Deckenventilator für den Sommer - sinnlos/sinnvoll?
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Re: Deckenventilator für den Sommer - sinnlos/sinnvoll?
20.02.2020, 15:07:00
Checke Deine Wohnung genau ...

Ein Beispiel von mir:
Ich bewohnte an die 27 Jahre eine Dachgeschoß-Wohnung im 8. Stock im 9. Bezirk in Wien. Das Gebäude war als "Wiederaufbau" gefördert, nachdem das vormals auf dem Grundstück stehende Gebäude durch einen Bombentreffer völlig zerstört worden war und wurde in den 60er Jahren billigst neu gebaut:
Durisolstein-Wände; 12 cm Ortbetondecken; Trittschalldämmung in Form von 1 cm Polystyrol-Schaum-Platten auf 0,5cm zusammengepresst (!!!); Raumhöhe im Dachgeschoß 260cm.

Im Sommer, wenn es 3 Tage lang sehr heiß war, war der 4. heiße Tag fast nicht mehr auszuhalten.
-> untertags alles geschlossen halten und in der Nacht möglichst alle Fenster offen halten. Jedoch konnte ich im Schlafzimmer, dieses im Westen, wegen des Verkehrs in der Nussdorfer-Straße NICHT bei offenen Fenstern schlafen ...
Baukörper: Dachgeschoß-Außenwände gegen Ost und West: vom Fußboden weg, leicht schräge Wand (1,5 Grad);
von innen nach außen: 2cm Innenputz + 2,5cm Heraklit-Platte + 25cm Ortbeton + 3,5cm Heraklitplatte + Verblechung (ohne Hinterlüftung: Lattenrost + 1 Zoll Fichtenholzschalung + verzinktes Blech lackiert); die leicht schrägen Außenwände waren mit der obersten Betondecke zusammen betoniert, oben darauf befand sich ebenfalls Verblechung mit Gefälle:

1.) -> Der Zwischen-Raum war durch das Gefälle am Dach, zwischen 30 und 120cm hoch - zum Hineinkriechen ...
Ich überredete die 3 anderen Dachgeschoß-Wohnungs-Besitzer mit zu machen und wir belegten die Beton-Decke in diesem Zwischenboden mit 30cm GLASWOLLE, haben dabei alle zusammengeholfen.

2.) Das Gebäude erstreckte sich mit Fenstern im Osten und im Westen in die Länge von Nord - Süd, mit einer Mittelmauer aus Ziegeln und Kaminzügen in dieser, für die Beheizung jeder einzelnen Wohnung.
Mein Schlafzimmer lag im Westen - ich schlief dort bei geschlossenen Fenstern, hatte die Tür im Türdurchgang durch die Ziegel-Mittelmauer die ganze Nacht offen und im danebenliegendem Wohnzimmer meine Balkontüre ins Freie auch offen, für Frischluft. Wie gesagt: am 4. heißen Tag in Folge war es in der Nacht kaum auszuhalten ...
Ich stemmte im Schlafzimmer ein Loch in meinen Kaminzug, ganz knapp direkt unter der Decke und mauerte einen Blechring für einen 10cm Ofenrohr-Anschluss ein. Über die kalte Jahreszeit steckte ich eine Blech-Kapsel hinein, im Sommer machte ich die Öffnung immer auf ...
-> damit konnte in der Nacht immer Zuluft von Osten durch meine offene Terrassentüre einströhmen, weiter durch die offene Türe zwischen Wohn- und Schlaf-Zimmer, sowie durch den offenen Kaminzug die heiße LUFT vom Schlafzimmer, die vor der Umbau-Phase immer über der oberen Türzargenhöhe im Zimmer stehen geblieben war, über den Kamin abziehen !!! Damit hatte es in einer 4. heißen Nacht NUR um die 25° Innenraum-Temperatur (um die 30° weniger, gegenüber dem Zustand vor der Maßnahme: meinen Kaminabzug mit einer Abzug-Öffnung, knapp unter der Decke, frei zu legen) !!!
(ACHTUNG: In manchen Häusern ist es üblich, dass oben auf einen ungenutzten Rauchfang-Kamin eine Blechplatte oder Ziegel gelegt wird, um diesen vor hineinfallenden Fremdkörpern (z.B.: toten Tauben) zu schützen -> sowas muss man entfernen! -> mein Vorschlag: einen Lüftungs-Aufsatz aufzusetzen mit einem Dach und seitlichen Schlitzen, somit regnet es dann NICHT hinein.)

3.) An allen Außenwänden machte ich eine biegeweiche Vorsatzschale darauf: 60mm Glasfaser-Dämmplatten + 18mm Gipskartonplatten; an den Innenwänden im Schlaf- und Wohn-Zimmer teilweise nur 40mm Glaswolle-Schallschutz + 18mm Gipskartonplatten. An den Decken hängte ich 15mm Gipskartonplatten ab, die Unterkonstruktion auf Neoprene aufgelagert und den ganzen Raum zwischen OK Gipskartonplatten und UK Betondecke mit Glaswolle bedämpft .
Zur Schalldämmung: vor der Schalldämm-Maßnahme riss es mich im 8. Stock aus dem Bett, wenn im EG jemand in die Wand einen Nagel einschlug ...
Nach der Dämmung konnte ich die Nachbarn neben meinem Schlafzimmer, NICHT MEHR reden hören!
Im Bereich meiner Wohnung gab es in der Fußbodenkonstruktion hinreichend Bauschutt-Höhenausgleich, sodass ich um die 18cm Höhe frei legen konnte bis OK der Ortbetondecke (nach Herausreißen der Betonestrich-Platten in den einzelnen Zimmern und Entfernen von dem Bauschutt) und einen Fußbodenaufbau mit ordentlicher Trittschalldämmung ausführen konnte: Thermofloor-Schüttung als Höhenausgleich + 75mm Trittschalldämmplatten + 65mm schwimmender Betonestrich + 15mm Spannteppich mit rundum Nagelleisten und Filz-Lage in Höhe der Nagelleisten; im Badezimmer mit Fußbodenheizung.

24.02.2020, 12:02 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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