Geld investieren - aber wie?

Geld investieren - aber wie? (35 Beiträge, 1004 Mal gelesen)

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Hallo Finanzexperten.

Bin Mitte 40, lebe in Wien in einer Mietwohnung (900.-), single. Verdiene nicht so schlecht (ca 3500.- netto ohne Sonderzahlungen & Firmenwagen) und habe mir jetzt dann bald mal 100.000.- angespart. Muss (leider sterben Eltern auch mal, will eigentlich gar nicht dran denken) irgendwann mal meine Schwester auszahlen wegen Erbe (schätze das Haus jetzt so auf 400.000-500.000.-). Ist noch nicht auf mich überschrieben, aber bereits fix, dass ich das übernehme.

Was würdet ihr derzeit an meiner Stelle mit den 100.000.- machen? Job ist, in Anbetracht der generellen Situation jetzt, noch halbwegs sicher (Pharma).

Wäre interessant was da für Vorschläge kommen. Danke schon mal im *TRÖT*.

Das eine hat nicht zwingend was mit dem anderen zu tun. Aber zum Thema erben haben andere mehr Ahnung als ich (zum Glück).

@investieren: breitgestreuter ETF (MSCI World, MSCI ACWI) - alles rein und weiter jedes Monat besparen, fertig. Jetzt wäre da eigentlich ein ganz Zeitpunkt um einzusteigen (langfristig gesehen)

Wenn die Kanonen schießen, muss man kaufen! MSCI...

Und bei den aktuellen Konditionen muss man Fixzins-Kredite aufnehmen.

Ich würde daher diskutieren, ob du das Haus SOFORT bekommst (Schenkung, lebenslanges Wohnrecht & Fruchtgenuss für Eltern...) und deine Schwester SOFORT mit einem Fixzins-Kredit auf 10 Jahre auszahlst. Risiko ist, dass eine Bombe aufs Haus fällt und dieses beim Tod deiner Eltern einen Wert von Null hat. Mit dem Thema würde ich zu einem guten Anwalt/Notar gehen.

Und, dass Immobilienertragssteuer sofort fällig wird (für die Hälfte die der Schwester ausgezahlt wird) bei der Schwester.
Bei alt 4.2%, bei nach 2002 30% von Betrag-(Kaufpreis+Abschreibungen (sofern ueberhaupt vorhanden))

Sofern es eine “Neu”wohnung ist, besser die Eltern verkaufen es an die Kinder (Hauptwohnsitzbefreiung). Die Tochter verkauft ihre Hälfte danach an ihn (=0 gewinn, nur Grunderwerbssteuer 3.5%)

Halte ich für ein gefährliches Scheingeschäft.

Die Erbschaft bei Freunden wurde mit teuren Anwälten genau so abgewickelt, wie ich es vorschlage. Alle Immobilien seit Jahrzehnten im Besitz des Erblassers.

siehe https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e2s1 warum Immoest anfällt

dass Immobilienertragssteuer sofort fällig wird (für die Hälfte die der
Schwester ausgezahlt wird) bei der Schwester.

wie kommst du auf das? Die Schwester verkauft nix, der Bruder gibt nix ab.

besser die Eltern verkaufen es an die Kinder (Hauptwohnsitzbefreiung).

möglich, aber da brauchst vorher ein wasserdichtes Verkehrswertgutachten, sonst wirds ein verdecktes Geschenk oder eine Teilschenkung (worst case)

nur Grunderwerbssteuer
3.5%)

ja, aber vom hohen Verkehrswert anstelle des niedrigeren Einheitswertes und im Falle der Schwester das sogar 2x (Eltern-schwester und Schwester-Bruder sind ZWEI Eigentumsübergänge!)!!!
DAS ist IMHO die denkbar ungünstigste Lösung.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

wie kommst du auf das? Die Schwester verkauft nix, der Bruder gibt nix ab.

ESTR 2000, Rz 6625:

Für Ausgleichszahlungen aus der Vermögenssphäre des Übernehmers ist die
Überwiegensregel des § 20 Abs. 1 Z 4 EStG 1988 zu beachten. Beträgt die
Ausgleichszahlung mindestens 50% des gemeinen Wertes des Grundstückes, liegt eine
Veräußerung durch den Übergeber des Grundstückes vor. Die Übernahme der
Ausgleichszahlung durch den Grundstückserwerber gilt dabei als Gegenleistung an den
Grundstücksübergeber (auch wenn der Zahlungsweg verkürzt wird und der Betrag an
eine andere Person fließt) und ist bei diesem als Veräußerungserlös zu erfassen.

Beispiel:
Vom Vater wird eine Liegenschaft im Wert von 1.000 an den Sohn übertragen. Dieser
verpflichtet sich im Gegenzug, eine Ausgleichszahlung in Höhe von 600 an seine
Schwester zu leisten. Die Ausgleichszahlung (600) beträgt mehr als 50% des gemeinen
Werts des Grundstücks (500). Es liegt daher eine Veräußerung durch den Vater vor
(dh. Steuerpflicht beim Vater).

danke für die Bestätigung!
1. Keine ESt-Pflicht bei der Schwester!!!
2. die Ausgleichszahlung bei dem Beispiel beträgt 60%.
einfach weitermachen und erkennen:

Betragen die übernommenen Ausgleichszahlungen weniger als 50 % des gemeinen Wertes der übertragenen Liegenschaft, liegt ein unentgeltlicher Erwerb vor, der nicht der Immobilienertragsteuer unterliegt.

Hier wäre sie nur 50%. Und das könnte man vertraglich locker auf 49,5% drücken.

(es steht nirgendwo im Gesetz, daß Kinder exakt gleich viel erben oder geschenkt bekommen müssen)

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

sorry bin am Handy:

siehe https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e2s1

Verkehrswertgutachten kostet bei einem gerichtl beeideten max 1.5k und brauchst du sowieso, weil sonst hast du bis in alle Ewigkeit Streitereien bei den Kindern, wer mehr bekommen hat.

Bei Erwerb innerhalb der Familie ist steuerlich ein entgeltlicher Erwerb gleich einem unentgeltlichen Erwerb, d.h. bei 500k sprechen wir pi*daumen von 5k Grunderwerbssteuer.

Rechenbeispiel:
Wohnung 2008 fuer 300k gekauft (wenn es jetzt 500k Wert ist)

nehmen wir an, er verkauft die wohnung in 30 Jahren fuer 900k und er hat die wohnung direkt geschenkt bekommen:
((900-300)/2+(900-500)/2)*0.3=150 Immoest (+30 die heute gezahlt wurden, weil er seine Schwester ausbezahlt hat), Total 180

wenn er es aber von seinen Eltern kauft, ist die Bemessungsgrundlage höher (und sie wg Hauptwohnsitz befreit)
(900-500)*0.3=120
Insgesamt 180-120-2.5 (Grunderwerbssteuer Schwester an ihn) = 57.5k an Steuern gespart, wenn es die Eltern zuerst verkaufen und von der Hauptwohnsitzbefreiung profitieren

siehe https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e2s1

was soll da kommen? Was interessiert mich eine Liste der begünstigten Luftverkehrsunternehmer???

Bei Erwerb innerhalb der Familie ist steuerlich ein entgeltlicher Erwerb
gleich einem unentgeltlichen Erwerb,

sorry, den Satz versteh ich nicht, was meinst du damit?

bei 500k sprechen wir pi*daumen von 5k
Grunderwerbssteuer.

7750

Insgesamt 180-120-2.5 (Grunderwerbssteuer Schwester an ihn) = 57.5k an Steuern
gespart

Ohne deine Rechnung jetzt im Detail nachvollziehen zu können (die Werte sind für mich tw schlichtweg nicht nachvollziehbar) sprichst du indirekt aber den Hauptunterschied an: durch den Kauf machst du aus dem EFH auf jeden Fall eine Immobilie-neu. Wenn das vorher ein Altbestand war, ein GANZ SCHLECHTES Geschäft!

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Sorry, der Link spinnt und zeigt jedem was anderes an. Hab das am Handy nicht gesehen

>sorry, den Satz versteh ich nicht, was meinst du damit?

Dass nicht die vollen 3.5% Grunderwerbssteuer fällig sind

>7750

Kann man nicht genau sagen, ohne dass man die Wohnung kennt (Grundstückswert)

>Altbestand war, ein GANZ SCHLECHTES Geschäft!

Ich habe 100 mal geschrieben, dass das nur für "NEU"Wohnungen gilt.

Dass nicht die vollen 3.5% Grunderwerbssteuer fällig sind

das hab ich mir inzwischen schon gedacht, daß du den Stufentarif meinst.

>7750
Kann man nicht genau sagen, ohne dass man die Wohnung kennt (Grundstückswert)

er schreibt 500k, also hab ich damit gerechnet

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Immo Alt:
Erbverzichtserklärung der Schwester, um das Pflichtteilsproblem zu lösen
Schenkungsvertrag fürs Haus von den Eltern an ihn (incl. Lebenslanges Wohnrecht & Fruchtgenuss & beiderseitiges Belastungsverbot)
Schenkungsvertrag Geldbetrag in der Höhe halber Marktwert des Hauses von ihm an die Schwester

Er zahlt ca 2% Grunderwerbsteuer vom aktuellen Schätzwert und 1,1% von dreifachen Einheitswert (Nasenrammel) fürs Grundbuch. Und halt Notar und Anwalt.

Und die Bude bleibt Immo alt.

12.03.2022, 09:52 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Er zahlt ca 2% Grunderwerbsteuer vom aktuellen Schätzwert

Erzähl mir mehr!

Gerne!

https://www.erbrechtsinfo.at/schenkungssteuer/

für die ersten 250.000 Euro 0,5 Prozent,
für die nächsten 150.000 Euro 2 Prozent,
Darüber 3,5%

Annahme 500.000 Verkehrswert macht 7750 Steuer = 1,55 %

Je länger er wartet in der kommenden Inflationsperiode, umso höher wird der Steueranteil, weil die Immos steigen werden.

weil die Immos steigen werden.

gerade DAS seh ich in Zeiten steigender Zinsen NICHT. Zumindest nicht bei Anlageobjekten.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Erbverzichtserklärung der Schwester, um das Pflichtteilsproblem zu lösen

IMHO unnötig

Schenkungsvertrag fürs Haus von den Eltern an ihn (incl. Lebenslanges
Wohnrecht & Fruchtgenuss & beiderseitiges Belastungsverbot)

wozu Wohnrecht UND Fruchtgenuß. Gerade der Fruchtgenuß kann in der Konstellation für einige Probleme sorgen. Steuerlich, aber nicht nur.
Umfassendes, genau ausformuliertes Wohnrecht (also inkl. Garten, Obsternte, Keller, Carport, usw sowie Kostenübernahmepflicht für Erhaltungsarbeiten) reicht völlig und vermeidet den steuerlich hochriskanten Fruchtgenuß, bei dem die meisten Notare aussteigen (weil sie von den steuerlichen Fallen des Fruchtgenusses keine Ahnung haben)

Schenkungsvertrag Geldbetrag in der Höhe halber Marktwert des Hauses von ihm
an die
Schwester

Halber MArktwert minus 1000€ - lieber auf nummer sicher gehen

Er zahlt ca 2% Grunderwerbsteuer vom aktuellen Schätzwert und 1,1% von
dreifachen Einheitswert

bei einer Schenkung?
Auf die Berechnung bin ich gespannt
Edith: du hast recht, das mit Schätzwert UND Einheitswert stimmt. Wieder so eine gefiggte Ausnahme von der Ausnahme der Sonderregelung.
DAnke, was gelernt.
Die 2% glaub ich dir allerdings weiterhin nur bedingt

Und halt Notar und Anwalt.

welchen Anwalt? Was soll der tun? DAs ist reine Notariatssache!

Und die Bude bleibt Immo alt.

da bin ich bei dir, das wäre der springende Punkt.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

12.03.2022, 11:01 Uhr - Editiert von AVS_reloaded, alte Version: hier

Viel noch lernen du musst, alter Yedi!

Erbverzicht: Einen Tag nach dem Deal sterben die Eltern. Ohne Erbverzicht würde die Schenkung des Hauses in seinen Pflichtteil angerechnet. Und ihr steht damit VIEL Geld zu! Wollen die Eltern später Dinge der Schwester zukommen lassen, lösen sie das mittels Schenkungen (auf den Todesfall).

Notar: Kein durchschnittlicher Notar bringt das Vertragskonstrukt fehlerfrei zusammen. Die haben NULL Ahnung vom Steuerrecht. Und sie denken sich nicht hinein, was eine böswillige Schwester anstellen könnte - siehe Erbverzicht!

Fruchtgenuss: Ermöglicht den Eltern die Vermietung, wenn sie mal ins Heim gehen. Und Mieteinnahmen erfolgen vermutlich auf der Seite der geringeren Progression - Pensionisten!

Die effektiven 2% sind’s ab 650.000. Unterstufenmathematik, siehe https://www.erbrechtsinfo.at/schenkungssteuer/
Daher schrieb ich circa.

12.03.2022, 17:05 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Viel noch lernen du musst, alter Yedi!

so sattelfest wie du glaubst bist auch ned, oida Tatterer!

Erbverzicht: Einen Tag nach dem Deal sterben die Eltern. Ohne Erbverzicht
würde die Schenkung des Hauses in seinen Pflichtteil angerechnet. Und ihr
steht damit VIEL Geld zu!

denk kurz nach: und was ist der Unterschied zur 50%-Geld-Schenkung an die Schwester?
Und warum sollte sie den unterschreiben? Damit verzichte SIE (und auch für ihre Kinder) auf ALLES!

Notar: Kein durchschnittlicher Notar bringt das Vertragskonstrukt fehlerfrei
zusammen. Die haben NULL Ahnung vom Steuerrecht. Und sie denken sich nicht
hinein, was eine böswillige Schwester anstellen könnte - siehe Erbverzicht!

gleiches gilt für Anwälte. Dazu brauchst einen Immo-Steuerexperten. Und das weder Notar noch ANwalt.

Fruchtgenuss: Ermöglicht den Eltern die Vermietung, wenn sie mal ins Heim
gehen.

womit das wirtschaftliche und steuerliche Eigentum bei den Eltern bleibt und beim Tod voll in die Verlassenschaft fällt. Der Abwickeler dankt fürs Extra-Körberlgeld.

Vermieten KÖNNEN sie auch nur bei Wohnrecht - wo kein klagender Sohn, da kein Richter!

Die effektiven 2% sind’s ab 650.000. Unterstufenmathematik

ahh, er meint Durchschnittssätze. Na, klar sich ausdrücken du noch lernen mußt, alter Tatterer

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Nicht die Eltern schenken das Geld. Er schenkt es. Das Geldgeschenk an sie hat formal NICHTS mit Haus und Erbschaft zu tun.

Der Vorteil für sie ist, dass sie JETZT schon ihren Geldteil bekommt. Er hat das Immobilienrisiko bis zum Ableben der Eltern.

Und ich habe es falsch formuliert: beide machen eine Pflichtteilsverzicht. Das ist einfacher und verständlicher.

Und du sagst es - wo kein klagender Sohn! Der Fruchtgenuss schützt die Eltern vor dem Sohn und sichert ihnen die weitestgehende Verfügung übers Haus.

Ich schreibe immer von "NEU"

Was mir unrealistisch erscheint! Die Eltern werden knapp vor 70 sein und daher nicht gerade erst gekauft haben.

Sind wir uns wenigstens bei „Immo Alt“ einig, oder passt das auch nicht?

Kommt darauf an, wann es denn ungefähr so weit sein wird, dass du deine Schwester auszahlen musst. Wenn das nächstes Jahr ist oder in einem anderen kurzfristigen bzw. mittelfristigen Zeitraum, zahlt es sich wohl eher nicht aus, dass du Geld in Wertpapiere steckst, da bis zu diesem Zeitpunkt aus den 100k auch nur 70k gemacht werden können.

Das mit deiner Schwester fix machen ("Übergabevertrag") und ihr das Geld geben.
Vertraglich festhalten: EUR x sofort und den Rest wenn ...

Ja, in etwa. Aber da benötigts ein paar SEHR GUT aufgesetzte Verträge, um das geeignet abzusichern! In alle 3 Richtungen!

Was würde mich denn das in etwa kosten bei einem geschätzten Wert von 500.000.-? Eine Überlegung ist natürlich auch weiter zu sparen und möglichst ohne Kredit abwickeln.

Da muss man aufpassen, weil:

§ 879 Absatz (2) ABGB:
Insbesondere sind folgende Verträge nichtig:
...
3. wenn eine Erbschaft oder ein Vermächtnis, die man von einer dritten Person erhofft, noch bei Lebzeiten derselben veräußert wird;

Der risikoaverse Durchschnittsösterreicher kann eigentlich nur in Indexfonds investieren. In der heutigen Zeit wird er aber selbst dafür einen großen Vorrat an Beruhigungsmittel brauchen.

Als erstes würde ich an deiner Stelle mal so schnell als nur irgend möglich in finanzielle Bildung investieren. Da kann es schon ausreichen sich mal ein paar Tage Zeit zu nehmen und ein gutes Buch oder einen vernünftigen Youtube-Channel anzusehen.

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