Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
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Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
25.11.2003, 22:39:32
Hallo!

Anstatt Gebetsmühlenartig etwas nachzuplappern oder einfach etwas vorbehaltslos zu glauben was andere Leute sagen hab ich einfach die Probe aufs Exempel gemacht um mir selber zum leidigen Thema Linux vs. Windows die "Erleuchtung" zu verschaffen. Und zwar lief auf meinem Rechner seit bald 2 Wochen eine komplette Installation der SuSe Linux-Distribution 9.0 Professional, also der aktuellsten und benutzerfreundlichsten Version dieses Betriebssystemes.

Die Installation ist überhaupt kein Problem. DVD ins Laufwerk schieben und die Installationsroutine einfach machen lassen. Zwischendurch gibts mal die eine oder andere kleine Frage zur Konfiguration, man wählt das gewünschte aus und der Installationsprozess schreitet voran. Von da her also wirklich vorbildlich gelöst, auch für den Lunix-Einsteiger in diese Betriebssystemwelt problemlos zu "erobern".

Mit der Hardware scheint es bei gängigen Produkten (welche sich in meinen Rechner befinden) auch keine Probleme zu geben. Grafikkarte (GF4), Drucker (HP), Soundkarte (Asus-Onboard), usw. wurden anstandslos in Betrieb genommen. Nicht mehr wie gewünscht lief es übrigens mit meinen Eingabegeräten. Weder dem Logitech iFeel Mouseman (mit der seitlichen Extra-Taste) noch dem Microsoft Office-Keyboard (mit vielen nützlichen Kurzfunktions-Tasten und dem Scrollrad) konnten alle Funktionen entlockt werden die die Geräte bieten würden, es blieb bei der Basisfunktionalität der entsprechenden Standardkomponenten (wenigstens das Mausrad funktionierte)

Auch beim laufenden Betrieb ist allerdings dann nicht mehr alles Eitel Wonne. Erstens mal braucht dieses Betriebssystem inklusive der grafischen Oberfläche sehr lange bist man wirklich damit zu arbeiten beginnen kann, ein für den Heimrechner konfiguriertes XP ist hier wesentlich schneller einsatzbereit. Die Grafische Oberfläche (KDE) schaute wiederum sehr gut aus, obwohl man nicht verhehlen kann dass man es einfach dem Windows-Look nachtun wollte. Warum man dann allerdings nicht den letzten Schritt in Richtung Benutzerfreundlichkeit gegangen ist weis wohl nur der Schaffer dieser Software. Sind mehrere Programme offen, finden die sich nicht in der Task-Leiste wieder, sondern sind erst mit Alt-Tab wieder an die Oberfläche zu bringen. Warum dann die Leiste? Einen ausgeklügelten und einfach zu bedienenden Datei-Explorer hab ich ebenfalls nicht gefunden. Die vielen mitgebrachten Programme im Bereich Grafik und Office sind ja recht nett (speziell weil die Vielfalt auf den ersten Blick sehr vielversprechend aussieht), doch können sie mit professionellen Programmen die jeder Windows-Nutzer daheim hat (wir wissen woher) bei weitem nicht mithalten. Ob es jetzt um Office-Produkte geht oder um Grafikprogramme oder um sonstige Sachen, die Auswahl in der Distri würde zwar alles abdecken, doch die Programme sind eigentlich nur als *TRÖT*isch einzustufen, mehr kann man von Freeware bzw. nichkommerziellen OpenSource Programmen halt nicht erwarten.

Genauso wie die leidige Browser Geschichte. Die beiden Browser die mitkommen (Standardbrowser und Mozilla) sind wirklich nur simpelste Frontends, was im Prinzip kein Problem ist weil es ja den Netscape für Linux gibt. Zwar nur in Englisch, aber das ist ja egal. Doch leider sieht man spätestens jetzt ganz deutlich warum der Netscape nur mehr auf sehr wenigen Rechnern zu finden ist (ganz im Gegensatz zu früher). Die Bedienung, die Funktionen und die "Browser-Flottigkeit" sind zwar vorbildlich doch liefern viele Seiten dadurch dass sie anscheinend für IE optimiert sind nur unzureichende grafische Qualitäten. Mal ist die Schrift so klein dass man sie nicht lesen kann (hier hilft wohl der Zoom, aber bitte warum kann der IE das auch ohne?), dann ist sie wieder so gross dass es für stark fehlsichtige Menschen auch noch ausgeht, manchmal fehlt einfach eine Linie oder die Proportionen der Seite passen überhaupt nicht. Poppt ein neues Fenster auf und man verkleinert es erst mal um es später zu lesen...ist es fort. Ach ja, der geübte Linuxer weis mittlerweile den Trick mit Alt-TAB und holt es wieder "ans Licht".

Gar nicht erst reden brauchen wir wenn es um spezielle Programme gibt für ganz spezifische Anwendungsfälle, wie sie zum Beispiel im Business-Bereich gang und gebe sind, geht. Die gibt es für Linux schlicht und einfach nicht, das heisst auf meinem Firmennotebook hätte es nichts verloren, ich könnte meine Arbeit damit nicht machen (spezielle Messprogramme, Programme zur Dokumentation, Steuerprogramme für automatisierte Hardware, Programme zur Erfassung und Protokollierung von Daten automatischer Messsysteme mit standarisierten Schnittstellen).

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Re: Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
25.11.2003, 22:39:44


Abschliessend kann ich nun mein Fazit ziehen, dass sich Linux zwar um einiges weiterentwickelt hat - seit meinem letzen Versuch mit der Version 6.irgendwas ist viel passiert - doch einem nahzu übermächtigen Gegner noch immer gnadenlos nachhängt. Für einen PC der privat und für den SoHo-Bereich genutzt wird gibt es noch immer keine vernünftige Alternative zu Windows in seinen aktuellen Varianten. Die Bedienerfreundlichkeit von Windows ist im Vergleich zu Linux mit KDE (oder Gnome, oder was weis ich was) einfach vorbildlich, über die Jahre hat Microsoft hier einiges geleistet was einem erst wieder auffällt wenn man mal ein paar Wochen lang versucht hat, mit den besten Absichten, sich mit einem Konkurrenzsystem einzulassen.

Eigentlich wollte ich mein privates Windows XP System durch Linux ersetzen und war zu allem bereit und für alles offen. Doch diesen Plan hab ich nach den zwei Testwochen wieder verworfen, zu vieles harrt noch geduldig einer besseren Lösung zum Wohle optimaler Bedienerfreundlichkeit. Für den Serverbetrieb ist Linux schon alleine wegen des Preises sicher sehr interessant und vermutlich auch hervorragend geeignet, das will ich nicht abstreiten, für eine 08/15 Workstation allerdings gibt es weitaus besseres. Es ist möglich dass sich einige Probleme auch aufgrund mangelnder Erfahrung mit diesem OS ergeben haben, doch das sind nur Nuancen welche sich dadurch am Endergebiss ändern würden.


Gruss, Bucho


PS: Originalverpackte SuSe 9.0 Professional Distribution günstigst zu verkaufen. ;-)

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Re: Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
MG
25.11.2003, 23:40:59
> Auch beim laufenden Betrieb ist allerdings dann nicht mehr alles Eitel Wonne.
> Erstens mal braucht dieses Betriebssystem inklusive der grafischen Oberfläche
> sehr lange bist man wirklich damit zu arbeiten beginnen kann, ein für den
> Heimrechner konfiguriertes XP ist hier wesentlich schneller einsatzbereit. Die

Gnome startet bedeutend schneller. Zudem ist es natürlich so, dass Linux User den Desktop üblicherweise als Draufgabe zum Server betrachten. So sind die Distributionen auch vorkonfiguriert.

Will man hingegen ein reines Desktopsystem, so kann man aus starten aller standardmäßig mitinstallierten Server verzichten.  Für die wenigen Fälle, wo man tatsächlich ein reines Desktopsystem will, lässt sich die Bootzeit auf ein Drittel reduzieren.

> Grafische Oberfläche (KDE) schaute wiederum sehr gut aus, obwohl man nicht
> verhehlen kann dass man es einfach dem Windows-Look nachtun wollte. Warum man
> dann allerdings nicht den letzten Schritt in Richtung Benutzerfreundlichkeit
> gegangen ist weis wohl nur der Schaffer dieser Software. Sind mehrere

Prinzipiell kannst du sowohl bei Gnome als auch bei KDE das Look&Feel nach belieben anpassen.
Nicht ganz zu unrecht hat halt SUSE entschieden, dass Auswahl die Leute vor die Qual der Wahl stellt, und hat -eigentlich ganz Un Linux like ein Schema vorgegeben.

Mandrake gibt da die Auswahl zwischen verschiedenen Themen.

> Programme offen, finden die sich nicht in der Task-Leiste wieder, sondern sind
> erst mit Alt-Tab wieder an die Oberfläche zu bringen. Warum dann die Leiste?

Das ist eine Fehlkonfiguration. Natürlich ist die Taskleistenfunktionalität, völlig gegeben. Einzig zusätzliches Feature im Vergleich zu Windows, dass verschiedene Fenster eines Programmes zu einem Taskleistensymbol zusammengefasst werden,  das erst beim Anklicken anzeigt wieviele Fenster tatsächlich offen sind.

> Einen ausgeklügelten und einfach zu bedienenden Datei-Explorer hab ich
> ebenfalls nicht gefunden. Die vielen mitgebrachten Programme im Bereich Grafik

Dann hast nicht gesucht.
Speziell der Konquerer unter KDE kann viel mehr als der Windows Explorer.

> und Office sind ja recht nett (speziell weil die Vielfalt auf den ersten Blick
> sehr vielversprechend aussieht), doch können sie mit professionellen
> Programmen die jeder Windows-Nutzer daheim hat (wir wissen woher) bei weitem
> nicht mithalten. Ob es jetzt um Office-Produkte geht oder um Grafikprogramme
> oder um sonstige Sachen, die Auswahl in der Distri würde zwar alles abdecken,
> doch die Programme sind eigentlich nur als *TRÖT*isch einzustufen, mehr
> kann man von Freeware bzw. nichkommerziellen OpenSource Programmen halt nicht
> erwarten.

Nun das stimmt nur dann, wenn man erwartet, das einzige Ziel wäre die Windowssoftware nachzuahmen.
Niemand der unter Linux ernsthaft arbeitet, hat das aber vor! Für praktisch jede Aufgabe gibt es ein hochspezialisiertes Tool, dass die Aufgabe besser erledigt als die Windows Monsterpakete.
Das benötigt natürlich einige Umgewöhnungsarbeit, vertraut werden mit dem Konzept des pipings und anfreunden mit der Shell.

> Genauso wie die leidige Browser Geschichte. Die beiden Browser die mitkommen
> (Standardbrowser und Mozilla) sind wirklich nur simpelste Frontends, was im
> Prinzip kein Problem ist weil es ja den Netscape für Linux gibt. Zwar nur in
> Englisch, aber das ist ja egal. Doch leider sieht man spätestens jetzt ganz

Ähm, der Netscape ist allerdings ein extrem ver alteter Mozilla. Wieso sich den jemand freiwillig antun sollte ist mir ein Rätsel. Und auch der Konquerer ist alles andere als ein simples Frontend, sondern ein ausgewachsener Browser.


> Qualitäten. Mal ist die Schrift so klein dass man sie nicht lesen kann (hier
> hilft wohl der Zoom, aber bitte warum kann der IE das auch ohne?), dann ist

Das ist tatsächlich ein Bug von Windows!
Das verwendet nämlich standardmäßig auch bei den Auflösungen von 1024x786 und höher 72dPI Fonts, die dadurch viel zu groß dargestellt werden. Das ist übrigens der Grund warum Druckereien mit Windows Dokumenten immer recht wenig Freude haben. Durch diese falschen Schriftarten verschieben sich Bildschirm und Druckerausgabe regelmäßig.

> Gar nicht erst reden brauchen wir wenn es um spezielle Programme gibt für ganz
> spezifische Anwendungsfälle, wie sie zum Beispiel im Business-Bereich gang und
> gebe sind, geht. Die gibt es für Linux schlicht und einfach nicht, das heisst
> auf meinem Firmennotebook hätte es nichts verloren, ich könnte meine Arbeit
> damit nicht machen (spezielle Messprogramme, Programme zur Dokumentation,
> Steuerprogramme für automatisierte Hardware, Programme zur Erfassung und
> Protokollierung von Daten automatischer Messsysteme mit standarisierten
> Schnittstellen).

Da wär ich nun überhaupt nicht so sicher. Gerade bei solchen Geräten gibt es meist auch Unix Versionen. Und Unix Versionen laufen in der Regel auch auf Linux.

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Re(2): Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
25.11.2003, 23:57:44
> Will man hingegen ein reines Desktopsystem, so kann man aus starten aller
> standardmäßig mitinstallierten Server verzichten.

Diese Option wurde nirgendes erwähnt. Doch das erwarte ich mir von einer kompletten Distri mit hunderten Seiten dicken Handbüchern, den User auf die Grundoptionen aufmerksam zu machen. Gerade von einem System dass sich anschickt die Windowswelt aufzumischen.

> Das ist eine Fehlkonfiguration. Natürlich ist die Taskleistenfunktionalität,
> völlig gegeben.

Das war die Grundkonfiguration nach der Installation. Ich hab da nix verändert.

> Für praktisch jede Aufgabe gibt es ein hochspezialisiertes Tool, dass die
> Aufgabe besser erledigt als die Windows Monsterpakete.

Wer will sich denn schon von "hochspezialisierten" Tool zu "hochspezialsierten" Tool hangeln. Gerade das ist es was ich an der MS-Welt so sympathisch finde, mit einigen wenigen Programmen ist das ganze Leistungsspektrum welches ein Privatmensch benötigt abgedeckt.

> Das ist tatsächlich ein Bug von Windows!
> Das verwendet nämlich standardmäßig auch bei den Auflösungen von 1024x786 > und höher 72dPI Fonts, die dadurch viel zu groß dargestellt werden.

Nun, dann bauen anscheinend gerade auf diesen Bug fast alle Webseiten. Alleine das Geizhals-Forum ist ohne erst herumfummelnderweise die Fonts anzupassen im Prinzip nicht lesbar ohne sich die Augen zu verderben.

> Da wär ich nun überhaupt nicht so sicher. Gerade bei solchen Geräten gibt es
> meist auch Unix Versionen. Und Unix Versionen laufen in der Regel auch auf
> Linux.

Doch da bin ich mir schon sicher. Die Erfahrung macht den Unterschied. ;)

Auf jeden Fall vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Gruss, Bucho

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Re(3): Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
26.11.2003, 00:24:06
> Diese Option wurde nirgendes erwähnt. Doch das erwarte ich mir von einer
> kompletten Distri mit hunderten Seiten dicken Handbüchern, den User auf die
> Grundoptionen aufmerksam zu machen. Gerade von einem System dass sich
> anschickt die Windowswelt aufzumischen.

Ich halte SuSE nicht für die beste Distribution, aber wie auch immer... Vielleicht wäre es sogar besser, Linux nicht komplett idiotensicher zu machen - wie das Internet - um die ärgsten DAUs fernzuhalten >:-) Naja, nur so ein Gedanke. Es gibt jedenfalls genug Dokumentation: http://www.tldp.org/

> Gerade das ist es was ich an der MS-Welt so sympathisch finde, mit einigen
> wenigen Programmen ist das ganze Leistungsspektrum welches ein Privatmensch
> benötigt abgedeckt.

Ich weiß jetzt nicht, welche Bedürfnisse Du hast? Aber ich würde sagen, auch unter Linux braucht ein Durchschnittsuser nur relativ wenige Programme... Außerdem sind die normalerweise bei so ziemlich jeder Distri dabei - Du hast sie also schon von Haus aus.

> Nun, dann bauen anscheinend gerade auf diesen Bug fast alle Webseiten. Alleine
> das Geizhals-Forum ist ohne erst herumfummelnderweise die Fonts anzupassen im
> Prinzip nicht lesbar ohne sich die Augen zu verderben.

Also da muß ich widersprechen! Falls SuSE nicht was furchtbares verbrochen hat - das Geizhals-Forum ist ganz sicher problemlos mit Mozilla zu betrachten und wird AFAIK auch damit getestet.

Live long and prosper!
LoneTiger

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Re: Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
25.11.2003, 23:58:32
> Erstens mal braucht dieses Betriebssystem inklusive
> der grafischen Oberfläche sehr lange bist man wirklich damit zu arbeiten
> beginnen kann, ein für den Heimrechner konfiguriertes XP ist hier wesentlich
> schneller einsatzbereit.

Das stimmt, aber ob ich jetzt 15 oder 20 Sek warte bis der Desktop da ist, ist mir eigentlich egal.

> Die Grafische Oberfläche (KDE) schaute wiederum sehr
> gut aus, obwohl man nicht verhehlen kann dass man es einfach dem Windows-Look
> nachtun wollte.

Und von wem hat sich Windows den Look abgeguckt? Xerox, OS/2, Apple etc.

> Warum man dann allerdings nicht den letzten Schritt in
> Richtung Benutzerfreundlichkeit gegangen ist weis wohl nur der Schaffer dieser
> Software. Sind mehrere Programme offen, finden die sich nicht in der
> Task-Leiste wieder, sondern sind erst mit Alt-Tab wieder an die Oberfläche zu
> bringen. Warum dann die Leiste?

Das stimmt nicht, da musst du etwas verstellt haben, das funktioniert bei SuSE 9.0 ohne Probleme.


> Einen ausgeklügelten und einfach zu
> bedienenden Datei-Explorer hab ich ebenfalls nicht gefunden.

Konqueror


>Die vielen mitgebrachten Programme im Bereich Grafik und Office sind ja recht nett
> (speziell weil die Vielfalt auf den ersten Blick sehr vielversprechend
> aussieht), doch können sie mit professionellen Programmen die jeder
> Windows-Nutzer daheim hat (wir wissen woher) bei weitem nicht mithalten. Ob es
> jetzt um Office-Produkte geht oder um Grafikprogramme oder um sonstige Sachen,
> die Auswahl in der Distri würde zwar alles abdecken, doch die Programme sind
> eigentlich nur als *TRÖT*isch einzustufen, mehr kann man von Freeware bzw.
> nichkommerziellen OpenSource Programmen halt nicht erwarten.

Bitte was ist am Duden, OpenOffice, Gimp, Xine, etc. DILETTANTISCH!


> Genauso wie die  leidige Browser Geschichte. Die beiden Browser die mitkommen (Standardbrowser
> und Mozilla) sind wirklich nur simpelste Frontends, was im Prinzip kein
> Problem ist weil es ja den Netscape für Linux gibt. Zwar nur in Englisch, aber
> das ist ja egal. Doch leider sieht man spätestens jetzt ganz deutlich warum
> der Netscape nur mehr auf sehr wenigen Rechnern zu finden ist (ganz im
> Gegensatz zu früher). Die Bedienung, die Funktionen und die
> "Browser-Flottigkeit" sind zwar vorbildlich doch liefern viele Seiten dadurch
> dass sie anscheinend für IE optimiert sind nur unzureichende grafische
> Qualitäten. Mal ist die Schrift so klein dass man sie nicht lesen kann (hier
> hilft wohl der Zoom, aber bitte warum kann der IE das auch ohne?), dann ist
> sie wieder so gross dass es für stark fehlsichtige Menschen auch noch ausgeht,
> manchmal fehlt einfach eine Linie oder die Proportionen der Seite passen
> überhaupt nicht. Poppt ein neues Fenster auf und man verkleinert es erst mal
> um es später zu lesen...ist es fort. Ach ja, der geübte Linuxer weis
> mittlerweile den Trick mit Alt-TAB und holt es wieder "ans Licht".

Das ist "Bullsh!t" hoch drei. Lies dir 'mal einen aktuellen Browservergleich durch. Firebird und Opera gibt es übrigens auf deutsch. Zu deinem Schriftproblem ... hast du 'mal versucht das einzustellen, das funktioniert nämlich sehr gut.


> Gar nicht erst reden brauchen wir wenn es um spezielle Programme gibt für ganz
> spezifische Anwendungsfälle, wie sie zum Beispiel im Business-Bereich gang und
> gebe sind, geht. Die gibt es für Linux schlicht und einfach nicht, das heisst
> auf meinem Firmennotebook hätte es nichts verloren, ich könnte meine Arbeit
> damit nicht machen (spezielle Messprogramme, Programme zur Dokumentation,
> Steuerprogramme für automatisierte Hardware, Programme zur Erfassung und
> Protokollierung von Daten automatischer Messsysteme mit standarisierten
> Schnittstellen).  

Dazu kann ich nichts sagen, aber "IM BUSINESS BEREICH" gang und gebe sind Steuerprogramme für automatisierte Hardware oder was auch immer sicher nicht, vielleicht in deiner Sparte aber sonst auch nirgends.

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Re(2): Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
26.11.2003, 00:07:11
> Und von wem hat sich Windows den Look abgeguckt? Xerox, OS/2, Apple etc.

Das ist mir relativ egal. Es ist gut und eingängig.

> Das stimmt nicht, da musst du etwas verstellt haben, das funktioniert bei SuSE
> 9.0 ohne Probleme.

Hab ich aber nicht. Das war das erste was mit überhaupt aufgefallen ist, noch bevor ich begonnen habe am System rumzukonfigurieren wollte ich nämlich ins Web.

> Bitte was ist am Duden, OpenOffice, Gimp, Xine, etc. DILETTANTISCH!

Duden ist mir wurst (Rechtschreibung beherrsche ich auch ohne Duden).
Und an OpenOffice, Gimp & Co ist einfach alles was Look&Feel betrifft *TRÖT*isch.

> Das ist "Bullsh!t" hoch drei. Lies dir 'mal einen aktuellen Browservergleich durch.

Ob das Bullshit ist oder nicht musst du schon mir überlassen. Im Gegensatz zu dir muss ich dazu aber nicht irgendwelche Magazine zitieren sondern kann aus meiner Erfahrung berichten. Und das ist alles was zählt, so wie ICH es erlebt habe. Wie es jemand anders erlebt interessiert mich herzlich wenig wenn ich den Praxisvergleich selber gemacht habe.

> Dazu kann ich nichts sagen, aber "IM BUSINESS BEREICH" gang und gebe sind
> Steuerprogramme für automatisierte Hardware oder was auch immer sicher nicht,
> vielleicht in deiner Sparte aber sonst auch nirgends.

Ist austauschbar. Nimm statt mir, einen Techniker, eine Buchhalterin oder einen Kleinunternehmer mit WaWi und LaWi-Systemen. Die können mit Linux genau so wenig anfagen weil alle ihre Programme nur für Windows sind.

Auch dir danke für die ausführliche Antwort.
Gruss, Bucho

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Re: Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
26.11.2003, 12:56:57
ich hab ähnliche erfahrungen mit linux mandrake 8.2 gemacht. ich habs mir vor ca. ein, zwei jahren zu win2k dazuinstalliert und ein paar wochen später wieder runtergetan und nie wieder angerührt. meiner meinung nach ist es für einen home-client einfach nicht geeignet. am schlimmsten hab ich gefunden, dass ich die grafischen oberflächen (kde, gnome, usw) aufgrund meiner damaligen graka (kyro2) einfach tagelang (auch mit anleitung sog. linux-experten) nicht zum laufen bekam. erst nach tagelangen hilfesuchen im netz und irgendwelchen hochkomplizierten änderungen im kernel, die ich bis heute nicht verstehe, bekam ich dann dieses problem in den griff.

was ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen kann, ist dein taskleisten und alt-tab problem, das ging im mandrake 8.2 wunderbar. ebenso ist der konqueror ein meiner meinung nach guter explorer. man muss sich natürlich bei so einem testweisen umstieg im klaren darüber sein, dass die neuen applikationen vielleicht deshalb so dilettantisch aussehen, weil man eben sein leben lang die win-applikationen (sprich ms office, explorer, usw.) gewöhnt ist und man sich nun plötzlich mit etwas anders aussehenden open office, konqueror usw. rumschlagen muss. das muss aber nicht unbedingt heissen, dass sie schlechter sind!

was mich aber davon abgehalten hat auf linux umzusteigen, war die inkompabilität meiner graka mit linux (und bitte keinen ratschlag ich hätte mir doch wegen linux eine neue graka kaufen sollen. ich finds schon schlimm genug, dass ich mir wg. einem neuen spiel eine neue graka kaufen muss!) und die riesige enttäuschung, die ich erlebt hab, als ich zum ersten mal kde/gnome erblickte und mir klar wurde, dass diese graf. oberflächen von linux eigentlich auch nix anderes sind, als ein (teilweise, aber eben nur teilweise ganz guter) versuch das ach so dämliche, unstabile, be*PIEP*e windows nachzumachen.

auf der einen seite schimpfen wir jahrelang darüber, aber nachahmen tun wirs auf der anderen seite schon. könnte es etwa sogar sein, dass die graf. version von linux von den japanern kommt? ;-)

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Re(9): Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
27.11.2003, 11:45:42
windows mußt heut zu tage hinter einer firewall aufsetzen, und dir gleich die RPC patches runterladen, dann kannst die firewall weggeben. und mit firewall mein ich nicht so eine consumer software lösung.
das muß ein extra kastl sein (egal ob nun ein kleiner dsl-router, ein 50kg schwerer cisco kasten oder ein anderer rechner).
sonst gehts dir wie einer freundin von mir.. rechner aufgesetzt.. dabei am chello ghangen.. bevor sie noch das erste mal die teletubby wiese sah hatte ihre kiste schon mehrere viren.

alternative: SP1 (so du nicht die XP 2nd edition, oder wie das heißt) und das rollup vorher runterladen und nach dem neu aufsetzen draufkommen, daß die englische version nicht bei einem deutschen windows funktioniert...
usw..
achja.. wenn du der meinung bist, daß des abschalten des rpc dienstes dich von den problemen befreit.. richtig.. dein rechner kann nicht mehr von rpc viren infiziert werden.. nebenbei wird es tod und verderben regnen, weil ein paar sachen von dem dienst abhängen.. ein blick in den tab "abhängigkeiten" sagt eh schon alles, aber das ist eine andere geschichte.
bei linux ist das abschalten des rpc dienstes (dieser kann, ungepatcht, genauso zum absturz gebracht werden, aber es ist keine infektion möglich) weniger problematisch, weil er nicht unbedingt benötigt wird.

soviel also zum out of the box verwenden.
aber grundsätzlich ist ein windows für jemanden, der mit den generationen 3,95,98,..,XP aufgewachsen ist von anfang an leichter zu bedienen. (gewohnheitssache.)
dazu kommt noch, daß win imho besser für spiele geeinget ist.



live long and prosper!

-quattro- (privat)


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Re: Mein Leben mit Linux (Achtung, langer Text)
30.11.2003, 20:24:54
Also das ganze Zeug hier in dem Thread durchzulesen ist ziemlich Zeitaufwändig.
Ich hab jetzt 1Stunde für alle 131 Einträge gebraucht, inkl. verstehen, also nicht nur ganz schnell durchlesen.
Abschließend kann man sagen, dass manche leute hier die Linux- und manche die Windows-Brille aufhatten. Nur ein paar waren wirklich komplett neutral. Ich muss sagen, ich bin selbst Linux-User, und nutze XP nur zum Spielen. Wenn man sich noch nicht so sehr mit den Programmen unter Windows angefreundet hat, sondern nur so ein bisschen damit "rumgespielt" hat, der ist sofort von Linux begeistert.
Wenn man die Umstellung in Kauf nimmt ist Linux auch das Betriebssystem das man logischerweise vorzieht. Es gibt tausende von Programmen, die sofort mitgeliefert werden und völlig umsonst sind. Ich selbst hab mich noch nicht so richtig in Linux eingearbeitet, aber manche Sachen wie z.B. die Shell-Konsole sind genial.
Ich hab auch gehört es gibt Leute die sagen wenn man von Linux auf Windows umsteigt ist es wie wenn man zurück in den Kindergarten geht, -Nachvollziehbar ;-) , aber so ist das wenn man sich mit etwas angefreundet hat will man es nicht aufgeben. Auf jeden Fall ist Linux viel sicherer und wenn die Treiberunterstützung von der Herstellerseiten her besser wird, wird es irgendwann für Windows eng. Aber um über die Zukunft zu diskutieren ist es glaub besser wenn ich dazu einen neuen Thread aufmache.
PS: Ich hab auch ne Linux Brille auf, die is aber komplett klar.
|-DKeep cool with Wakü! B-)
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