Arbeit oder nicht? (Gehaltsfrage)
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Re: Arbeit oder nicht? (Gehaltsfrage)
27.12.2013, 00:59:27
Naja ich sagmal so... Bist du arbeitslos hast du im Monat derzeit 800-850 (nehmen wir 825) ALG. Allerdings ned ewig weil du irgendwann demnächst in die Notstandshilfe rutscht. Angenommen du würdest 825 ALG ein Jahr lang kriegen, dann hättest du ein Jahreseinkommen von netto 9.900 Euro, also keine 10.000. Gehst du allerdings für 1450 Brutto arbeiten (hab mal den wert genommen, da 1450 ab 2014 der Mindestlohn laut Handels KV ist) dann hast du ein Jahresnetto von 15.918 also fast 16.000 euro (unter einbeziehung des 13+14 Gehaltes, Pendlerpauschale, AVAB etc wurde NICHT berücksichtigt! --> Bei 90km und zumutbaren Öffis kämen im Jahr schon 800 Euro netto dazu!).

d.H unterm strich hast du im Jahr gute 6.000 Euro mehr. Wenn du die Tankkosten abziehst, bleiben noch immer 3000 mehr. (Wobei ich die 250 für unrealistisch halte... wenn du jeden Tag nur die Strecke fahrst an 21 Tagen im Schnitt und deine Karre 10L/Schnitt verbraucht komm ich auf den Wert). Also hast du noch immer 3.000 Euro mehr und davon geht sich easy ein Jahresservice aus.

Vorteil am Arbeiten: Du hast Arbeit! d.H besser für deine Pensionansprüche. Keine Staatliche abhängigkeit, du kannst Gehalt verhandeln, bzw bekommst Anpassungen.

Vorteil am AMS: Keine... du kriegst nach 6-9 Monaten weniger Geld und die gehen dir alle 10 Wochen mit irgendeinem Kurs auf den Geist.

Somit sollte die Sache doch fast klar sein oder? ;)

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Re(11): Arbeit oder nicht? (Gehaltsfrage)
29.12.2013, 13:14:06
Naja, ums einfach zu formulieren... natürlich gibts Dinge wie Wertverlust die existent sind, aber nicht immer eine direkte auswirkung (auf jährliche Sicht) haben.

Nehmen wir an ich hab mir Anfang 2012 ein Auto gekauft und da waren gleich 8 Reifen dabei. Ich habe vor das Auto 2014 wieder zu verkaufen. Natürlich habe ich 2013 einen Wertverlust, der auf die Gesamtdauer des Autobesitzes gerechnet wird... allerdings wirkt er sich nicht real auf meine Finanzen 2013 aus. Klar verliert das Auto wert, allerdings schwindet deshalb auf 2013 gesehen mein Kontostand nicht. Ich habe lediglich 2012 höhere Kosten (anschaffung) und 2014 weniger einnahmen (Abwertung).

Daher rechne ich aufs einzelne Jahr gesehen die effektiven Kosten, und das sind im Regelfall (in diesem Beispiel jetzt) der Tank, die Versicherung, das Zubehör und allfällige Reparaturen. Reifen brauch ich schonmal keine weil ich die von 2012 ja noch hab... möglicherweise brauch ich 2013 ein Service oder neue Bremsen ... allerdings sind wir dan auf dieses Jahr gesehen von irgendwelchen Utopischen 8.000 Euro weit entfernt.

Aber auch um von diesem Beispiel weg zu kommen, wenn du (was ich annehme) vornehmlich auf hohe Werte wie den Wertverlust etc. anspielst ... der ist aber in meinem Fall zB (gekauft um 3000 Euro vor fast 4 Jahren) ja entsprechend geringer... also selbst wenn ich ihn jetzt um 1.000 Euro verkauf habe ich "nur" 2.000 Euro in dieser Sparte verloren, gerechnet auf 4 Jahre....

Daher meine ich, das es ein bisschen gewagt ist, hier einem TE der fragt ob sich die Arbeit lohnt, beinahe davon abzuraten weil sein Auto 8.000 Euro im Jahr verschlingt, und er ja nur 6.000 mehreinnahmen hat. Darum gings mir letztendlich.

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Re: Arbeit oder nicht? (Gehaltsfrage)
27.12.2013, 09:24:00
  seit ein paar Monaten Arbeitslos :(  (Hab ca 800-850 Arbeitslosengeld)


D.h. du hast schon vorher nicht großartig verdient.

Müsste Täglich hin und her mit dem Auto (ca 250.- Tank)  (öfter reifen service
ect.)


Für eben diese Kosten bekommst du die Pendlerpauschale als Abgeltung.

Nur Rentiert es sich da?


Die Entscheidung kannst du am reinen "Einkommensvergleich" ALG gegen Gehalt nicht annageln, weils AMS zunehmend einen Gang hochschalten wird was die Grimmigkeit betrifft. Nach meinen aktuellen Kenntnissen, ab 6 Monaten AL wird zwingend(!) eine Schulungsmaßnahme verordnet vom Typ Beschäftigungstherapie, also Bewerbungstraining o.ä., ab da kannst schon nichtmehr sagen, fürs ALG "bleibst gemütlich daheim".

Von daher ist arbeitslos bleiben nicht wirklich eine Alternative zu einem schlecht bezahlten Job, weil dir das AMS in sehr absehbarer Zeit auf die Zehen steigen wird.

Eine Alternative könnte sein, du setzt dich jetzt gleich hin und denkst über eine berufliche Weiterbildung nach die dir das AMS zahlt. Es muss jetzt gleich sein, weil der Kurs muss beginnen vor dem o.g. 6 Monatsjubiläum deiner Arbeitslosigkeit, sonst steckens dich trotzdem in eine Bewerbungstrainings Beschäftigungstherapie.
--  
Bildung ist, zu wissen die Melanzani ist eine Frucht.
Wissen ist, zu wissen die Melanzani taugt nicht für einen Fruchtsalat

27.12.2013, 09:31 Uhr - Editiert von Beel_Zebub, alte Version: hier
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Re(2): Arbeit oder nicht? (Gehaltsfrage)
13.01.2014, 17:01:16
Richtig!
Deiner Meinung bin ich auch. Ich habe weniger Erfahrung mit AMS (ich war genau 3 Tage in 25 Jahre arbeitslos) oder Pendlerpauschale und habe mit interesse die Expertise der Kalkulatoren hier gelesen.
Eigentlich die Profis hier haben das Thema perfekt bearbeitet.
Meinen Löffel stecke in die Suppe unter anderen Aspekte hinein, die gar nicht berücksichtigt wurden.
Ich würde in dieser Situation einfach den Job nehmen und sofort das Dienstverhältnis in Gang setzen.
Das mag vielleicht ein wenig subjektiv gedacht sein, aber wenn ich stempeln gehe (egal ob ich das Gleiche vom Arbeitgeber bekomme oder gar mehr als in der Firma) bin ich aus dem System herausgeworfen.
Jedes Bewerbungsschreiben das ich versende, muss die Information enthalten, dass ich Arbeitsloser bin.
Im Leben kann man Lepra, Peste oder AMS haben, damit man asozial wird.
Wenn ich diese drei Probleme vermeiden kann, ist das Neujahr für mich gut eingelaufen.
Natürlich, alle was die Kollegen hier erläutert haben, ist wichtig.
Wichtiger finde ich jedoch, sich ins System wieder einzubringen.
Wenn ich 1 Jahr noch pendeln muss, habe ich 1 Jahr Zeit gehabt mir eine Arbeitsstelle zu suchen, ohne dass ich als Gehalt "Arbeitslosengeld" oder "Notstandhilfe" angeben muss.
Mir ist aber bewußt, dass diese Entscheidung natürlich nur die weniger schlecht (unter diesem Aspekt) sein wird.
Auf Dauer wäre das nicht lustig, und darüber hinaus, hat niemand das Risikofaktor einberechnet: Unfall, Stau, Verspätung, Gebreche am Fahrzeug, die nicht abgegolten werden, usw...
Um einen Job zu suchen muss ich nicht bequem zu Hause sitzen und browsern sondern ich kann das am Wochenende und am Abend und auch in der Mittagspause machen.
Würde ich so sagen.




  
13.01.2014, 19:39 Uhr - Editiert von GREIFVÖGEL, alte Version: hier
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