Re: Gratis Oeffis in Tallin - Estland ist fortschrittlicher als Oesterreich
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.....  alleinstehendes Einzekind
 (Mirabell am 07.04.2013, 02:34:04)
......  Re: alleinstehendes Einzekind  (cracker789 am 07.04.2013, 12:17:45)
.......  Re(2): alleinstehendes Einzekind  (Mirabell am 07.04.2013, 22:32:53)
........  Re(3): alleinstehendes Einzekind  (cracker789 am 08.04.2013, 10:32:12)
.........  Re(4): alleinstehendes Einzekind  (Mirabell am 08.04.2013, 21:47:53)
..........  Re(5): alleinstehendes Einzekind  (Roliboli am 08.04.2013, 21:53:43)
...........  Re(6): alleinstehendes Einzekind  (Mirabell am 08.04.2013, 22:00:40)
............  Re(7): alleinstehendes Einzekind  (Roliboli am 08.04.2013, 22:06:10)
.............  Re(8): alleinstehendes Einzekind  (Mirabell am 08.04.2013, 23:18:35)
......  Re: alleinstehendes Einzekind  (lsr2 am 08.04.2013, 19:04:30)
..  Kinderlose Städter
 (Mirabell am 07.04.2013, 02:39:39)
...  Re: Kinderlose Städter
 (lsr2 am 07.04.2013, 12:56:07)
....  Re(2): Kinderlose Städter
 (user86060 am 07.04.2013, 16:00:44)
....  Re(2): Kinderlose Städter
 (reddi am 07.04.2013, 17:36:19)
.....  Re(3): Kinderlose Städter  (lsr2 am 08.04.2013, 18:56:06)
....  Re(2): Kinderlose Städter  (Mirabell am 07.04.2013, 22:46:06)
.....  Re(3): Kinderlose Städter  (lsr2 am 08.04.2013, 19:04:00)
......  Re(4): Kinderlose Städter  (Mirabell am 08.04.2013, 21:59:50)
. Vom Autor zurückgezogen oder Autor hat seine Registrierung nicht bestätigt
 (akami am 05.04.2013, 22:28:21)
... Vom Autor zurückgezogen oder Autor hat seine Registrierung nicht bestätigt  (akami am 05.04.2013, 22:34:47)
..... Vom Autor zurückgezogen oder Autor hat seine Registrierung nicht bestätigt  (onnlein am 06.04.2013, 01:22:00)
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 (akami am 06.04.2013, 09:33:08)
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 (akami am 06.04.2013, 09:29:02)
... Vom Autor zurückgezogen oder Autor hat seine Registrierung nicht bestätigt  (akami am 06.04.2013, 18:21:54)
.
Re: Gratis Oeffis in Tallin - Estland ist fortschrittlicher als Oesterreich
20.04.2013, 13:49:17
Hmm, klingt im ersten Moment sinnvoll - muss man aber mal beleuchten.

Sinn macht es also, wenn man damit Autofahrer auf Öffis umlenken kann. Wie viele der aktuell verbliebenen Autofahrer wird man damit umlenken können, die bei den hohen Spritpreisen nicht schon umgestiegen sind?
Da gebe es
- diejenigen, die aus Bequemlichkeit jeden Meter mit dem Auto fahren und sowieso unbekehrbar sind,
- diejenigen, die mit den Öffis mit der Kirche ums Kreuz fahren und deswegen im Auto sitzen,
- diejenigen, die beruflich (z.B. Handwerker) darauf angewiesen sind, weil sie z.B. Material oder Werkzeug transportieren müssen,
- diejenigen, deren Arbeitsplatz öffentlich ev. gar nicht vernünftig erreichbar ist?
- diejenigen, die sich in den Öffentlichen schlichtweg unsicher fühlen, weil sie z.B. zu kritischen Zeiten (spätabends) fahren müssen und deren Weg zur/von Arbeit auch einen Fußweg in dunklen Ecken und Gassen abdeckt.
- Abzuziehen wäre auch der notwendige Verkehr, wie Anlieferung, Öffis selbst, Einsatzfahrzeuge, Taxis, etc. etc.

Die verbliebenen (abzüglich der von mir nicht genannten Szenarien) kann man mit Gratisöffis locken - werden vermutlich weniger sein, als im ersten Atemzug vermutet hat?

Im Gegenzug verliere ich die GESAMTEN Einnahmen der Leute, die sich z.B. kein Auto leisten können oder wollen und deswegen Öffis fahren, die gesamten Einnahmen der Touristen (Wien ist eine beliebte Touristenstadt und verdient an den Kurztickets in Relation am meisten) und die ganzen halb- und volldubiosen Gestalten aus non-AT dürfen dann auch gratis fahren - theoretisch also auch jedes Mitglied einer rumänischen Bettelbande.
Hinzu käme eine Mehrbelastung der Öffis, mehr Fahrer, mehr Personal "dahinter" wie Reinigung und Verwaltung, U-Bahnaufsicht etc.. Man muss sich dann vermutlich langsam eine eigene Polizeitruppe für die Öffentlichen überlegen, weil Übergriffe, Kleinkriminalität wie Betteln und Taschendiebstahl vermutlich zunähmen. Man braucht mehr Fahrzeuge und es gäbe kürzere Wartungsintervalle der Fahrzeuge/Gleise durch höheres Aufkommen, etc. etc.

Im Gegenzug spare mir die Kosten der Schwarzkappler :D!! Der reduzierte Schadstoffausstoß durch die geringere Verkehrsdichte samt der positiven gesundheitlichen Auswirkungen wird schwer(er) zu quantifizieren sein - der Verkehr nimmt schon jetzt einen eher mäßigen Anteil bei den Immissionen ein (Stichwort Industrie und . Die Volkskrankheit "Stress" ginge in Summe etwas zurück. Kosten für den Straßenerhalt würden hinsichtlich der Instandhaltung etwas geringer ausfallen (problematisch sind die schweren Fahrzeuge, und LKW-Fahrer wird man nicht in die U-Bahn bringen), die Kosten wie für den Winterdienst wären aber dieselben, ob 800 oder 1.000 Fahrzeuge fahren.

Kurzum: Es gibt prinzipiell zwei Wege, um den Verkehr zu reduzieren: Ich mache die Öffis interessanter und/oder um Gegenzug das Auto uninteressanter. Der Weg über die reduzierten Kosten der Jahreskarte war für mich ein erster, vernünftiger Ansatz. Schlecht war jedoch die Umsetzung dieses Hüftschusses - vermutlich auch deswegen, weil man nicht mit 120.000 neuen Jahreskartenbesitzern gerechnet hat: Es kamen - neben den schon geplanten - keine Extra-Fahrzeuge hinzu, es gibt mehr personaltechnische Probleme geschweige denn wurde bzw. konnte zeitgerecht in die Infrastruktur wie P&R-Anlagen investiert werden.
Interessanter wären die Öffis auch, wenn es vernünftig dimensionierte und platzierte P&R-Anlagen der BALLUNGSGRENZE! geben würde und auch gewährleistet wäre, dass die Pendler dort "abgeholt" werden. Nur wer zahlt das oder z.B. den U-Bahn-Ausbau bis an die Stadtgrenzen? Wien? Oder NÖ? Die Wiener argumentieren, dass die Infrastruktur ja hauptsächlich den Pendler etwas bringt und die NÖ argumentieren, dass es ja in Wien gebaut wird. Zumindest war es bis vor kurzem so - Häupl und Pröll haben sich ja vor kurzem auf eine erste kleine Lösung geeinigt, vgl. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20121207_OTS0165/proell-und-haeupl-kraeftige-investitionen-in-park-ride-plaetze-und-in-die-badner-bahn

Aber alle Maßnahmen müssen im Paket geschnürt sein. Ausbau der Radwege wäre ein Punkt. P&R (im wahrsten Sinne des Wortes :D) mit vernünftigem Sicherheitssystem für Räder (Rad-Chip plus Chipkarten-Ein/Ausbuchung über Schleusensystem?) könnte man überlegen - wer kauft sich schon ein teures E-Bike und lässt es dann gerne unbewacht stehen? City-Mauts mit vernünftigen Ausnahmen für Gewerbetreibende und Anwohner (hier muss Missbrauch und Freunderlwirtschaft konsequent ein Riegel vorgeschoben werden) oder Vergünstigungen für Fahrgemeinschaften. Im Gegenzug dazu extra-teures City-Maut für z.B. SUVs, etc. etc.

Sinnvolle Möglichkeiten gäbe es zur genüge. Scheitern wird es wie immer am Polit-Hickhack (rote Stadtpolitik vs. schwarzem Innenminister, dem Spritsteuern entgehen könnten...), an mächtigen Autofahrerclubs, Hürden zw. Magistratsabteilungen, fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen oder einfach nur daran, dass idR eierlose Wappler Entscheidungen treffen.


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