One erst HUI, jetzt nur mehr pfui!
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Anleitung zum HUI-Vertragsausstieg - so hab ich es geschafft!
04.09.2007, 02:31:02
Meine Situation war ähnlich: HUI hat eine Zeitlang funktioniert, dann wars plötzlich nimmer möglich sich einzuwählen bzw. nur mit Unterbrechungen. Am Abend ging meistens gar nix.

Wir (meine Frau und ich) haben folgendes gemacht:

- genau Protokolliert, wann Einwahl ins Internet möglich war, wann nicht. Mit Datum, Uhrzeit. In unserem Fall ging eine Woche lang gar nix, dann nur Untertags, und dann oft nur mit Mühe. Vorschläge der Hotline wie Software neu installieren, Einstellungen ändern, u.a.am. haben keine dauerhafte Besserung gebracht.
- dann ONE eine Frist gesetzt, bis wann wir eine Lösung erwarten. WICHTIG: Schick die Briefe als Rückscheinbrief, das kostet kaum mehr, ONE braucht 7 - 10 Tage, bis die zuständigen Leute die Dinge am Tisch haben, am Rückschein siehst du genau, wer wann den Brief entgegengenommen hat, dann können sich die Leute von der Hotline nicht darauf ausreden, dass sie ja noch nix erhalten haben.
- nachdem die Frist verstrichen war, den Austritt aus dem Vertrag erklärt unter Berufung auf die Gewährleistung (wichtig - das MUSS drinnenstehen) und unter Berufung auf die AGBs von ONE. Wiederum: Schriftlich, per Rückscheinbrief. Das Modem musst du an den Webshop retournieren (wiederum RÜckschein!!!!), in der ONE-World wollten sie es nicht entgegennehmen.

Rechtlich gilt meines Wissens nach:

One verpflichtet sich laut AGB, die Leistungen in "ortsüblichem Umfang" zur Verfügung zu stellen. Da ich an meiner Wohnadresse ein Monat lang problemlosen Zugang hatte, und dann plötzlich nimmer, konnten wir uns darauf berufen. One verpflichtet sich weiters darin, technische Probleme schnellstmöglich zu lösen. Da sie unser Problem binnen 2 Wochen nicht lösen konnten, haben sie auch diesen Vertragspunkt nicht erfüllt. In den AGBs gesteht One dem Nutzer ausserdem Gewährleistung ausdrücklich zu. Wichtig ist: Du musst dem Lieferanten die Möglichkeit zur Nachbesserung geben, du kannst nicht gleich "einfach so" kündigen. In unserem Fall haben wir eine Woche gewartet, dann eine Nachfrist von einer weiteren Woche gesetzt, dann gekündigt. Laut Information der AK ist man so auf der sicheren Seite.

Einziges Problem: Laut Auskunft der Konsumenteninformation der Arbeiterkammer ist die Rechtslage bei befristeten Verträgen (also die 24-Monate-Bindefrist-Geschichte) unklar. Was ich nicht ganz verstehe, weil es meinem Rechtsempfinden widerspricht, dass ein Lieferant die Verpflichtung zur Leistungerbringung via Befristung umgehen kann.

Wir haben uns trotzdem gegenüber ONE einfach einmal auf den Rechtsstandpunkt gestellt, dass wir draussen sind. Das wurde natürlich nicht akzeptiert, mit den üblichen Protestnoten. Wir sind einfach hart geblieben, haben gesagt, für uns ist die Geschichte erledigt, wir haben auf die AGBs verwiesen und die Punkte, die ONE nicht erfüllt hat, und wir haben ONE wissen lassen, dass wir ihre Weigerung, die Kündigung zu akzeptieren, durch den Konsumentenschutz der AK prüfen lassen werden. Weiters haben wir sämtliche Zahlungen fürs mobile Internet eingestellt, und den schon abgebuchten Betrag wieder Rücküberweisen lassen.

Es geschah eine Woche lang nichts - und dann plötzlich, als wir uns schon überlegten, ob wir die Geschichte wirklich beinhart durchziehen sollten mit allen Risiken eines ernsthaften Rechtsstreits Privatmensch versus Konzern - da hat ONE plötzlich klein beigegeben, die Kündigung akzeptiert (meine Frau war dann plötzlich die "Frau Magister"...) und alle Beträge, die wir abgezogen hatten gutgeschrieben.

Was du wissen musst:

Die Organisation bei ONE ist chaotisch. Callcenter, Technik, Rechnungslegung, etc. sind lauter verschiedene Abteilungen, keine weiß was die andere tut. Die Hotline war z.b. ausserstande, einem Techniker die Information weiterzugeben, wann ich zwecks Rückrufs daheim war (ich hab ja schließlich auch anderes zu tun als darauf zu warten, bis ONE vielleicht einmal Zeit dafür findet....). Briefe sind eine Woche nach Posteingang (Datum am Rückschein) immer noch nicht im System erfasst. Das Modem kugelte 9 Tage im Webshop herum bis man draufkam, dass es ja doch schon eingelangt war. Und so weiter. Es ist teilweise absurd und unglaublich, dass es ein Unternehmen, das so arbeitet, immer noch gibt. Muss wohl eine Goldgrube sein die Mobilfunkerei. Andere sind was man so hört ja um keinen Deut besser....

Warum es geklappt hat mit dem Ausstieg?

Vermutung 1: Wir haben wirklich lückenlos dokumentiert und konnten so enideutig nachweisen, dass der Internetzugang nix taugt.
Vermutung 2: Wir haben nicht herumgestritten und geschimpft, sondern uns darauf beschränkt, sachlich auf die von ONE nicht erfüllten AGBs hinzuweisen. Wichtig: Du musst sagen: "Der Internetzugang IST unbrauchbar" und nicht "Der Internetzugang ist MEINER MEINUNG NACH unbrauchbar", das sind so Feinheiten.
Vermutung 3: ONE hat ein massives Kapazitätsproblem.
Vermutung 4: Es ist nicht das erste Mal dass mir die Drohung mit der AK geholfen hat. Vielleicht dachte sich ONE ja, dass es billiger kommt den Kunden ziehen zu lassen als die Kosten für einen Rechtsstreit via AK auf sich zu nehmen.

Was ist das Risiko?

Das schlimmste was dir passieren kann ist, dass ONE hart bleibt und den Vertragsaustritt nicht akzeptiert. Dann musst du halt nachzahlen inklusive Mahngebühren. Das ist natürlich ärgerlicht. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Man muss sich schließlich nicht alles gefallen lassen, man hat ja doch auch Rechte als Konsument.

Lieben Gruß & viel Erfolg
helm.

P.S: Dass in der Illmitzer Pampa eine problemlose Einwahl möglich ist glaube ich sofort. Im Gegensatz zu Wien wirds dort wohl kaum so viele Nutzer geben, dass das Netz je an die Grenzen kommen könnte. Und was das "GPRS-Häkchen" betrifft: Das hat bei mir auch nix genutzt. Überlastet ist überlastet, wurscht...
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04.09.2007, 02:45 Uhr - Editiert von User31003, alte Version: hier
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Re(5): One erst HUI, jetzt nur mehr pfui!
09.09.2007, 17:08:18
Ich nehme an, du meinst damit die Geschwindigkeit... tja, im Vertrag steht
etwas von bis zu 7,2Mbit... ?-) also passt's doch eh'.


das sieht die AK anders. natürlich kannst du nicht PERMANENT die maximalgeschwindigkeit einfordern. du kannst auch nicht wegen GELEGENTLICHER ausfälle kündigen.

wenn aber die geschwindigkeit PERMANENT massiv herabgesetzt ist, und du PERMANENT mit ausfällen zu kämpfen hast, dann kann man laut rechtsmeinung der AK sehr wohl sagen, dass die zugesicherte leistung nicht erbracht wird.

und was die MVD betrifft: es stimmt derzeit, dass bei befristeten verträgen der ausstieg sehr schwer ist. aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das rasch ändern würde, falls einmal ein musterprozess geführt wird (wovor man mglw. angst hat und daher lieber kunden ziehen lässt...). denn die verpflichtung zur leistungserbringung besteht in jedem fall, auch bei einem befristeten vertrag.

und was die raunzerei betrifft: was krieg ich denn von den anbietern dafür, dass ich mir sim only nehme? ausser einem wegfall der bindefrist NIX. warum also sollte ich dann den mobilfunkern die 80 euros schenken, die das modem kostet? würd ich für sim only nennenswert weniger gebühr zahlen, wärs eine überlegung wert, aber so???

lieben gruß
helm.

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Re(7): One erst HUI, jetzt nur mehr pfui!
09.09.2007, 21:41:17

Also, ich erreiche in den seltenen Fällen wo ich HUI benutze so idR immer 1,5 Mbit hier im Haus herinnen...


das wird für einen reklamation sicher nicht reichen. die zustände wie in einem anderen thread geschildert, wo die userin nicht einmal mehr google in vernünftiger zeit öffnen konnte, ziemlich sicher schon.

Um deine Verbindungsprobleme wirklich nachvollziehen zu können müsste man an Ort und Stelle den Empfang überprüfen...


im gegensatz zur vodafone-software von a1, die ähnlich wie am handy den empfang vor ort anzeigt, bietet die one-software keine möglichkeit, den empfang zu überprüfen. was wir gemacht haben war pingelig genau sämtliche gelungenen bzw. misslungenen einwahlversuche zu protokollieren um so den nachweis zu erbringen, dass hui für den "normalen gebrauch" nix taugt. von den technikern mit denen ich telefoniert habe waren alle ratlos und meinten, alle sender gehen, also MUSS ich empfang haben. naja.


Warum machst nicht DU diesen so herbeigesehnten Musterprozess welcher natürlich zu Gunsten der Kunden ausgehen müsste.


weil ONE in unserem fall dem vertragsausstieg zugestimmt hat. somit ergab sich nimmer die notwendigkeit bzw. die möglichkeit. das problem bei einem musterprozess ist: du musst jemanden davon überzeugen, dass es richtig ist, dich zu unterstützen - also entweder AK oder VKI. hätte ONE auf stur geschaltet, wäre das unser nächster schritt gewesen. hätten AK bzw. VKI abgewunken, dann hätten wir natürlich pech gehabt, weil ein solcher prozess für uns nicht finanzierbar gewesen wäre. ich glaube nicht dass wir das risiko hätten tragen wollen, einfach auf stur zu schalten, jegliche zahlung zu verweigern und den vertrag einseitig weiterhin als gekündigt zu betrachten, und das ganze durch mehrere instanzen durchzufechten. da hätten wir wohl eher nach einer anderen lösung gesucht.

lieben gruß
helm.

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