zwischentüren abdichten (WG) ???
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Re: zwischentüren abdichten (WG) ???
22.05.2004, 19:34:27
Du brauchst auf beiden Seiten eine luftdichte Schale/Verkleidung Gipskartonplatten/Spanplatten -Möglichst schwehr und gewichtig und am wichtigsten ist der luftdichte Anschluß zur Wand und zum Fußboden. Ein Spalt von Zehntelmillimetern kann das Ergebnis um 20 bis 40% verschlechtern !!! Also abdichten mit Akrylkittkartuschen aus dem Baumarkt.

Beide Schalen sollten am besten unterschiedliches Gewicht haben; z.B. eine Seite 2x 12,5mm Gipskarton, zweite 3x 12,5mm Gipskarton (jede einzelne Plattenschicht armiert und verspachtelt, sodaß keine Fugen offen sind !!!) Bei gleichem Schalengewicht auf beiden Seiten treten bei bestimmten Frequenzen (Eigenfrequenzen der Schale) Interferenzerscheinungen auf und diese Töne=Lärm gehen dann fast ungehindert durch - die zweite Schale schwingt mit !!!

Eine Altbautüre hat dünne Paneele zwischen den Rahmenprofilen und ist naturgegebenermaßen von dieser Konstruktion her schlecht (zu leicht)

Der Luftzwischenraum zwischen den beiden Schalen muß bedämpft werden (preisgünstig ist Glaswolle - Rollenmaterial darf nicht absacken können !!!); mindestens 2/3 der Dicke ist optimal und das Dämmmaterial muß die ganze Öffnung füllen, sonst übertragen sich Schwingungen der ersten Schale auf die zweite !!!
Das bedingt auch, daß beide Schalen eine getrennte Unterkonstruktion benötigen.

Sehr negativ kann sich der durchlaufende Fußboden auswirken, vor allem ein weicher ausgetretener alter Parkettboden - mit einer Trennscheibe durchschneiden wäre ideal.

Alles klar ?
Grüße
   Atschy


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Re(3): zwischentüren abdichten (WG) ???
23.05.2004, 17:37:11
Es ist nur der Unterschied ob man eine Baufirma beauftragt und die dann blos (wie üblicherweise) herumpfuscht oder eine Trockenausbaufirma beauftragt die zumeist über oben angeführte Details Bescheid weiß.

Aber ich wollte Dich nicht überfordern mit Angaben wie:
mit Verdoppelung des Wandschalen-Gewichtes wird das Ergebnis jeweils um zwei Dezibel besser.....

Bauanleitung:
Nun wenn die Türöffnung nicht zu breit ist, kommst Du vielleicht mit einer Plattenbreite aus. *TRÖT*breite einer Bauplatte mit abgeflachten (lotrechten) Seiten (damit die Verspachtelung mit Armierungsband Platz findet) ist 125cm und alle 62,5 cm ein lotrechtes Versteifungsprofil dahinter (Randprofile natürlich etwas eingerückt) Unterkonstruktion Blechprofile oder auch nur Holzlatten (aber gerade !!!). Die schmäleren Gipskartonplatten (für Sonntagsbastler) täte ich nicht nehmen, da mußt Du zu viele Fugen bearbeiten und jede Fuge ist eine Schwachstelle. Wenn Deine Türöffnung doch breiter ist: also alle 62,5 cm ein lotrechtes Versteifungsprofil, eine Platte geht über zwei Felder und die zweite Lage dann um eine Feldbreite versetzt - Du beginnst dann mit einer halbbreiten Platte.

Plattengröße dieser Bauplatten:
12,5mm dick (nimm keine dünneren! - dickere 15mm und 18mm sind zumeist Bestellware), *TRÖT*breite 125cm und Länge von 2 bis 4m, steigend alle 25cm, es gibt auch Sonderlängen. z.B. da im Sozialen Wohnbau auf geringfügig über 250cm Raumhöhe hingeargeitet wird also dann Platten mit 260cm.
z.B. bei Fa. Quester in der Muthgasse - darauf spezialisiert (Trockenausbau)

Wenn Du Glück hast kannst Du die Platten einfach auf die Türpfosten schrauben und brauchst nur ein Bodenprofil (U-Blechprofil) und einen einzigen Blechsteher (C-Blechprofil) und um die unterste Platte eine Raupe mit Acrylkitt aus der Kartusche auf den Türpfosten und unter das C-Blechprofil gegen den Boden.
Nach mehreren Lagen Gigskartonplatten wäre eine dreiseitig umlaufende Hotzleiste sinnvoll, vielleicht etwas über die letzte Gipskartonplatte L-förmig übergreifend, oder auch nur eine rechteckige Leiste die die Gipskartonplatten einfaßt - Du läßt dann einen ca. 3 - 5mm Zwischenraum zu den Gipskartonplatten und füllst diesen mit Acrylkitt aus - auch etwas Acrylkitt gegen den Boden (ebenfalls Luft lassen).
Die Glaswolle (Rollenmaterial ist am preiswertesten) fixiest Du oben im Türsturz  eingezwickt mit Hilfe einer Holzlatte über die ganze Durchgangsbreite die du nach oben gegen das Sturzprofil schraubst. So verhinderst Du das Abrutschen des Bedämpfungsmaterials im Zwischenraum.
Dann kommt die zweite Seite mit Gipskartonplatten darann.

Ein Akkuschrauber ist für diese Arbeiten sehr sinnvoll.
Passende Gipskartonplattenschrauben gibt es auch im Baumarkt.
Schraubenabstand alle 25cm !!! auch auf den Zwischenprofilstehern
Fehlt nur mehr ein Farbanstrich (Innendispersion)
Alles klar ???

Grüße
            Atschy

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Abdichten!
02.06.2004, 02:08:00
schani hat recht: nur eine solide zweilagige konstruktion wird helfen.

zunächst: welche bretter hast du zum vernageln des zwischenraumes verwendet? wenn es solide, wirklich schwere bretter sind, und nicht aus mehreren teilen zusammengestückelt, dann behalt sie. ansonsten schmeiß sie weg und kauf dir beim baumarkt deines vertrauens sog. verlegeplatten (nimmt man normalerweise als unterlage für einen neuen fußboden). die sind das teuerste an der ganzen sache, auch wenn sie nicht die welt kosten. lass sie aufs passende maß zuschneiden. diese platten sind sauschwer (und daher exzellente schallschlucker), nimm im zweifelsfall die stärkeren. wenn es sich um eine flügeltür handelt, kann es sein, dass eine platte nicht die ganze türfläche abdeckt. macht nix. verlegeplatten sind mit nut und feder ausgestattet, man kann also beim einbauen mit ausreichend kaltleim zwei platten zu einer soliden einheit verleimen.

wenn du schon im baumarkt bist, nimm auch ausreichend fichtenholzlatten mit (so ca. 30 x 50mm im querschnitt). die brauchst du, um den spalt zwischen platte und türstock zu schließen, denn millimetergenau wird sie nicht passen. dann brauchst du noch eine kartusche silikon beliebiger farbe, nägel, und schrauben in ausreichender länge und ausreichender menge.

wenn es dir seitens des wohnungseigentümers gestattet ist, die alten türen zu entfernen, dann kannst du die erste platte anstelle der türen in den türstock hineinschrauben (mit nägeln wirst du bei verlegeplatten wenig glück haben). ansonsten: holzleisten rundum in den türstock nageln als auflage für die erste platte. dann die platte nicht mit der holzleiste verschrauben, sondern die schrauben schräg in den türstock hinein setzen. das ist zwar unfachmännisch und unschön, aber hier gehts ja nicht um einen schönheitspreis, nehme ich an. anschließend die verbleibende fuge mit silikon rundum abdichten.

jetzt kommen schanis vorhänge. die müssen wirklich über die ganze breite gehen und auch seitlich am türstock anliegen! nur so in die mitte hineinhängen nutzt nicht halb so viel! und am boden müssen sie natürlich auch aufliegen.

dann die zweite platte wieder mit holzleiste rundum, schrauben schräg in den türstock, sorgfältig abdichten, schaubenlöcher verspachteln, mit einer farbe nach geschmack streichen, und fertig ist der zauber. die sorgfältige abdichtung ist übrigens wichtig, sonst pfeift dir nämlich lustig die musik durch die ritzen...

so. jetzt sollte ruhe sein. ich für meinen teil habe eine türe mit zwei verlegeplatten, zwischen denen nicht einmal 1cm luftspalt ist, nahezu völlig schalldicht gekriegt. der trick ist: wie ich schon sagte - einerseits die schweren platten. zweitens aber auch die zweigeteilte ausführung: durch den luftspalt zwischen den platten können sich keine schwingungen mehr von der einen platte auf die andere übertragen - daher: körperschall ade! optimiert mit schanis vorhängen und entsprechend mehr luftraum zwischen den platten sollte wirklich silenzium sein.

eine DENKBARE möglichkeit gibt es allerdings immer noch (bei der sanierung meiner altbauwohnung habe ich nämlich so einiges erlebt...): es KANN sein, dass der türstock sehr, sehr schleissig eingemauert ist (je nach laune des zuständigen maurers anno 1910...). dann pfeift dir nämlich die musik durch den hohlraum zwischen türstock und mauerwerk. in diesem fall ist dreckarbeit unumgänglich. soll heißen: türstock rundum ca. 5cm breit freistemmen, verputz und loses mauerwerk entfernen, und wahrscheinlich zeigen sich dann ganz erstaunliche hohlräume. diese sind mit pu-schaum auszuschäumen (rechne mit mindestens drei dosen verbrauch), und anschließend wieder hübsch zu verputzen. von spachtelmasse wie z.b. moltofill rate ich ab - man braucht nämlich eine menge material, und der billigste fertigputz kostet im 40kg-sack um die 3 euro.

wenn du noch nie verputzt hast ein tipp: eine schöne oberfläche kriegst du dann hin, wenn du, nachdem der verputz etwas angezogen hat, mit einem nicht zu nassen schwamm noch einmal über die oberfläche drügergehst - so hab auch ich anfänger eine hübsche, glatte oberfläche zusammengebracht. wenn du noch nie mit pu-schaum gearbeitet hast noch ein tipp: ränder sorgfältig abkleben, schaumreste gehen nur mit speziellem pu-entferner wieder weg. pu-schaum quillt stark auf, mindestens aufs doppelte volumen. daher: nicht zu viel schaum in die ritzen jagen. sonst quellen dir riesenschaumwürschteln aus den fugen, und wenn du es ganz arg treibst drückts dir schlimmstenfalls die füllungen des türstocks nach innen. wenn du noch nie gestemmt hast noch ein letzter tipp: stemmen macht unglaublichen dreck. zeug in den kasten räumen nützt nix. wenn die ritzen der kastentüren nicht abgeklebt sind, kannst du danach trotzdem den staub aus deinen unterhosen beuteln....

so. aber jetzt viel spaß beim werkeln!  :-)
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Kurzversion
02.06.2004, 22:35:43
da du dich als nicht-heimwerker bezeichnest, hier die kurzversion (will dich ja nicht komplett verschrecken so wie atschy mit seinen rigipswänden...):

du brauchst zwei schwere bretter. schwer muss sein, sonst hilft es nix. deshalb verlegeplatten, weil billig und schwer. (was dämmplatten kosten will ich gar nicht wissen...) die müssen beide rundum luftdicht eingebaut sein. deswegen das silikon. die holzlatten rundherum um die platten brauchst du nur, damit sich die platte beim montieren wo anlehnen kann.

die ganze arbeit beschränkt sich also auf folgendes: rundum im türstock einen geraden strich ziehen. möglichst nicht dort, wo die füllungen sind. entlang dieses striches die holzlatten annageln. dann die verlegeplatte an die latten andrücken. mit der bohrmaschine entlang der ränder viele schiefe löcher in die platte bohren, und zwar so schief, dass die schrauben, die dann reinkommen, bis in den türstock reichen. platte anschrauben. dann die fuge mit silikon abdichten. entlang des fußbodens würde ich, wenn es ein durchgehender parkettboden ist, keine latte annageln und auch nicht schrauben, sondern einfach reichlich silikon nehmen zum fixieren der platte. das war´s. wenns eine flügeltür ist und du zwei platten brauchst, erst die untere reinschrauben mit der nut (das ist die rille) nach oben. dann reichlich leim in die nut hinein. obere platte einpassen und anschrauben. und dann weiter wie oben.

zeitaufwand für die montage: zwei bis drei stunden, wenn man nur die zeit fürs einbauen rechnet und veredelungsarbeiten wie verkitten und streichen weglässt. geldaufwand fürs material: keinesfalls mehr als 100 euros. fürs transportieren der platten brauchst du halt ein auto mit dachträger oder einen kleinbus. (es sei denn du bist ein wilder hund und führst die platten selber mit dem einkaufswagen heim.....). das war´s. es muss nicht einmal alles wahnsinnig genau gemacht sein, weil die schrauben halten sowieso und alles andere gleicht das silikon aus.

die geschichte mit dem freistemmen und ausschäumen vergiss daweil, und schau, ob nicht so auch eine ruhe ist. ich bin halt ein bisserl renovierungs-geschädigt und nehme immer gleich das schlimmste an... ;-)
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