FTP-Server bei Chello
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Re(4): FTP-Server bei Chello
Fly
09.01.2004, 18:36:28
Also gut, TCP/IP 101. :)

Stellen wir uns TCP/IP vor wie's die Post gern hätte: Als grosse Stadt. Jedes "Haus" (d.h. jeder Rechner) hat eine IP-Adresse. Diese kommt als 32-bit Zahl daher, und damit man's leichter lesen kann ist sie in 4 handliche 8 Bit Zahlen aufgeteilt. Damit kommt eben sowas wie 192.168.0.1 'raus. Jede dieser Zahlen liegt zwischen 0 und 255 (eben dem Zahlenbereich, den 8 Bits abdecken können). Welche Deine ist wirst Du wissen.

Zusätzlich muss jetzt, damit ein Paket auch "richtig" ankommt nicht nur die Haus, sondern auch die Türnummer (sprich, der Port) bekannt sein. Hinter den Türen 1 bis 1024 wohnen üblicherweise die Damen und Herren Serverdaemons. Diese empfangen auch gerne Besuch. Die, die in den Wohnungen über 1025 bis 65535 wohnen schicken meist nur was weg und nehmen nur an, wenn auf ihre Sendungen was retourkommt.

Nun ist es "üblich", dass Herr FTP in Wohnung 21 wohnt. Und das weiss Chello halt auch. Das heisst, Chello geht her und klopft mal eben an Wohnung 21 in Deinem Haus an und wenn da wer aufmacht sind sie sehr bös, weil die Wohnung darfst nicht vermieten. Nun könnten sie ja auch alle Wohnungen im Haus abklappern, aber das dauert ihnen üblicherweise zu lang. Das machen's nur, wenn ihnen jemand steckt dass Herr FTP bei Dir eine Wohnung bezogen hat. Normalerweise machen sie sich nicht die Mühe, die Stiegen 'raufzugehen bis in den 1024. Stock.

Auf 80 wohnt übrigens Familie HTTP.

Wenn Du einen guten Türsteher in Deinem Haus hast (auch "Firewall" genannt) kannst Du z.B. auch hergehen und Besucher, die in anderen Häusern der Chello-Immo wohnen überhaupt nicht reinlassen. Dann können's auch nicht an die Wohnungen klopfen. Der bekommt eine Liste der Adressen, die der Chello-Immo gehören und da kommt dann nur ein dezentes "Ey. Du kommschhiernichrein" und schluss. Natürlich musst Du deinem Türsteher sagen, wenn Du Freunde hast die auch bei der Chello-Immo ihre Häuser mieten, weil sonst lässt er die logischerweise auch nicht bei Dir mal die Wohnungen vom Herrn FTP anschauen.

Und auch wenn's nach Verarsche klingt, das war die Erklärung. :)

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Es ist mir lieber, nach meinem Tod fragen sich die Leute, warum es keine Statue von mir gibt als sie fragen, warum es eine gibt.

---Marcus Porcius Cato

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Re(6): FTP-Server bei Chello
Fly
09.01.2004, 19:11:44
Sorry, fühlte mich grad ein wenig poetisch. :)

Aber in technisch: IP Pakete werden grundsätzlich an eine IP-Adresse geschickt (steht im Header, nachzulesen wie der ausschaut im RFC 791 http://www.ietf.org/rfc/rfc0791.txt  unter Punkt 3, Specification).

IP selbst übernimmt keine Übertragungsverlässlichkeitsfunktion und ist nur und ausschliesslich für den Transport von und zu einer IP Adresse zuständig. Für Übertragungsqualität ist TCP zuständig (RFC 761 http://www.ietf.org/rfc/rfc0761.txt  ).

Zusammenfassend kann man über diese beiden recht langen RFCs sagen, dass Du, wenn Du per TCP/IP etwas überträgst, sowohl die IP-Adresse als auch den Port angeben musst. Der Port ist eine 16-bit Zahl und kann damit zwischen 0 und 65535 liegen.

Dies läuft im Endeffekt so ab, dass der Quellrechner einen dynamischen Port (>1024) der grad unbenutzt ist hernimmt und seine IP Adresse und diesen Port mit einem sync und request for acknowledge an den Zielrechner schickt. Von diesem müssen IP-Adresse und Port, auf dem das Programm "lauscht" bekannt sein. Dieser Rechner sendet an die übertragene IP-Adresse und den angegebenen Port zurück dass er bereit ist, eine Verbindung aufzubauen. Nach einigem Hin und Her steht dann eine Verbindung und über diese können dann Daten ausgetauscht werden. Wie dies aussieht obliegt den Programmen, die hier Daten austauschen wollen. Hierzu gibt es verschiedene Protokolle, die von den Programmen verstanden und eingehalten werden müssen.

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