Grundstücksvermessung

Grundstücksvermessung - neu (38 Beiträge, 1386 Mal gelesen)

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Hallo!

Ich hatte das noch nie und würde gerne eure Meinung hören.

Eines meiner Grundstücke wird neu vermessen, da es die anliegende Partei wollte. Jetzt habe ich einen Termin mit einem Vermesser und der anderen Partei. Es wurde mir gesagt, dass bereits zwei Messpunkte neu gesetzt wurden (ohne mein Beisein), da sie gefehlt haben.

Was sind meine Rechte und meine Pflichten bei einem solchen Termin?

Finde es merkwürdig, dass ohne mein Beisein neue Grenzsteine gesetzt wurden. Außerdem sind die Grundstücke bei Kauf neu vermessen worden.

Auf was muss ich bei diesem Termin achten?

Danke und liebe Grüße
_________________________________________________

hatte ich auch gerade.

Einfach mal zu der sicher stattfindenden Grenzverhandlung hingehen und schaun, was denn so Sache ist.

Bei mir wars harmlos, da gings um 2cm Abweichung und einen nicht geraden Zaun. In Summe: nix.

Wenn ihr euch einig seid, kann mans am Ende in den Grenzkataster eintragen, was ich sehr anraten würde, dann ist die Grenze für ewig fix.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Bei uns führte es beinahe zur Rückabwicklung eines Kaufvertrages.

Kein Grundstücksverkauf ohne vorherige Vermessung - das haben wir gelernt. Kostet ein paar Tausender, aber die möglichen Konsequenzen sind u.U. um einiges teurer.

Auf jeden Fall hingehen, und die Dokumente/Pläne der letzten Grundstücksvermessung unbedingt mitnehmen.
lg Maximus

My name is Maximus Decimus Meridius, Commander of the Armies of the North, General of the Felix Legions, loyal servant to the true emperor, Marcus Aurelius.

Wenn es sich nicht nur um ein topfebenes, sehr gut einsehbares Grundstück handelt, den Vermesser (nomen est omen) fragen von welchen Referenzpunkten und mittels welcher Ausführung die Messpunkte bestimmt worden sind. Manchmal kann es durchaus aufgrund der angewandten Messmethoden zu relativ großen Ungenauigkeiten/Toleranzen kommen.

Manchmal kann es durchaus aufgrund der angewandten Messmethoden zu relativ
großen Ungenauigkeiten/Toleranzen kommen.

Das würd mich jetzt stark irritieren, kannst du das näher erläutern? Also große Ungenauigkeiten aufgrund der Messmethode halte ich für abwegig. Am problematischsten ist üblicherweise wenn man als Grundlage noch Pläne von Zeiten Maria Theresia (ich mein das nicht übertrieben) hat, oder Naturgrenzverläufe, wo dann diskutiert wird ob die Mauer damals AUF oder AN der Grenze gebaut wurde.

Aber lass mal hören, hab ich für Samstag Abend ein Gesprächsthema mit dem Spezl der das seit 25 Jahren macht, ev kann ich ihn ja dann als Pfuscher aufdecken

Das würd mich jetzt stark irritieren, kannst du das näher erläutern? Also
große Ungenauigkeiten aufgrund der Messmethode halte ich für abwegig.

Selbst erlebt dass ein Vermesser ein vom Zeitaufwand her einfache Messmethode gewählt hat die mit dem seit zig Jahren vorhandenen Grenzpunkt harmoniert hat. Seiner Aussage nach wäre eine Abweichung von bis zu 25cm möglich gewesen.

Welche Abweichungen der Gesetzgeber toleriert findest du hier:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20009675

Ohne Geodäsie Studium ist der Text aber sinnlos.

Selbst erlebt dass ein Vermesser ein vom Zeitaufwand her einfache Messmethode
gewählt hat die mit dem seit zig Jahren vorhandenen Grenzpunkt harmoniert hat.
Seiner Aussage nach wäre eine Abweichung von bis zu 25cm möglich gewesen.

Welche Messmethode wäre das bitte gewesen? Wenn du es selbst erlebt hast, müsste es ja einfach sein diese zu nennen. Sorry, aber das klingt bislang einfach nur nach Stammtischgschichterl, oder es war vor einigen Jahrzehnten, und selbst da zweifle ich (außer wir sprechen zB. von einem Waldgrundstück das noch vor GPS Zeiten vermessen wurde)

Nachdem du ja eh schon die gesetzlichen Rahmenbedingungen gepostet hast, hier:

Genauigkeit der Messungen
§ 6. (1) Die Bestimmung der Messpunkte ist so vorzunehmen, dass
1.

bei Anwendung von satellitengestützten Messverfahren die Restklaffungen in den Festpunkten aus einer ebenen Helmert-Transformation in der Gauß-Krüger Projektion gemäß § 1 Z 10 lit. b den Wert von 5 cm in der Lage und der Maßstabsfaktor der Transformation den Wert von 100 ppm nicht übersteigen dürfen. Die satellitengestützte Messung selbst ist so durchzuführen, dass bei der Punktbestimmung die einfache mittlere Punktlagegenauigkeit von 2 cm gesichert ist.

2.

bei Anwendung terrestrischer Messverfahren eine einfache mittlere Punktlagegenauigkeit der einzelnen Messpunkte unter Annahme fehlerfreier Festpunkte von 4 cm nicht überschritten wird.

(2) Die Bestimmung der Grenzpunkte ist so vorzunehmen, dass bei der Kontrollmessung eine maximale Abweichung von 5 cm in der Lage nicht überschritten wird.

Und das ist schon die maximal zulässige Toleranz bei satellitengestützter Messung, die 08/15 Standard ist, und über zusätzliche Methoden sehr genau durchgeführt werden kann. Sorry, aber bislang klingt das einfach nach Gschichtl. Aber wenn ich nicht vergess, frag ich abends nochmal nach.

30.04.2022, 09:35 Uhr - Editiert von zeddicus, alte Version: hier

Sorry, aber das klingt bislang
einfach nur nach Stammtischgschichterl, oder es war vor einigen Jahrzehnten,
und selbst da zweifle ich (außer wir sprechen zB. von einem Waldgrundstück das
noch vor GPS Zeiten vermessen wurde)

Wenn dies für dich so klingt dann sei es dir unbenommen.

Es kann sich da du dies so stark in Zweifel ziehst sicher nicht um innerstädtisch zentral gelegenes Grundstück gehandelt haben welches vor 2 Jahren nach dem Verkauf im Auftrag und auf Rechnung des Käufers vermessen worden ist.
Der Verkäufer war übrigens ich

Aber alles ein Gschichtl gell

Naja, überleg dir bitte mal selber wie du da auf 25cm Ungenauigkeit kommen willst? Da wärst ja selbst mit Winkelmessung und Rollmeter noch genauer… GPS und herkömmliche Methoden in Kombination werden noch genauer.

Und du hast doch selber vorhin das Gesetz verlinkt, nachdem ein Grenzpunkt mit so einer Ungenauigkeit gar nicht eintragungsfähig wär, also wie jetzt? Der einreichende Ingenieurkonsulent haftet rechtlich für die Genauigkeit der Punkte…

Aber wie gesagt, ich frag nach

30.04.2022, 15:58 Uhr - Editiert von zeddicus, alte Version: hier

GPS und herkömmliche Methoden in Kombination werden noch genauer.

Inwiefern hilft da GPS? Das ist ja gar nicht so genau.

Kommerzielles GPS inkl Korrekturdaten? Da bist du irgendwo im Bereich weniger Millimeter bis max niedrige einstellige cm bei schlechten Bedingungen (wenn ich mich richtig erinner, frag ich nachher auch nochmal nach)

30.04.2022, 21:16 Uhr - Editiert von zeddicus, alte Version: hier

War mir nicht bekannt, danke!

Update: Er sagt im realen Außeneinsatz 2-3cm, sie haben üblicherweise meist Empfang von etwa 50 Satelliten der verschiedenen Systeme. Natürlich nicht überall, dann machst du Referenzpunkte und gehst von dort aus konventionell vor

30.04.2022, 23:01 Uhr - Editiert von zeddicus, alte Version: hier

Also wenige Millimeter sind meines Wissens nicht möglich. Uumindest bei den Geräten, die ich kenne und die ich schon für solche Zwecke verwendet habe. Aber um die 1-2cm Genauigkeit horizontal sind schon drinnen -- wenn alles passt und es genau 0 Abschattung gibt. Ab dem Moment wo dir das Gemüse, auch nur zum Teil, über den Kopf wächst (Bäume, hohe Sträucher), oder Häuser sehr nahe sind, ist es aus damit. Dann kommst du schnell einmal, je nach Abschattung, auf Dezimeter bis in den Meterbereich.

Also im offenen Feld sind die GPS-Dinger genial, aber man kommt bei Abschattung schnell an die Grenzen des Brauchbaren.

Ja, die mm kamen aus der Herstellerangabe, sry. Er sagt 2-3cm real, das dafür fix. Er hat jetzt eine neue Sonde die er sogar schief hinstellen kann weil die das selber misst und gegenrechnet

Wie gesagt, meiner Erfahrung nach hängt das alles davon ab, wie sehr irgendwas über einem oder schräg oberhalb ist.

Das mit dem automatischen Ausgleich des Schiefstellens ist natürlich cool, das hab' ich mir auch schon immer wieder mal gewunschen.

Das mit dem automatischen Ausgleich des Schiefstellens ist natürlich cool, das
hab' ich mir auch schon immer wieder mal gewunschen.

Joah, ist anscheinend speziell bei Hecken und so Sachen geil, weil man es schräg in die Mitte Halten kann und eben die Mitte rausbekommt.

Nachtrag - heute hab' ich blöd geschaut, bei den besten Bedingungen (brettleben, offene Felder, Früh, ruhiges Wetter) hat mir das Gerät kurzzeitig immer wieder eine horizontale Genauigkeit von 6mm und eine vertikale Genauigkeit von 8mm angezeigt. Wusste ich nicht, dass das möglich ist.

Ja, die Technik heutzutage ist schon mega, da bekommst ja fast schon mehr Ungenauigkeit rein wenn wer den Stab unsanft in den Bus wirft

https://de.wikipedia.org/wiki/Differential_Global_Positioning_System

Reichen 1-2 cm oder brauchst du‘s genauer?

War mir nicht bekannt, danke!

Ich träume seit Jahren, dass das endlich in die Sportuhren Einzug hält. Mein Handy (in der Tennistasche ruhig liegend) und meine Uhr (am Handgelenk in Bewegung) haben GPS. Würden beide miteinander DGPS „sprechen“, könnten meine Laufstrecken am Platz zentimetergenau gemessen werden.

In den USA hat ein Student das mit einem handelsüblichen GPS Empfänger gebaut. Ich habe seine Arbeit darüber gelesen. Aber kein Hersteller greift das auf.

Das Problem ist, dass die normalen GPS Chips in Handys und Uhren das API nicht anbieten. Damit kann ich es nicht selbst basteln.

Bevor ich wieder ausfaellig waer, versuchs ich andersherum:

Dein Selbstbewusstsein haett ich gern!

Werten Gruss,
j.

Bei einem Grundstück einer Bekannten in der Einöde Kärntens hat sich vor einigen Wochen bei einer Vermessung wegen Straßenneubaus herausgestellt, dass die Nachbarn den Zaun 'aus versehen' 1m auf ihrem Grundstück gebaut hatten...

So eine Vermessung von Zeit zu Zeit hat also schon Sinn.

lg. mb

kommt drauf an auf welcher Seite des Zauns man sitzt
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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

So eine Vermessung von Zeit zu Zeit hat also schon Sinn.

Stimmt, bis dahin waren alle zufrieden mit dem wie es war, danach gab es so richtig Zoff zwischen den Nachbarn

Sowas kenn ich auch - (zugezogene) Nachbarn haben mit Bekannten einen Streit über eine Hausmauer, die an der Grundstückgrenze steht - wird bei Regen nass und Verputz bröckelt, weil der Bekannte zwischenzeitlich Erde angeschüttet hatte. Gutachter kam die Grundstücksgrenze etwas komisch vor, der Vermesser hat dann bestätigt, dass die komplette Mauer des Nachbarn am Grundstück des Bekannten steht.
lg Maximus

My name is Maximus Decimus Meridius, Commander of the Armies of the North, General of the Felix Legions, loyal servant to the true emperor, Marcus Aurelius.

Blöde Frage, aber kann so ein Zaun dann „ersessen“ werden? Oder ist der immer abzutragen?

Ersitzung hat in Österreich Fristen von 30 bis 40 Jahren. Ob das jeder falsch aufgestellte Zaun erfüllt, bezweifle ich. Das lückenlos zu beweisen ist der Beginn der Sache. Mit den sonstigen Details kenne ich mich nicht aus, aber die Anwälte der Streitparteien können sich über ein guten Verdienst freuen.

Hier eine Sketch zu dem Thema:
https://www.facebook.com/watch/?v=402065788377904

Wenn die Grenze bereits vermessen war, kann da prinzipiell nichts ersessen werden

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