Geld investieren die x-te
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Re(3): Geld investieren die x-te -> Etf
17.01.2017, 01:39:43
So und so? Es ist eine nur eine (relativ ;) einfache Rechnung (wenn man davon ausgeht, dass die steuerliche Behandlung am Ende der Laufzeit noch dieselbe ist wie heute).

Bei ansonsten gleichen Basisprodukten (die, wenn es keine Aktien, sondern ETF oder Fonds sind, ja sowieso selbst noch mal Kosten verursachen, aber die vernachlässige ich hier mal), stehen 0% Depotgebühr mit 27.5% Kapitalertragssteuer und y% jährliche Verwaltungsgebühr ohne Kapitalertragssteuer sich nach z Jahren wie folgt gegenüber:

100+0.725x =( 1- y/100 )^z * (100+x)

Wenn ich jetzt mal exemplarisch y=1 und z=30 setze, brauchst Du eine Rendite x von grad mal rund 1770% in 30 Jahren (oder 10.25% p.a.), damit die Steuerbefreiung die Verwaltungskosten ausgleicht. Darüber würdest Du Plus machen ;)

OK, das gilt für die Einmalanlage. Wie siehts beim Sparplan aus?  Nehmen wir konstante Sparraten an, ist das Kapital im Schnitt nur die Hälfte der Zeit gebunden, und die Verwaltungskosten schlagen nicht ganz so heftig ins Kontor. Da reicht dann schon eine überschaubare Rendite von 103.7% (über die durchschnittliche Anlagedauer von 15 Jahren), damit sich das lohnt. Aber das sind halt immer noch ca. 4,85% p.a. - kann klappen, muss aber nicht, jedenfalls nicht mit den typischen konservativen Strategien.

Jetzt wo ich das mal durchgerechnet habe bin ich aber schon ganz froh, dass ich solche Überlegungen als deutscher Freiberufler nicht anstellen musste - dass Rürup sich nur in extremen Sondersituationen lohnt, war dann doch deutlicher ;)

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Re: Geld investieren die x-te -> Etf
16.01.2017, 21:49:11
Auch wenn die Steuerbefreiung (die es so in Deutschland nicht gibt) erstmal attraktiv klingt, ist es letztlich eine sehr einfache Überlegung: Wenn Du Kapitalertragssteuer zahlst, mindert sie nur die Rendite. Und sollte die negativ sein, fällt sie nicht an. Verwaltungskosten mindern aber Dein _Kapital_.und zwar unabhängig von der Wertentwicklung.

Schon bei einem Prozent Verwaltungsgebühr pro Jahr sind nach 30 Jahren nur noch knapp 74 Prozent Deiner Anlage übrig (und damit dürftest Du Dich noch im unteren Mittelfeld bewegen, das kann durchaus auch noch teurer werden). Du brauchst damit schon mal 35 Prozent Rendite in diesem Zeitraum, um auch nur wieder bei plus minus Null rauszukommen.

Such Dir einen Anbieter mit breitem Angebot an kostengünstigen oder sogar kostenfreien Sparplänen, der Dir Depotgebühren zumindest bei aktiver Nutzung erläßt und ansonsten maximal niedrige Pauschalen nimmt (in Deutschland würde ich da die comdirect empfehlen) und achte darauf, in Produkte mit möglichst geringen laufenden Betriebskosten zu investieren.  ETFs auf die meisten entwickelten Märkte sind inzwischen für 0,35% TER oder weniger zu bekommen, selbst von den "Spezialitäten" zur Abrundung meines Depots ist keiner teurer als 0,65%. Inzwischen bin ich breit genug aufgestellt, dass ich anfangen habe, ausgewählte Einzelwerte per Aktiensparplan hinzuzufügen. Da nagt dann nix mehr an der Rendite ausser den Kauf- und Verkaufsentgelten - aber das ist für den Anfang eher nicht zu empfehlen und sollte auch später nur in geringem Umfang beigemischt werden.

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