Ein paar Zahlen zum Tag ...
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Re(6): Ein paar Zahlen zum Tag ...
28.03.2014, 15:04:30
Österreich ist nicht so korrupt oder ineffizient, wie du vermutest.

umso schlimmer, wenn es sich trotzdem hinten und vorne nicht ausgeht, den bevölkerungsweiten Lebensstandard zu halten, OBWOHL die Produktivität so hoch ist, wie noch nie - da hat's doch was?!!?!?!?

Ich vermute mal, dass der durchschnittliche ÖVP Wähler ein deutlich höheres
Vermögen als ein SPÖ Wähler besitzt!

dazu sollte es klar Zahlen geben?!? Nur - was sind Schluß + Konsequenz daraus, noch dazu, wo über den aktuellen Generationenwechsel das "vererbte Wahlverhalten" verlorengeht?

1) sogenannte Fehlallokationen (der Staat macht Dinge, die keiner braucht oder
Private u.U. besser können)

jein - bei gewissen Dingen ist eine staatsnahe Kontrolle definitiv vorzuziehen (ich denke da an Wasser, medizinische Versorgung), der Haken ist, wenn sich Strukturen gebildet und verkrustet haben, die privatwirtschaftliche Flexibilität (OHNE aber den Zwang zu Gewinn) verhindern, sei es durch willkürliche Gesetze und Regelungen, oder aber festeingesessene Personengruppen, die man nicht von ihrem Platz wegbekommt.
Stabilität, Berechenbarkeit und Handschlagqualität sind dort wichtig, die daraus resultierenden Parameter müssen aber auch regelmässig hinterfragt und fallweise mutig geändert werden.

2) unvorstellbare Vermögensbestände, die relativ ineffizient veranlagt sind
und dadurch dem Konsum entzogen sind

das meinte ich im vorigen Post.

3) das viel zu niedrige reale Pensionsantrittsalter

... nicht zuletzt, weil eben viele Jobs per se oder aber im konkreten Umfeld/durch die realen Bedingungen ziemlich ... unangenehm sind und eher als notwendiges Übel, aber nicht als etwas Erfüllendes betrachtet werden, Taylorismus etc. sei Dank...

--->
Das Gesetz hat dem Menschen zu dienen, und nicht der Mensch dem Gesetz.

Man arbeitet, um zu leben, und nicht: man lebt, um zu arbeiten.

Die beiden Weisheiten sind allgemein und ewig gültig, werden aber weitgehend ignoriert. Je "moderner" die Welt wird, desto schlimmer.

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Re(7): Ein paar Zahlen zum Tag ...
29.03.2014, 20:38:01
Auf Grund der immer weiter steigenden Verschuldung haben wir anscheinend über unsere Verhältnisse gelebt. Mit den Versuchen, das Budget jetzt in den Griff zu bekommen, bewirkt das natürlich jetzt eine Stagnation beim allgemeinen Lebensstandard.

Ich kenne keine Statistiken über die Vermögen der verschiedenen Parteianhänger. Generell gibt es kaum gesicherte Zahlen über Österreichs Vermögensbestände. Ist scheinbar ein sehr heikles Thema.

Wahlverhalten wird genau wie das Vermögen und die Bildung vererbt! Intelligenz aber nicht!

Dein "Traum" vom regelmäßigen Hinterfragen der Leistungserbringung durch den Staat bleibt meines Erachtens ein Traum. Da der Staat keine Konkurrenz hat - außer durch andere Staaten, besteht kein starker Zwang, sich ständig zu verändern und verbessern. Staaten können jahrzehntelang in die falsche Richtung wirtschaften, ohne dass etwas passiert. Ditech oder Baumax sind da schon lange pleite.

Das einzige Regulativ für den Staat wäre in diesem Fall der Wähler. Aber da zeigt sich, dass die Mehrheit der Menschen sehr viel Angst vor Veränderung haben und es daher den Politikern jahrzehntelang erlauben, weiter in die falsche Richtung zu rudern.

Das Problem des zu frühen Pensionsantritts ist multikausal.
1) Es gibt keine Strafe oder Belohnung! Der Pensionist bekommt 100% dessen was er erwartet.
2) Der Arbeitgeber kann einen teuren Mitarbeiter durch einen billigen neuen ersetzen.
3) Die Menschen haben Angst, dass wenn sie weiterarbeiten, sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verschlechtern werden. Hätte man vor 10 oder 20 Jahren eine "echte" Reform durchgeführt, wäre diese Angst vom Tisch. Aber mit der jährlichen Diskussion des Problems wird diese Angst ständig geschürt.

Ich denke, dass man lebt, um zu arbeiten!!! Eine sinnstiftende Aufgabe ist unendlich wichtig für den Menschen. Menschen suchen Sinn im Leben, sei's im Job oder in der freiwilligen Feuerwehr oder bei der sozialen Betreuung von Nachbarn etc. Nimm ihnen den Sinn, dann nimmst du ihnen das Leben!

mfg lukas


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Re(8): Ein paar Zahlen zum Tag ...
29.03.2014, 21:07:57
ich widerspreche dir im Grunde ja auch nicht:

Auf Grund der immer weiter steigenden Verschuldung haben wir anscheinend über
unsere Verhältnisse gelebt.

wird so sein - Frage ist: wo wäre der Break-even zw. der (dramatisch gestiegenen) Produktivität und dem möglichen Lebensstandard, wenn das Geld nicht ständig zu denen abflösse, die eh schon mehr als genug davon haben?

Generell gibt es kaum gesicherte Zahlen über Österreichs Vermögensbestände.
Ist scheinbar ein sehr heikles Thema.

offensichtlich.

Wahlverhalten wird genau wie das Vermögen und die Bildung vererbt! Intelligenz
aber nicht!

wie gesagt - das mit dem Wahlverhalten ändert sich nachweislich.
Ansonsten: Recht philosophische Frage, ob die anderen Faktoren nun logische Konsequenz oder ein makaberes Paradox ist. |-D

Dein "Traum" vom regelmäßigen Hinterfragen der Leistungserbringung durch den
Staat bleibt meines Erachtens ein Traum.

bleibt zu befürchten, ja.

Staaten können jahrzehntelang in die falsche Richtung wirtschaften, ohne dass
etwas passiert.

außer halt einem Krieg am Ende eines rund 70jährigen Generationenwechsels und damit der ultimative Reset.

Das einzige Regulativ für den Staat wäre in diesem Fall der Wähler. Aber da
zeigt sich, dass die Mehrheit der Menschen sehr viel Angst vor Veränderung
haben und es daher den Politikern jahrzehntelang erlauben, weiter in die
falsche Richtung zu rudern.

der Fluch einer Demokratie bei mangelnden Informationen, IQ und Cohones auf beiden Seiten der Urnen....

Das Problem des zu frühen Pensionsantritts ist multikausal.
1) Es gibt keine Strafe oder Belohnung! Der Pensionist bekommt 100% dessen was
er erwartet.
2) Der Arbeitgeber kann einen teuren Mitarbeiter durch einen billigen neuen
ersetzen.
3) Die Menschen haben Angst, dass wenn sie weiterarbeiten, sich die
rechtlichen Rahmenbedingungen verschlechtern werden. Hätte man vor 10 oder 20
Jahren eine "echte" Reform durchgeführt, wäre diese Angst vom Tisch. Aber mit
der jährlichen Diskussion des Problems wird diese Angst ständig geschürt.

exzellent formuliert.
wobei: die Pensionisten + Aspiranten haben es sich über ihre zahlenmässige Macht noch lange richten können, da war der "Pensionistenbrief" der SPÖ nur mehr ein i-Tüpfelchen. Die Einschnitte werden dramatisch und rückwirkend sein müssen!

Ich denke, dass man lebt, um zu arbeiten!!! Eine sinnstiftende Aufgabe ist
unendlich wichtig für den Menschen. Menschen suchen Sinn im Leben

ich widerspreche nicht in der Aussage an sich, aber: die Art/Form der Aufgabe ist nicht automatisch mit "Erwerbsarbeit" gleichzusetzen!
Solange man unmittelbar für seine Speisekammer gewerkt hat, wird es so gewesen sein, aber nicht in einer Zeit von nahezu ausschließlich geldbasiertem Handel und abstrakten Jobs, wo Produzenten und Konsumenten sich praktisch nicht mehr kennen, das Wie von Cheffe bestimmt wird und der Staat feste mitschneidet.  (man vergleiche: Zehent/10% damals - >40% heutzutage, von denen man sich eben möglichst viel über die Pension wieder zurückholen will)

Nimm ihnen den Sinn, dann nimmst du ihnen das Leben!

zwinge sie in einen Job, der ihnen ausschließlich einen geringen Lohn, zuwenig Entfaltung und kaum mehr Freizeit läßt und du erreichst dasselbe.


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