Fahrverbot für Diesel
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Re(5): Fahrverbot für Diesel
gp
27.09.2006, 13:05:41
Hm, das bestätigt doch genau das was ich gesagt habe?!

PKW-Motoren machen an dem vom Verkehr verursachten Feinstaubemissionen gerade 16% aus. (Siehe Abbildung 28, Seite 14). Dies ist noch ohne die Aufwirbelungen.
Rechnet man die Aufwirbelungen ein, so macht der Motor selbst nur rund 5% der Verkehrsbedingten Emissionen aus. Klar kann man alles mögliche zusammenzählen und dies alles dem Verkehr zuordnen. Dann darf man aber auch nicht davon ausgehen das der Partikelfilter hier eine gravierende Änderung bringt.

Die Abbildung 68 zeigt auch sehr schön den Jahresverlauf. Wie man hier sieht, je kälter es ist, desto mehr Feinstaub. Gerade die verkehrsbedingte Feinstaubbelastung müsste ja sonst eher über die Wintermonate abnehmen, da durch die feuchten Straßen und den Schnee der Staub gebunden wird.

Eine Lösung ist nur durch gravierende Änderungen möglich.

Mein Vorschlag:
Im Stadtbereich muss der Transport überhaupt anders gelöst werden. Möglich wären z.B. schadstoffreie Elektromobile (sowohl für den Waren- als auch Personentransport). Da diese nur auf geringere Geschwindigkeiten ausgelegt werden, können sowohl Reifen als auch Bremsanlage anders dimensioniert werden, wodurch auch die Partikelemission hierdurch stark reduziert werden würde. Benzin/Dieselbetriebene PKWs werden an Auffangplätzen außerhalb der Stadt abgestellt.

Die Heizungssysteme könnten zentralisiert und mit entsprechend aufwendiger Filtertechnik ausgestattet werden.

Hierdurch würde sicherlich auch die Lebensqualität innerhalb der Stadt deutlich zunehmen.

27.09.2006, 15:36 Uhr - Editiert von gp, alte Version: hier
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Re(6): Fahrverbot für Diesel
27.09.2006, 18:25:51
PKW-Motoren machen an dem vom Verkehr verursachten Feinstaubemissionen gerade
16% aus. (Siehe Abbildung 28, Seite 14). Dies ist noch ohne die
Aufwirbelungen.
Rechnet man die Aufwirbelungen ein, so macht der Motor selbst nur rund 5% der
Verkehrsbedingten Emissionen aus. Klar kann man alles mögliche zusammenzählen
und dies alles dem Verkehr zuordnen. Dann darf man aber auch nicht davon
ausgehen das der Partikelfilter hier eine gravierende Änderung bringt.


1. das sind werte aus der steiermark, fahrverbote werden für den grossraum graz überlegt. feinstaub ist ein lokales problem, die daten für eine stadt schauen ganz anders aus.

siehe abb 135

2. jedes auto fernab von der strasse stösst nichts aus und wirbelt nichts auf. da sind kommulative effekte zu erwarten

"...Umgekehrt lässt sich der Stadteinfluss auf die Hintergrundmessstelle
nicht so einfach ausschließen, mangels eines „Stadt - Tracers“. Dennoch weisen typische
Stadtkomponenten wie Mineralstaub aus Winterdienst und Emissionen aus
dem Verkehr und anderen fossilen Quellen deutlich niedrigere Anteile am Land als in
der Stadt auf (etwa ¼ der Stadt-Werte)."


Dann darf man aber auch nicht davon ausgehen das der Partikelfilter hier eine
gravierende Änderung bringt.


partikelfilter alleine nicht, im urbanen bereich jedoch eine grosse erleichterung. ich würde in kritischen wintertagen nicht zwei mal überlegen wenn es darum ginge ob ich fahrverbot oder heizverbot erteile.

Die Abbildung 68 zeigt auch sehr schön den Jahresverlauf. Wie man hier sieht,
je kälter es ist, desto mehr Feinstaub. Gerade die verkehrsbedingte
Feinstaubbelastung müsste ja sonst eher über die Wintermonate abnehmen, da
durch die feuchten Straßen und den Schnee der Staub gebunden wird.


nicht die kälte sondern die inversionswetterlage.

Mein Vorschlag:
Im Stadtbereich muss der Transport überhaupt anders gelöst werden. Möglich
wären z.B. schadstoffreie Elektromobile (sowohl für den Waren- als auch
Personentransport). Da diese nur auf geringere Geschwindigkeiten ausgelegt
werden, können sowohl Reifen als auch Bremsanlage anders dimensioniert werden,
wodurch auch die Partikelemission hierdurch stark reduziert werden würde.
Benzin/Dieselbetriebene PKWs werden an Auffangplätzen außerhalb der Stadt
abgestellt.

Die Heizungssysteme könnten zentralisiert und mit entsprechend aufwendiger
Filtertechnik ausgestattet werden.


keine frage, über alles kann man reden. wir brauchen aber JETZT massnahmen zur senkung der belastung die sofort greifen.

¸.·´p`·.¸¸.·´a`·.¸¸.·´t`·.¸¸.·´o`·.¸¸.·´s`·.¸
27.09.2006, 19:09 Uhr - Editiert von patos, alte Version: hier
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Re(7): Fahrverbot für Diesel
gp
27.09.2006, 20:14:12
Alles was etwas bringt wird aber durch die Lobbyisten verhindert werden. Fahrverbote für wenige Autos an einigen wenigen Tagen bringen genau nichts. Die LKW und Kleintransporter ohne Filter + alle die in der Stadt arbeiten kommen vermutlich dann Dank Ausnahmegenehmigungen genauso rein.
In der Studie wird selbst eingeräumt dass das zwangsweise Ausstatten der LKWs mit Partikelfiltern als nicht möglich erachtet wird.

Sehr positiv ist natürlich das diese Studien erstellt werden. Aber kein Politiker in Österreich wird es wagen wirklich unpopuläre Maßnahmen zu setzen, solange nicht ein entsprechender Druck erfolgt. Und der Druck der durch die EU ausgeübt wird ist lächerlich.

Anders dagegen wenn ein Umdenken in der Bevölkerung entsteht. Weg von der Autovergötterung (ich leide auch dran ;-) ) hin zu einem Gesundheitsdenken.

Ok, meine gewünschten Sofortmaßnahmen:
* Tempo 30 für alle Fahrzeuge in der Stadt (natürlich mit entsprechende Ampelumstellung und einem entsprechenden Verkehrskonzept). Dies reduziert auch bei den Benzinern den Brems- und Reifenabrieb deutlich (Brems- und Reifenabtrieb ist bei einem PKW eine ebenso starke Feinstaubquelle wie ein ungefilterter Dieselmotor). Dies muss natürlich auch entsprechend überwacht werden.
* Verbot für alle Diesel (und auch andere stärker feinstauberzeugende Systeme) ohne entsprechend wirksame Filtersysteme (mit entsprechenden Übergangsfristen). Also PKWs, LKWs, Baufahrzeuge, ...
* funktionierende Parkplatzleitsysteme. Ich habe erst vor kurzem gelesen das bis zur hälfte des Verkehrs in der Innenstadt nur mit der Parkplatzsuche beschäftigt ist.
* Entsprechende Förderungen und Strafsteuern für Heizungssysteme, entsprechend der Feinstaubbelastung.

Wirklich machbar ist das dauerhafte Erreichen der Grenzwerte meiner Meinung nach nur wenn in der EU ein gemeinsames Arbeiten an dem Problem beginnt.

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Re(7): Fahrverbot für Diesel
27.09.2006, 19:43:09
es würde mich unendlich freuen, wenn du deine "wahrheiten" auch mal richtig zitieren könntest.  deine antworten sind meist den strom nicht wert um sie am bildchirm darzustellen.

um dich zu zitieren: Verkehr: 52,2 % der GESAMTEMISSIONEN von Feinstaub

laut deiner "studie": nichtmal die hälfte davon vom strassenverkehr

die in deutschland und bei uns geplanten fahrverbote betreffen aber nur den privaten verkehr, also einen bruchteil deiner 52%

weiters: nur ca 50% der pkws sind diesel

dazu kommt noch:
O-Ton: Dr. Thomas Gritsch, TÜV-SÜD
Unsere Berechnungen haben ergeben, dass selbst wenn man alle Diesel-PKW und -LKW sofort mit einem Partikelfilter ausstatten würde, die Feinstaubbelastung nur um etwa 5 – 10 Prozent sich vermindern würde.


also in summe eine massnahme die in etwa 0 (in worten: NULL) bringen wird
(+/- messungenauigkeit)


zur untermauerung darf ich dir auch eine studie aus deinem geliebten graz bringen:
http://www.kfunigraz.ac.at/communication/news/archiv/2005/050317feinstaub.html

Zum Beispiel ergaben Messungen in der Wenisbuch-Siedlung, einem Naherhohlungsgebiet in erhöhter Stadtrand-Lage, sonntags erhöhte Werte. Der Verkehr komme hierfür offensichtlich nicht in Frage.


Es ist zu unterscheiden zwischen dem Verkehr als Produzent und als Aufwirbler von Feinstaub. Die Messresultate ergaben, dass offensichtlich durch das Aufwirbeln die Feinstaub-Konzentration einen halben bis einen Meter über dem Boden am größten ist – genau in Kinder- beziehungsweise Kinderwagenhöhe. Studien in anderen Städten haben gezeigt, dass dieser Belastung beispielsweise durch Straßenwaschen besser entgegen gewirkt werden könne als durch eine Verkehrsreduktion um zehn Prozent.




http://www.uni-graz.at/usw1www_le_studreinfo_ip_feinstaubpressemappe-2.doc
Während der Feinstaub in der Luft bei Inversionswetterlagen auch durch Emissionsreduktionen (etwa Einschränkungen beim Verkehr) nur sehr wenig beeinflussbar ist, zeigen sich beim Feinstaub am Boden gute Möglichkeiten der Beeinflussung. Es ist begründet zu vermuten, dass Maßnahmen, welche die Wiederaufwirbelung verhindern, massiv die Feinstaubbelastung in der Grazer Luft verringern können. Einerseits wären das Einschränkungen des Verkehrs - bis hin zu Fahrverboten bei Überschreitung des Grenzwertes, andererseits zeigt sich auch eine, vermutlich bei weitem leichter durchsetzbare Maßnahme, nämlich regelmäßiges und gründliches Straßenwaschen.


Kurz- bis mittelfristig viel leichter umsetzbar und effektiver scheinen jedoch Maßnahmen zur Verhinderung der Wiederaufwirbelung zu sein.


Obwohl durchaus einiges in Forschungsprojekte rund um den Feinstaub in Graz investiert wird so fehlt doch geeignetes Datenmaterial um die Verursacher des Feinstaubproblems in Graz klar herauszufiltern. Dies ist aber unabdingbar notwendig um geeignete Maßnahmen zur Feinstaubreduktion  zu setzen.


nach dieser zerpflückung wäre ich (und damit bin ich wahrscheinlich nicht alleine) dir wirklich dankbar, wenn du von diesem thema die finger lässt.


heute gültiger denn je:

"Der gute Mensch ersetzt das Denken durch die Moral"
(Konrad Paul Liessmann, 1996)
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