Re(4): Gibt es kein Raid, das Bitstürze erkennt?
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Gibt es kein Raid, das Bitstürze erkennt?
31.10.2016, 07:49:25
Ich habe gelegentlich korrupte Dateien.

Problem 1:

Dies merke ich oft zu spät, sodaß auch das Backup bereits beschädigt ist.

Somit suche ich eine automatisierte Lösung, die

- mehrere Festplatten abgleicht (mindestens 3), idealerweise ohne Paritätsbitberechnung
- BEI FEHLERN DIE MEHRHEIT DER PLATTEN ENTSCHEIDEN LÄSST
- das Bit auf der fehlerhaften Platte korrigiert
- wie bei S.M.A.R.T. die Durchführung der Korrektur auf der fehlerhaften Platte hinterlegt
- bei zu vielen Fehlern zum Austauschen der Platte auffordert.

Soweit ich mich informiert habe, gibt es diese Lösung nicht.

Raid 1 arbeitet nur mit zwei Platten und kann somit nur Lesefehler ausgleichen, aber bei Unstimmigkeiten der Bits ist es ratlos und gibt bestenfalls eine Fehlermeldung aus. Was ja schon einmal besser als nichts wäre.

Alle anderen Raid Levels arbeiten nur mit Paritätsbits und werden dadurch zwar schneller im Dateizugriff, worauf ich pfeife, machen aber andererseits keinen multiplen Abgleich der Daten und können somit Bitstürze genauso wenig korrigieren.

Was brauche ich? ?-)

a) Entweder eine Raid-Lösung, die eben aufgrund der obigen Vorgaben Bitstürze findet und korrigiert
b) Wenn es das nicht gibt, eine Software-Lösung, die beschädigte Videodateien wieder so weit korrigiert, dass sie wieder abspielbar sind (wie beim digitalen Bändern, da gehen ja auch höchstens einige Frames verloren).

Ich glaube, dass dieses Thema eigentlich nicht nur mich trifft, sondern eigentlich alle und warte auf eine rege, konstruktive Beteiligung. |-D

31.10.2016, 07:52 Uhr - Editiert von Michael, alte Version: hier
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Re(4): Gibt es kein Raid, das Bitstürze erkennt?
02.11.2016, 16:09:21
Reed-Solomon Codes sind nicht nur einfache Prüfsummen, sonden haben Redundanz
mit einberechnet, dh. so viel Information über die Daten, dass man Fehler bis
zu einer bestimmten Größe nicht nur erkennen, sondern auch korrigieren kann.

die Erklärung erzeugt eventuell eine falsche Vorstellung .... Reed-Solomon bzw. Gruppencodes (von denen RS halt ein bestimmter Spezialfall sind, optimiert seinerzeit auf Fehlerbündel, wie sie bei Funkstörungen oder Kratzern auf CDs passieren)
  
Diese Codes basieren darauf, daß der "Störabstand" der übertragenen/gespeicherten Daten vergrößert wird, indem die Daten sozusagen "hochmultipliziert" werden (mit einem mathematischen Term, die Daten werden dabei aufgeblasen, um wieviel bzw. um welche Fehlertoleranz ist über den gewählten Term steuerbar) und beim "runterdividieren" quasi der Divisionsrest überprüft wird - ist der 0, sind die Daten OK, ansonsten gibt es eine gewisse Korrekturkapazität, bis zu der man den "Rest" ignoriert, aber die Daten passen. Wird die Korrekturkapazität überschritten, wird das aber nicht unbegrenzt erkannt (es kann für jedes Verfahren/Term eine Korrektur- und Erkennungskapazität angegeben werden) - darüber hinaus braucht es dann Prüfsummen auf anderer Ebene der Speicherung/Übertragung.

RS verteilt die Daten obendrein noch einmal, indem die Übertragung/Speicherung sozusagen spaltenweise statt zeilenweise stattfindet - dadurch äußert sich ein Kratzer nicht in einer "Zeile" / am Stück, sondern kann über die Korrekturkapazität des gesamten Blocks (2048/2384 Bytes netto bei der CD, brutto 40% mehr) gleichmässig verteilt.

Ein einfacher fehlerkorrigierender Code adressiert einzelne Bitfehler über systematische Parity-Bits, ist aber ineffizient und kann natürlich auch selbst (unbemerkt) gestört sein - insofern nur theoretische Bedeutung.

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