Wrackbörse
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.  Re: Motorroller Unfall - Anwalt einschalten?  (AVS am 13.02.2008, 18:27:19)
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Wrackbörse
14.02.2008, 10:39:51
bekommst aber das Wrack


dazu hatte ich gestern ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit meiner Werkstatt.

Kurzum, es ist alles anders geworden. Zumindest aus der Sicht der Werkstätten schlechter, für die Versicherungen jedoch "besser"

und zwar das Stichwort heißt "Wrackbörse", ein ansich grausliches Wort. In die Wrackbörse kommen alle Fahrzeuge die als Totalschaden gelten. Bei manchen Versicherungen hat es sich inzwischen eingeschlichen, dass ein Fahrzeug mit 60%  Schadenssumme (bezogen auf den Zeitwert) schon als Totalschaden gilt - und somit in die Wrackbörse kommt. In der Wrackbörse bieten dann meist (originalaussage meines Freundes) "dubiose Firmen", welche das Wrack wie in einer Versteigerung der Versicherung das Fahrzeug abkaufen.....um es dann meist in billigen Ostblockländern (zb. Litauen) reparieren zu lassen. Böse Zungen behaupten, das wäre wohl auch mit ein Grund der enormen illegalen Ersatzteilbeschaffung gewisser "Einkauftouristen" die auf Bestellung arbeiten. Die Fahrzeuge werden dann wieder dem Verkehr rückgeführt, also auch im Westen wieder angeboten.

Der Vorteil für die Versicherung: Sie bekommen meist mehr für das Wrack als früher der Fall war.

Der Nachteil für die heimischen KFZ Betriebe: Sie bekommen nichts mehr (oder weit weniger) zu arbeiten, die "Kollegen" im Osten dürfen schaffen. Arbeitsplätze sind dadurch massiv gefährdet.

diese Regelung betrifft das komplette Bundesgebiet mit ALLEN österreichischen Werkstätten. In meinen Augen ist das ein noch grösserer Skandal als Nokia, wo aus Profitgier in den Osten abgewandert wird und heimische Betriebe durch die Finger schauen.

Was die Versicherungen dabei übersehen haben: Nicht nur Ebay sondern auch die Wrackbörse treibt die ständige Spirale nach illegaler Ersatzteilbeschaffung immer weiter an.

Da aber in Österreich (im Gegensatz zu Deutschland) auf Grund der hohen Fahrzeughaltungskosten die Mehrheit eine Haftpflicht hat, bleiben die Geschädigten auf den ausgebandelten Autos bzw. der Schadenssumme sitzen.

Dem österreichischen Staat entgehen durch die Wrackbörse Steuerleistungen, welche bei einer ordnungsgemäßen Reparatur angefallen wären.

Besonders problematisch sind Fahrzeuge die in der Anschaffung billig sind (zb. Koreaner wie Daewoo oder Kia), da kann es schon vorkommen dass bei einem dreijährigen Fahrzeug bei reparablen Blechschaden plus offenen Airbags  sowie der 60% Regelung das Fahrzeug als Totalschaden eingestuft wird und vom österreichischen Markt abgezogen wird. Die Werkstatt kann nur mehr zusehen wie das Fahrzeug abgeholt wird.

Für den Kunden ändert sich imho nicht viel, außer dass er plötzlich und unerwartet sein Fahrzeug nicht mehr hat. Mich zb. als Fahrer von einem 10 Jahre alten und inzwischen schon seltenen Audi Cabrio würde das hart treffen, Ersatz ist nur schwer zu bekommen.

wer sich zu dem Thema weiter informieren möchte:
https://startpage.com/do/search?hl=de&q=wrackb%C3%B6rse&btnG=Google-Suche&meta=cr%3DcountryAT




Grüsse,
Geri    
                                              
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.........  Re: Wrackbörse  (AVS am 14.02.2008, 12:40:45)
.  Re: Motorroller Unfall - Anwalt einschalten?  (soul am 14.02.2008, 08:34:36)
 

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