Entwicklung des IT-Handels in Europa
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Re: Entwicklung des IT-Handels in Europa
15.12.2002, 11:51:42
Vielleicht werden die Saturns später Online-Retail versuchen, so wie in den USA.

... Saturn ist ebenso wie die PrimusOnline-Gruppe eine Tochter der Metro AG. Inzwischen ist das passiert: http://www.pte.at/pteprint.mc?pte=020819034

Man könnte also meinen: Das Online-Experiment der Metro AG ist abgeschlossen.

Meine Prognose:
- zunehmender Preisdruck auf die Retailer durch das Internet (Amazon vor allem, wo das MM/Saturn-Sortiment stark im Kommen ist, aber auch Otto-Versand usw.)
- Der Online-Handel setzt sich durch, sobald die immer wieder veröffentlichten angeblichen Internet-Userzahlen der Realität entsprechen (IMHO ist jemand, der nur Webmail und SMS im WWW nützt, kein "echter" Web-User)

Tatsache ist, daß sich immer mehr Käufer im Web vor dem Kauf über die Produkte informieren, Testberichte lesen, Preise vergleichen usw. (an dieser Stelle ein Dank an die Hersteller für die schlechter werdende Qualität der Produkte, die dieses Verhalten der Käufer beeinflußt hat ;-)).
Bis zum Online-Kauf ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Wenn die Online-Shops aufgrund der Umsätze für die Distributoren ähnlich wichtig werden wie jetzt MM/Saturn, wird der Online-Preisvorteil wohl nicht mehr durch Lager und "Beratung light" in den Großmärkten zu kompensieren sein. Dann geht man zum Fachhändler mit professioneller Beratung und Lager oder informiert sich neutral und kauft online.

-mjy

Marinos J. Yannikos <mjy@geizhals.at>

http://geizhals.ist.geiler.atb>


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Re: Entwicklung des IT-Handels in Europa
15.12.2002, 12:12:02
hmmm ...
ich persönlich glaube dass MM und Konsorten nicht aussterben werden. Vielmehr glaube ich dass die kleinen Händler aus dem Markt gedrängt werden (Eine Waschmaschine oder sowas kaufe ich persönlich nur noch beim Saturn, einfach weil dort die grössere Auswahl ist, die Verkäufer sich genauso gut auskennen, ...).

Was jedoch sicher erhalten bleibt sind Händler die sich auf EINEN Fachbereich spezialisiert haben und von daher schon keine Konkurrenz a la MM zu erwarten haben.

Beispielsweise habe ich eine zeitlang bei einer kleinen Firma (10 Mitarbeiter) gearbeitet, die High-End Audio/Video Komponenten verkauft hat. Der Inhaber hatte auch Sachen wie Digitalkameras und Videorekorder, jedoch nicht weil er damit Geschäft machen wollte, sondern einfach nur weil er es für die Kunden anbieten musste. Geld verdiente er damit keines, aber es war eben für die etwas wohlständigeren Bürger ein Rundum Service. Wenn einer was brauchte, waren wir schon unterwegs (und war es nur die Hifi - anlage in einen anderen Raum zu verfrachten). Sowas kann meiner Meinung nach nicht aussterben, sofern man aktuell bleibt.
Genauso dürfte es den richtig guten Computerhändlern gehen (DiTech usw.). Service macht sich eben irgendwann doch bezahlt. MM und Konsorten sind doch zu einem Fachhändler keine Konkurrenz und sei es nur der Beratung wegen.

Der Online Handel rückt sicherlich auch immer mehr in den Vordergrund. Wie mjy (hoffentlich richtig geschrieben) geschrieben hat ist es nur noch ein Katzensprung von der Online - Bewertung bis zum Online - Einkauf.




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Besucher machen immer Freude, wenn nicht beim KOMMEN, dann doch beim GEHEN

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Hm, professionelle Beratung?
15.12.2002, 14:57:57
Wie mjy prognostiziert, denke ich auch, daß sich der Online-Handel weiter nach vorne entwickelt. Weil die gut informierten Käufer immer mehr werden.  Diese brauchen keine  Beratung und kein Verkäufergespräch. Was machen aber die Kunden, die so um die 40 sind und noch nie einen PC gesehen haben, hören aber langsam von allen Seiten - "du mußt was machen".

Was macht so einer? Kann ich mir denken. Er geht zum Fachhändler und lässt sich, sagen wir mal, professionell beraten. 1-2 Stunden sind dabei normal. Der Händler erhofft sich durch gute Leistung und Kompetenz, daß der Neukunde auch mal kauft. Er tut's aber nicht, weil er gehört hat, ALDI sei Spitze, sogar die Computer Bild hätte das bestätigt.

Nun, online kann er ja noch nicht kaufen, sich über Online-Händler auch noch nicht informieren. Er muß aber jetzt Preisvergleiche machen, weil sonst ist er ja doof. Geht zum 2. Händler, der auch mal 1 Stunde investiert und womöglich nichts davon hat. Also, kauft sich der Neukunde zuerst mal 1-2 PC-Zeitschriften. Ups, da gibt es ja Versender, die sind doch günstiger!

Das Ganze zieht sich dann in die Länge. Wer macht wohl den Umsatz mit ihm? Was meinen Sie, Herr MJY? Richtig, der Retailer mit Finanzierung und einen guten Verkäufer, der nur das, was sein Fachhändlerkollegen dem Kunden erzählt hat, bestätigen müsste. Ja, Sie haben vollkommend recht, Herr, das ist genau so.... prima, gute Wahl.... wollen Sie leasen, Herr...?

Retail gewinnt bei Neukunde.

Online-Handel wartet auf seinen 2. Kauf (Kunde kennt noch nicht die Vorkassa-Probleme etc.).

Fachhändler geht leer aus, weil er für seine Beratung nichts in Rechnung gestellt hat. Er traut sich aber nicht, weil es noch keiner macht! Obwohl, die Reisebüros machen das schon (15 Euro für das Buchen eines Fluges, wobei ich Stammkunde bin, permanent die gleiche Strecke Fliege, die Nr. des Fluges auch genannt habe usw.)

Also, ich denke, es wird 3 Säulen geben:

1. Retail mit "wir tauschen alles gern-das ist unser Service" für Endkunden und versierte, die mal nur die neue Hardware austesten möchten, die kaufen dann im Versand günstiger, nachdem die Hardware die Erwartungen entsprochen hat.

2. Online-Versand ohne Service (geringe Margen, wenig Personal) - Beratung wird nicht verlangt und nicht angeboten.

3. Fachhändler mit kleinen Werkstätten, die es endlich mal geschafft haben, für Antworten Geld zu verlangen und dann noch nur reparieren und DSL-Router bei ahnungslosen gutaussehenden Frauen zu hause installieren (das könnte ja auch Spaß machen, +*).

Ich frage mich dann, wo PC-Spezialist, Vobis und K&M Elektronik (als Vertreter) einzuordnen wären? Wo bleibt dann eBUG oder Norsk-IT. Was ist eigentlich mit den Distris, wie Actebis (OTTO Versand). Sind die noch da?

Gruß

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Re: Entwicklung des IT-Handels in Europa
Fly
15.12.2002, 15:19:11
Also wenn ich das wüsste, hätte ich erstens 'n anderen Job und würde besser bezahlt... aber mal sehen was die Kristallkugel so sagt.

Also wenn ich den Nebel darin (und in meinem Schädel...) richtig deute, dann wird MM/Saturn an die Online-Händler Marktanteile abgeben müssen, ebenso die "Dumping"-Händler. Vor allem auch weil Personen, die nicht in Ballungszentren wohnen, nicht in diese fahren werden um sich ein Computerteil zu kaufen. Auch Personen mit einem Computerhändler in erreichbarer Nähe werden sich überlegen ob es vernünftig wäre, sich einen Bildschirm oder ein Gehäuse liefern zu lassen als es selbst zu schleppen.

Der online-Absatz wird demnach zunehmen, auch für "normale" Computerhändler.

Treffen wird dies vor allem jene Händler, die sich über den Preis definieren und keine/wenig Beratung und Demonstration der Geräte bieten.

Zunehmen wird auch der Bedarf an Beratung per Internet, also die Möglichkeit, den Händler mit Fragen zum Produkt zu löchern und von ihm Antworten zu bekommen wird, auch trotz zunehmender Informiertheit des Computerkonsumenten, zu einem Verkaufsargument werden. Selbstverständlich werden sich genügend Leute finden, die sich beim "seriösen" Händler informieren um dann beim "billigen" zu kaufen. Wohin's führt, dazu füllen die Postings hier Festplatten und Backuptapes...

Womit wir beim "Service" wären. Welcher sich bekanntlich im Kundenkopf lediglich in der "Umtauschwilligkeit" des Händlers manifestiert. Langsam stellt man fest, dass Computerhardware mit erheblichen Fehlertoleranzen und Ausschussmargen gefertigt wird, die sogar bei seriösen Händlern zum oftmaligen Retourpilgern führen. Durch die Zunahme des Onlinehandels, und der damit verbundenen Erkenntnis des Kunden dass das zum Händler zurückbringen was kostet (weil wenn er selbst zurückmarschieren muss mit dem Teil kostet's ihn ja nix...) wird der Druck auf die Hardwarehersteller (hoffentlich) zunehmen, zuallermindest wird der Druck auf die Onlinehändler zunehmen, und der, der den Versand übernimmt (Wahnsinn, aber wird sich sicher wer finden) wird den Zuschlag bekommen.

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Linux: Hinreichend, aber nicht notwendig.
Windows: Notwendig, aber nicht hinreichend.
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