WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
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WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
22.02.2004, 09:39:01
Die Windows User Group (http://www.wug.at/ ), der auch wir angehören, hat wegen der bevorstehenden Hands On Session (http://www.wug.at/Veranstaltungen/Hos.htm ) zum Thema WLAN beim letzten Clubabend ein wenig über Sicherheit bei WLAN geplaudert. Den Listenbeitrag eines unserer Mitglieder will ich Euch nicht vorenthalten - zumal ich hier immer wieder lese "Schalt WEP-128-Verschlüsselung ein, dann bist Du ohnehin sicher."

Nachtrag zum Clubabend am 19.2.2004 im Hanifl:

ganz versunken in den koestlichen Alt Wiener Suppentopf hatte ich ganz vergessen zuu erwaehnen, dass wir ja auch noch ueber "WLAN Hacking" gesprochen haben, weil ich zufaelligerweise auch den WCM mit diesem Thema (vom Herbst 2003) mit am Tisch liegen hatte.

Wir hatten eruiert, dass WEP Verschluesselung nicht sicher ist, wie jeder aus der Branche mittlerweilen wissen sollte. Da WEP-40/64 und WEP-104/128 auf den RC4 Algorithmus basiert, ist dieser mit relativ geringem Aufwand reverse zu errechnen (was ja bereits schon seit vielen Jahren bekannt ist)

Bisher sagte man immer, dass man, um WEP-104/128 zu knacken, man einige Stunden lang in etwa 5GB an verschluesselte Wireless Traffic mitsniffen und die Daten auf Harddisk speichern muss, um danach mit einem sehr schnellen und leistungsfaehigen PC (3 GHz und hoeher waeren hier sicherlich sehr hilfreich) den verwendeten WEP Key errechnen kann.

Diese Aussage gehoert mittlerweilen der Geschichte an, da es einem schweizer Studenten im Rahmen seiner Diplomarbeit gelungen ist, jeden WEP-40/64 bzw. 104/128 Key innerhalb weniger Sekunden zu cracken, und das nur mit sehr wenigen verschluesselte Wireless Daten. Dauert also das Sniffen und cracken keine Stunden mehr, sondern ist in wenigen Sekunden (!) erledigt.

Der professionelle Hacker hat auf der IDC IT-Mobility Fachkonferenz, welche am 4. Februar 2004 im Hilton Hotel am Handelskai stattgefunden hat, gezeigt, dass der einen WEP-128 Key in weniger (!) als einer 1 Sekunde mit handelsueblichen Notebooks mit Linux drauf cracken kann. Er hat den Code des schweizers "noch etwas" zeitoptimiert:

Die Sniffer und Cracker Tools laufen derzeit noch unter Linux, mglw. kann es ja jemand von euch auf Windows portieren ?

Die URLs dazu:
http://sourceforge.net/projects/airsnort/
http://sourceforge.net/projects/wepcrack/

  
Euer CWsoft-Team
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte; und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. John Ruskin (1819-1900, englischer Schriftsteller und Sozialreformer)
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Re(9): WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
23.02.2004, 04:13:01
also der artikel ist von 2001:

Die Prügel, die das im WLAN-Standard IEEE 802.11 verwendete Verschlüsselungsverfahren WEP (Wired Equivalent Privacy) nun schon seit Monaten bezieht, wollen einfach nicht aufhören. Erst vor ein paar Tagen wurde eine theoretische Attacke bekannt, mit der der verwendete WEP-Schlüssel durch einen rein passiven Angriff, also simples Abhören, ermittelt werden kann. Die beschriebene Attacke war bislang rein theoretischer Natur und noch nicht an einem existierenden Netzwerk erprobt. Liest man das Dokument, so bekommt man relativ schnell Zweifel, ob etwa Script-Kiddies ohne Mathematikstudium jemals in der Lage wären, eine solche Attacke zu implementieren.  

Avi Rubin und John Joannidis von den AT&T Research Labs sowie Adam Stubblefield von der Rice University besitzen anscheinend ausreichende Kryptographiekenntnisse: Schon am Montag haben sie ein Papier veröffentlicht, in dem sie ihre Erfahrung bei der Anwendung der Erkenntnisse von Fluhrer, Mantin und Shamir mit existierenden drahtlosen Netzen beschreiben. Sie benötigten nur wenige Tage, um sich die nötige Ausrüstung zu beschaffen und den Angriff zu implementieren. Tatsächlich brauchten sie nur ein paar Stunden, um auf einem mittelmäßig ausgelasteten drahtlosen Netzwerk einen WEP128-Schlüssel (104 Bit) zu rekonstruieren. Die dazu erforderliche Ausrüstung bestand aus einem handelsüblichen Wireless-LAN-Adapter unter Linux sowie Tools wie TCPDUMP oder dem frei verfügbaren Netzwerkanalysator Ethereal.


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Re(12): WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
23.02.2004, 12:51:54
Nun, wir haben tatsächlich unterschiedliche Auffassungen von Sicherheit, keine Frage. Ich habe schon lange akzeptiert, dass es 100%ige Sicherheit nicht gibt, dass alle Bemühungen nur die Kurve der realen Sicherheit der Linie der theoretische Sicherheit annähern kann - ohne sie jemals zu erreichen.

Deinem Wunsch nach 100% Sicherheit folgend (...mir reicht allein schon die theoretische möglichkeit einen *TRÖT*us zu knacken...) dürfte keiner Deiner Kunden überhaupt einen PC benutzen, schon gar nicht mit Internetanbindung, keiner Telebanking machen u.s.w.

Es gibt keinen 100% Schutz. Vor nichts und niemandem. Nicht vor Datenmissbrauch, nicht vor einer Kugel, nicht vor einem Einbruch. Auch Tresore erhöhen nur den (Zeit-)Aufwand, verhindern aber nicht die - nicht nur theoretische, sondern praktische - Möglichkeit eines Einbruchs.

Für uns - und das sagen wir auch unseren Kunden deutlich - ist "Sicherheit" heute eine Frage von Aufwand und Nutzen. Was hat eine Firma mit 100.000,- Jahresumsatz von einer Sicherheitslösung, die zwar auch nicht 100%, aber immerhin 97% Sicherheit bietet, dafür Investitionen von 80.000,- erfordert und monatliche Kosten von 3.000,- nach sich zieht, um das selbe Maß an Sicherheit aufrecht zu erhalten? Gar nichts außer der Sicherheit einer Insolvenz. ;)
  
Euer CWsoft-Team
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Re(13): WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
23.02.2004, 14:06:16
dass es keine 100% sicherheit gibt, dessen bin ich mir natürlich selbst bewusst und ich bin genauso der ansicht dass es immer auf die relation zwischen aufwand und nutzen ankommt. soweit sind wir uns ja doch einig ;-)
und es ist auch nicht so, dass ich kunden generell von wlan abrate...es kommt halt immer darauf an, was man damit machen will. wenn ein gemeinnütziger verein sein büro ohne lästige kabel vernetzen will, damit die mitarbeiter einen gemeinsamen internetanschluss nutzen und auf einen fileserver mit nicht wirklich vertrauenswürdigen daten zugreifen wollen, dann empfehle ich ihnen sehr wohl eine wlan lösung, weise sie aber auf die risiken hin. wenn aber z.b. eine bank oder ein versicherungsunternehmen eine netzwerklösung verlangt, würde ich ihnen wlan garnicht erst vorschlagen...auch nicht wenn es nur eine theoretische möglichkeit gäbe, den traffic mitzusniffen und zu entschlüsseln....solange es andere möglichkeiten gibt die mehr sicherheit bei ähnlicher funktionalität gewährleisten.

also ich glaube im grunde sind wir uns doch ziemlich einig...ich bin sowieso der meinung, dass sich die meisten missverständnisse auf unterschiedlichem sprachverständniss und individueller sprachverwendung liegt...ein problem mit dem sich ludwig wittgenstein ausgiebigst beschäftigt hat, und dessen werke sicher manchem missverstandenem die augen öffnen würden ;-)

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Re(2): WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
22.02.2004, 11:32:11
Tja ich bin sowieso kein Fan von WLAN doch habe selber eines zuhause mit WEP 128bit und MAC Sperre doch das hat man auch gleich umgangen.

Doch meine Frage besteht was will ein Nutzer oder Hacker in meinem Homelan. Also ich finde das reicht allemal was die Hersteller anbieten um sein homelan etwas zu schützen das der Nachbar nicht einfach über deine Leitung surfen kann. Naja in DE ist egal die haben eh Flatrate aber bei uns zahlst ja gleich einen Haufen (thx TA)

Für Firmen ist WLAN sowieso keine gute Sache und meistens sind die WLANs so ausgelegt das sie nur im Firmenkern strahlen. Zumindest ist es bei uns in der FH so

Nur in der Aula und Vorlesungsälen haben wir WLAN wenn du rausgehst ist es vorbei mit lustig.

Da muss sich der Hacker schon in die Aula setzen und was will er dann hacken ???

Für Firmen ist das sicher alles Problem² !!!

Ich sagen immer ein Kopierschutz ist nur so gut bis ein anderer kommt der ihn umgehen kann.

Was die Firmen in Kopierschutzmechanismen entwickeln ist sinnlos da es innerhalb eines Tages sicher wieder gehackt worden ist.
MusikCD Kopierschutz <- Nutzlos
Games <- nutzlos
teurer Programme <- nutzlos

Es gibt immer einen besseren Programmierer der den Schutz umgeht um sich einen kostenlosen Vorteil zu verschaffen *g*

So das ist meine Meinung

mfg
Bloody1234
------------------------------------------------------------------------
Internetanschluss: Aon Freetime + gepatchten Thomson Speedtouch 530i für  
                               Routerfunktion
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Re(3): WEP-Verschlüsselung "für die Katz"
23.02.2004, 12:11:23
> Tja ich bin sowieso kein Fan von WLAN doch habe selber eines zuhause mit WEP
> 128bit und MAC Sperre doch das hat man auch gleich umgangen.

Wie ist das passiert? Wennst MAC-Sperre hast und den Router-Config (!) auch ein gescheites PW vergeben hast kommt er über WLAN nicht rein um etwas um zu stellen oder MACs hinzuzufügen.

> was will ein Nutzer oder Hacker in meinem Homelan.

Mein erste Router-Versuche (Anfang 1998) haben mich eine gehörigen Schreck eingejagt. Ich wollte eine zweite PC an Chello anhängen, und habe der gratis Version von WinGate genommen, da offiziell gratis wenns nur eine Gast-PC gab. Irgendwann habe ich gesehen das Daten übers Modem gehen. Nach etwas suchen bin ich dahintergekommen das jemand etwa 15MB an Daten mit der Chello-Newsserver ausgetauscht hat. Wenn das zB Kinderporno gewesen wäre, hätte ich gröbere Probleme gehabt. Die Logfiles habe ich immer noch aufgehoben!
Man braucht nicht unbedingt Zugriff auf dein heimnetz, es reicht schon wenn jemand über deine Router irgendwo ins Internet Unfug anstellt....

> Ich sage
> immer ein Kopierschutz ist nur so gut bis ein anderer kommt der ihn umgehen
> kann.

Ist klar. Wenn alle Käufer es entschlüsseln können müssen, kann/darf es nicht zu kompliziert sein. Aber auch da gibt es immer bessere Ansätze. Der Aktivierung von WindowsXP übers Internet ist schon etwas gefinkelter zu umgehen. Ich habe zB mein Chef dazu überreden müssen mich auf ein MS-Veranstaltung zu schicken, und da habe ich eine Vollversion (kein Bindung an PC mit Pickerl oder so) von WinXP geschenkt bekommen... 8-)

Ardjan


Achtung: Viruswarnung!
Eigenwerbung: www.besse.at
Das süßeste Baby der Welt: www.besse.at/samuel
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Re: teilweise richtig... aber bitte keine fehlinformationen!
22.02.2004, 19:19:51
Eben. Bitte keine Fehlinformationen. ;)

Erstens habe ich zuerst nur eine mir zugegangene Mail einer sehr seriösen Quelle (kein Forum, sondern Fachleute in verantwortlichen Positionen, in dem Fall noch dazu "Mr. Zyxel Europe" - sein Spitzname - persönlich) veröffentlicht.

Wenn man aber zweitens ein bisserl nachliest, so fallen zwei Passagen auf:

..., und das nur mit sehr wenigen verschluesselten Wireless Daten. Dauert also das Sniffen und Cracken keine Stunden mehr, sondern ist in wenigen Sekunden (!) erledigt.

, betraf die ursprüngliche Ausgangsbasis, und

... Er hat den Code des Schweizers "noch etwas" zeitoptimiert.

Ich würde - Worst Case Scenario - davon ausgehen, dass es tatsächlich möglich ist, auch "geschütze" WLANs binnen Sekunden zu knacken. "Das glaube ich nicht" mag für den Privatbereich eine gangbare Politik sein. Im geschäftlichen Bereich solche Warnungen in den Wind zu schlagen bzw. sie seinen Kunden vorzuenthalten, hielte ich doch für tollkühn.

Mehr dazu kann ich Euch nach dem nächsten Usertreffen erzählen. Diesem UT werde ich leider nicht beiwohnen können, weil ich zum selben Zeitpunkt einer HOS (http://www.wug.at/Veranstaltungen/EinladungHos01-2004.htm ) zum Thema WLAN und Security beiwohnen werde. Die dort Vortragenden und auch einige der Lernenden sind spezialisiert auf die Themen WLAN und Sicherheit - mal sehen, was wir dort sehen können. Vielleicht können wir dort mal "probeknacken". Wo wir sein werden, ist immerhin eine ganze Ortschaft komplett und hochprofessionell mit WLAN vernetzt und ans Web angebunden.
  
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