Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
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Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
02.04.2013, 20:54:26
Folgende Situation bei meiner Schwester:

Ihre Wohnung ist im EG, ergo ihre Wohnung direkt über dem Keller. Das Gebäude selbst ist ein alter Hitlerbau.
Vor ein paar Jahren wurde die Kellerdecke wärmeisoliert.
Der Boden in ihrer Wohnung ist ein alter Holzboden (kein Parkett sondern eben ein Dielenboden (wenn man das so nennt)), d.h. sie kann da jetzt nicht einfach den Boden rausreißen.
Damals bei der Isolierung des Gebäudes (auch die Wände wurden isoliert) wurde im Wohnzimmer auch ein Balkon "installiert".

Es ist aber so, und das Problem haben andere im Haus auch schon bemerkt, dass der Boden einfach immer massiv abkühlt und sie das trotz eigentlich gut funktionierender Heizung.
Die Fenster im Keller sind auch immer zu (das überprüft sie regelmäßig).

Es erscheint halt einfach gar nicht logisch warum der Boden so kalt ist und das obwohl ja der Keller drunter isoliert ist. Hat irgendjemand eine Idee wie das sein kann?
Die Genossenschaft legt sich quer und streitet das Problem einfach ab und sagt "das gibt es nicht". Die Frage ist natürlich auch: Wie soll man das nachweisen? Gibt es da jemanden an den man sich wenden kann ohne dafür gleich eine Lawine an Geld für ein Gutachten abzulegen?

Nachdem hier ja doch ein paar schlaue Leute sind (manche mehr, manche weniger ;-)>:-D ), findet sich ja eventuell auch jemand hier herinnen, der sich mit so einem Thema auskennt.

Ergo: Zu Hülllf!!! ;-)

lg
Cereal

Ich bin zu faul um mir eine neue Signatur auszudenken

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Re: Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
03.04.2013, 10:34:16
Obwohl "das Problem andere im Haus auch schon bemerkt haben ", ist das halt noch immer eine subjektive Aussage. Die Bodentemperatur vorher/nachher an 10 Punkten der Wohnung, im Vergleich mit Heizungsvor- und rücklauftemperatur sowie Aussentemperatur unter kontrollierten Bedingungen (Fenster zu), am Besten über mehrere Jahre, hat wohl keiner gemessen. Wenn nicht gerade die Topfpflanzen am Boden festfrieren, würde ich an Stelle der Genossenschaft auch bestenfalls freundlich abwiegeln.

Und, weil es unwahrscheinlich und offensichtlich im ersten Ansatz unerklärlich ist, das nach der Isolierung einer Decke die Temperatur sinkt, handelt es sich wahrscheinlich um einen fälschlich vermuteten Kausalzusammenhang. (Zwei Ereignisse, die miteinander nichts zu tun haben, werden trotzdem in Zusammenhang gebracht - "Ich habe den Schirm vergessen - deswegen hat es geregnet", "Das Auto ist erst angesprungen, als ich gegen die Stossstange getreten habe").

Also muss nach einer Ersatzhypothese für das Phänomen der "plötzlich subjektiv kälteren Decke" gesucht werden.

Ich biete zum Beispiel an:
Schlechte Durchblutung aufgrund einer Gefäßerkrankung oder niedrigem Blutdruck. Es kann auch psychologische Ursachen haben (meine Schwester war auf Kosten der Krankenkasse in einer psychatrischen Praxis in Handerwärmungstherapie...)
Abnutzung der Balkontür- und Fensterdichtungen bzw. verzogene Tür bzw. Fensterrahmen aufgrund der Witterung, dadurch Kaltluftseen am Boden.
Änderung der Heizungsvorlauftemperatur durch die Genossenschaft (wenn es eine Hauszentralheizung ist) in Erwartung des geringeren Heizbedarfs wegen der Deckenisolierung (hier hätten wir dann doch wieder einen Kausalzusammenhang und eine Verschwörungstheorie ;-))

Was ich sagen will: Am Einfachsten Lammfellpatschen anziehen und auf den Sommer hoffen. Alles andere ist Verschwendung von Lebenszeit, so wie mein Beitrag hier. Mir ist halt grad' in der Firma fad :-(



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Re(3): Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
03.04.2013, 17:27:02
Es ist in allen Zimmern der Boden kalt. Bad muss ich mit Heizstrahler dazu
heizen, wenn Bad/Dusche ansteht.

Das ist schon eine ganz andere Aussage als die ursprüngliche mit dem partiell kalten Boden. Unter diesen Voraussetzungen gebe ich dem @werner_q recht, der eine abgesenkte Vorlauftemperatur vermutet.

Wie hoch ist die Vorlauftemperatur in konkreten Zahlen?

Die Ventile bei den Heizkörpern wurden erneuert,

Is wurscht. Denn erneuert worden sind vermutlich nur die Thermostatköpfe. Das Ventil ist der kleine Metallzapfen, der nach Abnahme des Thermostatkopfes zu sehen ist. Dieser Zapfen kann irgendwann einmal feststecken. (natürlich kann auch ein Thermostatkopf "stecken bleiben", aber das sind Einzelerscheinungen, nicht bei allen)

ebenso habe ich hinter den Heizkörper so Reflektierfolie angebracht.

Voodoo. Diese Folie hat ähnliche Wirkung wie Kupferbetteinlagen gegen Erdstrahlung.

Gasetagenheizung top und laut Aussage mehrerer Fachleute geeignet ein
Einfamilienhaus zu heizen und nicht nur eine 60 m2 Wohnung

Nachdem sicherlich nicht mehrere Fachleute in der Wohnung waren und die Heizanlage geprüft haben, sondern wahrscheinlicher ein Fernstatement abgegeben haben ("Warmwasserdurchlauferhitzer --> 24 kW --> des reicht locker fia a gonzes Haus"), hier eine weitere Möglichkeit: Der hydraulische Abgleich ist falsch eingestellt.

WB.

--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.
03.04.2013, 19:08 Uhr - Editiert von Weissbier, alte Version: hier
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Re(3): Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
03.04.2013, 14:45:14
Na ja, das sind ja einige neue Fakten, die das Mysterium aber eher größer erscheinen lassen... die üblichen Verdächtigen (Fenster/Türen/Heizung) sollten ja jetzt eigentlich ausscheiden...

Wobei "auf 24 bis 25 Grad" aufdrehen ist ja auch relativ, kommt drauf an wo der Raumtemperaturfühler ist. Vielleicht den "einfach" einen Meter tiefer setzen? (Halbernster Vorschlag)
Weil die Aussage "ich muss auf 24 Grad einstellen, damit die Temperatur 21,2 Grad erreicht" heißt ja nur, dass die Regelung der Heizung nicht funktioniert. Da muss die Heizungsfirma ran, bzw., wenn der Offset (die Abweichung) konstant ist, kann man ja damit leben. Vielleicht ist Deine Schwester auch von übertriebenem Spartrieb gepeinigt? Wenn der Verstand "Zu verschwenderisch" sagt und die Füsse gleichzeitig "zu kalt", muss man Prioritäten setzen. There is no such thing as free lunch! (Ein Heizkostenvergleich zwischen den kalten und warmen Parterre-Wohnungen in der Siedlung wäre aussagekräftig).

Ich kenne übrigens auch so Räume, die "bis zu den Knien rauf kalt" sind, im konkreten Fall ist das auch so ein Dielenboden mit nichts als dem nackten Erdboden darunter... es ist fast unmöglich diesen Raum zu heizen, selbst wenn man oben schwitzt ist es unten noch immer kalt... kann eigentlich nur an mangelnder Konvektion liegen, aber verstehen tu ich es nicht...

Ich würde vielleicht mal im Freundeskreis schauen, ob es wo einen Techniker/Physiker (so ab HTL, besser akademisch gebildet) gibt. Und den bitten, sich des Problems anzunehmen.

Vielleicht ist in der Wohnung darüber/daneben der Mieter ausgezogen und deswegen eine absolut höhere Heizleistung nötig? Aber an das habt ihr sicher auch schon gedacht.



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Re: Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
04.04.2013, 14:30:23
Isolieren ist nicht gleich ISOLIEREN !!!
Wie dick ist die angebrachte Isolierung - und mit welchem Material wurde isoliert ???
Ich habe vor ca. einem Jahr meine Gemeindebau-Wohnung aufgegeben. Dieser Altbau war vor ca. 20 Jahren generalsaniert worden.
Fenster neu: Holz-Alu + Wämeschutz-Isolierglas K-Wert: 1,1 (fast das Best vom Besten am Markt schall- und wärme-technisch !!!)
Außenwanddämmung: 20cm Dämmstoff
Kellerdeckendämmung: 30cm Glaswolle + 12,5mm Gipskartonplatte darunter (Konstruktion mit abgehängten gekanteten Blechprofilen an die die Gipskartonplatten geschraubt wurden)

Seit Sanierung bei jedem Mierterwechsel: Gasanschluss gekappt und Versorgung der Wohnung mit FERNWÄRME  (Montage von: Heizkörper an Fernwärmenetz angeschlossen und Wassertausch-Boiler für Warmwasserversorgung von Fernwärmenetz aufgeladen)  

Meine Vermutung zum kalten Fußboden:
zu geringe Dämmstoffdicke bei der Sanierung !!!
(Ich selbst habe alte Häuser auch schon mit 40cm Dämmstoffdicke an der Kellerdecke (Glas- oder Steinwolle) nachträglich sanieren lassen !!!)
zusätzlich vermute ich:
Außenwände aus Beton u. Kellerdecke ist massive Betondecke und die KÄLTE-BRÜCKEN über die vorhandenen Wände im Keller sind leider sehr erheblich - sehr viel Wärme geht über die Kellerwände verloren ...
(in meinem Gemeindebau wurden bei der Sanierung die inneren Zwischenwände alle oben gekappt und die Wärmedämmung ist zumindest innen durchgehend (noch ein Vorteil des alten Gemeindebaues: alle tragenden Wände sind aus Ziegel - kein Beton  > bewirkt weniger Wärmeverluste))
Liebe Grüße Atschy
(was Detailplaner in diversen Architekturbüros - bin jetzt in Pension)

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Re(5): Kalter Fussboden nach/trotz Wärmedämmung des Kellers
09.04.2013, 12:33:44
Wie wird das eigentlich an der Kellerdecke befestigt?


Für die Sichtabdeckung werden zumeist Gipskartonplatten verwendet (obwohl Gips bei Feuchtigkeit ungünstig ist  > Keller muß trocken sein, ansonsten anderes Material), gelegentlich auch Brandschutz-Platten. Die Platten werden auf abgehängte Profile geschraubt. Dafür werden gelegenlich Holzlatten, zumeist aber U-förmig gekantete Blechprofile verwendet - von diesen gibt es etlicht Systeme am Markt. Marktführer sind die Firmen KNAUF und RIGIPS. In BAUMÄRKTEN wirst Du solche Systeme in den Regalen sicher vorfinden.
Wichtig: dazu immer die Richtlinien der Hersteller der Systeme (Arbeitsanleitung) verwenden - Tabellen mit Angaben zum Abstand der Profile kreuz und quer (jeweils zum Gewicht der verwendeten Plattendicken passend) Angaben zum Abstand der Schrauben für die Befestigung der Gipskartonplatten u.  für jede einzelne Befestigung welche Schrauben (Durchmesser, Länge u. welcher Kopf). Wegen der Einbringung der Wärmedämmung werden für die Abhänger seltener Rundstäbe verwendet, eher flache Lochblech-Streifen verzinkt, die man zu Decke hin 90° abknickt.
Ebenfalls: bei Verwendung von Holz-Latten gibt es genaue Richtlinien für die Holzquerschnitte, Abstände und welche Schrauben. Ob Holz oder Blech-Profile - jeder Hersteller muss für sein Abhängungs-System eine Zulassung in jedem Bundesland in Österreich vorweisen können !!!

zur Wärmedämmung:
Faserdämmstoff ist wegen des Brandschutzes fast überall vorgeschrieben. Aus Kostengründen wird zumeist Rollenmaterial verwendet.
> erste abgehängte Profile im Abstand der Rollenbreite der Wärmedämmung - im schlimmsten Falle, wenn die Platten darunter F90 haben müssen und damit mehr Gewicht zusammenkommt, müssen die Wärmedämm-Rollen schmäler geschnitten werden. (Diese Arbeit - mit herunterrieselden Fasern - ist nicht angenehm !!!)
Darunter werden - Zug um Zug - die Querprofile - an die dann die Platten geschraubt werden - montiert. Die montierten Querprofile verhindern, dass die Wärmedämmung wieder herunterfällt. Längs- und Quer-Profile werden mit Patent-Verbindern - seltener nur mit Schrauben - zusammengehalten.
Die Verwendung von Holzlatten ergibt eine bessere Wärmedämmung - weniger Kältebrücken ...
Das Holz sollte dann aber mit Hinblick auf die Haltbarkeit IMPRÄGNIERT, am besten DRUCK-IMPRÄGNIERT sein.



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