Re(8): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
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Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 10:22:25
im Gegensatz zu den kürzlich verlinkten "netten Fotos", die mir im großen und ganzen nicht viel geben, bin ich gestern zufällig im DSLR-Forum auf einen interessanten Thread gestossen.

Heftig bearbeitete und trotzdem durchwegs sehr gute FOTOS, die MENSCHEN zeigen, und keine leblosen, abartigen WACHSPUPPERLN und ROBOTER. :-)

Ich finde das Projekt und die Herangehensweise großartig: jeden Tag ein Portrait eines fremden Menschen auf der Straße machen!

Nur 1 Aufnahme (max. eine zweite, wenn es ganz schief gegangen ist - Augen zu etc.) - zwischen 2 und 30 Minuten Zeitaufwand. Bei den täglichen Wegen neben den beruflichen Dingen.

Noch mehr als die EBV-Künste beeindrucken mich die "social skills" die dafür zwingend notwendig sind. Der Fotograf bekommt die Leute dazu,
1.) sich fotografieren zu lassen und dann
2.) gleich noch einen model release (auf die Rückseite der Visitkarte gedruckt!) zwecks Veröffentlichung der Bilder zu unterschreiben.

Wer jemals versucht hat, in der Jetzt-Zeit - nicht 1935 oder 1975! ;-) - auf der Straße fremde Menschen zu fotografieren, kann abschätzen, was der Mann für einen Charme haben muß! :-)

Man sieht bei den pics auch sehr schön, was man NUR (!) mit einem hochlichtstarken Objektiv ausrichten kann. Mit Dunkelzooms geht das nicht. Ach ja, der Mann blitzt bei den Portraits lt. eigener Aussage NICHT. Ist (angeblich) alles AL.

So hier der Foto-Thread  (ja, ich weiß, man muß sich registrieren, nur um die pics zu sehen, verlinke aber gleich auch die homepage des Fotografen)
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=613333&page=5

unbedingt auch den post #34 anschauen, da sieht man "vorher und nachher" (was die EBV anbelangt)
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=613333&page=5

homepage des Fotgrafen Markus Schwarze: http://www.fotowusel.de/wordpress/


Und dann gleich noch Links zu einem anderen Meister des (Straßen-)Portraits, Benoit Paillé (ach ja: Kanadier  23 Jahre! ;-) ) - da wirds schon etwas extremer ... un dja, der BLITZT auch fest ... aber es sind eben trotzdem genau nicht diese scheiXX gelackten, hochglanzpolierten, ur-faden MODEPUPPEN den ganzen Tag, sondern ECHTE MENSCHEN! :-)
"Stranger"-Projekt: http://www.fubiz.net/2010/01/22/stranger-project/
http://benoitpaille.deviantart.com/
http://www.flickr.com/photos/benoitpaille/sets/72157608771907083/
blurb/Buch: http://www.blurb.com/books/1125954
homepage:  

Sein Ansatz lautet übrigens:
  
*********************************************
My approach:
I attempt to go further by meeting individuals in their privacy. By choosing foreigners on the street or by going door to door, I choose my models for their beauty. Not physical beauty, but emotional. By arranging and directing my models, I try to create portraits that are true to nature. To capture a look that would not exist without my intervention.

Regarding the photo itself, I use digital processes to transform the color and light. In my photos, the background light increases the climactic sense of the model itself. I prefer to work with natural light and then push it towards the supernatural, so that the color of my photos is only a coating of the subject. My photographs show an aesthetic side without compromising the essence of the subject and its emotional value. Beautifying the the grotesque in the same way as the beauty industry; beautifying the ugly is very important to me. Since the contemporary world invaded with advertising, appearance is important to capture the eye of the viewer. I use the same tools as the industry: strong images, excessive, provocation, picture perfect. Not in a mercantile, but to exceed the industry itself with a human referred sincere paramount.

All this attention to the final rendering of the image is a way to exercise my control, to enter the deep intimacy of the subject and its environment. In order to reveal stories and emotions that are at first invisible without the intervention of the artist. Then I can create unique narrative sequences. All this for a purpose, to gain further knowledge of the privacy of others and go beyond the concept that the subjects have their own privacy.
-----

SO macht EBV Sinn! Mit dieser Haltung und Umsetzung sind *für mich* auch heftig photogeshoppte Bilder keine FAKES, sondern wertvolle FOTOS ... LICHTBILDER im besten Sinne des Wortes. :-)

OH YEAH! B-)


[X] Demütige Notiz an mich selbst: öfter das 50/1.4 rauf, Blende weit aufreissen, Leute anreden & fotografieren!  :-)



... wenn ich eine Botschaft hätte, würde ich ein Foto schicken! ;-)
11.02.2010, 11:54 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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........
Re(8): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 10:48:21
Aber ich weiß schon, du möchtest dich nicht mit Erfahrungen belasten, die
deine Meinung ins Wanken bringen könnten. Teufel aber auch!

Danke für die Erläuterungen. Ich bin durchaus bereit, meine Mein ungen zu revidieren, woseit sie tatsächlich auf Mißverständnissen oder auch reinen Vorurteilen meinerseits beruhen.

Um jetzt noch weiter Licht in mein Dunkel zu bringen: ihc habe jetzt folgende Verständnisfragen - verstehe ich Dich oder besser gesagt - die Sachlage - richtig:

1. Dateiformate
a) man kann aus den verschiedenen "Original"-RAWs beliebiger Kamerahersteller *völlig verlustfrei* PSD-Dateien erzeugen, die alle Bearbeitungsschritte in völlig non-destruktiver, reversibler Form enthalten?

b) und einziger "Nachteil" daran wäre, dass diese PSD ein Adobe proprietäres Format sind und deshalb auch nur mit Adobe-Software bearbeitet werden können?

c) wozu sind dann in dem Prozess zusätzlich TIFFs nötig? Oder eh nur, wenn man einen Nicht-Adobe-RAW-Konverter einsetzen will?


2. Adobe Software-Pfade

WENN ;-) man PSD-Dateien als optimales Format akzeptiert, dann gibt es folgende Software-Kombinationen, um dorthin zu gelangen:

a.) PS + Bridge (ist enthalten, richtig?) -> vorne RAW rein, hinten PSD und auf Wunsch zusätzlich auch andere "Finalformate" raus - alle Beabreitungsmöglichkeiten, keine Bilddatenverwaltung

b.) nur LR? wesentlich (?) eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten, aber dafür (sehr) gute Bilddatenverwaltung ... ?

c.) LR + PS = alle Möglichkeiten

d.) PSE = all in one ... inklusive sehr guter Beschlagwortung (das weiß ich selbst positiv :-) ), aber mit deutlich eingeschränkten Bearbeitungs-, Handling- und Output-Format-Möglichkeiten? Kann PSE auch PSDs erzeugen?

e.) Non-Adobe RAW-Konverter (Kamera-Hersteller oder andere) + PS / LR / PSE -> RAW-Entwicklung "nach eigenem Geschmack" + alle Bearbeitungsmöglichkeiten (und ggf. Bilddatenverwaltung - bei LR / PSE). Da braucht man dann aber TIFFs, umd die Daten vom RAW-Converter an LR/PS/PSE zu transferieren. Richtig?

3. Auf Basis meines derzeitigen Wissenstandes :-) hätte ich gerne folgenden workflow:

a) minimalistisch-schlanke, reine Konverter-Software ohne jede Bearbeitungsmöglichkeit, die einfach nur RAWs verschiedener Hersteller (out of cam) absolut verlustfrei (!) in ein einheitliches "nicht mehr ganz RAW-Format" übersetzt. Dafür steht derzeit der gratis Adobe (Batch) Converter RAW -> DNG zur Verfügung. Andere Möglichkeiten (ohne Adobe) scheint es nicht zu geben.

b) Bearbeitungs-Software + Bilddatenbank. vorne "DNG (bzw. äquivalentes, herstellerübergreifend "standardisiertes RAW") rein, darauf alle Änderungen machen und verlustfrei, reversibel gespeichert (nicht als PSD). Davon sind dann (wie derzeit vom PSD) alle "Finalformate" genererierbar (in meinem Fall derzeit ausschliesslich 8-bit jpgs in verschiedenen Auflösungen und Komprimierungsstufen).

c) Punkto-Bearbeitung:
* intuitives, non-Apple-mässiges Interface am liebsten etwas, was MS Office-user ohne große Lernkurve verwenden können - aber keine Überlagerung der Funktionen durch blöde "Assistenen für doofies" wie im PSE - das nervt mich auch! :-)  
* voller Bearbeitungsumfang, durchgängig 16-bit,
* RGB reicht völlig, CMYK unnötig.

und das gibt es derzeit eben nicht. Die enorme Marktkmacht Adobes behindert auch das Entstehen einer solchen Software. gimp ist funktional eine mögliche Lösung, aber mit der Bedieneroberfläche gewinnen sie user wie mich nie.

Meine Vorstellungen laufen eigentlich, bei aller Antipathie gegen M$ in Richtugn eines "MS-Image" ;-) - eine Bildbearbeitung, die wie "Word", "Excel" oder "Powerpoint" ein watscheneinfaches "nicht-appliges"-user interface bietet, alle Basisfunktionen intuitiv zugänglich, enorme Mächtigkeit dahinter - zu deren Ausschöpfen dann allerdings auch eine entsprechende Lernkurve gehört. Und das dann noch bitte mit einem nicht MS-proprietären, sondern offenen Dateiformat. ;-)

Ich fürchte nur, das spielts noch länger nicht. :-)



... wenn ich eine Botschaft hätte, würde ich ein Foto schicken! ;-)
12.02.2010, 10:49 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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