Yuan ersetzt Dollar als Weltwährung
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Re: Yuan ersetzt Dollar als Weltwährung
26.10.2012, 08:55:44
Ob das wieder Krieg gibt?
Nein. Einerseits wären das Gegner auf Augenhöhe (die USA haben in ihrer Geschichte fast immer nur aus einer Position der gefühlten Überlegenheit Krieg geführt - die Ausnahme ist Japan), andererseits ist die Situation keineswegs mit dem Duopol USA-UDSSR vergleichbar wo auch wirtschaftlich kaum Vernetzung vorhanden war.

China und die USA haben sich wirtschaftlich und finanzpolitisch so abhängig gemacht (manche Stimmen nennen es sogar Symbiose), dass man einander gewähren lässt (Stichwort Chimerica, stammt aus 2006 oder so):
- China stützt den kaputten US-Haushalt mit massiven Anleihekäufen
- USA sind größter Exportkunde von China
- Ersteres hält den CNY im Vergleich zum USD niedrig, macht also zweiteres erst im bekannten Ausmaß möglich
- Geht der CNY gegenüber dem USD hoch, gehen die Exporte runter. Gehen die Exporte runter, hat China aber ein Problem - nicht nur wirtschaftlich sondern ein existentielles Problem. Bricht die Wirtschaft ein, haben die Leute keine Arbeit mehr. Und wenn die dann auf die Straße gehen, kann man das ab einem bestimmten Punkt nicht mehr mit Panzern oder politisch motivierten Hinrichtungen unterdrücken. Und genau deswegen liegt der größte Exportkunde auf der anderen Seite des Pazifik den roten Bonzen sehr wohl am Herzen.

Man kann der Globalisierung gegenüberstehen wie man will, im potentiellen Konfliktfeld USA-China sind die Wirtschaftlichen Beziehungen Garantie für den Frieden.

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Re(2): Yuan ersetzt Dollar als Weltwährung
27.10.2012, 13:13:08
Da habe ich eine etwas andere Sicht:

1. Durch die billigen Konsumgüterlieferungen aus China konnten die Amis ihre Inflationsrate niedrig halten. Außer Hollywood-Junk und Rüstunghsgüter haben die USA so gut wie nichts international wirklich Exportierbares von relevanter Größenordnung.

2. Bei einem Rückgang der US-Nachfrage nach den preiswerten chinesischen Konsumgütern müsste eben die chinesische Führung die eigene Binnennachfrage stärker ankurbeln. Das ist angesichts der hohen Währungsreserven für die wichtigen Importe (Erdöl, Lebensmittel)  durchaus finanzierbar.

3. Die übliche US-Methode, ein Land wie den Irak  oder zuletzt mit "Willigen" Libyen "in die Steinzeit zurück zu bomben", äh "die Demokratie in die Welt zu bringen" funktioniert bei China trotz der Einkreisungspolitik nicht. Schon der Destabilisierungsversuch im Vorfeld der Olympischen Spiele mit Tibet und dem Dalai Lama ging daneben. Und die muslimischen Uiguren haben die Chinesen im Griff sodass der Islamexport als US-Strategie via Saudiarabien a la Libyen und Syrien auch nicht vielversprechend ist. Den Schwindel mit den "Menschenrechten" nehmen den USA auch nur die gehirngewaschen die EU-ropäer - aber ansonst niemand auf der Welt ab.

4. Die inneramerikanische Arbeitslosenquote durch eine weitere Million "Freiwilliger" aus den untersten Bevölkerungsstrata für Army, Navy und Marines Corps zu rekrutieren und damit "Arbeitsplätze schaffen" , geht auch kaum mehr.

5. Wenngleich heute das US-Zahlungsbilanzdefizit exakt dem US-Militärbudget entspricht, zu Deutsch: "Die Welt" liefert gegen Buntpapier namens Dollar (Noten, Staatsanleihen usw.) soviele zivile Güter und Dienstleistungen in die USA und fianziert in der Realsphäre so deren Militärmacht, so stößt das schon jetzt an ihre Grenzen.  






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