private Pensionsvorsorge
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was für Milchmädchen
10.08.2007, 20:30:50
keiner scheint zu begreifen, daß man Geld nicht essen kann. Geld dient nur dazu, die Güter der Wirtschaft auf die Konsumenten aufzuteilen. Die Güter muß aber wer produzieren. Würden von heute auf morgen alle Arbeiter in Pension gehen, dann wären all diese schönen Fonds keinen Pfifferling mehr wert.

Aber selbst wenn in 30 Jahren die Menschen schrittweise anfangen, ihre Aktien oder Fonds zu verkaufen, wieviel werden die dann noch wert sein? Nicht viel, weil keiner kauft. Zumindest dann nicht, wenn die Prognosen stimmen, und immer weniger Kinder geboren werden. Das ist ja der angebliche Grund warum man privat "vorsorgen" soll: immer weniger Menschen zahlen in die gesetzliche PV ein, daher weniger staatliche Rente.

Nur: wenn immer weniger Menschen in die gesetzliche PV einzahlen, dann wird es auch immer weniger Menschen geben, die diese privaten PV-Fonds, Aktien, usw. kaufen. Angebot und Nachfrage -> die Aktien werden ins Bodenlose fallen.

Sollte das aber nicht so krass eintreten und genug Kinder geboren werden und ev. noch ein bischen Zuwanderung kommen, dann gibt es genug Nachwuchs, die den Alten ihre Fonds abkaufen und der Wertverlust ist nicht so groß. Dann ist aber auch die staatliche Rente gesund, denn es gibt ja genug Einzahler.

Das staatliche Rentensystem wäre günstig und würde völlig ausreichen, dauerhaft Altersvorsorge zu sichern. Auch in einer schrumpfenden Bevölkerung

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Re: private Pensionsvorsorge
10.08.2007, 18:02:48
Die Frage muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich versuch hier mal die Grundlagen aufzuzeigen.

*) Eine Pensionsvorsorge ist das Sparen (und Anlegen) von Geld für die Zeit, in der man altersbedingt kein Arbeitseinkommen mehr hat.

Die einfachste Form wäre: Man spart solange man ausreichend verdient und sammelt das Bargeld unterm Kopfpolster.

Beispiel 1: Man spart monatlich vom 25. bis zum 65. Lebensjahr 100 Euro.
40 Jahre * 12 Monate * 100 Euro = 48.000 Euro erspartes Kapital.
Nimmt man sich nun vor, nicht älter als 85 Jahre zu werden, stehen einem für die 20 Jahre in Pension 48.000 Euro / 20 Jahre / 12 Monate = 200 Euro zur Verfügung.

Beispiel 2: Man spart wieder monatlich 40 Jahre lang 100 Euro, legt diese aber auf ein Sparbuch. Wir nehmen an, dass die Zinsen im Durchschnitt 4 % betragen abzüglich 25 % Kapitalerstragssteuer KESt = 3 % netto Verzinsung.   Durch den Zinses-Zins-Effekt hat man nach 40 Jahren 91.951 Euro Kapital. Wir rechnen wieder mit 20 Jahren Rest-Leben und haben somit monatlich 383 Euro zur Verfügung (dass man während der Pension auch noch Zinsen bekommt, ignorier ich hier mal).

Über einen so langen Zeitraum wirkt sich der Zinssatz bzw der Kapitalertrag massiv aus. Hier noch ein paar Beispiele:
0 % --> 48.000 Euro Kapital  --> 200 Euro Rente
3 % --> 91.951 Euro  --> 381 Euro Rente
4 % --> 116.501 Euro  --> 485 Euro Rente
10 % --> 559.879 Euro  --> 2332 Euro Rente $-)

Selbst berechnen: http://www.zinsen-berechnen.de  

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Egal wieviel Kapital man für den Lebensabend hat, es bleibt das "Risiko", dass man älter wird als erwartet und das Geld nicht reicht. Hier kommen die **Versicherungen** ins Spiel:

Vereinfacht gesagt bieten die Pensionsversicherungen folgenden Deal an: Man zahlt sein erspartes Kapital vor Pensionsantritt an die Versicherung und diese garantiert dafür eine monatliche Zahlung bis ans Lebensende - egal wie alt man wird.  

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Pensionsvorsorge-Produkte
Die meisten von Banken und Versicherungen angebotenen Vorsorge-Produkte sind eine Kombination aus Sparen und Versichern, wobei man bei vielen Produkten zu Pensionsantritt die Wahl hat, sich entweder das ersparte Kapital einmalig auszahlen zu lassen oder eine monatliche Rente bis ans Lebensende zu erhalten.

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Entscheidungskriterien
Die wichtigsten Punkte sind die
*) Netto-Rendite (also Ertrag abzüglich aller Spesen, Gebühren, Steuern)  und das dabei eingegangene
*) Risiko (Kapitalgarantie, Mindestverzinsung, Risikostreuung, etc)
Weiters interessant:
*) Flexibilität der Spar-/Anlageform:
--> Kann ich (jederzeit) die Spar-/Anlageform wechseln?
--> Komm ich vorzeitig (ohne Abzüge) an mein Geld ran?
--> Ist eine fixe monatliche Einzahlung notwendig oder kann ich flexibel sparen?
--> Minimale und maximale Einzahlung?
*) Steuervorteile - vor allem für Gutverdiener interessant

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Meine persönlichen Tipps
An den gängigen Massen-Produkte "von der Stange", vor allem Bausparer und staatlich geförderte Pensionsvorsorge, verdienen vor allem die Banken. Stattdessen kann man sich als sehr sicherheitsorientierter Anleger an Festgelder oder das Sparbuch halten. Aktuell sind etwa 4 % Zinsen möglich, mit Bindung etwas mehr:
http://wirtschaftsblatt.at/zinskasten.do
http://www.boerse-online.de/zinsen/tabellen/

Vorteile: Beste Sicherheit, geringe oder keine Spesen, flexibel.
Nachteile: bescheidener Ertrag

Wenn man noch einige Jahre von der Pension entfernt ist, kann man sich aber auch in höhere Risikoklassen wagen. Und für alle, die bis hierher gelesen haben ein konkreter Anlage-Tipp:  AvW Genussscheine, die machen seit Anbeginn gut 10% pro Jahr und der Kapitalgewinn ist ab 1 Jahr Haltefrist steuerfrei!  Die Entwicklung in den vergangenen Jahren ist allerdings NIE eine Garantie für die Zukunft, aber zumindest ein Gradmesser für die Qualität und Stabilität.  Die AVW Genussscheine kann man entweder direkt an der Börse Frankfurt kaufen oder bei vielen Finanzberatern (4-7% Spesen).  
Infos: http://www.avw.at
Kursentwicklung: http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_OSI=5153710&PERIOD=5

Schönes Wochenende!

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Re(3): private Pensionsvorsorge
11.08.2007, 11:04:06
ing diba is ja dann gar nicht so gut wie alle erzaehlen

Ing-Diba war bezüglich Verzinsung von täglich fälligem Geld einmal sehr attraktiv.

Offenbar hat man sich aber dazu entschlossen, sich auf den verdienten Lorbeeren auszuruhen und wurde so schon seit längerer Zeit von der Konkurrenz (z.B. Allianz, Easybank, Deniz, für kurze Bindung auch Bundesschatz, ...) links und rechts überholt. Man beschränkt sich derzeit scheinbar auf grossflächige Plakatierungen von Zinssätzen (3,25% waren einmal wirklich sensationell, fallen mittlerweile aber wohl eher in die Kategorie Micky-Mouse) und in hoher Frequenz wiederholende Mailing-Aktionen (ich wurde bestimmt schon 30 mal angeschrieben, warum ich denn keinen monatlichen Abschöpfungsauftrag mache).  

Vor einiger Zeit hätte ich noch gedacht, dass dieses Konzept nicht aufgehen kann, da einerseits die Kundenbindung unter anderem durch den filiallosen Betrieb viel zu schwach ist, andererseits die Kunden (grösstenteil wohl aktive Internet-Benutzer) sehr schnell von besseren Konditionen bei anderen Banken Wind bekommen würden. Ich hätte also eine Stornowelle bzw. schleppende Neukundengewinnung vermutet.

Mittlerweile glaub ich aber eher, dass ich mich in der Einschätzung der Kunden da etwas geirrt habe. Wie Du richtig erkannt hast, wird IngDiba ja noch immer von vielen (auch hier im Forum) empfohlen. Verblüffenderweise manchmal auch für Dinge, die IngDia gar nicht im Produkt-Portfolio hat (z.B. Girokonten).

Scheinbar hat man es wirklich geschafft, in vielen Köpfen die Formel "Ing-Diba = Gute Zinsen" so zu verankern, wie derzeit schon Billa=Billig, Linksys=Gut, Netgear=Schlecht, Chello=Katastrophe usw. gespeichert sind.

Btw: Es sollte aber natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass  die Zinsenhöhe nicht das einzige Entscheidungsmerkmal sein sollten. Technisch ist IngDiba imho sehr okay, Telefonbetreuung ist auch sehr freundlich/kompetent und die Sache mit der erhöhten Einlagensicherung ist natürlich auch nicht uninteressant.

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