Zwei DSL-Leitungen bündeln unterhalb der IP-Ebene

Zwei DSL-Leitungen bündeln unterhalb der IP-Ebene (30 Beiträge, 1122 Mal gelesen)

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Liebe Leute,

in unserem Haus gibt es nur 40Mbit/s ADSL.

Jetzt würde ich gern eine zweite ADSL-Leitung bestellen und diese bündeln.

Dafür gibt es ja zwei Möglichkeiten:
bei Multipath-Routing werden verschiedene Verbindungen auf die zwei Leitungen aufgeteilt.
bei Multilink-PPP werden beide Leitungen zu einer Leitung zusammengefasst, sehen also auf IP-Ebene wie eine Leitung aus - https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/1302111.htm

Mir scheint Multilink-PPP die bessere Lösung zu sein, da hier auch ein einziger Download von höherer Geschwindigkeit profitiert.

Jetzt habe ich aber sehr wenig Informationen über Multilink-PPP gefunden.
Ist das überhaupt möglich? Welcher Provider in Österreich unterstützt das denn?

Jetzt habe ich aber sehr wenig Informationen über Multilink-PPP gefunden.
Ist das überhaupt möglich? Welcher Provider in Österreich unterstützt das
denn?

Rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen dass man das sicher selbst hard- oder softwareseitig realisieren kann. Schon gegoogelt?

Andere Möglichkeit: warum nicht eine LTE-Flat als zweites Internet nehmen? Höhere Ausfallsicherheit, man kann die Kabelleitung und LTE entweder einfach separat betreiben oder mittels Hard-/Software bündeln...

Because it's the Internet!

03.02.2019, 19:42 Uhr - Editiert von asmd, alte Version: hier

Rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen dass man das sicher selbst hard-
oder softwareseitig realisieren kann. Schon gegoogelt?

Wenn man beide Endstellen kontrolliert. Direkt zum DSLAM also nicht ohne Unterstützung durch den DSL-Anbieter, zu einem eigenen Mietserver irgendwo im Internet sicher schon. Das Problem ist dann halt nur, dass man auch zu diesem hin und von diesem weg die volle Bandbreite haben sollte - kommt halt drauf an, wie gut/zentral er angebunden ist und wie schnell die zu bündelnden Leitungen sind. Nebenbei sei erwähnt, dass sämtlicher Traffic dann dort zweimal zu Buche schlägt (einmal rein und einmal raus) und dass er vermutlich nur eine IP-Adresse und kein Netz zur Verfügung hat (man also mit dessen Adresse im Internet unterwegs ist und sich irgendwas zu NAT und ggf. Reverse-NAT überlegen muss). Hat man etwas mehr IP-Space zur Verfügung, könnte sich von dort direkt ein VPN nach Hause legen, aber wer hat das schon...

Andere Möglichkeit: warum nicht eine LTE-Flat als zweites Internet nehmen?
Höhere Ausfallsicherheit, man kann die Kabelleitung und LTE entweder einfach
separat betreiben oder mittels Hard-/Software bündeln...

Sowas dürfte mit Multilink-PPP dann nur noch über einen eigenen Server gehen, weil ja in der Regel zwei verschiedene Anbieter involviert sind. In Deutschland bietet zwar die Telekom sogenannte Hybrid-Tarife aus DSL und LTE-Ergänzung, ich habe aber keine Erfahrung damit - Multilink-PPP kann ich mir eigentlich auch da nicht vorstellen, weil das voraussetzen würde, dass beide Verbindungen zum gleichen Gateway geroutet werden. Und so eng vernetzt dürften der Mobilfunk- und der Festnetzteil dann doch nicht sein. Das ist historisch mal ziemlich separat gewachsen.

In Deutschland bietet zwar die Telekom sogenannte Hybrid-Tarife aus DSL und
LTE-Ergänzung, ich habe aber keine Erfahrung damit

A1 bietet das auch an, ich hatte das in Wien weil in unserem Haus (mitten im 10.) kein UPC verfügbar war. 40mbit kommen über das festnetzkabel, alles darüber (je nach tarif) per LTE, das hybridmodem hat eine sim-karte eingebaut. in stoßzeiten hatte ich höchstens die 40mbit vom kabel, das LTE netz war abends regelmäßig zu.

nie wieder, zumindest nicht in ballungszentren.

Danke für die Erfahrungen.

Das war auch mein Gedanke: Ich vertraue LTE in einer Stadt nicht.

multilink PPP hatten wir mal bei e-tel, Nischenprodukt. Aus dem Bauch raus, vergiss das ganz schnell mal wieder.

Ich würde mir mal draytek anschauen, die veranschaulichen ganz gut welche Loadbalancingmethoden sie haben, was man damit machen kann und was nicht. Was nicht geht wäre zb in deinem 40+40 als 80Mbit für eine einzelne Session zu nutzen, sagen wir mal ein iso download von MS...der "steht" bei 40Mbit. Wenns blöd rennt mit der Lastverteilung können auch mal mehrere "große" Downloads an einem WAN link landen.

Frage ist eben was du machen willst....die Situation für einige Nutzer (bzw am Ende des Tages, viele Sessions) verbessern...ja das sollte gehen, einen fetten downloadlink bereitstellen, nein.

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> Aus dem Bauch raus, vergiss das ganz schnell mal wieder.
Weil es niemand anbietet? Oder weil es Nachteile hat die ich hier übersehe?

Vielen Dank für den Erfahrungsbericht!

Wie schon Andere geschrieben haben, wird das über deinen Provider wohl nicht laufen.

Ich plane das schon länger als Testprojekt und bei mir wirds wohl ein externer VPS werden und dorthin dann über Multipath-TCP. Bis jetzt ist mir noch kein Weg eingefallen das ohne externen Endpoint zu erreichen.

Obs überhaupt funktioniert, und wie gut, kann ich leider noch nicht sagen

Ja, das mit einem externen Server geht dann mit beliebigen Providern, auch über mehrere verschiedene, und man hat eine perfekte Bündlung mit voller Bandbreite.

Allerdings würd das die Latenzzeit um einiges erhöhen, was für meine Anwendungsfälle ein großer Störfaktor wäre.

Das ist natürlich ein Punkt das Dem entgegenspricht. Privat wirst du auf Layer2 aber wohl eher nichts bekommen, falls doch, lass es mich wissen.

was kost der Spaß dann ca ?
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VPS gibts wie Sand am Meer, paar Euro pro Monat. Oder was meinst du?

gibt's also schon fix und fertig ?. Vermute dann mit Bandbreitenreservierung ? ..dachte man muss sich dazu n virtuellen Server mieten und alles aufsetzen drauf
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Ich glaub nicht, dass es sowas fertig gibt. Also ja, man muss den virtuellen Server erst konfigurieren. Bandbreitenreservierung für was? Die VMs sind ja meistens eh mit GBit angebunden. Muss man halt den richtigen Hoster wählen.

Wird aber trotzdem nicht mehr als ein paar Euro kosten. RAM braucht man kaum und CPU ist auch nicht so aufregend.

ja jede NIC hat 1Gbit, aber was dannwirklich drübergeht is a andere gschicht. Doppelte Bandbreite vom Heimanschluss wär halt sinnvoll fix zugesichert zu bekommen.

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Deinen Provider hast du sicher schon gefragt, wie er dein Problem eines erhöhten Bandbreitenbedarfs lösen würde. Und was hat der gesagt?

Hallo,

es bleibt auch noch die Frage ob man wirklich realistisch 2x40MBit bekommt. Je nach dem wie die Verkabelung im Detail realisiert ist gibt bei 2 benachbarten Kupferadern gegenseitige Beeinflussungen wodurch am Ende mölicherweise nicht 80MBit herauskommen sondern Beispielsweise nur mehr 60...

Andere Frage, nur weil es mich interessiert. Wozu braucht man mehr als 40MBit privat? Ok, es ist einfach cool wenn man viel Power hat, genauso wie ein dickes Auto schon irgendwie fein ist auch wenn man es nicht ernathaft braucht; Mit stabilen 40MBit aus einem Kabel kann man doch locker 4k Videos schauen und das halbe Internet downloaden...

Christian

Mit stabilen 40MBit aus einem Kabel kann man doch locker 4k Videos schauen und
das halbe Internet downloaden...

Wenn man alleine wohnt, vielleicht...

Du hast keine Kinder?!

Auch wenn nicht gefragt: Nein, und ich will auch keine.

Mit Deiner Frage sind wir hier endgueltig in einem Familienforum angekommen!

Auf die nicht vorhandenen Kinder!
j.

Es ging darum, weshalb man etwas mehr Bandbreite benötigt.
Für dich in deiner Bude reichen natürlich auch zwei MBit.

> Andere Frage, nur weil es mich interessiert. Wozu braucht man mehr als 40MBit privat?
Es geht in erster Linie um die Latenzzeit. Eine durchschnittliche Webseite hat 3MB. Das dauert mit 40Mbit auch im besten Fall mehr als eine halbe Sekunde. Wenn Ressourcen nacheinander geladen werden, noch um einiges länger. Man merkt einen deutlichen Unterschied zwischen 40 und 80 Mbit. Auch wenn der Anschluss alleine genutzt wird und man nur surft.

Und natürlich Online-Backup, Teilen von Fotos und Videos, etc.

In meinem Fall wird der Anschluss auch beruflich genützt. Da wirkt sich Bandbreite direkt auf die Produktivität aus und somit lohnt sich eine Bandbreitenverdopplung auch finanziell.

Es geht in erster Linie um die Latenzzeit.

Die wird natürlich auch mit Multilink-PPP nicht besser, wie auch (Du sparst Dir maximal die Queue-Latenz, und die läßt sich auch anders wegoptimieren - der Hauptteil, also die Leitungslatenz wird nicht besser). Die 3 MB würden noch nicht sonderlich stören, wenn alles in einem Rutsch mit voller Bandbreite käme, aber das kann es halt nicht, weil es nach und nach von verschiedenen Servern in einzelnen Transfers nachgeladen wird.

Ich bin ansonsten ganz bei Dir, was die durchschnittliche Webseite mittlerweile so alles nachlädt, bevor der Browser mit dem Rendering auch nur beginnen kann, ist katastrophal. Manchmal fühle ich mich schon wieder an das Internet in den 90ern erinnert, als ich noch mit ISDN unterwegs war.

mehr Bandbreite ist immer gut, denn wenn man seien Leitung schon gut auslastet, kanns beste QoS auch nix mehr retten, mehr Bandbreite ist durch NICHTS zu ersetzen

Klar, ob ich jetzt auf das neuesten Linux ISO paar Minuten mehr oder weniger warte ist relativ wurscht, aber wenn man nebenbei noch was anderes macht, kann mehr Bandbreite (zu einem vernünftigen Preis und Aufwand versteht sich) nie schaden
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Im aktuellen c't gibts einen Bericht zu dem Thema, Im folgenden Bericht wird das Thema angeschnitten: https://www.heise.de/select/ct/2019/04/1549881662539854

LG, Andi

Bonding wurde ja schon erwähnt, mittlerweile gibts das auch bei A1 + Reseller

einfach bei Telematica eine Abfrage machen > für Technik verliebte > VDSL mit DA2 = "Bonding"
Herstellung aktuell ~300E
Paketkosten bleiben gleich

Spannend dass das genau dieses Monat eingeführt wurde.
Mehr Infos dazu: https://www.lteforum.at/mobilfunk/vdsl2-bonding-ab-februar-bei-a1.11421/seite-6.html oder https://www.lteforum.at/mobilfunk/dsl-80-15-moeglich.11735/seite-2.html

Wir haben derzeit 30 Mbit effektiv bei uns.
Bei https://www.telematica.at/ gibt es eine detaillierte Verfügbarkeits-Abfrage. Demnach bekommen wir 26 Mbit mit zwei Adern (in Wahrheit sind es derzeit 29) und 54 MBit mit vier Adern.
Also eine Verdopplung der Bandbreite. Herstellungsgebühr sind €300 wie du schon beschreibst. (es gibt einen Workaround sodass es nur €255 kostet, ist oben im Thread beschrieben)

EDIT: Bandbreitenzahlen korrigiert
EDIT 2: Herstellung ist für €255 möglich statt €300

10.02.2019, 12:02 Uhr - Editiert von SoftwareUnternehmer, alte Version: hier

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