iPhone jetzt auch auf DREI
Geizhals » Forum » Telekommunikation » iPhone jetzt auch auf DREI (11 Beiträge, 1416 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
..
Re(2): iPhone jetzt auch auf DREI
06.11.2008, 22:00:27
So weit ich weiß wurden die Verträge zunächst mit großen Anbietern abgeschlossen, die sich (für eine bestimmte Zeit?) nicht gegenseitig konkurrieren durften. Beispielsweise wurde mit T-Mobile (= Deutsche Telekom) ein Vertrag geschlossen, wobei die dann z.B ihre Töchter in Österreich und Holland und womöglich auch andere? gleich mitversorgen durfte. Gleichzeitig wurde es aber T-Mobile verboten, iPhones z.B. in den USA zu verkaufen, weil Apple dort zur selben Zeit einen Vertrag mit AT&T abgeschlossen hatte. Ähnlich mit Orange (= eigentlich France Telekom) in Frankreich. Das iPhone gibt es in Österreich bei Orange wohl nur deswegen, weil zu Vertragsabschluß von Apple mit Orange-Frankreich, ONE nicht zu Orange gehörte und Apple den Verkauf des iPhones in Österreich nicht verbieten hatte können bzw. wohl nicht in den Vertrag reingeschrieben hat, wo sie es verkaufen dürfen, sondern wo sie es nicht verkaufen dürfen und dabei keinen Grund gesehen haben in diese Liste Österreich mitaufzunehmen, weil Orange zum Zeitpunkt des Vertragsschlußes keine Österreich-Tochter hatte. Die Verträge wurden fast immer mit den nationalen Marktführern abgeschlossen (ok in D nur 2ter, aber relativ knapp), weil Apple sich dadurch mehr Umsatz (und Gewinn) versprochen hat.
Und jetzt kommts 8-) : um den Gewinn zu maximieren (und dabei sind die bei Apple nicht schlecht ;-) ) wäre es am besten, das iPhone jedem einzelnen Käufer zu dem maximalen Preis zu verkaufen, zu dem er es gerade noch kaufen würde (und dieser Preis muß gleichzeitig mindestens über den Herstellungskosten liegen). Also bei jedem Kunden einen eigenen möglichst hohen Preis. Da die Kunden aber nicht dumm sind und sie es alle möglichst billig kaufen möchten, würden sie, wenn es unterschiedliche Preise gäbe, natürlich alle dort kaufen, wo es am billigsten ist (Netzqualität, Tarife, persönliche Präferenzen usw. mal vernachlässigt). Dasselbe Ding jedem Kunden zu unterschiedlichen, möglichst hohen Preisen zu verkaufen ist also gar nicht so einfach. ?-) In Märkten mit hoher Transparenz (=Mobiltelefonie) gehts nur in "Stufen" zeitlich gestaffelt: zuerst die höchsten Preise via nationale Marktführer. Die Käufer, die diese Preise zahlen möchten, haben in dieser Phase die Möglichkeit dazu. Dann Preis senken (und eventuell Qualität halten ODER sogar verbessern (3G) und Preis halten) und weiter über die bestehenden Netzbetreiber verkaufen. Bestehende Kunden wechseln im besten Fall auf ein verbessertes Gerät zu weiter relativ hohen Preisen. Neue Kunden kommen zu weiter relativ hohen Preisen, aber etwas niedrigeren Preisen verglichen mit den Einführungspreisen, hinzu. Dann weiter Preis senken und weiter über die bestehenden Netzbetreiber an alte und neue Kunden verkaufen so wie gehabt. Und so weiter. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, daß mancher Kunde das iPhone zwar grundsätzlich zu einem bereits mehrfach gesenkten Preis kaufen würde, aber aus bestimmten Gründen (Netzqualität des Monopol- oder Oligopolanbieters an seinem Wohnort, persönliche Präferenzen, der Käufer ist Stammkunde eines bestimmten Netzbetreibers, ...) es nicht beim oder bei den vorhandenen Netzbetreibern kaufen möchte. Jetzt wäre es für Apple sehr wohl sinnvoll über zusätzliche Netzbetreiber zu verkaufen, weil sie diese Kunden jedenfalls zu diesem Verkaufspreis anders nicht erreichen könnten. Und Apple will natürlich - no na - einen möglichst hohen Verkaufspreis pro Kunde erzielen, denn nur so erzielen sie einen möglichst hohen Unternehmensgewinn.
Wichtig ist von Anfang an dabei, daß Apple bzw der/die akutellen Netzbetreiber den Eindruck erweckt/erwecken, dass es billiger nicht mehr wird und daß es auch keine neuen Netzbetreiber geben wird als nur den oder die, den/die es aktuell gibt. Die Botschaft muß sein: kauft es jetzt (teuer), denn billiger wirds nicht und auch keine neuen Netzbetreiber. Dann wirds aber irgendwann ein bisschen billiger und wieder muß die Botschaft sein: kauft jetzt (immer noch relativ teuer), denn billiger wirds nicht und auch keine neuen Netzbetreiber. Dann wirds irgendwann ein bisschen billiger und ein Netzbetreiber kommt hinzu und wieder muß die Botschaft sein: kauft jetzt, denn billiger wirds nicht und auch keine neuen Netzbetreiber. Dann wirds irgendwann wieder ein bisschen billiger und wieder muß die Botschaft sein: kauft jetzt, denn billiger wirds nicht und auch keine neuen Netzbetreiber. Dann wirds ein bisschen billiger und ein Netzbetreiber mehr und wieder muß die Botschaft sein: kauft jetzt, denn billiger wirds nicht und auch keine neuen Netzbetreiber. Und so immer fort.
Nur so kann Apple ein und dasselbe Gerät (zumindest was die Herstellungskosten angeht, Gerät mit gleichen Herstellungskosten) jedem einzelnen Käufer zu möglichst hohen Preisen verkaufen. An jene Käufer, die mehr zahlen möchten halt früher, als an jene, die weniger zahlen möchten.
Ich garantiere dir und wette 10 Flaschen guten Champagner, daß es das iPhone in 3 Jahren bei allen Netzbetreibern in Österreich gibt oder gegeben haben wird.

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
..
Re(2): iPhone jetzt auch auf DREI
06.11.2008, 22:02:07
Dasselbe Gut zu einem unterschiedlichen (jeweils möglichst hohen) Preis an die einzelnen Käufer zu verkaufen, gab es schon immer und heißt PREISDIFFERENZIERUNG. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine "zeitliche Preisdifferenzierung". 1. oder 2. Semester BWL, Mikroökonomie: http://de.wikipedia.org/wiki/Preisdifferenzierung
Wenn ich schon mal dabei bin (und dann höre ich auch schon auf) hier noch ein Beispiel für eine Preisdifferenzierung: ein Unternehmen stellt Kleider her zu Kosten k pro Stück (sog. "Vollkosten", Begriff aber nicht so wichtig). Dann verkauft es diese Kleider einmal an einen Discounter zum Preis p und dieselben Kleider an den Fachhandel zum Preis 2p (alles pro Stück). Die Herstellungskosten k sollten kleiner sein, als der Preis p und natürlich auch kleiner als 2p: k < p und k < 2p. Der Gewinn pro verkauftem Kleid beträgt bei einem Kleid, das an den Discounter verkauft wird p - k, bei einem Kleid, das an den Fachhandel verkauft wird 2p - k. Er ist also viel höher in letzterem Fall (um p höher)! Letztlich bekommen so die Käufer, die mehr bezahlen möchten die Möglichkeit dazu, indem sie beim Fachhandel kaufen dürfen und die anderen halt beim Discounter. Würde das Unternehmen auch an den Fachhandel zum niedrigeren Preis p verkaufen, würde das Unternehmen weniger Gewinn machen und welcher Eigentümer macht schon gern weniger Gewinn als er könnte. (Nicht vergessen, es den Discountern vertraglich zu verbieten, das diese (einen Teil) ihre(r) Ware an den Fachhandel weitervertickern, denn das würde die eigenen Verkäufe (bzw. Gewinne!) an den Fachhandel schmälern und gleichzeitig zu Handelsgewinnen bei den Discountern führen, die das ja klaro gar nicht verdient hätten!) |-D
Oft sind preisdifferenzierte Güter (Kleider usw.) übrigens auch unterschiedlich verpackt oder haben andere Labels oder werden sogar unter unterschiedlichen Marken verkauft. Die Produkte selber (natürlich auch deren Qualität) sind aber absolut identisch. Gibts auch im Supermarkt, zB. "Clever" ("Eigenmarke") Spagetti oder was auch immer bei Merkur/Billa. Oder die "Rote Rüben Konserven" beim Spar usw.. Oder auch Netbooks von Medion und MSI, oder Notebooks von ?, ...
Möchte vielleicht jetzt jemand BWL studieren und dann ordentlich abkassieren? $-) $-) $-)
Was die Netzauslastung von DREI im Vergleich zu den anderen angeht, gebe ich dir 100% recht.
Außerdem gibt es bei DREI von Zeit zu Zeit tolle Angebote (zB. V3xx mit ordentlich Datenvolumen).

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung