Wintergarten
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Re: Wintergarten
04.09.2014, 15:20:15
Am preisgünstigsten ist:
A.) Primärkonstruktion aus Holz - Zimmermannsarbeit /Selbstbau / optisch wunderschön und formstabil: Holz-Leim-Träger (Man könnte auch sogenannte Doka-Träger dafür verwenden - diese Holz-Träger - in I-Profil-Form (Ober- und Untergurt je mit dem Steg verzahnt verleimt) - werden üblicherweise für die tragende Unterkonstruktion bei Betonschalungen aus Holz verwendet. Diese werden in hohen Stückzahlen produziert und sind deshalb preisgünstig).

B.) regendichte Außenhaut:  Profile im Raster-Abstand der Holz-Träger
Alu-Profile oder preisgünsige Kunststoff-Profile aus Tschechischer Produktion oder Selbstbau mit 3-fach Kunststoff-Stegplatten an Stelle von Glas.
Es gibt Kunststoff- und auch Alu-Verglasungsprofile die dafür ausgelegt und gestaltet sind an eine statische Primärkonstruktion aus anderen Materialien angeschraubt zu werden und nur die Funktion - samt der Verglasung - als regendichte Außenhaut erfüllen.

Preisgünstiges Beispiel:
an Einfamilienhaus angefügtes GLASHAUS - mit SOLAREM GEWINN für erhelbliche Eisparung an Heizkosten.
Eine Bekannte hat jahrelang alte Holz-Verbund-Fenster gesammelt.
Sie besitzt ein zweigeschoßiges Einfamilien-Reihenhaus - Garten Richtung Süden.

Von einem Zimmermann hat sie sich die Primär-Konstruktion erstellen lassen. Das Dach als große Pultfläche - die höchste Kante an ihr Einfamilienhaus angefügt im Obergeschoß, knapp unterhalb der Fenster - die niedrigste Kante zum Garten hin und in einer Höhe, sodass eine ebenfalls alte gebrauchte Hebe-/Drehtüre in Holz mit Verbund-Verglasung dort gerade eingebaut werden konnte - daneben alte Fenster + deren Fensterstöcke und die Brüstung darunter teisweise Fixverglasung, teilweise in Vollholz.
Auf die schräge Fläche hat sie selbst mit der Hilfe von Freunden die alten Fenster aufgelegt / verteilt / verschraubt - übrigbleibende Flächen dazwischen mit Vollholz in selber Dicke wie die Fenster aufgefüllt / zurechtgeschnitten. Darüber kam eine dritte durchsichtige Lage aus großen Acryl-Glas-Streifen -  von der Mauer (unter den Fensterbrettern von 1. Stock) bis zur Dachrinne der Pultfläche - in einer Länge (Streifenbreite ca. 3m). Mehrere nebeneinanderliegende Streifen wurden mit einer Silikon-Kitt-Raupe - Acryl-Glas ca. 8cm überlappend - schlagregendicht gemacht. Am höchsten Rand der Pultfläche: entlang der Wand und Acryl-Glasfläche wurde ein Alu-Winkelprofil angedübelt und ebenfalls mit Silikon eingedichtet. An beiden Seiten der Pult-Fläche wurden im Sommer öffenbare Elemente eingebaut - gegen Überwärmung durch Sonneneinstrahlung (der Großteil der Seitenflächen des Glashauses sind vorhanden gewesene Mauern an den Grundstücks-Grenzen zu den Nachbarn).

Das ganze hat nur um die Euro 5.500,- gekostet !!! Der Wintergarten, mit dem auch ca. 70% der Heizkosten (Luftheizung im Einfamilienhaus) - passiver Solarer Gewinn - eingespart werden, ist etwa 45m² groß. Selbst im Winter züchtet die Bekannte dort drinnen Tomaten !!! Der Fußboden besteht aus Klinkerplatten in Sandbett verlegt und unter einer 15cm Betonplatte 30 cm Polystyrolschaum-Platten als Wärmedämmung.

Alle etwa 15 Jahre nimmt die Bekannte die Acrylglas-Tafeln herunter - Silikon mit dünnem Stahldraht durchsägen - und putzt die Glas-Flächen und die ganze Konstruktion sauber - und montiert alles wieder.

26.09.2014, 15:25 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(2): Wintergarten
26.09.2014, 11:55:04
Zum SOLAREN GEWINN:
(Warme Luft zirkuliert immer nach oben  -> Kaminwirkung)

Die Pultfläche des oben erwähnten GLAS-Hauses schließt knapp unterhalb der Fenster im ersten Stock an die Wand des Einfamilienhauses an. Unter den Fenstern gibt es Schlitze im Parapet-Bereich der Fenster in der Haus-Außenwand. Durch diese zirkuliert die WARME LUFT aus dem GLASHAUS in das Haus-Innere, wärmt dort Oberflächen und fällt abgekühlt zu Boden und zirkuliert duch alle offenstehenden Türen durch das interne Stiegenhaus in das Erdgeschoß und wärmt auch hier noch und zirkuliert wieder duch offenstehende Türen und Fenster in das GLASHAUS zurück. Damit kann man sich etwa 60 bis 75 % Heizkosten ersparen - je nach Aufwand zusätzlicher Maßnahmen wie z.B.
dunkle Gegenstände im Glashaus, die damit solare Wärme gut annehmen wie:
1.) dunkle dicke Bodenplatten oder auf eine Beton-Estrichplatte geklebte dunkle Fliesen/Klinkerplatten und darunter eine sehr gute Wärmedämmung (z.B. bis 40cm Polystyrolschaum-Platten);
2.) Massive Hauswand im Glashaus dunkel anmalen;
3.) dunkle Wasser-Gefäße - die die SOLARE Wärme gut aufnehmen können - (z.B. dunkelblaue Kunststoff-Behälter) mit Mindestinhalt von je 1m³ pro Behälter - im Glashaus aufstellen (Wasser + Chemikalien gegen Algenwuchs);

Zu den Wandschlitzen unter den Fenstern im 1. Stock:
Damit in der Nacht Wärme nicht wieder über das Glashaus verloren geht montiert man:
innen über den Wandschlitzen: Drahtgitter + dünne PLASTK-FOLIE am oberen Rand befestigt;
die Folie wirkt als Ventil  
-> wenn Wärme aus dem Glashaus in das Haus zirkuliert, fliegt die Folie weg vom Gitter;
-> überwiegt die Wärme im Hausinneren und ist es im Glashaus kälter, wird die Folie gegen das Gitter gepresst und verhindert Wärmeverlust aus dem Haus !!!

Wenn das interne Stiegenhaus in der Mitte von mehreren Zimmern liegt und es auch Räume gibt, die gegen Norden liegen:
Maßnahme um die Wärme auch in diese Räume zu bringen:
a) Hohlkörper-Fertigteidecke NORD-SÜD gespannt
-> duch die Hohlräume warme LUFT in die nordseitig gelegenen Räume zirkulieren lassen mit Unterstützung von Radial-Lüftern die langsam und leise laufen;
b) Lüftungsrohre dafür unter die Decke montieren/hängen (quer über den Erschließungs-Gang im 1. Stock);

Grundlegende Gegebenheiten für SOLAREN GEWINN:
Das GLASHAUS MUSS gegen Süd-Ost, besser gegen Süden, oder gegen Süd-West an das Massivhaus angefügt sein !!!
1.) Das Massivhaus muss zweigeschoßig sein;
2.) Glashaus-Mindestgrundfläche: 15m²;
3.) Im Glashaus bedarf es Öffnungen, über die sommerliche Überwärmung weggelüftet werden  
     kann;
  a) Querlüftung an beiden Seitenflächen eines Glashauses mit Pult-Dach;
  b) mehrere öffenbare Fenster am höchsten Punkt des Pult-Daches in der schrägen Dachfläche;
4.) am Günstigsten (jedoch teuer): Wärmeschutz-Isolierglas = Gold oder Silber-Bedampfung an der Außenglas-Scheibe, zum Luftschwischenraum zugewandt;  
Wärmedurchgangskoeffizient vom Isolierglas von min. 1,2W/m²K
(Isolierglas ohne diese Bedampfung hat einen Wärmedurchgangskoeffizient von 2,8 bis 3,0W/m²K  -   ist nicht besser als Verbundfenster-  oder Kastenfenster-Elemente !!!)

08.10.2014, 10:47 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(3): Wintergarten
24.10.2014, 11:52:05
Ich kann mir darunter leider optisch nichts vorstellen.


-> einfach ein Anbau an ein Reihenhaus an der Gartenseite mit einem Pult-Dach - Gefälle weg vom Haus - und der Anbau erstreckt sich über die ganze Grundstücksbreite der einen Parzelle.
Die Acryl-Glas-Deckung oben auf der Pultdach-Fläche macht den Baukörper von außen gesehen glatt, eben und aus einem Guss wirkend.

Alles Fenster-Holz wurde abgebeizt und abgeschliffen und die Oberfläche zeigt naturbelassenes Holz. (Prinzipiell könnte man die Holzoberfläche mit Aufbringen von Bienenwachsbalsam und Hartwachs (z.B. AURO Naturharz-Produkten) schützen.)

Dieser Solarhaus-Anbau ist nur ein Beispiel sehr preiswert sowas zu erstellen und seine Heizkosten drastisch zu senken.

z.B. In SULZ bei Kaltenleutgeben wurde vor etwa 30 Jahren eine Hausgruppe mit ca. 14 Einheiten - jedes Einfamilienhaus mit angefügtem Glashaus für SOLAREM Gewinn - neu gebaut  -  in etwa: reihenhausmäßig aneinandergefügt, um möglichst wenig Außenwandfläche gegen die Kälte zu haben; konstruktiver Holz-Ständerbau, wobei die Nachbartrennwände - aus Forderung der Baubehörde diese brandschutzmäßig auszuführen - in YTONG erstellt wurden.
KOSTEN: Anzahlung pro Einfamilienhaus in Eigentum damals: ÖS 150.000,- bis 200.000,-  und der Rest: Rückzahlungsraten je um die ÖS 1.500,- monatlich.
Der Architekt der Anlage - Studienkollege Dietmar Eberle aus Vorarlberg - (hatte einst dieses primäre Bausystem in einer Studienarbeit am Statik-Institut - TU Wien, Karlsplatz - an Material- und Kosten-Aufwand drastisch minimiert) hat den Bauwerbern damals versprochen: sie werden nicht mehr als ÖS 2.000,- Heizkosten pro Jahr haben und hat mit ihnen darum gewettet; sollte er verlieren zahle er jedem von ihnen 10 Jahre lang die Mehrkosten (und es gab keine höheren Heizkosten und er mußte nichts aus der Wette bezahlen). Alle Hauseinheiten werden je mit einer an der Wand hängenden Gas-Therme beheizt - mit Butan-Gas (es wude ein ca. 10 Kubikmeter großer Freiluft-Tank dafür installiert).
Bemerkung zu dieser Hausgruppe:
Die einzelnen Einfamilienhäuser sind um zwei Innenhöfe gruppiert, in denen die kleineren Kinder bei Schlechtwetter und Kälte sich aufhalten und spielen können.
(Einige Jahre später hat der Architekt der Anlage eine Professur an der TU Wien, Fachrichtung Architektur erhalten.)
-> Bei Interesse an der Anlage - Besuch dort vor Ort in SULZ jederzeit möglich !!!



24.10.2014, 12:35 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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