Fotoscanner und zusätzliche Scansoftware
Geizhals » Forum » Foto & Video » Fotoscanner und zusätzliche Scansoftware (49 Beiträge, 1013 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
.
Re: Fotoscanner und zusätzliche Scansoftware
14.07.2023, 21:28:45
Auch wenns etwas spät ist und einige gute Sachen (aber auch viel Halbwissen/Verwirrendes) schon vorgekommen sind, so möchte ich gern noch meine vielschichtigen Erfahrungen berichten.

Also große Menge – tja das bedeutet entweder sehr viel Zeitaufwand oder eben doch vorher aussortieren und nur das (hochwertig) digitalisieren, was man wirklich als sehenswert erachtet. (Den Rest ggf. nur abfotografieren, was entsprechend schneller geht)

Da ausdrücklich nach dem Scannen von Papierbildern gefragt wurde: Also die größeren Epson (V600 aber eben auch die V750, V800… ) haben zwei Lichtquellen, eine mit der die Struktur des Papiers abbilden kann und die andere die nur das Motiv erscheinen lässt. Wobei man einmal ausprobiert was für seine Bilder besser aussieht und dann nimmt man wohl diese. (Die Funktion ist primär fürs erhalten der Papieroberfläche bei Zeichnungen gedacht.)

Da ich hobbymäßig viel fotografiert habe, hab ich mich auch einiges mit Digitalisierung alter Aufnahmen beschäftigt und daher finde ich, damit man es mit konstant guter Qualität machen kann muss man sich die Zeit fürs erlernen bzw. Workflow anlegen nehmen und auch halbwegs immer etwas machen, da man auch schnell wieder rauskommt.

Mein Ansatz ist das Quellmaterial immer in der bestmöglichen Qualität zu erfassen und es danach nie wieder in die Hand zu nehmen (bin eigentlich gegen das Wegwerfen der analogen Medien, vielleicht braucht man sie eines Tages doch nochmal – allerdings finde ich es eben unsinnig erst viel Zeit in schlechte Qualität zu stecken und dann noch mal alles besser neu zu scannen.)

Falls es von den Fotos Negative gibt, würde ich immer diese digitalisieren und nicht die Papierbilder. Zum einen, weil viel mehr Qualität drinsteckt und es ist auch meist leichter diese im Stapel oder in einem Rutsch zu verarbeiten.

Stand heute würde ich (sofern DSLR/Systemkamera und Makroobjektiv vorhanden) die Methode des Abfotografierens bevorzugen. Mit entsprechend weicher Beleuchtung lassen sich Kratzer/Fehler am Filmmaterial (die auch auf frisch entwickelten Negativen sind) gut reduzieren, damit der Aufwand der Retusche möglichst klein ist.

Anm: Ich hab hier den „besten“ Consumer Filmscanner einen Nikon Coolscan 5000 am Schreibtisch stehen. Ja, die ICE Staubentfernung (scannt zusätzlich ein Infrarotbild und „sieht“ damit die Kratzer) ist toll aber geht nur bei Farbnegativen/Dias [also nicht bei S/W Bildern] und selbst dieser Scanner braucht echt lange. Für Farbnegative finde ich die Darstellung (sehr hartes Filmkorn) gar nicht so gefällig – hab den Scanner modifiziert (Diffusorfolie vor Lichtquelle) und bin so etwas mehr zufrieden. Aber richtig gemacht kommt man mit der Abfotografiermethode fast auf die gleiche Qualität.

Wenn es nur (mehr) Papierbilder gibt, dann denke ich, kann man die mit jedem Flachbettscanner relativ gut scannen.

Ich hab mir vor einigen Jahren (als mein früheres Modell einen Pixelfehler in der Scanzeile bekam) einen Epson V600 gekauft. Grundsätzlich macht er seine Aufgabe gut, allerdings zickt er manchmal etwas, weiß nicht ob der Treiber mit Win10 sich schwertut oder ob es an der Hardware liegt. Jedenfalls hab ich seit kurzem einen Epson V750 Pro der stabiler läuft. Natürlich würde ich, wenn man nur Papierabzüge scannt keinen so teuren Scanner empfehlen, da er keinen wirklichen Mehrwert bietet, aber eigentlich soll es eher eine nicht-Empfehlung des V600 sein. Da ich aber im Netz nicht so viel Kritik gelesen habe, kann es durchaus auch ein Einzelfall sein.

Wegen Software: Da nutzte ich Vuescan, weil man hier auch eine Rohdatei speichern kann, mit der man später auch an viele Daten die der Scanner „gesehen“ hat rankommt. Primär nutz ich aber auch das Jpg das parallel mitgespeichert wird. (Die original Scannersoftware nehme ich nur fürs Einscannen von irgendwelchen Schriftstücken)

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
...
Re(3): Fotoscanner und zusätzliche Scansoftware
16.07.2023, 15:58:45
Wie betreibst du den heute? Mit Win XP? Oder an WIn10/11? Mit welchen
Treibern? Welcher SW?
Da wird ja nichts mehr entwickelt für das Teil.


Grundsätzlich wurde die Nikon Scan Software bis Vista 32bit entwickelt und die könnte man wohl relativ leicht auch auf Win10 (darum höchstwahrscheinnlich auch Win11) und somit 64bit Betriebssystemen zum Laufen bringen. Aber da ich mit Nikon Scan nie gut zurechtkam und es wohl auch nicht das volle Potential des Scanners rausholen kann, hab ich mich nicht so viel damit beschäftigt und seit Win7 nicht mehr installiert.

Vuescan von EdHamrick bringt sowohl die passenden Treiber als auch die (für mich) gut funktionierende Benutzeroberfläche mit, weshalb ich es sowohl für den Coolscan 5000 als auch den Flachbettscanner (Epson V750) nutze.
Klar jedes Scanprogramm benötigt etwas Einarbeitungszeit und hat seine Vor-/Nachteile. Aber für ~100€ finde ich die lifetime pro-Lizenz (für max. 4PCs) von Vuescan für alle möglichen Scanner total fair.

Silverfast ist zwar gleich gut - mit anderer Bedienung (die mir persönlich nicht besser gefällt) aber, dass man dort für jeden Scanner eine andere Lizenz braucht und die noch teils enorm teuer sind, macht es für mich unattraktiv.

Zwei Ansätze, um Farbnegative bestmöglich zu wandeln (denn nur mit "umkehren" in der Bildbearbeitung gehts nicht ordentlich) sind (außer natürlich der Möglichkeit in den Scanprogrammen selber) das Photoshop Plugin https://www.colorperfect.de  und wenn man ohnehin mit Adobe Lightroom arbeitet das Plugin https://www.negativelabpro.com/

Auch wenn man seine Farbnegative mit der Digitalkamera abfotografiert sind die beiden Möglichkeiten echt eine große Hilfe um schöne Farben hinzubekommen - leider ist da der Preis (um die 80€ bzw. 100€) für den doch sehr speziellen Anwendungsfall nicht gerade wenig. Bei Farbpositiven (also Dia) und s/w-Negativen kommt man mit den Möglichkeiten des normalen RAW-Konverters bzw. Bildbearbeitungssoftware schon problemlos zurecht, denn die haben keine Orangemaske die man wegbekommen müsste.

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung