Frage zur Qualität von Lautsprecherkabeln
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Re: Frage zur Qualität von Lautsprecherkabeln
30.10.2005, 13:08:34

Hallo!Ich hab momentan zu den hinteren lautsprechern eine kabellänge von
10m (sesselleiste)Verlegt ist ein 1,5mm² stinknormales Kupferkabel. Ich wollt
mal fragen, ob es sich auszahlt da wirklich a gscheites Kabel (Mogami oder
sowas) zu kaufen? Meine Lautsprecher sind nicht mehr so ganz in der
Einsteigerklasse. Sind von ELAC und liegen bei ca 350 Euro das Stück. Werd ich
da einen enormen unterschied hören?lg  


heimkino hat dir hier den richtigen tipp gegeben, etwa 2,5² preiswerteres LS kabel wird dir hier gute dienste leisten!
der unterschied zu 0,75² klingeldraht dazu ist natürlich hörbar, wenn auch nicht gerade in dem umfang wie einige meinen.
die sauteuren superkabel allerdings sind wirklich in das reich der fabel einzuordnen, das ist bereits religon. gerade im high endbereich spielt die einbildung eine grosse rolle, denn die unterschiede sind kaum mehr messbar, geschweige denn für das menschliche schweineohr hörbar! gerade mal bonzo der haushund könnte da (auch nur wenn er sich wirklich anstrengt) einen kleinen unterschied wahrnehmen! ;-)
aber wenn ich für die high-end anlage 50.000,-- euro und mehr hinblättere, muss ich natürlich auch noch mit dem passenden kabel aufwarten können, alles andere wäre ja prestigeverlust!|-D

hifi bastelei ist ähnlich wie beim auto, viele meinen wenn der neue auspuff nur laut genug dröhnt, dass die kiste auch schneller geht, bzw. meinen mit dem hyperkabel jetzt den superklang erworben zu haben 8-O ! meistens geht die kiste nicht schneller, der speaker klingt wie vorher, aber die einbildung machte es aus! ;-) kostet es nur genug geld, muss es zwangsweise auch gut sein! jeder der den unterschied nicht hört gehört nicht zum kreis der eingeweihten high-end fachspezialisten! man will sich schlussendlich ja selbst kein armutszeugnis ausstellen!



30.10.2005, 13:10 Uhr - Editiert von obageh, alte Version: hier
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Re(4): Frage zur Qualität von Lautsprecherkabeln
02.11.2005, 09:18:07
Hi
Wovon hängt was ab? Bei gestreckten Kabeln:
Der induktive Anteil hängt praktisch nur von der Länge, ein wenig vom Durchmesser und Aufbau ab.
Der kapazitive Anteil hängt ab von länge, Aufbau (Abstand, verdrillen) der beiden Leitungen zueinender und vom Isoliermaterial ab.
Der ohmsche Anteil hängt vom Durchmesser, vom spezifischen Widerstand des Materials und von der Länge ab - und ist in diesem System am leichtesten zu beeinflussen.
Zu den Zahlen: Da stimmt einiges nicht. Erst einmal das Vorzeichen. 30 dB sind eine Verstärkung, - 30 dB eine Abschwächung. Dann der Betrag: - 20 dB wären ein Abschwächung auf ein hundertstel... Was ist denn mit diesen "Dämfpungsverläufen" überhaupt gemeint? Vielleicht der Einfluss des Kables auf die Gesammtdämpfung? Das halte ich aber für ein ziemliches Märchen, denn da wäre ein schlechtes Kabel besser. Auch fehlen da Angaben über die Anteile der restlichen Komponenten. Irgendwie geht mir die dB-pieperei der Fachzeitschriften ganz schön auf den Keks.
Dämpfungsverlauf ist ein Ausdruck aus der HF-Technik und eine stark frequenzabhängige Sache - in Frequenzbereichen nur mit Kurven darstellbar und im Zusammenhang mit Kabel nur im HF-Bereich von Interesse. "Niedrige" HF beginnt irgendwo im 1 MHZ Bereich, und die Impedanzen werden irgendwo ab 100 MHz erst so richtig interessant und schön. In diesem Frequenzbereich ist dann der kapazitive Einfluss der größte und am leichtesten zu beeinflussende, der induktive der zweitgrößte und der ohmsche fast uninteressant. Antennenkabel haben je nach Qualität und betrachteter Frequenz -5 bis -30 db pro hundert Meter. Es kommt also bei -20 dB ein hundertstel dessen heraus, was vorne hineingeschickt wird. Da ist dann die "Leitungsimpedanz", die sich aus den dreien zusammensetzt, ebenfalls zu betrachten, weil die treibende Stufe die Impedanz der Last nicht sieht sondern die Impedanz der Leitung erkennt. Die Leitungsimpedanz kann praktisch nur durch den kapazitiven Anteil (Dielektrikum) beeinflusst werden.
Zurück zu NF: Induktiver und kapazitiver Anteil sind wegen ihrer geringen Größe mit so niedrigen Frequenzen nicht so aus dem Hemdsärmel zu beuteln, Messgeräte arbeiten für so kleine Werte entweder mit deutlich höheren Frequenzen oder es werden, weil sich beachbarte Leitungen auf einer Trommel auch beeinflussen würden, "brutale" Kabellängen ausgerollt und auf einmal vermessen. Schon deshalb kann der Einfluss nur marginal sein. Reale Größenordnungen pro Meter sind C in Pikofarad und L im Nanohenry Bereich - daraus resultieren Resonanzfrequenzen im Rundfunk bis Fernseh-Bereich. Aufgrund der zu übertragenden Energie wird dieser Schwingkreis von der treibenden Impedanz und der Last obendrein enorm bedämpft.
Zurück zur Verwendung als LS-Kabel: Aufgrund der niedrigen Frequenz und des niedrigen Anteils am Gesamtsystem ist von einem Dämpfungseinfluss der Kabel bei Zimmerverdrahtung kaum zu sprechen. Der Anteil  ist so schwerwiegend wie das Gewicht des Fahrers für den achtundressigtonner-LKW. Natürlich benötigt der Fahrer zusätzlichen Treibstoff und ich trau' mich zu wetten, den hat schon jemand berechnet. Na versuchen wir's mal: 38 Tonnen benötigen 25 Liter auf 100 km - 80 Kilo davon also 52 ml das sind also -53dB :-) ziemlich sinnvolle Rechnung? Verringert sofort das Gewicht der Fahrer! Wer zu schwer ist, fliegt raus!
Jeder Stecker, jeder Materialwechsel macht mehr aus. Obendrein wird ein gewisser frequenzqabhängiger Dämpfungsverlauf für jeden Lautsprecherteil in der Frequenzweiche erzeugt - der natürlich so ausgelegt wird, dass er auch bestimmend für die Komponenten wirkt. Der muss, weil erwünscht, natürlich viel größer sein als der des Kabels.....
Das ganze ist ein so gut verkomplizierbares System, dass man damit schön abzocken kann.
Gruß und *zirp*
GriLLe
--
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Re: Frage zur Qualität von Lautsprecherkabeln
31.10.2005, 13:17:16
Ein Aspekt wurde eigentlich noch viel zu wenig eingebracht: wie klingt denn "echt"?

Ich bin nämlich auch Musiker und, was dich vermutlich nicht verwundern wird, ist dass wir
unsere "echte" Musik mit allerlei elektronischem "Zeugs" verfremden, nachbearbeiten usw.
Keine "echte" Gitarre der Welt klingt im Probemraum so wie auf einer noch so teuren HiFi-Anlage, kein "echtes" Schlagzeug der Welt klingt nur annähernd so wie man es auf CDs hört, und ein Sänger wenn er vor dir steht klingt nicht annähernd so wie auf einem Silberling.

Diese Musik die du anhand einer CD in dein Wohnzimmer bringst, hat mit dem wie es
wirklich klingt wenn du vor den Instrumenten stehst ungefähr so viel gemein wie ein
Abakus mit schön geschnitzten Holz-Perlen und Beize mit einem geschundenen TI30.

Ich habe mal probiert möglichst originalgetreue Proberaum-Aufnahmen auf eine CD zu
bringen. Ziel war das es so klingt wie wenn man im Proberaum anwesend ist. Ohne Verfälschung, ohne Nachbearbeitung, ohne jegliche Tricks. Und siehe da, beinahe
100% derer die sich das anhören "mussten" meinten dass es absolut grauslich klinge.
(und das lag jetzt nicht an der Musik |-D LOL)

Wenn nun Hi-End Enthusiasten auf der Suche nach dem ultimativ echten Klang sind und dies sich in diese lustigen Diskussionen über Daumendicke Kabeln und anderem Hokuspokus niederschlägt finde ich das immer sehr belustigend, bin ich doch im Wissen dass sie alle dem weissen Einhorn hinterher jagen, einem Tier das es in der Realität nicht gibt, nie geben wird.


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