Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
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Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
20.09.2014, 06:12:56
Hm, bin grad recht verzweifelt und weiß nicht mehr weiter..
Habe mein derzeitiges Arbeitsverhältnis vor 5,5 Monaten begeonnen, und eigentlich würde mir die Arbeit an sich im großen und ganzen auch gefallen. Komm mit den Kollegen allerdings nicht so gut klar, es herrscht halt ein recht rauher Umgangston..was jetzt noch nicht soo schlimm wäre. Aber was mich einfach massiv stört und ich auch vor Antritt des Arbeitverhältnisses nicht wusste ist, dass im Büro geraucht wird. Chef ist starker Kettenraucher und die 3 Kollegen auch und ich werde sozusagen den ganzen Tag eingeraucht. Ich bin selbst zwar Gelegenheitsraucherin, aber beschränke es auf den Genuss von ca. 3 Zigaretten pro Tag und habe bis jetzt auch nicht im Büro geraucht. Weil unser Büro vor kurzem neu renoviert wurde, waren wir im Sommer für 3 Monate kurzzeitig in einen Sitzungssaal übersiedelt, wo nicht geraucht werden durfte, alle hatten sich dran gehalten und ich hatte gehofft, dass natürlich dann im neuen Büro auch nicht mehr geraucht werden wird. War total fertig als sich jeder den Aschenbecher auf den Tisch stellte und das ganze ging dann wieder los. Habe vorsichtig angesprochen, dass mich das Rauchen stört, wollte es aber niemanden verbieten, weil mir die Kollegen vielleicht dann das Leben schwierig machen würden. Habe gesagt, dass es mich belastet und es ich es mir wünschen würde, dass sie das Rauchen einschränken, Chef traute ich natürlich gleich gar nichts zu sagen. Es wird mittlerweile aber absolut keine Rücksicht drauf genommen. Komm mir vor schon fast vor wie ein Spielverderber, aber leide einfach darunter, ständig muss ich das Fenster aufreißen und sitze mit Jacke da, weil ich friere und trotzdem hab ich ständig Halskratzen. Jedenfalls eine eher aussichtslose Lage, dass sich an dem Zustand nichts bessern wird. Habe die Wahl zwischen Pest und Cholera. Könnte es natürlich an oberster Stelle melden, dass ich dagegen bin, würde aber dann von den Kollegen sicherlich dementsprechend angefeindet werden, weil sie im Bezug auf ihr Rauchverhalten uneinsichtig sind.
Puh, hätt mir echt nicht gedacht, dass ich jemals in so eine Situation kommen würde. Bin normalerweilse eh ein toleranter Mensch, aber frische Luft ist für mich einfach ein Grundbedürfnis.

Was würdet ihr tun?

Versuche mich halt umzusehen, obwohl mir fast die Montivation fehlt für Bewerbungen, weil einfach kraftlos. Muss es dennoch tun, aber soll ich meine Jobsuche im Bewerbungsschreiben begründen..es wirkt halt fragwürdig, wenn man nach so kurzer Zeit den Job wechseln möchte.
Wenn ich es anführen soll, wie am besten?? "Aufgrund der Nichteinhaltung des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz, habe ich mich entschlossen, mich nach einer anderen interessanten Tätigkeit umzusehen..?" Oder wie?


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Re: Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
20.09.2014, 11:02:05
Hm, bin grad recht verzweifelt und weiß nicht mehr weiter..


Ich habe heute meinen guten Tag und gehe jetzt einmal nicht davon aus, dass das ein Trollversuch ist. Es gibt leider zu viele Postings dieser Art und 80-90% werden von Trollen verfasst.

Um es kurz zu machen:
Dein Leidensdruck ist derzeit sehr hoch.
Sowas ist auf Dauer nicht gut und für dein Wohlbefinden und deine seelische Gesundheit extrem schädlich. Du kannst natürlich auf Konfrontationskurs gehen mit Arbeitsgericht, ArbeitnehmerInnenschutz usw. Das volle Programm eben. Das kostet Kraft und Zeit und Nerven.
Die du ja scheinbar derzeit nicht hast ("...obwohl mir fast die Montivation fehlt für Bewerbungen, weil einfach kraftlos...").
Ärzte würden je nach Sichtweise, Sympathie, Erfahrung und Verständnis Burnout oder eine Depression attestieren oder dich ignorieren. Einen guten Arzt zu finden (praktisch + Facharzt) ist heutzutage schwierig aber nicht unmöglich. Wenn du bei einem Arzt ein schlechtes Gefühl hast dann keine weitere Zeit mit dem verschwenden. Der wird dir nicht helfen.

Was würdet ihr tun?


Sofort raus dort! Einsichtigkeit wirst du vergeblich suchen. Die werden nicht aufhören, zu rauchen wegen dir. Je nach psychischem Zustand kannst du den harten Weg gehen über die gesetzlichen Bestimmungen mit ArbeitnehmerInnenschutz usw. wie bereits erwähnt. Würde ich nur machen, wenn ich weiß, dass ich auch die Energie dafür habe. Und falls du versuchst, das alleine zu lösen, wirst du scheitern. Such dir Hilfe. Einen guten Arzt, der dir zuhört und dich ernst nimmt. Der überweist dich dann eh zu einem Facharzt nachdem er dich krank geschrieben hat.

Zusammenfassung:
Guten Arzt suchen.
Krank schreiben lassen.
Von anderen helfen lassen.

Viel Glück.

Edit: den Job wirst du mit der beschriebenen Vorgangsweise natürlich verlieren aber das ist ok. Wenn du krampfhaft versuchst, dort zu bleiben und weiter leidest dann ist das das Schlimmste, was du machen kannst. Denn dann wirst du irgendwann völlig zusammenbrechen und niemanden wird es interessieren.


Because it's the Internet!

20.09.2014, 11:08 Uhr - Editiert von asmd, alte Version: hier
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Re: Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
20.09.2014, 17:35:12
Hab jetzt einiges hier durchgelesen. Der Job scheint für Dich ok zu sein, die Mitarbeiter auch. Nur das Rauchen stört. Du traust Dich nicht, die Problematik mit dem Rauchen konkret anzusprechen. Du denkst bereits an Kündigung.

Eigentlich hast Du nichts mehr zu verlieren.

Sprich es an und zwar ganz konkret, ohne um den heißen Brei herumzureden. Vielleicht kannst ein eigenes Zimmer haben, vielleicht hören die Raucher zu rauchen auf, solange Du da bist (der Anstand sollte das eigentlich selbstverständlich sein lassen).

Wenn Dein Chef und Deine Mitarbeiter nicht darauf eingehen, dann kannst immer noch kündigen.

Ich würde das ansprechen wenn alle da sind, jeder - Chef und Kollegen - erfährt gleichzeitig von Deinem Anliegen (es sind ja auch alle gleichermaßen betroffen und mitschuld), mach Vorschläge und warte wie sie drauf reagieren - gleich an Ort und Stelle.

Wenn alles nichts nützt kann man zwar immer noch mit Arbeiterkammer und Co kommen aber dann ist das Klima sicher nicht nur durch den Rauch getrübt. Das würde ich mir in so einem Fall gut überlegen und höchstens dann machen, wenn Dich der Job ohnehin anzipft und Du Dir dadurch eine Entschädigung erwarten kannst und der Firma eine reindrücken willst.


Wenn der Hahn kraeht auf dem Mist,
aendert sich's Wetter, oder es bleibt wie es ist.
Kraeht der Bauer auf dem Mist,
hat der Hahn sich grad verpisst!
Kraeht der Hahn auf dem Huhn,
hat das mit dem Wetter nichts zu tun.
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Re: Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
23.09.2014, 17:04:38
"Aufgrund der Nichteinhaltung des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz, habe
ich mich entschlossen, mich nach einer anderen interessanten Tätigkeit
umzusehen..?"


Würde ich nicht schreiben, siehe Weissbiers Kommentar. Heb dir das für das persönliche (Vorstellungs)gespräch auf. Ich glaube du überbewertest, dass es die Firmen schon als Vorabinfo interessiert, warum jemand seinen Arbeitsplatz wechseln will.

Versuche mich halt umzusehen, obwohl mir fast die Montivation fehlt für
Bewerbungen,


Das versteh ich nicht, weil deine Geschichte klingt, als bist du in höchstem Maße motiviert (und verständlicher Weise), im vorhandenen Job nicht bleiben zu wollen.

Wobei ich aber schon sagen muss, du hast vielleicht nicht vor deinem Arbeitantritt gewusst, dass du in ein Hardcore-Raucherbüro kommst, aber unmittelbar darauf. Und dann hast du zusätzlich noch deine große Chance verpasst, nach der Bürorenovierung klar und deutlich zu sagen, du hältst es eh nicht aus wenn im Büro geraucht wird und wenn sich die Kollegen jetzt eh schon 3 Monate lang dran gewöhnt haben, zum Rauchen rauszugehen, sollen sie das beibehalten. Und das hättest du mit einem unmissverständlichen Verweis auf die Rechtslage klarstellen müssen, wenns sein muss beim Oberboss der Firma. Das nicht zu tun, war sehr patschert von dir.
--  
Qu'est-ce que wos?
23.09.2014, 17:06 Uhr - Editiert von Beel_Zebub, alte Version: hier
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Re: Jobwechsel nach 6 Monaten wegen Rauchen am Arbeitsplatz
27.10.2014, 15:09:48

Wenn ich es anführen soll, wie am besten?? "Aufgrund der Nichteinhaltung des
Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz, habe ich mich entschlossen, mich nach
einer anderen interessanten Tätigkeit umzusehen..?" Oder wie?


Niemals in einer Bewerbung davon schreiben was gewesen ist und was daran schlecht war. Immer nur davon schreiben, was kommen wird und was man beim neuen Job gut findet. Denn das betrifft den künftigen Arbeitgeber. Die alten Geschichten hingegen interessieren niemanden.

Eine etwaige kurze Zeit zwischen den Jobs kann man auf Nachfrage mündlich mit Differenzen mit dem Chef begründen. Sowas kann passieren, das nimmt einem keiner übel wenn es nicht laufend vorkommt. Den Rauch kann man als Grund anführen, wichtig ist dann aber die Begründung dass man nur deshalb wechselt, weil man gesundheitliche Probleme befürchtet die sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirken würden. Und das will man nicht. Sowas signalisiert Verantwortung und gefällt einem Arbeitgeber.

Eine gute Bewerbung ist so geschrieben, dass sie einem Arbeitgeber gefällt. Und nicht dem Bewerber. Daher muss man sich immer die Frage stellen, was man selbst von einem Bewerber gerne lesen würde. Würde man gerne eine fade Lebensgeschichte lesen? Würde man gerne von einem Rechtsstreit lesen? Was macht das für ein Bild?

Einer der größten Fehler ist die Annahme, dass einem Arbeitgeber die Probleme eines Bewerbers interessieren. Die interessieren einen AG naturgemäß nicht. So wie auch den Bewerber die persönlichen Probleme des Arbeitgebers nicht interessieren. Was macht das für ein Bild auf den Bewerber, wenn einen ein Geschäftsführer beim Gespräch mit persönlichen Problemen zuquatscht?


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