Neue Radargeräte - Reichweite?
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Re(9): Neue Radargeräte - Reichweite?
14.02.2020, 14:14:01
Rallye-Durchführung in Europa:
Die Behörden in Österreich (Bezirks-Hauptmannschaften) haben auch in den 60er und 70er Jahren keine besonders hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten auf schmalen kurvenreichen SAND-Straßen erlaubt (55 bis 75 km/h), für die Durchführung einer Rallye.
-> Als Veranstalter hat man sich dann mit einigen Tricks beholfen:
... die Länge einer Etappen-Strecke kürzer anzugeben -> z.B.: NUR ein Fünftel der tatsächlichen Kilometer-Länge; (Behörden ist dies niemals aufgefallen ...)
... ein Passierkontrolle 200 Meter in einen Feldweg hinein fest gelegt, sodass die länger verlaufende Strecke dann eine Durchschnittsgeschwindigkeit von z.B. 112 km/h verlangte, um KEINE Strafminute aufgebrummt zu erhalten;

Bei offiziellen Rallye´s in Europa, Staatsmeisterschafts- und Europameisterschafts-Veranstaltungen, wurden immer Landschafts-Punkte angegeben und dazwischen konnte man die Stecke selber wählen:
z.B.: Ortsende-Tafel Richtung ..., der Ortschaft ...
z.B.: Abzweigung nach Haus-Nummer ..., der Ortschaft ..., Richtung: Nord-Ost;
z.B.: vorbei an Gasthaus ... ;)

Zu Strafminuten:
Bei einer offiziellen FIA-Rallye-Veranstaltung bei uns im Europa (FIA in Paris dafür zuständig), war es zumindest in den 60er bis 80er Jahren immer so, dass man jede normale Etappe in der vorgegeben Anzahl an Minuten absolvieren muss; die 90°-Linie quer über die Straße, mittig vom Zeitnehmer-Tisch, in der in der "Startkarte" jedes Teilnehmers eingetragenen, laufenden Minuten-Zeit überfahren muss; NUR wenn bereits die darauf folgende Minuten-Zeitangabe überschritten worden war, bekam man eine Strafminute (oder wenn mehrere Minuten inzwischen vergangen waren - auch mehrere Minuten) aufgebrummt.
Zumeist war es so, dass man für eine Sonderprüfungs-Zeit (gesperrte Streckenabschnitte, ohne Privat- und Gegen-Verkehr), für eine Sekunde einen Punkt, somit für 60 Sekunden = 60 Punkte erhielt, aber für jede Strafminute je 120 Punkte aufgebrummt erhielt. Zum Veranstaltungs-Schluss wurden alle Punkte zusammengezählt und derjenige mit der geringsten Punkte-Anzahl war der Gesamtsieger, der mit der zweitgeringsten Anzahl der Gesamt-Zweite, ...
-> Für einen PS-schwachen Teilnehmer war es dann NICHT SO WICHTIG, bei einer Sonderprüfung 10 Sekunden schneller zu sein, als bei den kurzen Etappen MÖGLICHST WENIG STRAFMINUTEN aufgebrummt zu erhalten !!!
Wenn ein Straßen-Abschnitt in der Nähe von einem Bachbett lag, bestand in der Nacht immer die Gefahr, dass es Nebel gibt, mit einer Sichtweite von NUR acht bis vielleicht zwölf Metern ...

-> Ich fuhr einige Veranstaltungen mit einem serienmäßigen 1300er VW-Käfer, den ich dann auf Zureden meines Klubkollegen (Sohn des VW-Werkstattbesitzers in der Stadt wo ich maturiert hatte ...) auffrisiert habe. Der Motor hatte danach die Leistung wie das Antriebs-Aggregat eines Formel-V Rennwagens (Nicki Lauda hatte mit so einem einsitzigen Rennwagen seine ersten Renner-Erfahrungen und -Erfolge erzielt). Ich bekam einen Schlüssel für die VW-Werkstätte und habe alle gefahrenen 3.500 km den Motor zerlegt und Verschleißteile erneuert, im Jahre 1970 zwei-und-zwanzig mal ...

-> Mit meinem Beifahrer, einem Berufs-Soldaten, der von seiner Dienststelle für diesen Sport jede Menge dienstfrei gestellt wurde, war ich das halbe Jahr unterwegs, die einzelnen von uns gefahrenen Veranstaltungen zu Papier zu bringen und zu trainieren. Wegen der möglichen nebeligen Straßenstücke, habe wir - NICHT NUR die abgesperrten Sonderprüfungs-Strecken - sondern zwei Drittel der Gesamtstrecke, jede einzelne Kurve, in einem Bewertungs-Modus: "1" bis "5" und den Modus, ob eine Kurve schneller wird, gleich bleibt, oder enger wird; und den geschätzten Abstand bis zur nächsten Kurve/Kuppe; sowie bei Kuppen: ob in leichter Kurve (re. oder li.) darüber, gerade, oder 100% voll darüber gefahren werden konnte.
Da ein VW-Käfer sehr gut auf sehr schlechten Sandstraßen stand hielt, habe ich fast immer gegenüber den Renault-Gordini (die sehr viele PS mehr hatten als ich) in meiner Hubraumklasse die Klasse gewonnen.

Straßen mit einem homogenen Asphalt-Belag kann man natürlich schneller befahren, als Sandstraßen, die Reifen rutschen NICHT so wild herum.
Eine wichtige Sache für einen Rallye-Fahrer war das Team, das ihm immer die richtigen Reifen bereitstellen und montieren konnte !!!

14.02.2020, 14:27 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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