Handy Kamera im RAW Mode
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Re(3): Handy Kamera im RAW Mode
27.02.2019, 17:37:15
Wenn ich etwas tue, was verpönt ist, bin ich schlimmstenfalls originell. ;)

Wenn ich versuche, ein JPEG zu bearbeiten, zeige ich aber nur, dass ich die Idee hinter und Kompression von JPEG nicht verstanden habe.

Ein paar Dinge solltest du über JPEG wissen:

- JPEG ist ein komprimiertes Dateiformat.
- Die Kompression eines JPEG ist verlustbehaftet. Bei jeder neuerlichen Speicherung (nach jeder Bearbeitung) gehen mehr und mehr Details verloren.
- Ein Algorithmus entscheidet, welche Farben bzw. Farbtöne nach der Kompression im Bild verbleiben. Was der Algorithmus als nicht bildwichtig erkennt, ist auch nicht wert, gespeichert zu werden. Das wird wichtig, wenn die Farbtemperatur nicht gepasst hat. Das danach zu korrigieren ... viel Spaß!
- Derselbe Algorithmus entscheidet, welche Schärfe bei welcher Kompressionsrate im Bild verbleibt.
- Die Kompression verringert die Dateigröße, du gewinnst aber an Kompressionsartefakten, speziell an Kontrastkanten, die wiederum auch den Schärfeeindruck steuern.

Die gute Nachricht: Bei wenig Kompression  sind Schärfe und Artefakte vertretbar. "Unnötige" Farben fehlen aber bereits ein bisserl. Das ist z.B. bei den meisten Vollformat-DSLRs oder DSLMs in den "superfeinen" JPEGs so. Da ist aber auch die JPEG-Datei um die 12MB und mehr groß.

Die schlechte Nachricht: Wir reden hier von Handys. Da treten mehrere andere Mechanismen auf: Handybilder werden stark komprimiert; übrig bleiben meist 2-4MB. Wurscht  oder fast egal für die Anzeige auf einem Handy-Display. Völlig untauglich für größere Formate. Weiters werden JPEGs in den meisten Handys viel zu stark nachgeschärft, damit sie auf dem Display so richtig knackig aussehen. Dabei entstehen aber bereits Schärfungsartefakte, die wiederum bei Kompression dann besonders "schöne" Kompressionsartefakte hinterlassen.

Ich habe jetzt stark vereinfacht. Aber einen groben Überblick solltest du jetzt haben.

Euer
CWsoft
https://www.weinzettl.info
27.02.2019, 17:47 Uhr - Editiert von CWsoft, alte Version: hier
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Re(2): Handy Kamera im RAW Mode
09.03.2019, 19:59:25
Die einen reden.

Und die anderen messen im Labor und reden dann.
https://www.digitalkamera.de/Meldung/Kamera_des_Samsung_Galaxy_Note_7_auf_Bildqualitat_getestet/10052.aspx?page=2
https://www.digitalkamera.de/Meldung/Triple-Kamera_des_Huawei_P20_Pro_auf_Bildqualitat_getestet/10852.aspx?page=2


Zitat Note 7:
Nimmt man einen etwa DIN A4 großen Ausdruck beziehungsweise Fotoabzug als Grundlage, so liefert das Samsung Galaxy Note 7 von der Bildmitte bis zum Bildrand knackscharfe Fotos.
Die weiteren Objektivmessdaten wie Randabdunklung und Verzeichnung sind unauffällig, weil äußerst gering.
Farbrauschen spielt keine Rolle, das Helligkeitsrauschen ist gering und wird nur bei ISO 400 und 800 leicht sichtbar. Mit unter zwei Pixeln Korngröße bleibt das Rauschen zudem auch ausreichend feinkörnig.
Das Samsung Galaxy Note 7 liefert eine überaus ordentliche Bildqualität ab. Vor allem im Bereich von ISO 50 bis 200 spricht absolut nichts dagegen, damit zu fotografieren. Die Ergebnisse eignen sich sogar für DIN A4 große Ausdrucke, was vielen Alltagsknipsern ohne große fotografische Ansprüche völlig genügen dürfte. Dass man dabei auf eine Blende und Brennweite festgenagelt ist, muss kein Nachteil sein. Vor allem die hohe Lichtstärke und der Bildstabilisator sorgen aber dafür, dass selbst in Innenräumen bei Kunstlicht noch anständige Fotoaufnahmen möglich sind, die weit über eine reine "Notizfunktion" hinausgehen. Klar kann ein Smartphone keine anspruchsvolle Kameraausrüstung ersetzen, aber dass normale Kompaktkameras so schwer an der Smartphone-Konkurrenz zu knabbern haben, ist angesichts dieser Bildqualität völlig verständlich. Für den Alltag reicht es und geht sogar über die Qualität analoger Kompaktkamera-Aufnahmen hinaus, mit denen Ottonormalverbraucher, die Fotografieren nicht ihr Hobby nennen, vor 20-30 Jahren ihre Urlaubsbilder gemacht haben.

Zitate P20:
Die Bildqualität im Weitwinkel bei 40 Megapixeln Auflösung ist wirklich beeindruckend. Optische Fehler sind vernachlässigbar und die Auflösung zeigt sehr viele Details. Die Eingangsdynamik ist hoch und die Bilder beinhalten einen großen Farbreichtum. Auch bei mittleren Empfindlichkeiten bleibt die Bildqualität hoch. Bis ISO 400 ist das Bildrauschen gering und der Detailreichtum für ein Smartphone außergewöhnlich hoch, sodass man schon eine ziemlich gute "echte" Digitalkamera braucht, um hier deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen.

Warum verlinke ich die 2 Beiträge? Weil man sieht, wie sich dieser Markt und die Technologie rasant weiterentwickeln. Im DSLR Bereich fließen Millionen, im Handybereich Milliarden.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30292/umfrage/umsatz-im-marktsektor-foto-in-deutschland-seit-2006/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/77634/umfrage/umsatz-mit-smartphones-in-deutschland-seit-2008/

Und natürlich wird eine gute DSLR mit teuren Objektiven TECHNISCH fast immer bessere Bilder ermöglichen. Nur braucht man sie nicht unbedingt, um gute Fotos zu schießen. Denn die Fotos schießt schlussendlich der Fotograf, und nicht das Gerät. Denn ein guter Fotograf kennt die Rahmenbedingungen und Grenzen seiner Technologie und weiß mit diesen technisch und künstlerisch umzugehen.



09.03.2019, 21:06 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier
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