lohnt der kauf von SSD überhaupt schon oder ist man hier immer noch beta-tester?
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Re(2): lohnt der kauf von SSD überhaupt schon oder ist man hier immer noch beta-tester?
27.11.2009, 18:08:03
Hallöchen,
Um die Frage direkt zu beantworten: Ja, die Intel X25-M G2 Postville 160GB SSD ist brauchbar. Ich würde sogar weiter gehen und behaupten, dass es die beste Methode ist, einen Rechner subjektiv deutlich schneller zu machen.
Ich habe mir die Platte vor ca. 2-3 Monaten bei DiTech gekauft. Vorher hatte ich mich in die Problematik der SSD's im Netz eingelesen und meine Wahl fiel (nicht nur) wegen den Artikeln bei AnandTech auf die Intel Postville.
Ich habe die Platte zuerst auf meinem alten XP Rechner als Systemplatte eingebaut und vor ca. 3 Wochen in einen neuen, selber zusammengebauten Rechner gesteckt und neu Windows 7 Ultimate darauf installiert. Auf meinem alten Rechner hat die Platte ein halbes Wunder vollbracht, obschon ich keine Neuinstallation gemacht, sondern mein altes System mit Hilfe von XXClone transferiert habe. Das System hat sehr deutlich schneller reagiert, booten war 2-3x so schnell. Ich hatte im Betrieb keine Probleme. Für die Portierung des Betriebssystems und dem Betrieb der Platte auf einem WinXP Rechner braucht es aber Fachkenntnisse und ich würde das keinem 0815 User empfehlen. (Spass kann man aber dabei trotzdem haben :-).

Installiert man auf der Platte Windows Vista oder Windows 7 neu, so braucht es keine besonderen Fachkenntnisse ausser vielleicht der Fähigkeit vorher im Bios den AHCI Modus (oder RAID, welches den AHCI Modus enthält ) beim SATA Controller zu kontrollieren und zu aktivieren falls man ein Motherboard hat wo, das nicht standardmässig aktiviert ist. (Das sollte man aber so wie so, bei allen neueren SATA Platten vor der Installtion eines Windows Systems machen.)
Die Platte durch das Windows Vista oder Windows 7 System partitionieren und formatieren lassen (Quickformat).

Ein einziger kleiner Tipp vielleicht: beim Anlegen der Partition sollte man 10-20 % des Platzes der Platte frei lassen. Windows schlägt bei der Installation für die Partition die Maximale Kapazität der Platte vor. Hier einfach den Wert entsprechend verringern. Das Stichwort heisst "Endurance" und es erhöht die "Lebensdauer" der Platte um Faktor 3-5 .... Die SSD Platten haben eine beschränkte Lebensdauer und unter "normalen" Betrieb sollen sie ca. 3-5 Jahre halten. Deshalb sollte man auch keine überflüssigen write Performance Tests machen und die Platte ein wenig schonen. Es macht beispielsweise keinen Sinn die Platte für Downloads aus dem Netz zu benutzen. Lesen von Informationen geht unbeschränkt, das Beschreiben ist limitiert.

Was das ganze TRIM Problem und den Update der Firmware der !!! Intel G2 Postville Platte !!! mit TRIM Unterstützung angeht (bitte zu beachten, dass das bei anderen Platten anders aussieht - und diese meine Aussage nur spezifisch für diese Platte gilt): Wenn man nicht mit aller Kraft ein Maximum aus der Platte herausholen will, so kann man sich den Ärger sparen. Die sogenannte "Performance Degradation" ist bei der G2 nicht so arg und der TRIM Befehl bringt hier nicht so viel, also kann sich der "normale" User diese Turnübung bei dieser Platte sparen (Quelle: http://anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3631&p=9 ).

Um das zusammenzufassen:
Neue SSD mit einer Neuinstallation unter Windows Vista oder Windows 7: ja, unbedingt, keine Probleme zu erwarten

Unter XP oder Übertragen von bestehenden Installationen von einer alten Platte auf die SSD kann es Probleme geben. Nur für Leute zu empfehlen, die bereit sind Zeit zu investieren und eine gesunde Portion "Frustrationstoleranz" haben.

LG
M.

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Re(4): lohnt der kauf von SSD überhaupt schon oder ist man hier immer noch beta-tester?
29.11.2009, 20:30:41
Jede Platte hat eine beschränkte Lebensdauer. Und unter "normalem" Betrieb
sollte auch eine SSD ein Leben lang halten (http://www.hartware.de/report_423_3.html ).


Hmmm...
Ehrlich gesagt halte ich von den Artikeln bei hartware.net nicht sehr viel ... Ich habe dort schon einige Sachen gelesen, die mir meine Nackenhaare zu Berge stehen liessen :~( ...

Im konkreten Fall musst Du SLC und MLC Technologie unterscheiden. Während bei SLC SSDs von ca. 100 000 Schreibzyklen ausgegangen wird, ist es bei der MLC Technologie eher 1000 - 10000.
Deshalb werden bei Servern einzig die viel teureren SLC SSDs eingestzt. Hier sprechen wir aber von MLC Platten.
Und damit sieht die Rechnung nicht mehr so gut aus. Intel selber geht bei seinen X18-M/X25-M SSD Platten von einer minimalen Lebensspanne "Minimum Useful Life" von 3 Jahren aus.
Die "Write Endurance Specification" nach Intel geht bei der 80Gb Platte von 7,5 Terra und bei den 160Gb Platten von 15 Terra an beschreibbaren Daten aus (bei zufälligem schreiben von 4 KB Blöcken über den ganzen drive).
Wer das nachprüfen möchte, kann einfach nach "Intel x25 Endurance" googeln ..

Kannst Dir selber ausrechnen, wie lange eine SSD Platte theoretisch minimal bei Dir halten wird, wenn Du weisst wie viel Daten Du durchschnittlich so an einem Tag beschreibst. Es ist nicht so rosig, wie man nach dem Artikel in der hartware.net meinen könnte ...

M.

29.11.2009, 20:35 Uhr - Editiert von markus.s, alte Version: hier
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