  0 2


Zusätzlich hab ich noch eine WD 500GB Blue HDD, wären 3 Festplatten.


Bei Platten ≤1TB greife ich zu 2.5" bei Freunden/Familie: OS, Anwendungen und die 2–3 aktiven Spiele sind dabei auf einer SSD. 2.5" hat den Vorteil, dass man sie zur Nachnutzung in Notebooks oder in externe Gehäuse einbauen kann; ferner, dass sie an sich schon sehr leise und sparsam sind. 1TB wird man bei Ebay nicht zeit-kosten–effektiv los.

——
Wenn du ein geduldiger Mensch bist und Spaß am Bauen hast, dann gebe ich dir mal einen „Geheimtipp“. Hierzu muss man wissen, dass Intels Xeon ES auf Boards von Supermicro und Asrock problemlos starten und beide Hersteller jeweils einen Mitarbeiter haben, die auch Microcode-Updates für die ES mit jedem BIOS ausliefern.

Schritt 1:
https://geizhals.at/?cat=WL-697432
• SSD ist ja vorhanden
• eine Grafikkarte gebraucht kaufen; irgendeine kleine tut es hier auch. Sound geht per DP oder HDMI raus.
= ca. 600 EUR

• ggf. zwei der Festplatten kaufen (RAID/mirror), und huckepack einbauen (→ Plastikschienen improvisieren)
• SO-RDIMM ist nur eine andere Bauform und genauso schnell wie normales RDIMM

Schritt 2:

Du bestellst einen „Xeon E5 v3 ES“ oder „Xeon E5 v4 ES“ bei Ebay. Richtig, „ES“. :-)

Vergleichen wir den fürs „Entwickeln“ mit einem i7 laienhaft:
i7: 8 Threads × 4GHz/Thread → 32 (300 EUR+)
E5-2630L v3 ES: 16 Threads × 2GHz/Thread → 32 (100 EUR)
E5-2628L v4 ES: 24 Threads × 1.7GHz/Thread → 40.8 (120 EUR) (2.3Ghz Boost peak bei 4 Threads!)

(Achte darauf, dass v4 ‚TSX‘ bei CPU-Z aufscheinen lassen, v3 sollten QFxx oder QGxx sein. Zu den Qxxx Codes kannst du mir auch eine PN schicken und ich kann dir sagen, welche Revision das ist und welche Macken sie hat. Bei den beiden vorerwähnten kannst du aber bedenkenlos zuschlagen. Der v4 wird nicht starten wenn du nicht vorher das BIOS aktualisiert hast; wozu du einen v3 brauchst oder den BIOS-Chip extern programmieren musst. (Kann ich auch für dich machen; Porto fällt an.))

… und du hast nicht nur mehr „GHz“ sondern schön viele Rechenwerke und Pipelines! Diese „tiefen“ GHz-Regionen sind natürlich für Spieler nicht oder für Lasten, die nur wenige Kerne ausnutzen (Photoshop, Lightroom ≤4–6; Videobearbeitung ≤6–8). Bei „PHP, Python, auch mal was in Ruby“ bist du aber hier richtig, ebenso um mal eben etwas zu kompilieren (make -j$(nproc); ), wobei man hier mit dem Basistakt gerne etwas höher geht.

= 600 EUR + 120 EUR = 720 EUR

• Idle: 26W. Also auch gleich als Einstiegs-Homeserver nutzbar.
• Peak (mit dem v3): 80W, dann ≤50°C. Wobei die vorgenannten L-Serien für ~83°C dauerhaft freigegeben sind.
• Wenn ein Lüfter ausfällt, kann das so problemlos noch viele Tage weiter laufen.
• Non-L Xeons gehen natürlich auch. Im idle nehmen alle v4 max{5W, 2W+0.5W×Kernzahl}.

Schritt 3:

3.1 Aus dem Gehäuse baust du den rückwärtigen Lüfter aus, vom CPU Kühler nimmst du einen der 90mm Lüfter ab, nämlich den, der zum Netzteil schaut: In diesem Gehäuse bildet dann die Einheit einen fast perfekten Windkanal — und ist im Ergebnis richtig leise.

3.2 Selbstverständlich steckst du erst den Speicher ins Board, dann den CPU Lüfter.

3.3 Erst die Festplatten einbauen, dann zuwider der Anleitung die ATX+PCI Stecker ins Mainboard stecken (Board in der Luft halten) und das Board verbauen. Abschließend das Netzteil.

3.4 Schließlich die Grafikkarte rein.

3.5 Steckst du kein Netzwerkkabel in den fürs BMC/IPMI gedachten Port, wird das automatisch auf den mittleren Port geschliffen. Das bedeutet, der Rechner ist unter zwei IP Adressen erreichbar: Auf der einen meldet sich die Management-Anwendung (Auslesen von Temperaturen, RPM; Fernwartung), auf der anderen „dein“ Linux.

12.08.2016, 00:40 Uhr - Editiert von Mark9, alte Version: hier
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 (Mark9 am 11.08.2016, 13:53:14)
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