Sehr früh in Frühpension gehen
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Sehr früh in Frühpension gehen
04.01.2023, 10:14:26
Hallo liebe Community,

ich habe eine vielleicht merkwürdig klingende Frage und es ist ein - nennen wir es Luxusproblem:

Kann ich prinzipiell mit knapp über 40 in Frühpension gehen?
Unabhängig vom finanziellen meine ich - da sollte ich ausgesorgt haben; ich habe sehr viel Erspartes, keine Schulden und mehrere Immobilien, die derzeit vermietet sind und noch zusätzlich Geld bringen. Ganz schlimmstenfalls könnte ich sie auch verkaufen.
Und sollte ich es noch erleben, bekomme ich noch ein riesiges Erbe, dass ich nicht mal im Ansatz brauchen werde - ich war/bin kein Mensch, der Luxusdinge und dergleichen braucht oder auch nur haben will oder darin Selbstbestätigung findet. Mit der aktuellen Finanzlage ginge es sich gerade gut aus, dass ich normal leben kann - selbst ohne Erbe und bis dahin sowieso.

Und nach mir kommt niemand mehr, ich habe auch keine Kinder. Verheiratet bin ich, erben würde alles meine Frau und wenn sie nicht mehr ist - irgendwer.  
Brauchen würde sie es auch nicht, sie hat selbst genug. Nur ich hab eben weitaus mehr, weil ich nur gespart habe und kaum was ausgegeben habe in den letzten 24 Jahren! ;-)
Auch im Scheidungsfall ist alles notariell geregelt, selbst dann hätte ich noch genug - nicht ganz so komfortabel, aber als Lebens-Minimalist leicht ausreichend.

Alles was ich also nicht ausgebe, bekommt dann schlussendlich irgendwer und dieser derzeit noch unbekannte Jemand bekommt dann um das Geld mehr, dass ich verdiene. Eigentlich arbeite ich nur für diese Person, oder?
Da gebe ich es nun lieber selbst aus; habe mein ganzes Leben bisher wie ein Viech gearbeitet (-deswegen viel Kohle) und bin dadurch gesundheitlich schon sehr angeschlagen - ich bezweifle, dass ich richtig "alt" werde.
Deswegen überlege ich eben nun, bald aufzuhören und das Leben zu genießen.
Warum nicht, wenn ich es mir es leisten kann? Es spricht nicht viel dagegen. Moralisch vielleicht hinterfragenswert, aber ich liege dem Staat zumindest nicht (viel) auf der Tasche, so wie diverse "Fachkräfte". Ich habe mir das alles selbst erarbeitet.

Aber: Geht das überhaupt? Was sagt unser Staat eigentlich dazu? Bekomme ich irgendeine Pension (-prinzipiell aber eh egal)?
Und die wichtigste Frage: Wäre ich irgendwie krankenversichert? Das ist der einzige Faktor, der mir Sorgen bereitet; Spitals- und Arztrechnungen können exorbitant hoch sein, wenn man die selber zahlen muss. Und um meine Gesundheit steht es ja nicht zum Besten und wird auch nicht besser. Das würde mein Vorhaben zunichte machen - soviel Geld habe ich dann auch wieder nicht.

Wer kennt sich aus?

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Re(6): Sehr früh in Frühpension gehen
04.01.2023, 14:06:15
er tut dann gar nix, er ist dann gar kein Verdiener!


_Etwas_ sollte er schon für sein geringfügiges Einkommen tun. Sonst käme man sicherlich auch in Österreich in den Bereich, wo das nicht mehr legal ist. Und für 70 Euro eine Vollversicherung? Ist wirklich alles sehr günstig bei Euch. In Deutschland bin ich schon zu meinen Studentenzeiten nicht unter 140 Euro davongekommen, nachdem ich für die Familienmitversicherung zu alt war. _Obwohl_ ich dann einen geringfügigen Job hatte, auf den vom Arbeitgeber bereits pauschale 25% für SV entrichtet wurden. Die hätten mir aber gerade mal eine bereits anderweitig bestehende (Mit)versicherung erhalten, wenn ich denn eine gehabt hätte. Also hatte ich zeitweise einen Krankenkassensatz von 70%.

  das ist KEINE LÜCKE. Das ist ein vom Gesetzgeber bewußt und gewollt so
geschaffener Zustand.


Eine Solidargemeinschaft wie die gesetzliche Krankenversicherung (für abhängig Beschäftigte) ausschließlich auf die Messgröße "Arbeitseinkommen" zu stützen, mag früher mal angemessen und gewollt gewesen sein sein, wird heutigen Verhältnissen aber nicht mehr gerecht. Bei uns wirds sicher auch einige geben, die sich von ihrer Immo GmbH als Hausmeister anstellen lassen. Formal Vollzeit und Mindestlohn (ich glaube, es würde auch schon reichen, wenn der Job mehr als die Hälfte des Erwerbs ausmacht, also zeitlich gesehen - wären dann >= 20h/Woche), und schon ist der Krankenkassenbeitrag erfolgreich minimiert. Legal? Aber sicher. Moralisch vertretbar? Für mich nicht.

  er ist nicht selbständig, er ist auf "Auszeit"


Ersetze "selbstständig" durch "nicht abhängig beschäftigt".

Und wenn in der Zeit von seinem Ersparten lebt, dann ist das sicher NICHT
sozialversicherungspflichtig.


Soweit es die Substanz angeht, natürlich nicht. Was Mieteinkünfte, Kapitalerträge etc. angeht, dem Grunde nach aber schon (in D). Nur gibts halt auch bei uns noch diese antike Regelung, dass es nach dem _zeitlich_ im Vordergrund stehenden Erwerb geht. Und wer sein Arbeitsleben (zumindest auf dem Papier) zeitlich gesehen überwiegend abhängig verbringt, bei dem fallen weitere Einkünfte halt raus.

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Re(7): Sehr früh in Frühpension gehen
04.01.2023, 16:11:19
_Etwas_ sollte er schon für sein geringfügiges Einkommen tun.
geringfügig ist 2023 weniger als 500,91 Euro pro Monat. That's it. Wenn er nur 1h/Wo arbeiten will, bekommt er halt weniger.
für 70 Euro eine Vollversicherung?
oh ja, willkommen im Land der sozialen Hängematten
Ist wirklich alles sehr günstig bei Euch.
ach kauf dir ein Auto, melde es an, versichere es, zahl Steuern dafür - und du wirst sehr schnell anderer Meinung sein
die sich von ihrer Immo GmbH als Hausmeister anstellen lassen. Formal Vollzeit
und Mindestlohn
würd ich nie machen. Teilzeit ist besser für meine work-life-balance |-D|-D B-)
und die SV ist dann billiger $-)$-)$-)
Ersetze "selbstständig" durch "nicht abhängig
beschäftigt".
und was ändert das? Gar nix. Er erzielt keine der SV-Pflicht unterliegenden Einkünfte. DAS ist der Punkt.
Was Mieteinkünfte, Kapitalerträge etc. angeht, dem Grunde nach aber schon (in
D).
in Ö nicht. Da ist nur "Arbeit" (egal ob selbstständig oder unselbständig) SV-pflichtig. Was ja auch logisch ist, oder warum sollte ich Zinserträge Arbeitslosenversicherung zahlen? Das Sparbuch wird kaum arbeitslos werden. Zinslos hingen schon.

Wenn ers also auf extrem spielen will, dann gibt er alles Erwerbseinkommen auf und hat nur Zins- und Mieterträge. Daneben beschäftigt er sich geringfügig ein paar Stunden mit irgendwas, versichert sich selbst freiwillig höher und lebt so ganz gut bis zum Regelpensionsalter.

Österreich ist ein Sozialstaat - mit GERECHT hat das nix zu tun! Und wenn dieser Irrsinn irgendwann unfinanzierbar wird, schreien wir halt laut nach Enteignung Vermögenssteuern. Die sind ja das angebliche Universalheilmittel für alles.

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!


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Re(12): Sehr früh in Frühpension gehen
04.01.2023, 17:29:44
JEDER Betrieb sucht HÄNDERINGEND Mitarbeiter, aber es gibt immer noch 100.000e
Arbeitslose? Magst mir das bitte erklären?


Nicht jeder eignet sich für jeden Beruf? Ich würd als Kellner z.B. sicher ein *PIEP* Job machen. Und in der Küche will mich sicher auch niemand haben.

Man hat halt die Leute, die das konnten, vergrault. Die haben umgeschult und sind jetzt glücklich in anderen Jobs. Tjo, blöd... Wer hätte das gedacht, dass man Menschen, die man wie Dreck behandelt, nicht wieder angelaufen kommen? War ja unvorhersehbar...

Wer JETZT keine Arbeit findet, der WILL nicht.


Es gehören immer zwei dazu.

das sind eine handvoll aus der Energiewirtschaft. Die Realität für die breite
Masse der Arbeitgeber sind GANZ anders aus.


Ich erlebe das grad live mit, in einem Unternehmen, das nichts mit Energiewirtschaft zu tun hat. Fähige Leute werden rausgeekelt, dafür machen sich einige wenige ihre Taschen voll. Aber Schuld sind natürlich immer die anderen und nie die eigenen Entscheidungen.

alle mit heuer bekannten KV-Abschlüsse waren deutlich über der Inflation.


Dann hab ich wohl andere KV-Abschlüsse gesehen als du.

Davon abgesehen gibt auch da wieder Hintertüren, dass man die Steigerung nicht jedem Mitarbeiter weitergeben muss.

auch schon wurscht. Die Politik betreibt wieder Stimmenkauf, indem sie wieder
die Pensionen deutlich über Inflation anhebt. Das ist Diebstahl an der Jugend!


Die Alten leben auf Kosten der Jungen, dafür wird die Lebenssituation der Jungen immer schlechter. Egal obs um Job, Immobilien, Umwelt, usw. geht. Die Alten wollen das letzte bisschen auspressen, damit so noch ein ein schönes restliches Leben haben und hinter ihnen die Sintflut.

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Re(12): Sehr früh in Frühpension gehen
04.01.2023, 21:45:33
Deine Wahrnehmung der Österreichischen Wirtschaft aus Sicht des Hausmeisters fasziniert mich.

Die ATX Firmen haben 2022 blendend verdient.

Die KMUs (wie zB du) haben Coronahilfen in den A… geblasen bekommen, dass einem schlecht wurde. Dadurch sind in der Krise die Konkurse ZURÜCKGEGANGEN, was ja komplett krank ist.

Und die Steuereinnahmen 2022 sind gestiegen.

Und ich kenne nur wenige Branchen, deren KV-Verhandlungen über der Inflation (aufs Gesamtjahr 2022 sicher über 8,5%) gelandet sind! Dein Irrtum ist, dass durch die Wirtschaftskammer immer über die „vermutete“ Inflation des Folgejahres (Basis Wifo oder andere Glaskugeln, die nie stimmen) geredet wird. Dass die AN aber 2022 enorm viel Geld verloren haben, sagt im Rahmen der Verhandlungen keiner laut! Denn die Prognose von 3% für 2022 lag ja WEIT UNTER der Realität, die wir jetzt gerade spüren. Witz des Tages - die 3% glaubte man damals wegen der bösen CO2 Steuern - Pruhahaha!

Artikel wie dieser sind für Hausmeister geschrieben! https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/gehaltserhoehungen-so-stark-steigen-die-loehne-2023-131327056

Aber da siehst du wenigstens, dass mit Ausnahme der Eisenbahner in allen namhaften Branchen die AN einen Realverlust erlitten haben und vermutlich nochmals werden. Denn dass sich die Inflation 2023 wieder brav ins Körbchen von 6,5% schleichen wird, glaube ich nicht. Da müßte die EZB eine bewußte Rezession mit Arbeitslosigkeit und massivem BIP-Rückgang etc einleiten.



04.01.2023, 23:02 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier
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Re: Sehr früh in Frühpension gehen
06.01.2023, 21:48:17
also berufsunfähigkeitspension bekommt man nicht einfach mal so, die voraussetzungen sind 7,5 jahre in den letzten 15 jahren in der selben tätigkeit, und die tätigkeit muss krankheits/behinderungsbedingt unzumutbar geworden sein - das klingt alles sehr sozial in wahrheit liegt der teufel im detail, die "zumutbarkeit" das geht dann öfter auch vor den OGH... wenn dir dein behandelnder arzt nicht von sich aus gesagt hat "zeit für die pensi" kannst dir maximal noch einen termin geben lassen bei einem gutachter(facharzt) für dein "gebrechen" und ihn fragen wie er deine chancen einschätzt... meiner meinung nach wenn ersteres nicht passiert ist geldverschwendung.

meiner meinung nach "erstrebenswerte" lösungen sind:

-geringfügig arbeiten / selbstversicherung
-privatier werden (selbstversicherung aber teuer oder sozialtarif+offenlegung deiner sonstigen einkommen)
-selbstständig machen, als eU, und grade so viel erwirtschaften dass es nicht als liebhaberei abgetan wird


bei option 2 und 3 wars das dann allerdings in ein paar jahren mit deinem berufsschutz, falls deine beschwerden bis zu einem grad progredieren wo der greifen würde wär das schon bitter. bei option 1 keine ahnung ehrlichgesagt. so genau kenn ich mich da dann auch nicht aus, ich mach meinen job sehr gern und war nur kurzfristig krankheitsbedingt mit diesem "system" in kontakt, und sollts nicht unbedingt notwendig werden ist zu arbeiten oder mich komplett selbst zu versorgen dem immer vorzuziehen. andere bestimmen dann über dein leben, und dazu sag ich danke aber nein danke!




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Re: Sehr früh in Frühpension gehen
09.01.2023, 10:06:12

Kann ich prinzipiell mit knapp über 40 in Frühpension gehen?

NEIN, aber du kannst aufhören zu arbeiten, siehe weiter unten.


Und nach mir kommt niemand mehr, ich habe auch keine Kinder. Verheiratet bin
ich, erben würde alles meine Frau und wenn sie nicht mehr ist - irgendwer.  

Ohne gesetzliche Nachkommen, kannst du beerben wen du willst.


Alles was ich also nicht ausgebe, bekommt dann schlussendlich irgendwer und
dieser derzeit noch unbekannte Jemand bekommt dann um das Geld mehr, dass ich
verdiene. Eigentlich arbeite ich nur für diese Person, oder?

Wenn du es so siehst, JA


Da gebe ich es nun lieber selbst aus; habe mein ganzes Leben bisher wie ein
Viech gearbeitet (-deswegen viel Kohle) und bin dadurch gesundheitlich schon
sehr angeschlagen - ich bezweifle, dass ich richtig "alt" werde.

In deinem Fall die richtige Einstellung


Aber: Geht das überhaupt? Was sagt unser Staat eigentlich dazu? Bekomme ich
irgendeine Pension (-prinzipiell aber eh egal)?

Dein Pensionsantrittsalter ist höchstwahrscheinlich 65, mit der Option auf Altersteilzeit, vlt könntest auch schon früher mit 63 in Pensi gehen. Wenn du jetzt aufhörst zu arbeiten, bzw nicht mehr in die Pensionskasse eingezahlt wird, so bleibt dein jetziges Kapital stehen, und du bekommst bei Pensionsantritt (65) eben diese dann ausbezahlt. Es gibt dazu Rechner im Netz, einfach mal googlen


Und die wichtigste Frage: Wäre ich irgendwie krankenversichert? Das ist der
einzige Faktor, der mir Sorgen bereitet; Spitals- und Arztrechnungen können
exorbitant hoch sein, wenn man die selber zahlen muss. Und um meine Gesundheit
steht es ja nicht zum Besten und wird auch nicht besser. Das würde mein
Vorhaben zunichte machen - soviel Geld habe ich dann auch wieder nicht.


Nein, du wärst dann eben nicht versichert! Das ist so eine Kosten/Nutzen Rechnung, aber du kannst dich privat versichern, kenne den Tarif nicht aber wird wohl so um die 500/Monat sein, und dann hast du Selbstbehalt bei den Ärzten

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Re: Sehr früh in Frühpension gehen
09.01.2023, 13:38:57
Es wurde wohl eh schon fast alles gesagt, aber keiner hat des wesentlichen Aspekt eindeutig klargestellt und darum doch noch hier:

Was meinst du mit "in Pension gehen?"

Prinzipiell gibt es zwei gängige Antworten auf die Frage:
a) Nicht mehr arbeiten
b) Eine monatliche Pension beziehen und (zumindest zum Teil) daraus deinen Lebensunterhalt bestreiten.

a) JA kannst du - geht immer und jederzeit. Vom Präsenzdienst abgesehen gibts in Österreich keine Pflicht eine Beschäftigung nachzugehen. Gibt auch Menschen die in diesem Sinne nie gearbeitet haben.

b) Nein, keine Chance. Grundsätzlich mit 65, und mit deinem vermuteten Jahrgang ist schwer zu sagen wie es dann mit Altersteilzeitmodellen, Frühpension,... ausschauen wird... aber die nächsten 15 Jahre musst du dich damit nicht beschäftigen.

Bleiben wir daher beim a) und somit "nicht arbeiten".

Die Krankenversicherung die du ansprichst ist definitiv ein Thema. Aber dazu wurde schon viel geschrieben. Du kannst dich jederzeit um wohl 4-500€ im Monat selbst versichern, oder auch ein anderes Modell mit Mitversicherung, geringfügige Tätigkeit... sonstwas wählen.
So wie du schreibst, da du eh angeschlagen bist und ggf. Arzt- Spitalsrechnungen dir Sorge bereiten, wäre zusätzlich eine private Krankenversicherung ggf. nicht die schlechteste Idee. Mit knapp über 40 sollte das auch noch halbwegs leistbar sind sofern du noch nicht komplett kaputt bist.

2 Themen sehe ich noch die du für dich in jedem Fall beantworten solltest:

a) Geld.
Einerseits schreibst du von "viel" Geld das du gespart hast und von weiterem Geld, dass du regelmäßig aus der Vermietung von Immobilien (die im worst case auch zu Geld gemacht werden könnten) beziehst. Ggf. ist auch noch ein größeres Erbe in Aussicht.  
Du schreibst aber auch   ich war/bin kein Mensch, der Luxusdinge und dergleichen braucht oder auch nur haben will oder darin Selbstbestätigung findet. Mit der aktuellen Finanzlage ginge es sich gerade gut aus, dass ich normal leben kann
Das klingt dann doch anders... Sind deine ganzen Ersparnisse inkl. Mieteinnahmen "nur" so viele, dass du grade so und ohne große Ansprüche durchkommst? Was ist mit Inflation (da das Geld eher am Sparbuch liegt), tut dir eine Selbstversicherung um z.B. 500€ im Monat weh oder ist es egal? Wenn man jetzt das Geld am Sparbuch hat um in der aktuellen Situation bis Hausnummer 80 so durchkommt ist es riskant zu sagen, dass man ausgesorgt hat. Dann gehen in einer Woche 2 Haushaltsgeräte und das Auto ein... braucht dein Gesundheitszustand ein paar kostspielige Privatleistungen, noch ein paar Jahre mit der aktuellen Inflation,...
Für so einen Schritt solltest du einen guten Puffer haben, eine gewisse Teuerungsrate einrechnen,...
Wenn es sich damit nicht ausgeht hast du aus meiner Sicht zu wenig Geld um einfach aufzuhören. Aber es gibt ja zig Varianten zwischen 80h Woche und nix tun. Eine erfüllende Arbeit mit 25h die Spaß macht zum Beispiel,...


b) Zeit
Das Leben genießen klingt sehr gut - kann aber einerseits kostspielig werden (siehe oben GELD) und vorallem sehr schnell sehr sehr fad. Gibt Personen in der Kategorie die dann um 10 Vormittag die Freuden durchklingeln um einen Tennispartner zu finden... Wenn man keine entsprechende Freude hat verbringt man viel Zeit alleine mit sich. Ich hätte auch nicht herausgelesen, dass deine Frau auch in Pension geht. Alleine das wirft viele Fragen auf... Wenn du auf einmal den ganzen Tag daheim bist und deine Frau z.B. 40h arbeiten geht... Sofern keine Putzfrau oder ähnliches (GELD) zur Verfügung steht wirst du in dem meisten Fällen mal einen entsprechenden Teil der neuen Freizeit in Hausarbeit umsetzen oder dich doch eher mit Scheidung auseinander setzen können ;-)
Auch wenn es nicht ausgesprochen wurde... wenn du daheim sitzt wirst ihr wahrscheinlich nicht erzählen können, dass dein "Job" jetzt halt nix machen ist :D
Auch wenn das erledigt ist (z.B. Putzfrau) was machst du die ganze Zeit? Wie gesagt wirst du in dem Alter wahrscheinlich wenig Freunde/Bekannte mit ähnlicher Tagesfreizeit haben... Außerdem gilt hier Zeit=Geld, wenn du nicht arbeitest wirst du für irgendwas Geld ausgeben wennst nicht den Rest des Lebens zu Hause sitzt und liest oder fernschaust... Das bitte auch bezüglich GELD bedenken. Wenn man keine entsprechenden erfüllenden Hobbies hat kann einem mit und ohne Geld sehr schnell fad werden. Gibt nicht umsonst den Begriff "Pensionsschock" und wirklich viele Menschen die sich nicht so einfach zurecht finden.

Eine Idee die zu wälzen kannst:
Was ist heute schon eindeutig? Häng deinen Job an den Nagel. Morgen. In einer Woche. In einem Monat. Wann du willst... Und gönn dir 1 JAHR Auszeit. Mach 365 Tage lang was du willst. Mach das wie du dir vorstellst, dass du dein Leben genießt. Reisen? Lesen? was auch immer dir Freude bereitet  oder finde heraus was dir Freude bereitet. Ohne geringfügigen Job oder was anderes einfach sein. Ziehe nach dem Jahr Bilanz.

Hat es Spaß gemacht? War dir schon nach 3 Wochen fad? Willst du unbedingt wieder was beitragen oder mit Kollegen machen? Und wenn es eine interessante Tätigkeit mit 25h und schlecht bezahlt ist... Weil dann das Leben mehr Spaß macht? Oder war es eh super... Dann einen Blick auf den Kontostand! Kannst du dir das lang genug leisten. Inkl. Teureungsrate und Notgroschen...

Mit einem konkreten Ziel - ein Jahr und dann Bilanz - tun sich viele Menschen leichter. Klingt weniger endgültig. Und dann zeigt sich ob du wieder in deinen alten Job zurückwillst, was anderes oder wirklich dort bist wo du hin wolltest. Das eine Jahr sollte sich mit dem finanziellen Polster super gut ausgehen und dann bist schlauer als heute. B-)

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Dieser Moment, wenn ein Gast MEINEN Controller nimmt und sich als Spieler 1 anmelden will.
MEIN Haus, MEIN Controller, ICH BIN Spieler 1.
09.01.2023, 13:39 Uhr - Editiert von Codename 47, alte Version: hier
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