Fotos an Privatpersonen Verkaufen.
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Re(6): Fotos an Privatpersonen Verkaufen.
17.04.2013, 01:03:47
Sorry, war jetzt ein Weilchen nicht online...

Also Großformat sollte man beherrschen - die Möglichkeiten und Anwendungen vom Scheimpflug sind nicht zu unterschätzen.

Wobei es von Bundesland zu Bundesland (ja, das ist pervers) verschieden ist, inwieweit das abgefragt wird bzw. in der Praxis umzusetzen ist. In Wien stehen sie sich's voll drauf und in OÖ z.B. ist es schon ein wenig abgeschwächt.

Grundsätzlich schaut die Prüfung so aus:
1 Teil: Theorie - 5 Stunden (oder 6? Keine Ahnung, war nach ca. 2,5h fertig) Zeit für ca. 60 Fragen Davon 45 Fototheorie; angefangen von der physikalischen Definition von Licht über Geschichte und Aufbau von Objektiven mit dazupassenden Linsenfehlern (und deren Vermeidung) bis hin zu Wirkungsweisen von einzelnen Reglern in Lightroom und Photoshop. Die restlichen 15 Fragen sind Fachrechnen; das heißt bei gegebener Brennweite und Linsendurchmesser die Blende ausrechnen bis hin zu der kompletten Auftragskalkulation eines gegebenen Beispiels.
Aber nagel mich jetzt auf die 45:15 nicht fest  das kann sich durchaus ändern

2 Teil: Praxis: 3 Tage vor Ort, um vorgegebene Aufgaben zu erfüllen (digital und/oder analog) und die Bilder abzuliefern im Passepartout. Details findest bei der jeweiligen Innung.

3. Teil: Fachgespräch: Mit einem oder mehreren Innungsmitgliedern die Bilder besprechen (falls es da was zu besprechen gibt) und weiterführende Fototheoriefragen beantworten - Dauer ca. 30 Min.

Das is jedenfalls der fachliche Teil.
Dann gibt's noch eine Lehrlingsausbilderprüfung (ein Meister sollte ja theoretisch Lehrlinge ausbilden). Die ist aber Peanuts - Anwesenheit ins zwar Pflicht bei den Vorträgen, reicht aber meistens.

Und dann gibt's noch eine sogenannte Unternehmerprüfung. Dazu kann ich dir aber nix sagen, weil ich mir die aufgrund meines Studiums anrechnen lassen konnte

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Re(5): Fotos an Privatpersonen Verkaufen.
06.05.2013, 11:56:56
Also der Dragan ist so in etwa das schlechteste Beispiel, das es gibt.

Das ist genau EINE persönliche Note, mit der er zufällig erfolgreich war/ist... daß er dafür dann verlangen kann, was er will, ist offen gestanden reines Glück (von mir aus auch Können) aber definitiv nicht der Normalfall.

Den Fehler, den ihr alle macht, ist anzunehmen, daß Fotographie sowas wie Kunst ist. Das ist sie - so leid es mir tut - nicht. Jedenfalls der Großteil nicht. Und wenn ich von Großteil red, dann mein ich sowas um die 95%.
Und diese 95% sind reines Handwerk, wo ein Dragen Effekt im besten Fall unerwünscht ist.
Das sind so Sachen, wie
- Produktfortografie
- Innenarchitektur (Hotels, Gasthäuser, Firmen,...)
- Außenarchitektur
- Werbefotografie allgemein (Food,...)
- Repro
- Presse
- Landschaft (Ansel Adams war mal sicher kein Künstler - der war ein perfektionistischer Handwerker, sonst nix)
- ...

Das sind alles Bereiche, wo die Hauptarbeit bei der Lichtsetzung liegt und nicht bei Photoshop.

Daß die Photoshop Zeit miteinberechnet wird, liegt auf der Hand. Nur wennst für jedes einzelne Bild 5 Stunden vorm Photoshop sitzt, dann ist z.B. eine Hochzeit mit 200-1000 Bildern (typische Zahlen bei Hochzeitsreportagen) vollkommen undurchführbar und nicht leistbar, wenst normale Stundensätze ansetzt.

So ein Dragen Effekt ist nett - zugegeben aber den verwendest genau dann, wenn er gewünscht ist. Aber wenn es sich dabei um 0,01% aller Fotoaufträge handelt, dann ist das viel.


Und das ist genau das, worauf ich hinaus will: natürlich ist es ds Problem jedes Fotografen, ob re sich über Wasser halten kann nur eine fundierte Berufsausbildung MUSS - alles andere ist vollkommener Irrsinn - eine Variante und ein Wissen anbieten, mit dem sich - vernünftiger Businessplan vorausgesetzt - der Großteil der Ausgebildeten über Wasser halten kann. So eine Ausbildung darf gar nicht darauf setzen, daß man mit irgendwelchen ausgezuckten Bearbeitungen versucht, eine möglicherwese gar nicht mal vorhandene Nische zu finden.

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Re(6): Fotos an Privatpersonen Verkaufen.
06.05.2013, 20:30:03

Also der Dragan ist so in etwa das schlechteste Beispiel, das es gibt.Das
ist genau EINE persönliche Note, mit der er zufällig erfolgreich war/ist...
daß er dafür dann verlangen kann, was er will, ist offen gestanden reines
Glück (von mir aus auch Können) aber definitiv nicht der Normalfall.


Das ganze Portfolio von Dragan auf seine berühmteste Kreation den "Dragan-Effekt" zu reduzieren ist nicht ganz nett. Die Mehrheit seiner Arbeiten ist nicht im Dragan Effekt.

Den Fehler, den ihr alle macht, ist anzunehmen, daß Fotographie sowas wie
Kunst ist. Das ist sie - so leid es mir tut - nicht. Jedenfalls der Großteil
nicht. Und wenn ich von Großteil red, dann mein ich sowas um die 95%.
Und diese 95% sind reines Handwerk, wo ein Dragen Effekt im besten Fall
unerwünscht ist.
Das sind so Sachen, wie
- Produktfortografie


Kunstvolles Produktfoto für Converse by Andrzej Dragan


- Innenarchitektur (Hotels, Gasthäuser, Firmen,...)

90% aller Innenarchitektur Fotos sind Exposure-Blending / HDR = Phtotoshop
klar ich kann jetzt 17 Blitze aufstellen um den raum so hell auszuleuchten wie es draußen ist, aber genau DAFÜR hat niemand zeit damit das alles auch noch natürlich aussieht, was bedeutet da wo glühbirne= da blitz verstecken.

- Außenarchitektur

Mit 500 Blitzen, Stephansdom von außen beleuchten??? In der Praxis gibt es da genau 0 "Lichtsetztung", is alles available light und EB/HDR.

- Werbefotografie allgemein (Food,...)

• Arrangieren und Bearbeiten von Speisen aller Art für die Werbefotografie
und Werbefilm (food styling) IST ein freies Gewerbe!
Der Rest ist Produktfotos all over again.
Es gibt genau 2 Regeln für Produktfotografie.
Fürs eine gibt es Weißes Papier (für schönes glänzen)  fürs andere gibts Photoshop (focus)

- Landschaft (Ansel Adams


TOOOR! EIGENTOOOOR!
Ansel Adams hat seine berühmtesten Werke Monate lang in Dutzenden Versionen in der Dunkelkammer bearbeitet. Das berühmte Mond Foto, hat er zuerst als Wertlos degradiert und erst Jahre später "Wiederentdeckt" als er in der Dunkelkammer damit experimentiert hat!
Was auf heute übersetzt bedeutet "Fange alle Details im Foto ein und kreiere die Stimmung in Photoshop"
Wenn Ansel nur mit Abwedeln und Nachbelichten Monate verbracht hat, würde er in Photoshop...

Daß die Photoshop Zeit miteinberechnet wird, liegt auf der Hand. Nur wennst
für jedes einzelne Bild 5 Stunden vorm Photoshop sitzt, dann ist z.B. eine
Hochzeit mit 200-1000 Bildern (typische Zahlen bei Hochzeitsreportagen)
vollkommen undurchführbar und nicht leistbar, wenst normale Stundensätze
ansetzt.


Dafür gibt es Actions, Presets und Batch processing. Niemand erwartet 200 -wörtliche- Leinwand Fotos. Das ist eine Dokumentation "as is" da muss auch nichts verändert werden.
Bezüglich Licht ist Available light ein nonplusultra da kommt nur die Technik in den Weg.
Und das ist genau das, worauf ich hinaus will: natürlich ist es ds Problem
jedes Fotografen, ob re sich über Wasser halten kann nur eine fundierte
Berufsausbildung MUSS - alles andere ist vollkommener Irrsinn - eine Variante
und ein Wissen anbieten, mit dem sich - vernünftiger Businessplan
vorausgesetzt - der Großteil der Ausgebildeten über Wasser halten kann. So
eine Ausbildung darf gar nicht darauf setzen, daß man mit irgendwelchen
ausgezuckten Bearbeitungen versucht, eine möglicherwese gar nicht mal
vorhandene Nische zu finden.


Das Problem ist eben das, dass der Berufsfotograf zu wenig bietet um eine Sinnvolle Ausbildung zu sein. Das ganze ist eher "Geschichte des Fotografierens" anstatt "Moderne Fotografie und Erfolgreiche Vermarktund"

Es ist ein Handwerk, das in 99,99% aller Länder der Welt Frei betrieben werden darf, weil nicht einmal eine Blinde Person ein Foto bekommen würde das er/sie nicht mag.

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Re(7): Fotos an Privatpersonen Verkaufen.
07.05.2013, 11:26:24

Das ganze Portfolio von Dragan auf seine berühmteste Kreation den
"Dragan-Effekt" zu reduzieren ist nicht ganz nett. Die Mehrheit seiner
Arbeiten ist nicht im Dragan Effekt.

also seine Webseite sagt was anderes...
http://andrzejdragan.com/
Da seh ich fast nur Dragen Effekt.

Und das eine Werbefoto ist nicht wirklich stellvertretend für eine komplette Branche. Das war genau 1 Hersteller, dem das gefallen hat. Bei der nächsten Kampagne wird Converse wahrscheinlich einen anderen Fotografen nehmen, weil der Effekt dann schon nichts neues mehr ist. Oder vielleicht macht Dragen es aber dann nicht in dem Stil.
Wenn du Referenzen zum Thema Produktfotografie haben willst, dann schnapp dir einen Katalog von USAG (Werkzeug; Katalog, net Kalender; das sind dann nämlich Pin-Ups ;) ) oder Ikea oder Bang & Olufsen, Ray - Ban, jegliche Art von Schmuck- und Uhrenfotografie, Wein &Co, etc,....
DAS ist Produktfotografie, die den absoluten Löwenanteil ausmacht. Du redest nur von einer winzigen Nische.

90% aller Innenarchitektur Fotos sind Exposure-Blending / HDR =
Phtotoshopklar ich kann jetzt 17 Blitze aufstellen um den raum so hell
auszuleuchten wie es draußen ist, aber genau DAFÜR hat niemand zeit damit das
alles auch noch natürlich aussieht, was bedeutet da wo glühbirne= da blitz
verstecken.

Öhm... ganz klarer Fall von "Nein"
Die Bilder, die man so typischerweise auf Hotelprospekten und ähnlichem sieht, sind alles nur keine HDRs. Warum nicht? Weil's dir keiner zahlt. Das ist entweder minimalste Lichtsetzung oder - wie du ganz richtig sagst - Available Light.
Bitte reiß meine Aussagen nicht aus dem Zusammenhang - ich sprach von Handwerk, nicht von Kunst. Und egal wie man Innenarchitektur interpretiert - das ist Handwerk und keine Kunst.
Selbiges gilt für Außenarchitektur. Da ist das einzige was gefordert ist, sauberes arbeiten. Sprich: wiederum Handwerk und keine Kunst.


Arrangieren und Bearbeiten von Speisen aller Art für die Werbefotografie und
Werbefilm (food styling) IST ein freies Gewerbe!Der Rest ist Produktfotos all
over again.

Nichts anderes behaupte ich... ich sage nur, daß es sich hierbei um Handwerk und keine Kunst handelt.

Es gibt genau 2 Regeln für Produktfotografie.Fürs eine gibt es
Weißes Papier (für schönes glänzen)  fürs andere gibts Photoshop (focus)

Autsch! Das tut mir ja schon fast weh, sowas zu lesen.
Ich habe Food und Produktfotografie deswegen getrennt genannt, weil die unterschiedliche Anforderungen an die Lichtsetzung haben. Metalle z.B. brauchen sehr viel Gefühl für Lichtformer, damit man die Struktur ordentlich erkennt und keinen weißen Flecken hat (Spiegelungen von den Leuchtmitteln z.B.)
Analoges gilt für Food - Fotografie und jegliche andere Art der Fotografie
Als Literatur empfehle ich
"Licht - Magie und Wissenschaft"
http://www.amazon.de/Licht-Magie-Wissenschaft-Portr%C3%A4taufnahmen-beherrschen/dp/3827328802/

Das mit dem weißen Hintergrund mag _vielleicht_ stimmen in vielen Fällen stimmen. Aber letztendlich bist immer vom Kundenwunsch abhängig. Wenn der sagt "weiß" isses gut (paßt auf Werkzeuge z.B. meist ganz gut), wenn der ein riesiges Arrangement (Food und insbesondere Wein hast das oft) wünscht, dann mußt auch das möglichst Reflexionsfrei ausleuchten...

TOOOR!
EIGENTOOOOR!Ansel Adams hat seine berühmtesten Werke Monate lang in Dutzenden
Versionen in der Dunkelkammer bearbeitet.

Wie gesagt... du hast die Aussage meines Postings nicht verstanden... mir ging es in dem Fall um das Thema "Handwerk" vs. "Kunst".
Und bei aller Liebe - Adams war alles nur kein Künstler - er war ein begabter Handwerker aber sonst nix.

Dafür gibt es Actions, Presets und Batch processing. Niemand
erwartet 200 -wörtliche- Leinwand Fotos. Das ist eine Dokumentation "as is" da
muss auch nichts verändert werden.Bezüglich Licht ist Available light ein
nonplusultra da kommt nur die Technik in den Weg.

Du hast noch nicht viele Hochzeiten fotografiert, oder?
Danke, keine weiteren Fragen.
Nur als Beispiel: Mit available Light kannst in 90% aller Kirchen sche**en gehen. Und bei hartem (Sonnen)licht ebenfalls. Ist nur leider nicht so, daß die Brautleute die Hochzeit nach den besten Lichtbedingungen planen - also mußt du als Fotograf (ja, mit Technik) das beste rausholen.
Und die Leute erwarten sich mehr ordentliche Bilder als du glaubst...
Mit Presets (Adobe sei Dank für Lightroom) kannst viel machen aber auch nicht alles.

Das Problem ist eben das,
dass der Berufsfotograf zu wenig bietet um eine Sinnvolle Ausbildung zu sein.
Das ganze ist eher "Geschichte des Fotografierens" anstatt "Moderne Fotografie
und Erfolgreiche Vermarktund"Es ist ein Handwerk, das in 99,99% aller Länder
der Welt Frei betrieben werden darf, weil nicht einmal eine Blinde Person ein
Foto bekommen würde das er/sie nicht mag.  

Da stimme ich dir zumindest teilweise zu... ja, es könnte durchaus mehr "modernes" drinnen sein nur - und das wollte ich mit diesem und dem letzten Posting sagen - man darf die Grundlagen nicht vergessen und das scheint aktuell jeder zu tun, der der Meinung ist, es reiche aus, in den Mediamarkt zu gehen, sich ne DSLR zu kaufen sowie eine - idealerweise - gecrackte Photoshop Version runterzuladen und gut is.
Da steckt leider ein bisserl mehr dahinter. Hab ich auch mit der Zeit gelernt (auch wenn ich nicht ganz so naiv dran gegangen bin - mir wurde erst bewußt, daß man da mehr draus machen könnte, weil die Leute plötzlich angefangen haben (ohne Aufforderung) mir Geld für meine Bilder und Arbeitszeit anzubieten). Erst dann hab ich das ein wenig professionalisiert (Meisterprüfung + (nebenberufliches) Gewerbe, nur damit wir uns richtig verstehen).



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